[H-Orc-RP] Der Schwarzblutclan

Vor zwei Wochen

Vorsichtig schwenkte sie den irdenen Becher, sah zu, wie die Brühe, mit den zerstoßenen Galläpfeln, darin im Kreis schwappte. Nickte schließlich. Mehr zu sich selbst. Sie hatte den Sud vor drei Tagen angesetzt, ihn dann in der Sonne reifen lassen. Sie runzelte etwas die Stirn. Dieses seltsame Harz aus den Dornengestrüppen im Süden des Brachlandes, kleine, manchmal farblose, manchmal braune, matte, spröde Klümpchen, hatte sich aufgelöst.

Mit spitzen Fingern zupfte sie eines der beiden kleinen Beutelchen auf, ließ kleine hellblaue Kristallblättchen in ihre Handfläche rieseln.

„Vitriol“, flüsterte sie tonlos, schüttelte einige mehr auf die Hand und gab sie in den Becher, genauso wie das grobe Salz aus dem anderen.


Heute Morgen


Gressha filterte das Gemisch durch das feine Tuch in eine saubere, glasierte Schale. Viel war es nicht, was sich da in dem kleinen Topf sammelte, aber es würde reichen müssen. Achtlos warf sie den Stofffetzen mit den Resten zur Seite, wischte sich die Hände am Leder ihres Kilts trocken.

Sie starrte eine Weile auf das Papier vor sich, bis sie schließlich ergeben mit den Schultern zuckte. Pergament war nicht aufzutreiben gewesen, also mussten die Steckbriefe herhalten, mit denen Klingenbrecher nach ihr gesucht hatte. Sie gluckste leise, als sie das zugespitzte Rohr in die Tinte tauchte.

An Willbur, Häuptling der Sturmhufe.
Die Kor’Okh des Schwarzblutclans, sendet Euch ihre aufrichti……..


Gressha stutzte, blickte auf das Papier und schüttelte den Kopf. „Euch?“ murmelte sie, „bin ich ‚ne Elfe, daß ich anfange meine Freunde und Verbündeten zu Euchen?“

Schnell verwandelte sich der wiederverwertete Steckbrief in einen Pergamentball, der irgendwo seitwärts landete. Und wieder wurde die behelfsmäßige Feder in die Tinte getaucht. Und wieder musste die Rückseite eines amtlichen Bildnisses ihrer Selbst dran glauben.

An Willbur, Häuptling der Sturmhufe.
Die Kor’Okh des Schwarzblutclans, sendet dir ihre aufrichtigen Wünsche…


Nein, Willbur war ein enger Freund. Sie knüllte den Steckbrief zusammen, warf ihn genauso achtlos zur Seite, wie vorher den Tuchfetzen. Sie legte den nächsten Steckbrief vor sich, tauchte wieder die behelfsmäßige Feder in die Tinte und begann erneut.

An Willbur, meinen Freund und Häuptling der Sturmhufe.
Gressha, Schamanin des Schwarzblutclans …


Das Klatschen des Tintentropfens war wie ein Donnerschlag in ihren Ohren. Wie sie noch auf den Tintenkleks starrte, fiel schon der zweite, dann der dritte. Gressha biss die Zähne aufeinander, legte das Schreibrohr wenig sanft zur Seite. Sie nahm das Blatt auf, die Tinte lief langsam über die Seite. Mit einem wütenden Knurren ballte sie das misslungene Stückwerk zusammen, warf es mit mehr Schwung als angebracht seinen Vorgängern hinterher.

Ein neuer Versuch. Ihre Finger umfassten das Schreibrohr fest…

An Willbur, meinen Freund und Häuptling der Sturmhufe.
Gressha, Schamanin des Schwarzblutclans sendet dir ihre aufrichtigen Wü.…


Das zugespitze Ende des Rohres brach, spritze im hohen Bogen weg. Feine Tintentröpfchen hatten sich über das Blatt verteilt, der stumpfe Rest des Schreibuntensils sich derweil durch das Pergament gebohrt.
Gressha knallte die erbärmlichen Reste ihres Schreibwerkzeugs auf den niederen, provisorischen Tisch . Fluchend und mit Flecken auf den Fingern, die sich langsam dunkler färbten stand sie auf.

DRAGNER!“ Sie blickte sich suchend im Lager um. „Dragner!“

„Dabu, Kor’Okh?“

Gressha fuhr herum, als sie die ruhige gelassene Stimme hinter sich hörte. Sie atmete tief durch, funkelte ihn derweil an.

„Schick Boten zu Willbur, Gantorr und Shargah. In zwölf Tagen ist Tag- und Nachtgleiche. Sie sollen ihren !@#$% in unser Sommerlager bewegen. Ich will sie zu Sonnenuntergang dort sehen.“

Dragner sah sie an, hob mit einem Grinsen im Gesicht, fragend eine Augenbraue. „Genau so?“

Grimmig musterte sie nochmal die Kiste, die Steckbriefe, die Schale mit der Tinte und vor allem das Schreibrohr.

„Höflicher natürlich, ist schließlich eine Einladung und keine Kriegserklärung. Was erwartest du? Ich bin eine Orc und keine verdammte spitzohrige Griffeldompteuse“.

Ein unkreativer Schubser, bis ich meinen Post für das Wegekreuz fertig habe.
Sag doch was, ich kann auch schubsen!

Und rigendwo hab ich auch drei Zeilen, die nach dem ersten Besuch von Kata entstanden sind .. ääh .. irgendwo.
Gressha lehnte an der grobverputzen Wand neben dem Taverneneingang. Jetzt, da die Temperaturen fielen, bildeten sich auf ihrer Haut kleine Schweißtröpfchen. Sie schaute dem Treiben im nächtlichen Wegekreuz zu. Nippte hin und wieder an dem lauwarmen Wasser in ihrem Becher.

Hexenmeister. Sie zog die Nase etwas kraus. Die des Aschenmondes waren ihr wohlbekannt. Sie würde jeden von ihnen erkennen, egal wo.

Grübelnd starrte sie wieder auf den immer noch belebten Weg. Die Tor’Gar hatte ihr von Vorgul Flammenbrechers Besuch erzählt und der seltsamen Bitte, die er im Namen Graggrom Knochenmauls an den Clan herangetragen hatte.

Dann dieses unselige Gespann, das in das Winterlager gekommen war und Unterkunft gefordert hatte. Es hatte nach Tod, besser gesagt, Untod und Korrumpierung zum Himmel gestunken. Sie hatte rundweg abgelehnt. Eine von Narbenschlags Leuten, hatte die Beiden noch in derselben Nacht zum Wegekreuz gebracht.

Und heute, der Alte, der in der Taverne gesessen hatte. Sie schloss kurz die Augen, sah seine ausgemergelte Gestalt wieder vor sich an dem niederen Tisch sitzen. Aschgraue Haare, das Gesicht so faltig, dass man die eingefallenen Augen kaum erkennen konnte. Als Gelehrten hatte er sich bezeichnet, immer auf den Weg der reinen Gelehrsamkeit schreitend.
Gressha schnaubte abfällig.

„Die vermehr’n sich wie die Ratten“, knurrte sie leise. „Irgendwas zieht sie ins Brachland“.


Unweigerlich blickte sie Richtung Norden. Irgendwo dort erhob sich der Glutnebelgipfel.

Sie trank den letzten Rest , stieß sich von der Wand ab. Morgen würden sie sich im Wegekreuz umschauen. Proviant und Ausrüstung für die Reise zum Sommerlager musste gekauft werden. Und, was noch wichtiger war, ein vertrauenswürdiger Karawanenführer mit einer ausreichenden Zahl an Lasttieren musste gefunden werden.

Kurz nach dem Fest würden die Herbstschlachtungen beginnen. Ein Teil des Clans würde zurückkehren ins Brachland. Die Kodos beladen mit Holzkohle, Schinken, geräucherten Schweineseiten, Stockfischen, Salz und so einigem mehr.

Das Wegekreuz war ein guter Ort, um ihre Überschüsse zu tauschen und zu verkaufen.
*duldet keine zweite Seite*
*boxt den Beitrag zurück auf Seite 1*
Einige blutrote Schlieren vermischten sich mit dem reinen, fliessenden Wasser des Südstroms. Die Kriegstreiberin sah auf ihre gereinigte Brustrüstung, schien aber - ihrem grimmigem Gesicht nach zu urteilen - nicht besonders zufrieden oder gar glücklich zu sein. Die Sonne brannte hell und ließ die kleinen Steine in dem Fluss sowie die Fische darin gut erkennen. Abgesehen von einigen Wildtieren, die in der Nähe grasten und dem Geräusch des vorbeirauschenden Flusses war es sehr ruhig. Deshalb hörte sie die tapsigen Schritte der alten Schamanin schon von weitem. Ihr Gesicht verlor den grimmigen Ausdruck, war aber immer noch ernst, als sie sich aufraffte um die Alte zu begrüßen.

"Throm´ka, Gromma."
Die alte Schamanin nickte Shargah zu. "Wir wurden eingeladen."

Shargah verzog leicht ihr Maul, erwiderte jedoch nichts. Es hätte sowieso keinen Sinn gehabt, denn Gromma fuhr schon fort:
"Der Schwarzblut feiert die Tag - und Nachtgleiche und besteht auf die Anwesenheit des Südstroms."


Shargah verzog ihr Maul erneut. Es war jedoch nicht richtig erkennbar, ob sie amüsiert oder verärgert war.
"Sie bestehen darauf? Dann geh´ ruhig."
Gromma schnaubte. "Du weißt genau, dass der Weg für mich zu weit ist."
Shargah schnaubte ebenfalls. "Dann schick´ Shakky oder Urtosh. Am besten beide."
Die Alte hob -scheinbar verwundert - die Brauen, nickte dann aber. "Wie du befiehlst, Häuptling..." und machte sich mit langsamen Schritten auf den Rückweg zum Lager.
Shargah hielt die blutverschmierten Beinschoner in den fliessenden Strom und beobachtete erneut, wie das Wasser und die rote Farbe des Blutes sich vermischten.
Mit einem boshaften Grinsen murmelte sie...
"Es wird Zeit..."...
Der erste Tag

Sie hatte den Platz gut gewählt.

Vor vielen Jahren hatte ein Sturm einen der uralten Bäume gefällt. Seither lag er auf dem moosigen Untergrund, allmählich verrottend und mit der Erde, aus der er gewachsen war, wieder eins werdend.
Wasser rann stetig von den Felsen, vereinigte sich erst zu einem kleinen Rinnsal und wuchs schließlich zu einem geräuschvoll plätschernden Bach, der irgendwo unter dem Wogen des herbstlichen Laubes nachwachsender Bäumchen in den Schatten verschwand.

Gressha begann mit dem Fasten. Sie versuchte, tief in das Gefühl des Verbundenseins mit Luft und Erde, mit Feuer und Wasser, einzutauchen. Die Sonne stieg höher, Insekten tanzten in den Sonnenstrahlen, die durch das Dach des Waldes drangen, während sie immer tiefer in sich versank. Ihr Sinne waren ausgefasert. Wahrnehmung ohne Bewusstsein . Dann verlor sie es, fand es wieder, verlor es abermals. Selbstzweifel und aufkeimende Wut füllten die Leere.

Langsam wichen die dunklen Schatten um sie, sie rieb sich die Augen, blickte hoch. Die Sonne stand fast genau über ihr.

„Drei Tage“, murmelte sie, während sie ihre Beine streckte und versuchte die Muskeln zu lockern. „Drei Tage“.

Sie stand auf, reckte sich, versuchte die Steifheit aus ihren Gliedern zu vertreiben. Ihr Fasten hatte am Morgen begonnen, mit einem Becher reinen Wassers. Sie hatte Hunger, ihr Magen knurrte.

Drei Tage, dachte sie, konnte sich ein Fluchen gerade noch verkneifen. Sie nahm den Becher von der grob geflochtenen Bastmatte und trat an das Ufer des kleines Baches, tauchte ihn tief in das eiskalte Nass. Gressha trank aus dem einfachen Becher, beobachtete dabei das Spiel des Lichts auf dem Wasser, lauschte seinem Plätschern und Gurgeln, während die Luft um sie herum erfüllt war, mit dem Summen unzähliger Insekten und dem Gesang der Vögel. Ihr Magen krampfte sich beim ersten Schluck schmerzhaft zusammen. Sie schloss die Augen und unterdrückte das flaue Gefühl. Drei Tage.

Sie füllte den Becher erneut und nahm ihn mit zurück. Sie ließ sich wieder auf der Matte nieder, stellte ihn neben sich ab und brachte ihre Beine in die richtige Haltung, richtete ihren Oberkörper gerade auf. Wie viele Jahre waren vergangen, seit sie das erste Mal um Beherrschung ihrer Gedanken rang?

Gressha kratzte sich am Hals, dann an der Nase. Am liebsten, dachte sie, würde ich mich überall kratzen. Jahr um Jahr hatte sie gelernt. Es schmerzte, an die Vergangenheit zu denken, aber das Wichtigste, was sie gelernt hatte, nicht in all den Jahren, sondern vor Kurzem erst, in einer zerbrochenen, sterbenden Welt, war die Einsicht, dass es sich nie lohnte, sich selbst zu belügen, dass Selbstbetrug sich unweigerlich als verhängnisvoll erwies.

Die Sonne sank nach und nach Richtung Westen. Schatten legten sich über den kleinen Bach, krochen ringsum kalt und stumm näher, drückten noch mehr auf ihre Laune. Sie war müde, hungrig und wütend auf sich selbst. Den ganzen Tag hatte sie nicht mehr als ein oder zwei Augenblicke in Versenkung verbracht. Immer wieder rief sie sich zur Ordnung, versuchte den winzigen Punkt in sich zu finden. Verlor sich in Tagträumen und Erinnerungen.

Sie schloß die Augen, versuchte den Weg in ihrem Inneren zu finden. Schließlich frischte der Wind deutlich auf, wehte so kühl, dass es Gressha unwillkürlich schauderte. Sie öffnete die Lider einen Spaltbreit, Die Sonne tauchte alles um sie herum, in die Rottöne der Abenddämmerung .Sie seufzte, versuchte, ihre Glieder aus der eingenommenen Stellung zu lösen. Steif und tapsig ging sie mit dem umgestoßenen Becher zum Bach um ihn zu füllen. Langsam trank sie das geschöpfte Wasser, Schluck um Schluck, bis der Becher leer war nur um ihn erneut zu füllen.

Sie setzte sich wieder auf ihre Matte, überkreuzte die Beine und streute von den mitgebrachten Kräutern in den Becher. In der Ferne rief eine Eule. Gressha dachte an das Verlöschen des Feuers, überlegte verschwommen, was es mit dem Kristall auf dem Stab auf sich hatte. Eine sonderbare Verstofflichung der Feuerseele, aus den Tiefen der Erde.

Nach und nach trank sie das mit Kräutern angereicherte Wasser, sie fühlte sich schläfrig, und je mehr die Dunkelheit sich um sie herum vertiefte, umso mehr drohte der Schlaf sie zu überwältigen.

...
Die weiße Dame hatte bereits hoch am Himmel gestanden, als die Sonne sank. Ihr Licht fiel auf die kleine Wiese, ein fahler, kühler Schein, der dem Gras und den Bäumen alle Farbe nahm. Das Summen nächtlicher Insekten erfüllte die Luft. Hier und da zogen Glühwürmchen, runengleich, hellgelbe Streifen durch die Nacht.

Das Bruchstück einer alten Anrufung kam ihr in den Sinn. “ Hitze des Feuers“, flüsterte sie in die Nacht, brach wieder ab. Sie sang die Anrufung nicht. Die Litanei hatte Hunderte von Zeilen und sie liebte ihr Gleichmaß. Bedeutete es überhaupt etwas? Sie schloss die Augen, verdrängte alles aus ihrem Bewusstsein, achtete nur noch auf das Gluckern und Plätschern des Baches. Fass all deine Aufmerksamkeit zusammen, ermahnte sie sich. Hör hin. Hör das Singen des Wassers. Angestrengt versuchte sie die Geräusche des Baches in sich aufzunehmen. Das Blubbern der aufsteigenden Bläschen, das Schwappen der Wellen am Ufer, das Klicken der Kiesel, die sich über den Grund des Baches bewegten.

Es war weg, schon wieder weg. Verenge deine Wahrnehmung , Weib. Du weißt, wie man es macht. Du hast es schon so oft getan. Jeden Tag, solange du dich erinnern kannst. Sie nahm die beruhigende Litanei nun doch auf. Feuer, Hitze, Pein, Reinigung, Leben, Tod, bis die Worte in ihrem Innern, die Welt um sie herum, zum Schweigen brachten.

Die weiße Dame schob sich über den Himmel, schwamm in reinem Glanz durch ein Meer von Sternen. Unendlich langsam, so dass Gressha sich bald fragte, ob diese Nacht wohl je enden und sie eine weitere durchhalten würde.

Einige Zeit nach Monduntergang, überkam sie ein seltsames Gefühl. Gressha saß noch immer auf ihrer Matte. Sie nahm einen wohlbekannten Geruch wahr. Sie erzitterte, ihre Knochen schienen zu Eis zu werden. Sie hörte Rufe, Stimmen sprachen in ihrem Kopf, sagten etwas zu ihr, doch sie konnte sie nicht verstehen. Gepackt von Entsetzen, riss sie die Augen auf und schaute in Vhorkars Gesicht, starrte in seine tiefroten Augen.

Sie schaute sich um, verwirrt zuerst, dann mit zunehmender Panik, was ihr einen heftigen Schlag ins Gesicht einbrachte. Es gab keinen Zweifel, sie war wieder zuhause. Grob wurde ihr Kinn gepackt , Blut sickerte aus ihrer Nase, der kleinen Platzwunde unter dem Auge und der aufgesprungenen Lippe.

„Wurde Zeit, dass du nach Hause kommst“, er ließ ihr Kinn los, leckte sich ihr Blut von seinen Fingern. „Das Feuer ist mit dir, ich sehe, dass du schon viel zu lange deine und vor allem meine Zeit damit verschwendest, auf den Wegen der Erde zu wandern. Du wirst ins Brachland gehen und mit Kranal Fiss sprechen“.

Der alte Orc drehte sich um, fegte Phiolen, Schalen und andere Zeugen eines misslungenen Rituals vom Tisch. Das feine Pulver aus den Schalen schwebte in der Luft, und wo es Gresshas Wunden berührte, brannte es wie Salz. Dann deutete er auf eine Karte.

„Kranal lebt nördlich des Wegekreuzes im Brachland. Er kennt sich mit den Elementen aus und kann dir etwas über das Feuer beibringen…Ich denke du bist bereit?“

Gressha, presste kurz die blutenden Lippen zusammen. Sie wußte, das war keine Frage, also nickt sie.

„Er ist leicht zu finden“,
fuhr er fort. „Geh zu weit , und du kommst in Elfengebiet“.

Wieder nickte sie, ihren Blick fest auf die Karte gerichtet, als sie aufblickte sah sie einem anderen Orc in die Augen. Hellbraune Augen. Sein schwarzer Wangenbart war sorgsam gestutzt. Die Haare auf dem Hinterkopf mit einem roten Band zu einem kurzen Zopf gebunden. Gressha trat vorsichtig einige Schritte zurück. Behielt ihn wachsam im Auge. Aber als Kindergelächter an ihre Ohren drang, wagte sie es doch, kurz den Kopf zu wenden.

...
„Meine Tochter Okla“, begann er mit nicht geringem Stolz, und zeigte dabei auf die Kleine , die gerade den Wassereimer ins Haus schleppte. “ Die dort, mit dem Nasenring ist Karu ,“ dann drehte er sich ein wenig, beschattete seine Augen und suchte das hohe Gras ab. „Das dort ist mein Sohn Trok“.

Gressha folgte seinem Fingerzeig, aber mehr, als sich bewegenden Gras konnte sie nicht erkennen. Trotzdem nickte sie.

Als sie den Mund öffnete, winkte der Orc ab. „Schweig und höre zu“.

„Du bist mächtig genug, das Feuer zu meistern. Aber das bedeutet nicht, dass du auch bereit bist. Am Südstromfluss, in Durotar, noch vor dem großen Meer, liegt ein verborgener Pfad zu einem der höchsten Gipfel des Landes“.

Gresshas Blick folgte auch dieses Mal seiner Hand, leckte sich über die Lippen , als sie versuchte die Entfernung abzuschätzen.

„Suche einen Weg nach oben, dann wirst du einen unserer heiligen Schreine finden. Telf Joolam bewacht ihn“, und nach einer kleinen Pause fügte er in ehrfürchtigem Ton hinzu „ Der Schrein der schlafenden Flamme“.

Er bedeutete ihr mit einer knappen Geste zu warten, verschwand im Innern des Hauses. Gressha schaute sich wieder um, Karu und Okla konnte sie nirgendwo mehr sehen, aber ein Stück vom Haus entfernt konnte sie sehen, wie ab und an, ein kleiner schwarzer Pferdeschwanz zwischen den Grasspitzen auftauchte und wieder verschwand. Der Junge war wirklich flink.

„Bring ihm diese Fackel“, die Stimme ließ sie herumwirbeln. Kranal hielt ihr eine Fackel entgegen, wie sie für Rituale aus duftenden Hölzern und Zweigen gebunden wurden.“ Sie zeigt, dass du versuchst das Feuer zu meistern. Bring sie mir zurück, wenn du sie an der Kohlenpfanne des Schrein entzündet hast, und ich sorge dafür, dass du alles weißt, und dein Feuertotem bekommst“.

Mit der Fackel in der Hand drehte sie sich langsam in die angegebene Richtung, der Duft des Reisigs stieg ihr in die Nüstern. Sie beschattete die Augen, blinzelte gegen die…..Sonne?

Als sie erwachte war es schon später Vormittag.
Die erste Tag und die zweite Nacht waren vorbei.
Die erste Tag und die zweite Nacht waren vorbei.

Zuerst glaubte sie, die Ereignisse der Nacht seien ein Traum gewesen. Aber der Schmerz an ihrer Wange war wirklich. Sie setzte sich auf, tastete mit den Fingerspitzen durch ihr Gesicht, über die Wange, die Nase und ihre aufgerissene Lippe, sah das getrocknete Blut auf ihren Handrücken. Sie fühlte sich mehr als nur ein wenig benommen.

Als ihre suchenden Finger endlich den Becher gefunden hatten, mühte sie sich auf die Beine, tapste schwankend zum Bach, um ihn zu füllen. Sie trank. Sie trank langsam, Schluck um Schluck, dachte ans Schlafen. Sie sollte nicht schlafen. Sie durfte nicht schlafen. Sie hatte die Aufgabe zu wachen und zu fasten.

Die Sonnenstrahlen vertrieben bald die letzten Nebelfetzen, die zwischen den Bäumen hindurch auf die kleine Lichtung waberten. Kein Wind wehte. Die Stille drückte so schwer, dass sie glaubte, sie auf ihren Schultern zu spüren. Auch ihr Geist schien ermattet. Kaum, dass es ihr gelang, Wörter zu einem Satz zusammenzufügen. Sie kniete sich am Ufer nieder, stellte den leeren Becher neben sich ab und spritzte sich Wasser ins Gesicht, rieb sich das getrocknete Blut und die Aschenfarbe von der Haut.

Sie füllte den Becher erneut, nahm ihn mit zurück zu ihrer Matte um ihn in Griffnähe abzustellen. Müde und steif setzte sie sich wieder in die Mitte, richtete den Rücken gerade und begann erneut ihren Blick nach innen zu richten.

Die Sonne stieg höher, und mit jeder kleinen Schweißperle, auf ihrer Haut, kamen auch Fliegen. Winzige, surrende Insekten, die sie umschwärmten, tausendfach über ihre Haut krabbelten , sie in auf- und absinkenden Wolken umtanzten. Gressha saß still und aufrecht da, während die Sonne weiter ihre Bahn über den Himmel zog, die winzigen Mücklein vertrieb, bis die Schatten wiederkamen , als der westliche Himmel sich langsam rot färbte.

Rot. Sie öffnete die Augen wieder, als sie das Gewicht in ihrer Hand spürte. Ihre Rechte tastete nach der Felswand. Rot. Roter Fels. Roter Sand, so weit sie über Durotar hinwegsehen konnte. Schritt für Schritt tastete sie sich den schmalen Pfad hoch. Eine Ewigkeit auf windgeglättetem Gestein. Immer wieder drohte sie abzurutschen, wenn sich feiner Sand darauf abgelagert hatte. Die Erleichterung, als der Pfad sich verbreiterte und direkt zwischen den Felsen hindurch zu führen schien, ließ sie fast schluchzen.

„Du bist doch nicht zum Geschichtsunterricht hergekommen , oder?“ Sie ließ fast die Fackel fallen, hob das schreckensbleiche Gesicht , um den Sprecher zu erkennen. Ein Troll, dessen grünes Haar eher hängenden Grasbüscheln, als einer Frisur glich. Er winkte ihr zu, zwischen die Felsen durch zu ihm zu kommen. „Du bist wegen der ewigen Flamme und dem Feuertotem gekommen“.

Ich kann das Feuersapta für dich machen, wenn du mir zwei Dinge bringst“ Sein Lachen gefiel ihr gar nicht, dennoch ging sie auf ihn zu. In Höhe des Durchgangs wurde der Weg eben, bog scharf nach rechts ab. Tief unten konnte sie den Südstrom sehen, ein funkelndes Band im hellen Sonnenlicht, das träge nach Süden floss. Irgendwo dort an der Küste musste Ratschet liegen, mit seinen Piers und Schiffen, deren Kapitäne am Hordenzoll vorbei Geschäfte machten.

„Das Erste ist Feuerteer. Eine einfache Sache für dich, es einem Zauberer der Klingenmähnen abzunehmen. Das zweite ist schon schwieriger und gefährlicher. Nordöstlich von Klingenhügel in einer Höhle, treiben Kultisten der Brennenden Klinge ihr Unwesen. Bring mir einen ihrer Reagenzienbeutel“.

Mehr als nicken konnte sie nicht mehr. Ihre Augen ruhten gebannt auf dem Geisterfelsen, der sich am Rande des Abgrunds erhob. Wie in Trance ging sie auf den blaugrauen Riesen zu, legte schließlich den Kopf in den Nacken und starrte hinauf zu dem eingravierten Symbol, verlor sich in seiner Betrachtung.

„Das Feuersapta ist fertig,“ sie wirbelte herum, starrte erst den Troll an, der auf sie zukam, dann den Geisterfelsen hinter ihm, sie wirbelte wieder herum, da wo eben noch der Felsen war, war……nichts. Nichts, nur der schmale Weg. Unerträglicher Schmerz tobte in ihrer rechten Seite. Unwillkürlich legte sie ihre Hand darauf, riss sie sofort wieder weg. Blut, Wundsekret und Hautfetzen blieben daran hängen. Die Verbrennung lief über die ganze rechte Taille, ein breiter Streifen aus Hitze und Schmerz, der sie frösteln ließ.

„Die Zeit ist gekommen, daß du dich der Flamme stellst. Trink das Sapta am Schrein und dann geh hinauf zum Berggipfel. Dort wirst du dich der Manifestation stellen. Er wird dich erst angreifen, wenn du bereit bist. Aber er weiß, du kannst ihn sehen.“
Gressha versuchte die Schale zu fassen, aber der lähmende Schmerz in ihrer Seite , nahm ihr jede Kraft, machte es unmöglich. Schließlich setzte ihr Telf Joolan die Schale an die Lippen. Sie schloss reflexartig die Augen , um sie genauso schnell wieder aufzureißen. Wo sie erwartet hatte, dass die Feuersapta ihr den Mund und die Kehle wie flüssiges Blei füllen würde, machte sich prickelnde Kälte bemerkbar. Sie konnte fühlen, wie sich die Magie des Trankes mit jedem Herzschlag weiter in ihrem Körper verteilte.

„Schlage ihn so schnell wie möglich nieder, Gressha, denn seine Macht wächst, je länger du brauchst um ihn zu besiegen. Wenn er bezwungen ist, lege seine Glut in die Kohlenpfanne und entzünde die Fackel an ihr.“

Der Schmerz in ihrer Seite ließ sie wanken und trotzdem setzte sie einen Fuß vor den anderen, weiter, noch ein Schritt und noch ein weiterer. Endlos viele, schien es ihr.

Sie hob den Kopf, müde, verletzt, fast schon geschlagen. Sie konnte die Hitze spüren, seine Aufmerksamkeit. Fast hätte sie gelacht. Hier stand sie, fast noch ein Welpe, mit einem duftenden Reißigbündel in der Hand und sollte einen Elementar erschlagen. Andrerseits, welche Axt, welches Schwert, vermochte das schon.

Sie streckte die Sinne aus, spürte die Hitze, tastete nach dem Band, das ihn fest mit dem Feuern dieser Welt verband.

Ein neues Geräusch riss sie aus ihrer Versenkung. Ein Brausen in der Luft. Erst jetzt wurde ihr bewusst, dass ihre zaghafte Berührung ausgereicht hatte, den Kampf zu beginnen. Er wuchs. Kleine Feuer schlugen um sie herum ein, der Gestank von Rauch und verbrennendem Gestein lag in der Luft. Verdammt, hatte der Troll nicht etwas von bereit gesagt?

Schlage ihn so schnell wie möglich nieder, klang Telf Joolans Stimme durch ihre Gedanken. Bezwingen, schlagen, hatte er gesagt. Nicht erschlagen. Nicht töten.

Wieder griff ihr Geist nach ihm, schneller dieses Mal und ohne zögern. Ertastete die Bänder, weitverzweigt wie Wurzeln, in ihrer eigenen Magie pulsierend. Dazwischen verwoben eine Unzahl von kleineren Funken. Gressha erspürte sie alle. Nur einen Augenblick lang schmeckte sie die Eindrücke , dann schob sie alles fort und konzentrierte sich auf das wesentliche: Auf die Manifestation vor sich. Die vielfach verwobenen Bande gaben ihm seine Macht.

Ihr Geist zerfaserte tausendfach, glitt an den Banden in die Tiefe, löste hier eine Verbindung, oder hielt dort einen Strom an Kraft auf. Ganz allmählich schwächte sie ihn, löste Band für Band und trieb sie auf ihn zu. Gressha spürte den Aufschrei, den Schmerz ihres Gegners. Wie er zurückzuckte. Ihr Geist drängte nach, bedrängte ihn immer weiter, ließ seine Stärke ins Leere laufen, drängte ihn immer mehr zusammen, bis er in einem letzten kurzen Auflodern zu einem glühenden Kern zusammenfiel.

Ohne Angst und ohne jedes Zögern, umfasste sie ihn, ließ ihn in die Kohlenpfanne fallen, stieß die Fackel in seine verglimmende Glut. Das Sapta hatte ihren Geist weit geöffnet und zusammen mit der Glut schuf es in dem Augenblick, als sie die Fackel entzündete ein Band . Ein Band zwischen ihr und dem Feuer.

Ein wildes Grinsen verzog ihren Mund, ließ ihre Lippen wieder aufspringen. Euphorie, die wohl ihrer Erschöpfung entsprang.

Was für ein Kampf!

Mit der Fackel fest in der Hand, wandte Gressha sich von der Kohlenpfanne ab und ließ ihren Blick über Durotar schweifen. Sie spürte wie die Aufregung ihren Geist erfüllte, als der Wind anschwoll und die Fackel heftig flackern ließ.

Der Gedanke ernüchterte sie. Das hier war mehr gewesen, als eine einmalige Gelegenheit, ihren Willen zu erproben. Es war beunruhigend, ja verstörend. Auf der Suche nach Kranal Fiss betrat sie den Weg zurück ins Brachland und stürzte. Sie fiel und fiel, fiel hinab immer weiter hinab. Gepackt von Entsetzen schrie sie laut. Sie schrie sich die Kehle wund, in dem endlosen Fall.
Unversehens fand sie sich auf ihrer Matte wieder. Ihr Körper war ein einziger flammender Schmerz. Ihre wild rudernden Arme hatten den Becher umgestoßen. Gressha blieb sitzen. Irgend etwas geschah in ihrem Innern. Sie verstand es nicht im Entferntesten und wollte schon gar nicht darüber nachdenken. Sie fühlte sich ausgelaugt, ihr schwindelte, sobald sie den Kopf bewegte.

Auf weitere Visionen und Erscheinungen legte sie keinen Wert. Sie verweigerte sich jedem Gedanken, sie verdrängte alles aus ihrem Geist, was sie nicht mit den Augen, in ihrem schmerzenden Kopf sehen konnte, was nicht viel war, denn es war die dunkelste Stunde, kurz vor der Tagesdämmerung. Sie fuhr mit der Zungenspitze über ihre zerschundenen Lippen.

Auf der anderen Seite des Baches kam eine weiße Wölfin zwischen den Bäumen hervor. Für eine Weile betrachtete das schimmernde Tier Gressha. In den Augen, so tief wie die Abgründe, in die sie heute getaucht war um die Bande zu trennen, lag eine deutliche Warnung. Dann drehte die Wölfin den Kopf, wandte sich ab. So lautlos, wie sie gekommen war, verschwand sie in den schwarzen Schatten zwischen den Bäumen wieder.

Nichts ereignete sich. Irgendwo zwischen Schlaf und Wachsein wartete Gressha das Verstreichen der restlichen Nacht ab. Sie zitterte. Die nächtliche Kälte und die Verbrennung forderte ihren Tribut.

„Bleib ruhig“,
die Stimme ließ sie hoch fahren, weckte Erinnerungen. Sie blinzelte gegen das grelle Sonnenlicht an.

„Trink das Wasser. Trink es. Trink“.

Gressha umfasste ihren Becher mit beiden Händen. Mund und Gaumen waren vom Durst ausgedörrt. Mit jedem Schluck wich ein wenig mehr von ihrer Benommenheit, aber nicht von ihrer Verwirrung.

Kranal senkte tief die Faust ins Erdreich, berührte dann ihr Gesicht. Der pochende Schmerz ließ nach.

„Ich habe es schon immer in deinen Augen gesehen, das Lodern, das Verlangen. Du hast Macht gekostet und willst mehr. Geduld“.

Als sie den Kopf wendete sah sie nicht Kranals Gesicht. Tote Augen starrten sie blicklos an. Sie würde es nie vergessen, es waren die Gesichtszüge des Orc, den sie in der Höhle getötet hatte, um an die Reagenzien für das Feuersapta zu kommen.Er legte ihr ihr Feuertotem in die Hand, schloss sanft ihre Finger darum. Der Schmerz in ihrer rechten Seite flammte auf, da wo sein Feuerball sie gestreift hatte.

„Feuer“, nur langsam konnte sie den Blick von dem toten Gesicht wenden, als Telf Joolans Stimme erklang. Sie sah zu, wie auch er, seine Hand tief in die Erde steckte, sie genauso leicht wieder hervorholte und ihre rechte Seite berührte. Hitze und Schmerz verblassten, genauso wie das Gesicht des Trolls, aber seine Stimme klang so deutlich über die Jahre hinweg zu ihr, als würde er neben ihr stehen.

“ Feuer ist mehr als Chaos und Zerstörung. Du tust gut daran, das nicht zu vergessen. Es dreht sich auch um Leben und Schöpfung.“

Die dritte Nacht und der dritte Tag waren vorüber.
Eine wirklich gut gelungene Adaption der Klassenquest zum Feuertotem. Mir gefällt besonders dieses Verschwimmen von Vision, Traum, Erinnerung und Realität.

Wirst du die anderen Rufe auch umsetzen?
Danke.
Nein, das hatte ich nicht vor, da ich momentan an einer Timeline für unsere Member arbeite, in die ich die Geschehnisse der Romane, Comics, usw. mit einarbeite.
Die Idee eines Threads, mit Geschichten rund um und über die alten Klassenquests, finde ich jedoch sehr interessant. Ich vermisse sie manchmal auch.
Ein fauler Puschel für den Clan.
Und ein letztes Puschelchen für heute, für uns selbst.
/ push
Nun hatte Gressha also zwei Boten zu ihm geschickt, damit er in den Krieg gegen unverdorbene Orcs zog, die aus einem roten Portal strömten? Er kannte dieses Szenario selbst nur zu gut, aber dass war bereits vergangen! Was war hier los? Und wieso sollte er überhaupt der Horde mit ihrem widerwertigen Troll als Kriegshäuptling helfen?! Wieso konnte sich nicht die Allianz in die verwüsteten Lande stellen und diese "Flut" aufhalten, wie sie es doch schon einmal versucht haben? Dann würden wenigstens zwei Probleme gelöst werden: diese unbekannten Orcs würden ihrer Zahl dezimiert werden, genauso wie die Allianz. Dann könnte die Horde einfach beide überrennen und Ruhe wäre im Karton.
Aber so einfach war es nicht... Nein, ganz und gar nicht...
Der alte Krieger stand am Feuer, dass wütend unter dem Turm brannte und lauschte den Entscheidungen seiner treuen Kämpfer. Sie alle würden ihm folgen. Irgendwo erwärmte dass das Herz des Kriegers. Und irgendwo lag es ihm als Stein im Magen...
Er nickte nur und wandt sich um, um zu den Boten des Schwarzblut Clans zurück zu kehren.
"Ich habe mich mit meinem Klan beraten...",begann er leise. "Wir werden mitkommen."
Er atmete durch, um seinen Standpunkt dann klar zu stellen:"Aber wir werden keiner Horde und keiner Allianz helfen! Wir kommen mit, als die Verbündeten des Schwarzblut Clans. Wir helfen euch und NUR euch."
Orcs die Ehre empfanden.
Orcs die tobend und wütend auf dem Schlachtfeld sterben würden.
Brumokh dachte in jenem Moment an einen Orc zurück, der ein wahrer Anführer war. Nicht Garrosh, nicht Thrall... Nein. Er dachte an Grommash, seinen Häuptling. Und mit dessen Wut und Wildheit würde er Seite an Seite mit dem Schwarzblut Clan kämpfen.
Gegen... Orcs...
"Schon wieder...",dachte sich Brumokh und biss die Backenzähne zusammen, sodass sich sein Kiefer spannte.
Wer es findet, muss es behalten



Das, befand die Schamanin, war wohl einer der bescheideneren Tage.

Am Tag zuvor war Trok’nosh, wie ein dunkler Schatten aus der Vergangenheit aufgetaucht. Während Klingenwind und Schwarzblut, Seite an Seite,gegen die Eisernen kämpften, saß er auf seinem Wolf und….tat nichts. Nichts außer zuzusehen. Sie schnaufte durch die Nase. Manche Dinge ändern sich eben nie. Seitdem war er damit beschäftigt sich bei Blutkiefer einzuschmeicheln und überall stolperte man über seine aufdringliche Elfe. Seine Anwesenheit würde das Bündnis schwer belasten.

Als sei das nicht schon genug, hatte sich auch Kryasha Sturmaxt in Steinard eingefunden. Von einer Meuterei unter Narbenschlags Leuten hatte sie berichtet und davon, dass er wohl schwer verletzt worden war und noch immer ohne Bewusstsein.

Gressha knurrte angewidert.
Sie schaute auf den Goblin hinunter, der bewusstlos in der Hängematte lag.

„Wenn er sich umdreht, fällt er durch die Maschen“, schoss es ihr durch den Kopf.

Das Kerlchen war am Nachmittag blutend durch Steinard getaumelt. Sicher, man hatte sich um ihn gekümmert, seine Wunden versorgt, aber...

„Wunden“, sie schnaubte. „Eine kleine Beule und eine Platzwunde, die nicht mal einen Welpen zum Heulen bringen würde “.

Nun gut, jetzt war es eine Platzwunde mehr, aber das hatte er sich auch selbst zuzuschreiben. Sie rieb sich müde durchs Gesicht.

„Die Geister prüfen uns“, murmelte sie. „Als wären die Eisernen, Trok’nosh und Sturmaxt nicht schon genug, senden sie uns auch noch Narren wie dich“.

Der Goblin hatte sich heute Nachmittag weder an seinen Namen erinnern können, noch an seine Herkunft. Im Gegenteil, er hatte felsenfest darauf beharrt, ein Orc zu sein.

„Wenn er’n Orc sein will, lass ihn’n Orc sein un‘ behand’l ihn wie’n Orc“, war alles was Korshar dazu gesagt hatte.

Gressha schaute auf das Ergebnis orcischer Gleichbehandlung in der Hängematte und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Mut hatte der kleine Wadenbeißer, das musste man ihm lassen, auch wenn es ihm an Verstand zu mangeln schien. Sie hatte gehofft, er würde aufgeben, als sie ihre rechte Hand aufgefordert hatte, die kämpferischen Fähigkeiten des Kurzen zu prüfen.

Der Kurze hatte ohne auch nur einmal zu zögern, seine beiden Holzstöckchen aus dem Gürtel gezogen und war, mit einem Kampfquietscher, auf den mit Äxten bewaffneten Orc zugestürmt. Ein wohldurchdachter Angriff, der das erste Stöckchens an der Gürtelschnalle des Orc zerbrechen ließ und das zweite , nach einem waghalsigen Sprung, an seiner Brustplatte.
Mit einem zornigen Aufschrei hatte der Kleine seine zerbrochenen Stöckchen weggeworfen, den Kopf gesenkt und war wie ein Bulle auf Korshar zugestürmt, um……..

„Ja was eigentlich?“ Die alte Gereiztheit überkam sie wieder. Seit jeher standen die Verwirrten unter dem besonderen Schutz der Geister. Und der hier schien verwirrter als die Meisten.

„Die Geister prüfen uns“.
/push!