[H-Orc-RP] Sturmwolfclan

Sturmbrecher

Teil VIII
geschrieben von Kha’gra

Die Orcs hatten sich für das Verbrennen des Turms entschieden. So musste niemand in unmittelbare Gefahr geraten und eine Flucht war für den Todesritter erschwert. Im Morgengrauen zogen die Sturmwölfe aus, um dem Feind entgegenzutreten. Ein paar Orcs, darunter Urk, Ath’rog und Knochenwerfer, blieben im Lager zurück um es zu schützen und den Rückweg abzusichern.

Krogahn führte die Sturmwölfe über den Bergkamm und es dauerte nicht lange, bis die Orcs zum Angriff übergingen. Ragdan, der Orc den bisher alle für einen Schamanen hielten, webte in seinen Händen einen Feuerball. Mit Inbrunst warf er das magische Geschoss auf den Turm. Ein lauter Knall ertönte und das Dach fing Feuer. Euphorisch stand der kleine Orctrupp, bestehend aus Eshka, Krogahn, Durgrek mit seiner Wölfin, Mar’thok, Ragdan und Kha’gra vor dem brennenden Gebäude. Ein schriller Schrei ertönte und etwas Großes floh aus dem lichterloh brennenden Turm. Die riesenhafte Fledermaus drehte zwei Runden zur Orientierung und griff dann die Gruppe an. Sie war schneller bei den Orcs als erwartet und so hatten sie kaum eine Chance sich zu verteilen. Das Vieh griff sich Mar’thok, während der Rest der Gruppe auf die Bestie einhackte. Krogahn konnte dem Biest einen Hinterlauf abschlagen, was die Fledermaus dazu brachte gen Himmel empor zu steigen, mit Mar’thok als Beute. Sie stieg auf und ließ den Orc irgendwann fallen. Mit einem lauten Krachen kam Mar’thok wieder auf dem Boden auf, eine Staubwolke umhüllte den Orc. Die Elemente meinten es jedoch gut mit ihm und er konnte noch aufstehen.

Die Sturmwölfe schossen und warfen mit allem nach dem Biest, was sie hatten. Feuerbälle, Speere, Steine – egal was es war, die Orcs warfen es und nicht wenig traf die Fledermaus. Als die Bestie genug hatte, floh es über die Klippen gen Norden. Jubel brach zwischen den Orcs aus.

Krogahn, Ragdan und Kha’gra rannten zu dem einzigen Baum in der Nähe. Kha’gra las ihren Speer auf, der die Fledermaus verfehlt hatte und für den Moment schien es, als wäre der Kampf bereits geschlagen. Doch die Freude hielt nicht lange, als aus dem einstürzenden Turm der Untote heraus spazierte. Ja er spazierte regelrecht, denn das Feuer schien ihm nichts auszumachen. Den Blick auf die kleine Gruppe auf der Anhöhe gerichtet, ging er auf die Orcs zu und beschwor zu allem Entsetzen Ghule und Skelette. Plötzlich stand der kleinen Gruppe aus Orcs eine mindestens genauso starke Truppe aus Knochen und verwesendem Fleisch gegenüber. Überheblich schickte der Todesritter seine Skelette gen Hügel, er wollte sich die Hände wohl nicht schmutzig machen. Mar’thok, Durgrek und Eshka hatten alle Hände voll zu tun mit den Skeletten.

Kha’gra und Krogahn sahen die Chance in einem Hinterhalt. Kha’gra versuchte sich anzuschleichen, doch in ihrer Aufregung trat sie auf einen Ast und weckte damit die Aufmerksamkeit des Verlassenen. Während die Kriegerin sich wieder hinter den Baum in Sicherheit brachte, hatte Eshka einen Zauber gewirkt, mit dem sie die Magie des Todesritters eine Zeit lang unterdrücken konnte. Dafür musste sie sich nun gänzlich auf Mar’thok und Durgrek verlassen – kämpfen war ihr nicht mehr möglich während des Zaubers.

Mar’thok, Durgrek und die Wölfin Kaplah schlugen sich wacker gegen die Skelette, doch trotz der teilweise fehlenden Gliedmaßen waren sie nicht zu unterschätzen. Jeder von ihnen bekam mindestens einmal eine knochige Faust zu spüren. Als Kaplah schwer verwundet wurde, schienen bei Durgrek die wildesten Instinkte zu erwachen. Er kämpfte wie ein Berserker, als sein Welpe verletzt am Boden lag. Mar’thok unterstützte den einäugigen und die zwei Orcs schafften es die Gruppe aus vier Skeletten zu zerschlagen.

Während die Orcs auf dem Hügel mit den Skeletten kämpften, sah die kleine Gruppe am Baum ihre Chance. Sie stürmten auf den Todesritter zu. Der Klingenmeister in vorderster Front nahm sich den Ritter vor, während Kha’gra sich um den verwesenden Ghul kümmerte. Ragdan webte einen Zauber nach dem anderen und warf ihn auf den Untoten. Der Kampf war wild und trotz der Überzahl der Orcs konnten sie den Todesritter nicht so einfach zu Fall bringen. Der Ghul war schneller als erwartet und er traf Kha’gra mit seinen widerlichen Klauen im Gesicht. Auch Krogahn musste Treffer vom Ritter einstecken, sodass seine Schulter verwundet wurde.

Eshka brach nach einer gefühlten Ewigkeit den Zauber ab, sie musste es, denn sie hatte keine Kraft mehr. Sie sackte zusammen, erschöpft vom Wirken dieser Magie. Die spürten Krogahn und Kha’gra sofort. Eine unheilige Präsenz bildete sich in windeseile um den Todesritter und alles in seinem Umkreis bekam die Macht dieses Wesens zu spüren. Durch Stiefel und Kleidung entzog der verdorbene Bereich den beiden Orcs Energie. Während Kha’gra zurückwich, schaffte sie es noch ihren Speer durch den Ghul in den Boden zu rammen, festgenagelt war der Untertan nutzlos.

Nun passierte vieles gleichzeitig. Der Todesritter wandte sich Ragdan zu, lachte ihn höhnisch aus und erhob seine Hand. Der Orc wurde wie von geisterhand angehoben und ihm wurde die Luft abgedrückt. Tiefe Würgemale bildeten sich langsam an seinem Hals und der Ritter warf ihn achtlos in die Gruppe Orcs auf dem Hügel. Der Schamane Mar’thok rannte zeitgleich den Hügel hinunter, bereit seine Axt tief im Leib des Verlassenen zu versenken. Eshka hatte mit der letzten Energie einen Angriffszauber gewebt und Kha’gra schrie dem Untoten wüste Beleidigungen an den Kopf. Damit zog sie die Aufmerksamkeit auf sich und Durgrek hatte freies Feld um einen seiner Wurfspeere zu schleudern.
Als Erstes traf Mar’thok mit seiner Axt die Schulter des Gegners. Dann schlug der Zauber von Eshka ein, traf hauptsächlich den gefesselten Ghul und befreite diesen, allerdings bekamen auch Mar’thok und der Ritter etwas ab. Der Schamane wurde vom Druck von den Füßen gerissen und landete ein paar Schritte entfernt. Letztlich hatte Durgreks Speer in perfekter Wurflage den Todesritter in Brusthöhe durchbohrt. Der Verlassene wurde von hinten getroffen und durch die Wucht gen Boden gerammt. Aufgespießt erlosch das Glühen in den Augen und nur wenige Sekunden später zerfiel der Ghul zu Staub.

Ohne lange zu zögern zückte Kha’gra ihre Handaxt und schlug dem Untoten den Kopf ab. Krogahn hielt ihn gut sichtbar in die Höhe und ein lauter Siegesschrei entwich den Orcs aus den Kehlen, als wäre es eine.

Geschunden machten sich die Orcs mit dem Kopf auf dem Speer zurück ins Lager. Sie versorgten ihre Wunden und feierten ihren Sieg. Doch es dauerte nicht lange, bis der tote Schädel erneut seine Wirkung auf zumindest einen der Orcs hatte. Ragdan schien die Stimme zu hören. Die ganze Nacht über musste der Orc sie in seinem Kopf flüstern gehört haben. Er hatte das ganze Fass Schnaps getrunken und kam am nächsten Tag aus einem der Zelte, entkleidet, betrunken, lallend. Krogahn erkannte die Situation als Erstes und warf den Schädel in die Prärie. Sie brauchten die Trophäe nicht, nicht jetzt. Auch Kha’gra sorgte sich um Ragdan und sie war erleichtert, als das Entfernen des Schädels Wirkung zeigte. Einer von den Orcs wollte jedoch auf Nummer sicher gehen und so suchte Ath’rog den Schädel und zerschmetterte ihn – sicher war sicher.

1 Like

Sturmbrecher

Teil IX
geschrieben von Knochenwerfer der Erzürnte

Als die Mitstreiter zum Turm aufbrechen bleibt Knochenwerfer gackernd zurück, das Lager bewachend. Die Knochen beginnen ihm Dinge zu zuflüstern, aufregende Dinge. Knochenwerfer beginnt laut zu kichern, ehe er sich in Bewegung setzt. Er stapft hinaus in die Wildnis des Brachlandes, als Abschied zu den Anderen im Lager nur wirres Zeug von einer Sichtung murmelnd…

…Er wandert und marschiert, geht und rennt, sprintet und schleicht, als seine Füße ihn durch die Hitze der Sonne zum angepriesenen Ziel der Knochen tragen. Er steht vor einem verdorrten Baum, dessen spitze Äste in die Höhe ragen und versuchen den Himmel zu durchstechen, während die brennende Sonne ihn beinahe höhnisch beleuchtet und ihm ein geisterhaftes Antlitz verleiht. Viel interessanter für den Knochenwerfer ist jedoch, was an diesem alten verdorrten Baum liegt: Unter knorrigen Büschen versteckt ist ein Leichnam, halb verwest und angefressen von den Aasgeiern dieses trockenen Landes. Es war einmal ein Orc, ein grüner Orc, dessen Haut von verschiedensten Wunden gespickt ist. Die Bisswunden der Geier sind offensichtlich, aber die anderen Wunden sind interessanter. Schattenhafte Energie wabert von einer tiefen Wunde am Hals hervor in die Luft, wo sie sich nach und nach zersetzt. Der Erzürnte steckt langsam einen Finger in die wabernde Wunde und stochert in ihr herum. Er zischt auf, als diese Energie seine Haut am Finger verätzt und zieht ihn langsam wieder aus der Wunde. Plötzlich dröhnt eine durchdringende Stimme in seinem Schädel. Sie schreit: “TOD! TOD! TOD!” Knochenwerfer schüttelt mehrere Male den Kopf und schlägt sich auf die knochige Stirn seiner Maske, ehe er auf den Körper des toten Orcs starrt. Knochenwerfer murmelt: “Vom Tod berührt…Vom Tod berührt…Tod kann mich nicht berühren…Wenn…Ja…WENN!” Der lachende Schädel stürzt sich auf die Leiche, schlägt den Schädel ein und reißt jeden einzelnen Knochen aus dem Leib des toten Grunzers. Er zückt sein Jagdmesser und beginnt zu schnitzen, zu wetzen, zu verarbeiten und diese Knochen zusammen mit seiner alten Lederrüstung zu etwas Neuem zu kombinieren…Etwas Besserem…Etwas Abscheulicherem. Als der Knochenwerfer, vor Freude lachend, sein Werk über seine vernarbte Haut streift, wird das Ausmaß seiner Arbeit deutlich: Eine Rüstung aus Knochen, geschnitzt, mit skurrilen Mixturen verstärkt und mit den Abbildern zweier flacher orcischer Schädel versehen, die die Person vor ihm von den Knien aus unnachgiebig anstarren. So kehrt er, den ausgeschlachteten Leichnahm zurücklassend, zum Lager zurück, am Abend des ereignisreichen Tages.

Man mag auf den ersten Blick nicht erkennen, dass es sich um verarbeitete Orcknochen handelt und auch bleibt verborgen, mit welcher Absicht er diese Rüstung angefertigt hat. Nur er weiß es und es ist nie sicher, dass eine Erklärung über seine faulige Zunge kommt…Wie immer.

2 Likes

Gedanken

Früh Morgens fachte der mürrische Krieger die Esse an, so wie gewohnt wittmete er sich seiner Arbeit. Der letzte Markt in Sen´jin war ein voller Erfolg für die Sturmwölfe. Ausser Zuchtschweine verkauften sie auch Argoms geschmiedete Klingen die von aussergewohnlicher Qualität waren. Sogar eine Sin´dorei lobte seine Meisterarbeit und erwarb ein exellentes Stück des Schmiedes.

Im großen Tiegel schmolz langsam das Eisen zu einer orangeglühenden zähen Masse als Argom seinen Gedanken nachhing. Das lange Gespräch mit Kha´gra entlockte ihm Dinge die er sonst noch Keinem anvertrautet. Warum gerade ihr? Vielleicht weil er in ihrer Gegenwart zur Ruhe kam und sein steinernes Herz ausschütten konnte. Ja sein Herz wurde Stein in den vielen Jahren auf seiner Heimatwelt Draenor. Konnte man es ihm verübeln? Kha´gra tat es nicht, sie nahm es hin wie es war. Eine Eigenschaft und die der Anteilnahme an dem Schicksal dieses Kriegers rangen Argom höchsten Respekt für Kha´gra ab.
Respekt, den hatte sich auch die junge Kriegerin Zu´laga erworben. Dieses kleine dürre Ding hielt Argoms Sturmangriff stand! Entweder wurde er langsam alt, oder die junge Orc besaß mehr Kraft als man ihr ansah.
Ihr Lohn dafür würde eine neue Waffe sein, eine die Argom zuvor schon schmiedete aus dem Metall seiner Heimatwelt. “Nichts geht über Echtstahl” brummte der Schmied. Sein Werkstoff den er seit jungen Jahren zu Klingen, Speerspitzen und anderen Gebrauchsgegenständen formte wie es sein Vater und dessen Vater vor ihm schon tat.
Zu´laga hatte sich diese Axt aus Echtstahl verdient, da war er sich sicher.

Aus seinen Gedanken gerissen schwenkte er den Schmelztiegel schnell über die Gußform als das Metall vollkommen flüssig war. Diesmal würde er noch ein paar feine Wurfäxte herstellen. Man konnte nie genug für den Notfall haben. Und so drang im laufe des Nachmittags klirrende Hammerschlage durch die Gasse. Unermüdlich, stoisch und präzise, Schlag auf Schlag.

Nichts konnte den Frostwolf ablenken bei seiner Arbeit ausser seine eigenen Gedanken. Wer genauer hinsah erkannte ein leises Lächeln als er den Hammer immer wieder hinabsausen lies.

Der mürrische Mag´har ging in seiner Arbeit auf…und im Clan.

4 Likes