[H-RP] 🪶 Die Silberfeder | Manufaktur Sonnenwend am 5.11. auf dem "Siegelmarkt" in Morgenluft

"Wir sind nicht die Speerspitze, wir sind der schützende Schild im Rücken."

OOC:
Liebe(r) Mitspieler(in),
erst einmal einen herzlichen Dank, dass Du Dich in unseren Gildenthread verirrt hast. Wir freuen uns wirklich sehr über Dein Interesse und hoffen, Dich bald auf einem unserer kleinen Events zu gemeinsamem RP begrüßen zu dürfen!

WER WIR SIND:
Die Gilde Silberfeder gibt es seit 2020. Unsere Ausrichtung ist neutral und wir bespielen daher auch alle Fraktionen, Völker und Klassen. Unser Gildenname ergab sich einst ic aus den Geschehnissen in Legion heraus, als durch einen harten Schicksalsschlag die geliebte Schwester unseres Anführers Baron Arem’thas Nexusgrund aus dem Leben gerissen wurde. Zurück blieb von ihr nur ihre Halskette, die den Anhänger einer silbernen Feder trug.

Seitdem wurde diese zum Symbol für das Wirken des Hauses Nexusgrund: Denen zu helfen, die sich nicht mehr selbst helfen können. Es wurde der freie Bund der Silberfeder gegründet, um immer dort aktiv zu werden, wo die Aufmerksamkeit der großen Streitkräfte Azeroths gerade nicht hinfällt. Er kümmert sich um die Dinge, die im Rücken des Krieges geschehen und nimmt sich vor allem seiner Folgen an:

  • Ein versehrter Soldat kann nach dem Ausscheiden aus dem Militär seinen Lebensunterhalt nicht mehr aufbringen? Die Silberfeder unterstützt finanziell und findet eine neue, passende Aufgabe.
  • Eine Kriegswitwe hat Ärger mit Halunken, die sie drangsalieren, weil der beschützende Ehemann nicht mehr im Hause ist? Die Silberfeder … regelt.
  • Eine Familie hat ihr Heim verloren? Die Silberfeder stellt eine neuen Bleibe und hilft beim Wiederaufbau.
  • Ein Veteran wird von Albträumen und schlechten Erinnerungen gequält? Eine Kriegsverletzung will einfach nicht heilen, aber der nächste Arzt ist zu weit entfernt oder zu teuer? Ein Heiler der Silberfeder wird sich aufmerksam kümmern.
  • Das Waisenhaus in Orgrimmar braucht ein neues Dach? Die Silberfeder sammelt Spenden.

Dies als ein paar Beispiele unserer bespielten Aktivitäten. IC finanziert wird die Tätigkeit der Silberfeder durch ehrenamtliches Handeln ihrer Mitglieder. Dennoch benötigt der Bund aber auch immer Hilfe von aussen und ist auf die finanzielle Unterstützung von Azeroths Bürgern angewiesen: Eurer Unterstützung! Neben Spenden von Wohltätern und Verbündeten sind viele Mitglieder daher auch im Handel tätig und ein Teil ihrer Einnahmen gehen stets an die Bemühungen der Silberfeder.

Vielleicht habt Ihr ja schonmal gesehen, wie …

  • Die Damen von der Manufaktur Sonnenwend regelmäßig auf dem Siegelmarkt ihren Marktstand aufbauen oder im Straßenverkauf in Silbermond Spenden sammeln
  • Die Mitarbeiter von Sonnenwends Alltägliches Abenteurer mit nützlichen Dingen für die nächste Mission ausstatten
  • Die Zandalari Laz’alo und Thok’ra ihre Trollischen Gemischtwaren auf dem Siegelmarkt angeboten haben
  • Herr Teridax in Silbermond eine Teestube öffnet
  • Herbert Büchsenfuß flammend gute Hotdogs auf seinen mobilen Grill wirft
  • Die bleiche Dame Guinivere von Weißenmoor auf dem Markt der Mysterien verzauberte Rosen tauscht

Das und noch mehr sind immer wieder kleine Aktionen von uns. An vielen Ecken in der Community sind wir bereits vertreten, jetzt wurde es Zeit, mal einen eigenen Thread zu eröffnen. Ihr könnt dann auch immer hier nachlesen, wo gerade was von der Silberfeder stattfindet und euch mit allen Infos dazu versorgen.

WAS WIR MACHEN (WERDEN):
Da wir daran riesengroßen Spaß haben und auch Feedback an uns in den vergangenen Monaten immer sehr positiv ausfiel, möchten wir unsere Aktivitäten (noch) weiter ausbauen und auch (noch) weiter ins OpenRP voranstoßen. Erwartet bitte keine riiiiesigen krassen Events von uns, weder stellen wir nun Turniere auf die Beine, noch große Märkte oder Bälle! Unser Ding werden die kleinen, feinen Sachen bleiben. Hier und da ein kleiner Straßenstand, ein kleiner Laden, ein nettes Strandfest. Eines bekommt ihr aber immer: Rollenspiel mit Charme, Geselligkeit, Freundlichkeit und viel Miteinander! Und das feste Versprechen: Mit Euren Münzen und unseren Erlösen wird immer etwas Gutes getan und unterstützt!

Habt Ihr Lust? Dann seid von allen Silberfedern gegrüßt und fühlt Euch herzlich eingeladen. Vielleicht möchtet Ihr ja auch einmal mitwirken, dann sprecht uns gerne an: Bei Fragen zur Gilde wendet Euch bitte an Aremthas, in Sachen Events helfen Isathria oder Celiandra gerne weiter (ig oder Discord).

Frei nach dem Hearthstone-Motto „Hey, good to see ya, pull up a chair!“ freuen wir uns schon auf Euch und sehen uns bald beim nächsten Event!

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"Tee und Muffins lösen 80% aller Probleme!"
🫖 Willkommen zu Teris Teestübchen! 🫖

Am Sonntag, dem 28.07.2024 öffnet Tee-Experte Herr Teridax zum zweiten Mal seine Teestube! Findet Euch ab 20 Uhr in der Halle der Ruhe in Silbermond ein und erlebt würzige, entspannende, erfrischende oder auch blumige Teekrationen in gemütlicher und geselliger Runde.

Freut Euch auf:

  • Sorgfältig von Herrn Teri persönlich zusammengestellte Teemischungen - mit Expertise, Stil und der schönsten Haarpracht Silbermonds
  • Blütentees basierend auf den edlen Blumen der Manufaktur Sonnenwend, auch zum Erwerb für den andauernden Genuss zu Hause
  • Süße und verführerische Muffins und Brownies aus der Hand von Konditormeister Onarian
  • Einzigartige Teekannen und gläserne Tassen hergestellt von Glasbläsermeister Sion Morgenglanz zum Kauf
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"Gemeinsam statt "verlassen"!

🌹Die Manufaktur Sonnenwend gastiert auf dem Siegelmarkt! 🌹

Wann? Am Dienstag, dem 06.08.2024, ab 20 Uhr
Wo? Tarrens Mühle im Vorgebirge des Hügellands

Seid herzlich eingeladen, nach Herzenslust unsere kostbaren duftenden Öle, feinen Seifen und magischen Duftkerzen auszuprobieren, Euch beraten und Geschenke zusammen stellen zu lassen und natürlich wie immer einen geselligen Plausch mit uns zu halten!

Celiandra Sonnenwend und Isathria Herbstfeder freuen sich schon auf Euch!



Celiandra Sonnenwend saß an diesem Nachmittag an ihrem Schreibtisch in den Arbeitsräumen der Manufaktur Sonnenwend in Silbermond und machte ein ernstes Gesicht. Das fand man eher selten an der Elfe, aber sie schien sehr gründlich über etwas nachzudenken. Vor ihr lag eine Karte des Vorgebirge des Hügellands und auch, wenn die Damen der Manufaktur zu den verschiedenen Gastorten des Siegelmarktes meistens auf magischem Wege mit ihrem Stand anreisten, so besah sich die Elfe die örtlichen Begebenheiten und das Wegenetz doch sehr genau.

Es war eigentlich eine wunderschöne Landschaft: geprägt vom satten Grün der Wiesen und Weiden, umgeben von sanften Hügeln und durchzogen von glitzernden Bachläufen. Und dennoch war es eine Gegend, die auch vielerorts von Zerstörung und Konflikten geprägt war. Entzwei gerissen zwischen zwei Parteien, bis die eine endlich die Oberhand gewonnen und ausgehend von der größten übrig gebliebenen Siedlung vor Ort alles befriedet hatte: Tarrens Mühle war ein Bollwerk der Verlassenen, das in Zeiten des Krieges gegen die Allianz und selbst gegen die Legion entschlossen standgehalten hatte. Dass es einst nur ein Dorf gewesen war, in dem Menschen Viehzucht betrieben hatten, war bis auf die Reste einer alten Scheune in Lordaeroner Architektur kaum noch ersichtlich.
Diese Scheune hatte Celiandra aber irgendwie schon immer fasziniert. Für die meisten einfach nur ein altes, etwas windschiefes Ding, das keine Bedeutung mehr hatte, außer dass Tiere darin Zuflucht vor dem Wetter fanden. Für die Elfe dagegen ein Überbleibsel der Geschichte, bei dem fast niemandem auffiel, dass es eben nicht die Verlassenen erbaut hatten, die nun den Ort beherrschten.

Sie beschloss, dass sie wieder genau vor dieser Scheune ihren Stand aufbauen würden. Sie hatte überdauert und ebenso wie die Verlassenen von Tarrens Mühle, die bald am 6. August die Gastgeber des Siegelmarktes sein würden, hielt sie tapfer stand, bot Schutz und war auf ihre Weise schön und beeindruckend. Der perfekte Platz, um die feinen Waren der Manufaktur feil zu bieten, die genau das tun sollten: ein schönes, kleines Licht in eine Welt bringen, die nur allzu oft dunkel und unfreundlich war. Die Freude brachten, wenn man ein Lächeln benötigte und eine wohlige Erinnerung weckten, wenn das Herz schwer wurde.

Die Eintragung in den Standplan des Marktes wurde noch in der gleichen Stunde vorgenommen: Nr. 3. Und dann überlegte Celiandra, welche Kerzen, Blumen und Öle diesmal mitgenommen und angeboten werden würden. Wilddornrosen kamen häufig vor im Vorgebirge. Oh ja … Rosen. Sie würden viele Rosen brauchen. Vor allem den „Blutroten Stern“, die eigene Züchtung der Manufaktur Sonnenwend. Sie war von tiefdunkler Ochsenblutfarbe und verströmte einen so intensiven Duft, dass manche sagten, er sei nicht nur sinnlich, sondern sogar auf sündhafte Weise anregend.
Ja, es würde viele Rosen geben. Und Dinge mit Rosenduft. Darüber hinaus hatte Celiandra gleich noch ein Dutzend anderer zauberhafter Dinge, die das Sortiment ausmachen würde. Wie beispielsweise die einzige Kerze von tiefschwarzer Farbe, die es in der Manufaktur gab und die über und über mit feinem Goldstaub behaftet war, den man aus den Pollen des Fjarnskaggl aus Sturmheim gewann:

  • :candle: Duftkerze „Aschensonne“: Mit den Essenzen von geheimnisvoll süßer Brombeere, Johannisbeere, Bergminze und einem Hauch Pinienholz lässt diese Kerze auch die dunkelsten Nachtstunden weniger bedrückend werden. Schwermut wird in Süße verwandelt und Traurigkeit in Verträumtheit. Für alle, die gern einmal melancholisch sind, aber nicht niedergeschlagen.

Und wie immer würde es auch sehr besondere Blumenarrangements geben:

  • :skull: Das „Topflicht“: Ein Blumentopf in Form eines offenen Steinschädels, bepflanzt mit schwarzen Rosen. Der offen stehende Kiefer bietet Platz für eine Kerze … vielleicht für eine mit einer aparten Verzauberung, so dass sie in sehr düsteren Räumen besonders warm und hellgolden flackert?

Auch ein neues Badeöl wird mit dabei sein:

  • :bubbles: Badeöl „Dunkle Nacht“: Ein schwerer, intensiver Duft auf der Basis von Mandelöl, Schattenjasmin und Patschuli, der sich wie eine warme, schützende Decke um Euch legt.

Es würde ein wenig düster werden, passend zu den langen Schatten, die die spätsommerliche Abendsonne über den Markt in Tarrens Mühle werfen würde. Geheimnisvoll, mystisch. Aber wie immer würde es auch gesellig und unterhaltsam - und vor allem genussvoll für alle Sinne!

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(IC)🌹Die Todesschneise und die Manufaktur Sonnenwend🌹

Es war Spätsommer, der achte Monat des Jahres, und wo andernorts Gärten und Felder in voller Blüte und Frucht standen, so blickte Lady Amanthia Sonnenpfeil nur auf eine graue und leblose Fläche.


(Hintergrundmusik 🎼: https://www.youtube.com/watch?v=rSrLTfp9VmY)

Die Erde staubte, wo Wurzeln und Blätter vertrocknet waren, und rann durch die schlanken Finger, die dennoch versuchten, sie festzuhalten. „Irgendwie hatte ich wohl gehofft, dass es anders geendet hätte.“, flüsterte Amanthia in die Stille des Ortes, an der nicht einmal ein Vogel singen mochte. Celiandra Sonnenwend stand neben der anderen Elfe und blickte zusammen mit ihr hinaus auf die Einöde der Todesschneise, die sich wie eine schmerzende Narbe durch den wunderschönen Immersangwald zog. „Ich auch.“, sprach sie niedergeschlagen. „Aber wir werden es weiter versuchen, hier wieder etwas anzupflanzen. Vielleicht hat es dieses Mal wieder nicht geklappt, aber das heißt nicht, dass wir aufgeben werden.“, fügte sie an. Amanthia sah auf. „Woher nimmst Du nur immer diese Hoffnung und diese Kraft, es immer und immer wieder zu versuchen, etwas an dieser Schneise verändern zu wollen? Vielleicht ist sie eben einfach da und unser Volk muss es ein für allemal akzeptieren, dass der Wald sich hier nie wieder ausbreiten und erholen wird.“ Celiandra hob die schmalen Schultern und lächelte. „Vielleicht akzeptiert unser Volk es ja, aber ich nicht.“ Sie streckte den linken Arm aus und deutete gen Osten, irgendwo hin jenseits der Grenzen von Quel’thalas. „Weißt Du, selbst in den Pestländern, zumindest im westlichen Teil, grünt es wieder. Weil irgendjemand einfach nicht aufgegeben hat. Alle Kräfte angerufen hat, die ihm zur Verfügung standen und dann … mit Geduld und ganz viel Hingabe … tatsächlich etwas bewegt hat. Jedesmal, wenn wir mit dem Siegelmarkt in Herdweiler gastieren, fällt es mir auf und erwärmt mir das Herz.“, sagte sie. Amanthia seufzte. „Du meinst den Zirkel des Cenarius, der letztlich einen Teil des verseuchten Bodes dort gereinigt hat. Aber das waren viele. Druiden zudem. Du bist nur Eine.“, gab sie zu bedenken. Erneut schüttelte Celiandra den Kopf. „Oh nein … ich bin nicht nur Eine. Meine Mutter war einst ganz allein damit, als sie dieses Vorhaben begann. Aber jetzt bist Du ja da. Dein Mann, seine Lordschaft, ein wahrhaftiger Gönner. Und da ist noch meine Schwester. Da ist Isathria. Unser Vater ebenso. Und gute Freunde wie Sir Gyldor, Magistix Lyvianne und nicht zu vergessen Baron Arem’thas Nexusgrund von der Silberfeder. Ich meine, wir sind langsam also auch viele. Vielleicht ebenso fast ein ganzer Zirkel?“, widersprach sie. Amanthia musste nun auch wieder etwas lächeln und dann erhob sie sich aus ihrer hockenden Position, entließ den grauen Staub aus ihrer Handfläche und klopfte sich die Finger ab. „Vielleicht hast Du Recht und wir sollten nicht aufgeben. Vielleicht war es doch die falsche Stelle, um mit einer Bepflanzung der Todesschneise zu beginnen. Oder der arkan aufgeladene Dünger war am Ende nicht so fertil, wie wir gehofft hatten. Vielleicht waren Manadisteln auch trotz unserer erfolgversprechenden Versuche immer noch nicht die richtigen Gewächse und so robust, wie gedacht. Vielleicht … haben wir den Boden auch nicht mit genügend Magie getränkt, obwohl wir tagtäglich etwas von unserem Mana hinein kanalisiert haben.“, überlegte sie. „Was haben wir noch für Optionen? Willst Du es nochmal mit den Erdwurzeln versuchen?“, fragte sie dann und Celiandra wog nachdenklich den Kopf. „Erdwurzeln oder Golddornrosen. Ich denke, wenn wir vom nächsten Siegelmarkt wieder abreisen, werden wir uns noch etwas Zeit nehmen und auf dem Rückweg weitere Exemplare einsammeln, mit denen wir neue Versuche machen können. Alles was wir bisher hatten, haben wir hier eingepflanzt.“, entschied sie schließlich. Amanthia nickte zustimmend. „Du wirst auch neue Bodenproben aus der Todesschneise brauchen, die wir den neuen Setzlingen nach und nach beigeben, um zu sehen, ob sie sich daran gewöhnen und widerstandsfähiger werden mit unserer magischen Hilfe.“, erinnerte sie und nun lachte Celiandra sogar. „Ja, das werden wir. Und wieder werden sie dann in Silbermond über uns lachen, spotten und uns für verrückt erklären, dass wir im Morgengrauen Eimer voller toter, grauer Erde in unsere Manufaktur schleppen.“ Amanthia lachte mit. „Für noch verrückter kann man die Sonnenwends ja kaum halten ob dieser Idee, etwas Totem wieder Leben einhauchen zu wollen. Aber ihr liebt eben alle Pflanzen, Blumen und vor allem den Wald wie wenige andere. Ich werde euch weiterhin unterstützen und wenn ich wieder zu Hause bin, gleich mit seiner Lordschaft reden, dass wir noch eine kleine Spende an die Silberfeder machen für Dein Projekt.“ Nun war Celiandra sehr gerührt und berührte sacht den Arm der Lady neben sich, als sie sich dann wieder umwandten, um zur Stadt zurück zu gehen. „Das ist reizend von Dir. Ohne Unterstützer könnten wir erst gar nicht versuchen, zu heilen was so grauenvoll verwundet wurde. Damals, bei dem Angriff der Geißel auf Quel’thalas, starben nicht nur fast alle Sin’dorei … auch ein Teil unseres Waldes starb, der uns stets Heimat und Schutz war und soviel Trost und Schönheit unter seinem Blätterdach für uns barg. Auch er hat es verdient, erneut zu erblühen. Wir werden wie immer wieder einen Teil unserer Einnahmen vom Siegelmarkt für mein Bepflanzungsvorhaben aufwenden und gewiss wird auch Baron Arem’thas eure Spende gern an uns weiterleiten. So gut Absichten sein mögen … leider kann man sie eben nicht immer ohne Münzen auch umsetzen.“, zwinkerte Celiandra. Dann mochten die beiden Damen schließlich wieder das Stadttor erreicht haben. Als sie hindurchschritten, fühlten sie die Blicke der Wachen am Tor auf sich ruhen. „Vermutlich haben sie sich gewundert, dass Du diesmal keinen Eimer dabei hast.“, scherzte Lady Amanthia. „Oder auch die Stadtwache hofft, dass sie eines Tages von ihrem Posten am Tor und auf der Zinne nur noch auf den Wald sehen muss und nicht mehr auf die Todesschneise …“

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:left_speech_bubble::waning_gibbous_moon: 𝒢𝑒𝓇𝒶𝒹𝑒 𝑒𝒷𝑒𝓃 𝒾𝓃 𝒮𝒾𝓁𝒷𝑒𝓇𝓂𝑜𝓃𝒹…:ladder::deciduous_tree:

… schien es Aktivität in der Mördergasse zu geben:

:elf:t3:: „Sagt mal, wird da vorn die Mördergasse vermessen?“
:man_elf:t3:: „Es sieht beinahe so aus, jedenfalls haben die Herrschaften Maßbänder und eine Leiter dabei und sie scheinen etwas in quadratischen Flächen abzustecken.“
:woman_elf:t3:: „Hmm, vielleicht sollen ja neue Bäume gepflanzt werden?“
:elf:t3:: „Dafür ist es hier doch viel zu dunkel. Nein, ich glaube, da wird etwas anderes geplant. Ich glaube, die Dame da links kenne ich auch, sie gehört zum Bund der Silberfeder.“
:man_elf:t3:: „Ich mag es ja, dass es hier so schattig ist. So geheimnisvoll …“
:elf:t3:: „Du meinst wohl eher zwielichtig!“
:man_elf:t3:: räusper
:woman_elf:t3:: „Schaut mal, der eine Herr scheint da nun etwas zu nummerieren!“
:man_elf:t3:: „Naja, ob nun geheimnisvoll oder zwielichtig, die Mördergasse hat eine lange Handelstradition. Vielleicht wird ja ein neues Geschäft eröffnet?“
:woman_elf:t3:: „Oder gleich mehrere, die ganze Gasse scheint Aufmerksamkeit zu bekommen.“
:elf:t3:: „Aha, sie haben gerade den 11. Oktober erwähnt. Vielleicht passiert an diesem Tag etwas, den sollte man sich wohl mal gut merken!“
:man_elf:t3:: „Jetzt bin ich auch neugierig … am elften Oktober scheint hier also etwas von der Silberfeder stattzufinden.“
:woman_elf:t3:: notiert sich das Datum eifrig in ihren Kalender „Mhm, das ist eine Vollmondnacht, sagt mein Kalender.“
:man_elf:t3:: „Bist Du etwa abergläubisch?“
:woman_elf:t3:: „Ein bißchen?“
:elf:t3:: „Ich werde trotzdem da sein!“
:man_elf:t3:: „Ich auch!“
:woman_elf:t3:: „N-na gut, dann … ich auch …“


In der Tat. Den 11. Oktober sollte man sich vielleicht einmal im Kopf behalten. Falls man sich in einer mysteriösen Vollmondnacht in die Mördergasse trauen würde…

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:circus_tent: ~ Gerade eben in Silbermond, eine Woche vor dem Aufbruch der „Manufaktur Sonnenwend“ zum Siegelmarkt am 1. Oktober nach Herdweiler … ~ :circus_tent:

„Also ich habe ja schon viel gesehen, aber nicht, dass Celiandra und Herbert länger als eine Stunde nebeneinander sitzen können, ohne eine lautstarke Diskussion miteinander anzufangen. Ob Elfen oder Goblins mehr Geschäftssinn haben, zum Beispiel.“, meinte Sianestra, als sie durch die offen stehende Tür in die Kerzenwerkstatt der jüngeren Schwester spähte. „Oder ob das Geräusch einer goblinischen Kettensäge, die gerade einen Winterhauchbaum fällt, viel mehr zum Winterhauchfest passt als der Klang von Silberglöckchen an einem Strauß vom Ilexzweigen?“, warf Isathria ein, die sich zu ihr gesellt hatte. Beide Elfendamen kicherten leise, bevor sie dann wieder die Köpfe schräg legten und dem Geschehen vor ihnen staunend zusahen: tatsächlich saß Celiandra ruhig an ihrem Werktisch und Herbert, goblinischer Herr über alle Heckenscheren der Manufaktur, stand neben ihr auf einem Hocker und sah ihr über die Schulter. Sie schienen gemeinsam und einträchtig in einem Buch zu lesen und Herbert rieb sich dabei nachdenklich über das grüne Kinn.

„Hm, also das hätte ich wirklich nicht gedacht. Ich dachte immer, Ritter, vor allem die knallharten Jungs und Mädels in Herdweiler vom Argentumkreuzzug, hätten nichts für Blumen übrig und nur Stahl und Pferde im Kopf.“, gab er zu. Celiandra lächelte ihn an. „Aber keineswegs. Ritter und Blumen hatten schon immer eine enge Bindung. Ich meine nicht nur wegen der schmückenden Girlanden auf den Turnierplätzen. Oder dass viele Kämpfer in den Kräutergärten ihrer Garnisonen Zerstreuung und Erholung suchen nach geschlagenener Schlacht. Nein, ich hörte auch von dem Brauch, dass mancherorts einem Ritter ein kleiner Blumenkranz um die Lanze gelegt wird als Glücksbringer. Oder dass man dem ausrückenden Heer Blüten vor die Hufe der Pferde streut, als Ehrerbietung und Wunsch, dass es heil wieder zurückkehrt. Aber weißt Du, was ich am Schönsten finde?“, fragt sie sacht und Herbert hebt den Kopf. „Nein, was denn?“ „Es gibt auch Blumen, die im Namen das Wort ‚Ritter‘ tragen.“, antwortete Celiandra und zeigte auf ihr Buch. „Sieh’ mal hier … es gibt diese wunderschöne blaue Blume namens ‚Rittersporn‘. Sie ist ein Symbol für Tugend und Würde. Also sehr ritterliche Eigenschaften. Oder hier …“, Celiandra blätterte eine Seite um und zeigte Herbert eine andere Blume: „… der ‚Ritterstern‘, auch genannt rote Amaryllis. Ein Symbol für Stolz und Ehre. Auch sehr ritterlich, findest Du nicht?“, meinte sie und Herbert nickte eifrig nach einem kurzen Moment des Nachsinnens. "Gut. Gut! Ich will mal nicht so sein und da ich ein Goblin mit großem Herzen bin, fällt es mir nun auch nicht schwer, zuzugeben, dass Du Recht hattest, Celiandra: Deine beiden neuen Duftkerzen ergeben durchaus einen Sinn! Der Siegelmarkt in Herdweiler ist ja diesmal ein fraktionsneutraler Markt und da darf es etwas für die Horde und die Allianz sein!"

Und damit kletterte Herbert auch gleich von seinem Hocker, um demonstrativ besagte Kerzen in die Hand zu nehmen und nochmals zu betrachten:

:candle: Duftkerze „Ritterglück“: Der schwere Duft des dunkelblauen Rittersporn, gemischt mit der herben Würzigkeit hellgelber Wildstahlblumen, erfrischt und belebt die Sinne. Gerade richtig für alle, die in langen Nächten des Heldengeschichtenerzählens wach und konzentriert bleiben wollen.
Kerzenfarbe: BLAU

:candle: Duftkerze „Kampfgeschick“: Roter Ritterstern und Kaktusblüten aus Durotar geben dieser Kerze eine intensive, leicht süßlich Note. Passend für den süßen Genuss des Ruhms nach einer erfolgreichen Schlacht.
Kerzenfarbe: ROT

Celiandra wirkte zufrieden. Natürlich hatte sie Recht gehabt und darum zwinkerte sie Herbert nun auch siegessicher zu. Sie wollte das Buch zuklappen, als Herbert die Kerzen wieder hinstellte und sie dann aber mit verengten Augen ansah. „Aaaaber ich vermisse dennoch eine grüne Kerze in Deinem Sortiment! Wir Goblins haben nämlich auch sehr ritterliche Eigenschaften! Wenn nicht DIE ritterlichen Eigenschaften! Wir sind großzügig, einfallsreich, geben nie auf, stehen immer allen zur Seite und wenn ihr Elfen nicht mehr weiter wisst und nicht mal eine einfache Tür aufbekommt, dann haben wir immer die passende Bombe … äh, ich meine Werkzeug … parat, um sie für euch zu öffnen! Und wird das vielleicht mal irgendwie gewürdigt? Hä? Nein! Nämlich nicht! NIE!“ Damit reckte er dann das Kinn, sah Celiandra noch einmal an und marschierte aus der Kerzenwerkstatt hinaus. Celiandra klappte schier der Unterkiefer auf und sie schlug mit den Lidern, als sie Herbert verblüfft nachsah. Würdevoll schob sich der Goblin zwischen Sianestra und Isathria hindurch, die nun beide in heiteres Lachen ausbrachen, um irgendwo unten in den Geschäftsräumen zu verschwinden. „Also, liebe Schwester … merke Dir gut, für den nächsten Siegelmarkt musst Du eine grüne Kerze für ritterliche Goblins kreieren!“, meinte Sianestra schließlich. Celiandra klappte den Mund wieder zu. „Also darüber werden wir auf jeden Fall noch diskutieren …!“, sprach sie und schürzte die Lippen. Aber ja, irgendwie hatte sie da doch schon eine Idee!




Wir freuen uns schon auf das bunte Markttreiben in Herdweiler! Wie immer werden 10% der Erlöse einem guten Zweck übertragen: Diesmal werden wir in den Veteranen-Versorgungsfond der Silberfeder einzahlen.

Behaltet nur gut diesen Anschlag im Auge, denn außer den besonders ritterlichen Duftkerzen der Manufaktur wird es bald noch jede Menge mehr zu entdecken geben, mit dem es sich auf dem Siegelmarkt in Herdweiler einzudecken lohnt!

Es grüßen die Damen Celiandra & Sianestra Sonnenwend, Isathria Herbstfeder und Herbert Büchsenfuß

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"Von Rittertum und Herbstsonnenzauber!"

🌹Die Manufaktur Sonnenwend gastiert auf dem Siegelmarkt! 🌹

Wann? Am Dienstag, dem 01.10.2024, ab 20 Uhr
Wo? Herdweiler in den westlichen Pestländern



Seid herzlich eingeladen, an unserem Stand auf Platz Nr. 5 nach Herzenslust zu Stöbern und euch fachkundig von den Damen der Manufaktur beraten zu lassen. Heute findet ihr im Besonderen vor allem sehr nützliche Dinge, die das Soldatenleben erleichtern sollen, die Seele streicheln und Erholung bieten:

Nützliche Heil- und Pflegeöle wie z.B.

  • :amphora: „Erholen“:
    [ Mandelöl, Maguskönigskraut, Ringelblumen, Friedensblumen ]
    Das schmerzstillende Öl mit den Essenzen von Maguskönigskraut, Ringelblumen aus dem Brachland und Friedensblumen unterstützt kleinere Blessuren dabei, schneller zu verheilen. Geschundene Hände, die zu lange in einem Panzerhandschuh steckten und zu lange einen Wafengriff führen mussten, werden wieder weich und geschmeidig. Zusätzlich schenkt der aromatische Kräuterduft dem müden Geist und Körper Entspannung und schafft eine wohltuende Atmosphäre.
    Das Öl eignet sich zurm Massieren und Baden.

Wohltuende Seifen:

  • :soap: Pflegeseife „Kaffeebrise“ :
    [ Olivenöl, gemahlene Kaffeebohnen ]
    Die köstlich nach Schwarzfelskaffee duftende Seife befreit die Hände zuverlässig von Gerüchen wie Schmierfett, Knoblauch, Zwiebeln oder Ähnlichem. Sie entfernt außerdem durch den enthaltenen Kaffeesatz mühelos Erd-, Gras- und sogar Blutflecken und sorgt für weiche Hände. Durch die hohe Überfettung wirkt sie außerdem sehr pflegend.
    Hinweis: Aufgrund des grob körnigen Kaffeesatzes nicht für sehr empfindliche Hautpartien geeignet, für die Reinigung von Dracthyrschuppen und auch Rüstungen ist sie aber sehr empfehlenswert.

  • :soap: Rasierseife „Waldgeflüster“ :
    [ Kokosöl, Bergminze, Zeder, Patchouli ]
    Diese Rasierseife unterstützt nicht nur bei einer besonders gründlichen und sanften Rasur, sie pflegt die Haut auch intensiv, damit sie den Strapazen des Abenteuerlebens standhalten kann. Der erfrischende Duft von grüner Bergminze belebt die Sinne, während die holzigen Noten von Zeder und Patchouli an wilde, geheimnisvolle Wälder erinnern, die nur darauf warten endlich erkundet zu werden.

Auch für das Auge ist natürlich gesorgt mit unseren hübschen, handgefertigten Blumenarrangements, die jeder Stube und jedem Schreibtisch noch einen letzten Herbstsonnenzauber verleihen, bevor der Winter Einzug hält:

  • :sunflower: „Argentumsonne“: Ein gebundener Strauß von einer sattgelben Sonnenblume, umgeben von weißen und pfirsichfarbenen Rosen, schwarzen Johannisbeeren und dunklem Waldfarn

  • :fleur_de_lis: „Schönheit vergangener Tage“ : Eine violette, Lordearoner Lilie vor kleine Rispenhortensien in einen weißen Topf gepflanzt. So in der Natur nicht mehr zu finden!

Hm, und was ist nun mit Herberts „Goblinritterkerze“? Natürlich gibt es auch die. Vielleicht nicht unter diesem Namen, da mochten Celiandra und Herbert sich wieder einmal nicht ganz einig gewesen sein, aber dafür trägt sie nun die schöne Bezeichnung:

  • :candle:„Friedensbringer“ :
    [Weihrauch, Kamille, Friedensblume]
    Mehr eine Weihe- als eine unserer üblichen magischen Duftkerzen! Weihrauch vereint mit Kamille und Friedensblume hat eine beruhigende und reinigende Wirkung auf jedes Gemüt. Die Illusionsverzauberung eines Lichtschildes um die Kerzenflamme verstärkt die feierliche Stimmung bei Meditation und Gebet.

Natürlich werdet ihr Gelegenheit haben, noch mehr Lichter heim in eure Kammern zu tragen. Wie wäre es mit:

  • :wood: „Stammlicht“: Ein halbierter, dünner Fichtenstamm von circa 35cm Länge auf einer naturbelassenen Steinplatte, umgarnt von saftig grünem Bergmoos und dekoriert mit glänzenden Kastanien und kleinen roten Äpfeln. In drei große runde Einkerbungen in der Rinde wurde Kerzengläser eingelassen, die mit Lichtern eurer Wahl bestücken könnt.

  • :candle: Kerze „Mief-weg“ :
    [ Friedensblume, Bergamotte ]
    Auf einer langen Reise oder Mission hat sich der Mief von ganz Azeroth in Eurem Zelt angesammelt? Schweiß, staubige Kleider und brackige Stiefel hinterlassen ihre Spuren? Kein Problem mit der „Mief-weg-Kerze“! Der Duft von Friedensblume und Bergamotte reinigt die Luft und vertreibt unangenehme Gerüche wirklich aus jeder Ritze und Falte.
    Hinweis : Ersetzt aber nicht dauerhaft gründliche Wäsche und ordentliches Auslüften der Ausrüstung!

  • :candle: Duftkerze "Traumsonne“ :
    [ Lavendel, Honig ]
    Der intensive Duft von Lavendelfeldern im Spätsommer: Entspannung, Beruhigung und Konzentrationsförderung, um den aufgewühlten Geist Schlaf finden zu lassen oder in angenehmer Atmosphäre noch bis in die Nacht Bücher und Pläne zu studieren.



Findet dies und noch viel mehr heute Abend in Herdweiler!

Isathria, Celiandra und Sianestra haben wie immer ihr schönstes Lächeln für euch reserviert und freuen sich schon auf einen Besuch! :rose:

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(IC) 🌛 Der Mitternachtsbasar der Silberfeder: 🌜
"Mögen jene, die sich bei den Schlotternächten nur zum Vergnügen gruseln, großzügig spenden für die, die gerade echten Schrecken erleben!"

Der zehnte Monat des Jahres war angebrochen und langsam war die Kühle des heraufziehenden Herbstes in der Luft zu spüren, wenn man ihr genau nachspürte: Der Morgentau, der sich von nun an immer länger auf den Blättern der Bäume und zwischen den Grashalmen am Wegesrand halten würde. Der Hauch, der beim Öffnen des Fensters nach dem Aufstehen schon in aller Frühe die ausgestreckte Hand mit einer kleinen Gänsehaut bedachte. Der Nebel, der sich an die Gestade des Meeres draußen vor der Stadt schmiegte und die Sonnenstrahlen von den weißen Stränden von Quel’thalas fernhielt. Zum Glück würde es hier niemals wirklich Winter werden. Und doch, ja, ein wenig konnte man sie einfach wahrnehmen … diese feine Kühle, die davon erzählte, dass sich das Jahr neigte und in wenigen Wochen enden würde.

Das war einmal mehr Grund, nun enger zusammen zu rücken, Gemütlichkeit zu suchen und Gesellschaft. Der Kühle Wärme entgegen zu setzen. Wärme des Gemüts, der Seele und des Herzens. Vor allem, weil gerade andernorts Vielen die Möglichkeit genommen worden war, die Wärme eines Kaminfeuers zu genießen, die Nächte einfach länger werden zu lassen und dem kommenden Winter gelassen entgegen zu sehen. Weil es an einer wärmenden Wolldecke fehlte, einem Kamin. Einem schützenden Dach! In Silbermond dachte man gewiss viel darüber nach. In den Hallen des Bundes der „Silberfeder“ tat man es ganz gewiss. Und während andere dann aufbrachen, den Schatten zu jagen und Gerechtigkeit für das zu fordern, was geschehen war, wurde hier beschlossen, nicht scharfen Stahl beizusteuern, sondern Gold. Oder Silber. Auch Kupfer. Absolut jede noch so geringe Münze, die sich gut gefüllten Taschen und freigiebigen Händen entlocken ließ für einen neuen Spendenfond. Und dieser würde diesmal zu den Flüchtlingen und Bedürftigen nach Dornogal gehen.


🌛🌜



Gerade eben in Silbermond ...

Es war wie zumeist eher still in der Mördergasse, als ein Karren schwankend über das Pflaster der engen Straße rollte und dann mitten darauf stehenblieb. Die Stille bedeutete nicht, dass die Mördergasse leer war, oh nein. Man sah nur nicht unbedingt jeden, der sich hier aufhielt. Doch man sah ihre Schatten, wie sie sich bewegten. Man sah einen Vorhang, der beiseite geschoben wurde, um daran vorbei zu spähen. Und man hörte einen Stiefel in einem Hauseingang scharren, wenn sich jemand beobachtend gegen einen Türpfosten lehnte. Einen Lederhandschuh knarzen, wenn er die Hand dabei am Gürtel einhängte.
Madame Vyndessa Sh’amour bereitete das aber kein Unbehagen. Sie schmunzelte nur, als sie vom Kutschbock ihres Wagens stieg - die langen spitzen Ohren dabei aber dennoch sehr aufmerksam in jede Richtung lauschen lassend. „Das ist ein zwielichtiger Ort.“, brummte jemand neben ihr und rieb sich dabei etwas fröstelnd den Oberarm. Vyndessa legte den Kopf schief und lächelte. „Und wir sind hier genau richtig, Amri.“, säuselte sie melodisch. „Ich glaube, unser Standplatz wird dort hinten sein, stellen wir den Karren dort ab und verschließen ihn gut. Und … nun … lass’ uns vielleicht schon ein paar Lichterketten aufhängen.“, entschied sie dann aber doch aus irgendeinem Grund.

So konnte man sehen, wie in der Mördergasse ein kurioses Gefährt geparkt wurde: Ein Karren, der vielleicht einmal blutelfischer Machart gewesen sein mochte, aber durch so viele Aufbauten, Anbauten und Umbauten auch zwergischer, menschlicher oder gar nachtelfischer Natur sein könnte. Wären da nicht die beiden stolzen Falkenschreiter, die ihn zogen und die wohl eher weniger Anhängerschaft in anderen Volksgruppen als den Sin’dorei haben dürften. Bunte Tücher, klimpernde Ketten aus glitzerndem Glas, ein aufgebundener Vogelkäfig und sogar eine angeschraubte Standuhr zierten das Gefährt, das nun einfach dort stand.

Aus einem kleinen Abzugsrohr auf dem Wagendach stieg dann plötzlich sogar Dampf auf. „Kochen wir erstmal einen Tee.“, überlegte Vyndessa. Scheinbar hatte sie vor, hier nun zu wohnen? Ob das die Stadtwache dulden würde? Nun, vielleicht, wenn man ihr einen Tee anbot. Und einen der erklärenden Handzettel zukommen ließ, die die Elfe dann in einem ganzen Packen aus einer Kiste holte und ihrem Begleiter in die Hand drückte. „Die Sache steigt von heute an gerechnet in sechs Tagen. Bereiten wir diese Stadt langsam darauf vor, dass ihre Bewohner schonmal etwas sparen sollten, um dann all ihre schönen Münzen bei uns zu lassen. Hier, Amri, geh’ und verteil’ das an alle, die Du siehst.“, zwinkerte sie und klapperte dann mit ein paar Teedosen. „Aye, Schwester, wie Du wünscht.“, antwortete Amri.

Und dann ging er los und überall in der Stadt war in Kürze die Ankündigung eines "Mitternachtsbasars" in der Mördergasse zu hören …


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„Hört, hört, hört, ihr Sin’dorei und Shal’dorei, ihr Orcs und Goblins, Tauren und Trolle, Vulpera und Pandaren! Ihr Verlassenen und Dracthyr! All’ ihr Tapferen und Freigiebigen der Horde!“

Die „Silberfeder“ sammelt wieder Spenden und eröffnet einen „Mitternachtsbasar“! Mögen die, die nur zum Vergnügen schlottern, ihre Münzen geben für alle, die gerade echten Schrecken erleben!

  • Wann?: Am Freitag, dem 11. Oktober, ab 20 Uhr
  • Wo?: In der Mördergasse zu Silbermond
  • Was? Kuriosiäten, Köstlichkeiten, Magisches, „Magisches“, Wunder, Rätsel, Wahrsagerei!

+++ 10% aller Einnahmen vom Basar gehen garantiert in den neu eingerichteten Spendentopf der Silberfeder für die Flüchtlinge in Dornogal. Jede Münze zählt! +++

„Hört, hört, hört!“

:waxing_gibbous_moon::full_moon::waning_gibbous_moon::coin::circus_tent::coin::waxing_gibbous_moon::full_moon::waning_gibbous_moon:


„Warten wir nun, bis auch die anderen Händler und Aussteller in den nächsten Tagen hier eintreffen. Vor allem unser wandernder ‚Harlekin‘.“, murmelte Vyndessa ihrem Bruder hinterher. Und damit drehte auch sie sich um. Für’s Erste jedenfalls. Sie musste noch mehr Tee kochen. Es würde gewiss Fragen zu ihrem Wagen geben.

Ganz sicher jedenfalls von der Stadtwache …

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(IC) Mitternachtsbasar: 🕰️ Die Standuhr 🕰️

„Da hattet Ihr Glück, Miss Sh’amour.“, sprach der blonde Elf zu Vyndessa und man hörte seinem Tonfall an, dass er ihr vielleicht lieber eine Vorladung zum Bezahlen eines Bußgeldes ausgestellt hätte, statt sie nun unbescholten zu entlassen. Doch Vyndessa lächelte nur und auch wenn sie ihrem Gegenüber dabei nicht in die Augen sah, so bedachte sie doch das Wappen der Stadtwache von Silbermond auf seiner Brust mit einem sehr deutlichen Blick dabei. „Die passenden Anträge wurden dann ja eingereicht und genehmigt und alles ist in Ordnung. Ihr könnt Euren Wagen hier stehen lassen.“ Der Wächter klappte sein Notizbuch zu, dann tippte er sich an die Schläfe und machte sich daran, sich umzudrehen und seinen Weg durch die Straßen der Stadt fortzusetzen. Und gerade, als er gehen wollte, schlug Vyndessa den Blick unter ihren langen, dunkelviolett getuschten Wimpern doch noch auf. „Ich habe übrigens immer Glück. Und wisst Ihr, woran das liegt?“, fragte sie säuselnd. Tatsächlich blieb der Wächter noch einmal stehen und wandte den Kopf zurück zu ihr. Überlegend schürzte er die Lippen und ließ den Blick über den Marktkarren hier mitten in der Mördergasse, den er nun doch nicht entfernen lassen würde, schweifen. Glitzernde Kettchen, bunte Kerzen in alten Marmeladengläsern, gemalte Bilder vom Verlauf der Mondphasen und alchemistischen Symbolen beherrschten die Außenwand. „Hm, ich nehme an, es hat mit der Konstellation der Sterne zum Zeitpunkt Eurer Geburt zu tun?“, erwiderte er dann hörbar spöttisch. Vyndessa legte nur den Kopf schief und sah den Wächter gutmütig an. „Nein.“, sagte sie schlicht. „So ein Unsinn.“ Und dann griff sie beherzt an eines der großen bunten Tücher, die die Seiten ihres Karrens bedeckten und zog es herunter. Einer großen regenbogenfarbenen Wolke aus Seide gleich bauschte es sich für einige Momente noch in der Luft auf, dann sank es zu Boden und gab einen Schriftzug in einem schrillen Grün preis, der auf die Seitenwand des Wagens gemalt war:

:large_blue_diamond: Sh’amours Antiquitäten- und Artefakthandel :large_blue_diamond:

… stand dort in unübersehbaren Lettern geschrieben. Als der Wächter einen halben Schritt zurücktrat, um besser lesen zu können, was ihm da entgegen prangte, beschrieb Vyndessa einen Halbkreis mit ihrer Hand und just in diesem Moment schien der große Schriftzug aufzuleuchten, als würde er gleich ein Feuerwerk entfachen, um sich selbst auch noch einmal in den Himmel zu schreiben! Doch nichts weiter geschah. Noch nicht jedenfalls. „Es hat allein mit Magie zu tun.“, beantwortete Vyndessa dann selbst die gestellte Frage. „Könnte Euch auch gut tun. Ein bißchen mehr Magie für ein bißchen mehr Glück. Kommt doch am Freitag auf unseren ‚Mitternachtsbasar‘, dort wird es jede Menge magische Glücksbringer zu kaufen geben. Gewiss ist auch für Euch der passende dabei. Ich helfe Euch sogar persönlich, einen auszusuchen …“, versprach sie. Der Wächter räusperte sich, dann salutierte er vor der Händlerin und machte sich dann endgültig davon. „Magie, Artefakte, Glücksamulette, sonderbare Antiquitäten …“, murmelte er dabei, als sei die Mördergasse an sich ja nicht schon zwielichtig genug in manchen Belangen. Vyndessa indes hob einen Mundwinkel zu einem wissenden Schmunzeln an. Denn das würde gewiss noch nicht alles sein, es würden noch viel, viel mehr Händler und Schausteller als nur sie selbst und die Dame mit den Amuletten dazu kommen.

Langsam faltete sie dann das bunte Seidentuch zusammen, das ihren Wagen bis gerade eben noch verhüllt hatte, um sich wieder der Arbeit zu widmen. Es musste noch viel bis zum Freitag organisiert werden. Die hintere Klappe des Wagens öffnete sich da und ihr Bruder Amri schob sich rückwärts heraus. Gefolgt von Learill, ihrer zweiten Assistentin, die am Morgen auch endlich in Silbermond eingetroffen war. „Hat er was gemerkt?“, fragte sie leise. „Der Stadtwächter, meine ich.“ Vyndessa sah dem sich entfernenden Elfen noch einmal hinterher, dann schüttelte sie langsam den Kopf. „Nein, sein Gespür für Magie war begrenzterer Art. Seien wir vielleicht ganz froh darum, dass er kein Magister ist. Er hätte vermutlich so einiges gespürt in unserem Wagen, das weitere Fragen nach sich gezogen hätte“, gluckste sie dann und trat an die Klappe heran, wo Amri nun laut aufächzte und sich etwas umständlich herumdrehte, denn er versuchte sich eine hölzerne Standuhr auf den Rücken zu laden und sie aus dem Wagen auf die Straße zu befördern. „Das verdammte Ding hier strotzt nur so vor Magie … und welcher Art sie ist, wissen wir immer noch nicht genau.“, stöhnte er auf. Learill nickte. „Amri und ich haben vorhin noch einmal versucht, die alte Uhr richtig zu stellen, aber es gelingt einfach nicht. Sie geht immer diese paar Minuten vor!“, meinte sie entschuldigend. Vyndessa hob auch den anderen Mundwinkel. „Es wird niemandem gelingen, die Uhr jemals richtig zu stellen. Sie wird immer schneller laufen als andere, denn für sie hat der Tag nicht 24, sondern 25 Stunden. Diese eine zusätzliche Stunde ist eine magische Stunde, in der jeder gewirkte Zauber noch eine besondere Wirkung entfalten wird.“, erklärte sie. Learill sprang auf das Straßenpflaster, um Amri von dort unten zu helfen. „Ich hab’ sie … richten wir sie auf und stellen sie dort an die Hauswand.“ Ja … und dann stand in der Mördergasse zu Silbermond nicht nur ein bunter Holzwagen, sondern auch plötzlich eine alte Standuhr. „Vyn, hast Du jemals erlebt, was denn in dieser zusätzlichen Stunde mit der Uhr passiert?“, fragte Learill schließlich und klopfte sich die etwas staubigen Hände an der Hose ab. Vyndessa schlug mit den Lidern und holte tief Luft. Dann streckte sie sich und hüllte ihr Seidentuch über die Uhr. Fast liebevoll zog sie es gerade, damit das kunstvoll geschnitzte Holz und das schöne Ziffernblatt geschützt waren. „Verkaufen wir sie besser rasch am Freitag. Und das an jemanden, der sich mit Magie wirklich gut auskennt.“, sagte sie nur. Learill und Amri sahen sich rasch an. Wenn Vyndessa sich zu einem der Verkaufsstücke nicht weiter äußern wollte, dann fragte man auch besser nicht nach. „Ja, ist gut.“, meinte auch Amri nur noch. „Schaffen wir noch ein bißchen mehr Platz und holen weitere Stücke aus unserem Lager, damit dann alles bereit ist, wenn die anderen kommen.“, entschied er dann und so wurde weiter in der Mördergasse alles vorbereitet. Begleitet von dem Ticken einer Standuhr unter einem bunten Seidentuch.

Für den Mitternachtsbasar am 11. Oktober …

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(IC) Mitternachtsbasar: 🌘 Letzte Vorbereitungen ... 🌒

(Hintergrundmusik 🎼: https://www.youtube.com/watch?v=R8Q3c6PgP4o )

„Amri? Was ist denn los? Du siehst ja aus, als hättest Du einen Geist gesehen.“, fragte Vyndessa ihren Bruder, der gerade zum Wagen der Sh’amours in der Mördergasse zurückkehrte. Er war etwas bleicher als sonst und drehte sich im Gehen mehrfach um. „Ja … nein … ich meine … es war nicht direkt ein Geist. es war dieser Harlekin, den Du engagiert hast, um die Basarbesucher zu unterhalten. Man, der ist einfach unheimlich. Und mal ganz ehrlich, Vyn, irgendwie habe ich das Gefühl, er ist auch ein bißchen gefährlich!“, antwortete Amri und hielt sich lieber die Hand vor, wie er sich nah an seine Schwester heranstellte. Vyndessa schlug mit den Lidern und sah den anderen Elfen amüsiert an. „Gefährlich? Ach, ich glaube nicht für die, die seine Rätsel lösen können …“, zwinkerte sie und etwas in ihrem Unterton schien darauf hinzudeuten, dass sie das durchaus ernst meinte! Oder doch nicht? Amri runzelte die Stirn. „Ja … ja … gut … a-a-also der Harlekin ist jedenfalls nun auch da und damit sind dann wohl alle Schausteller eingetroffen.“, meinte er. Vyndessa nickte. „Damit sind in der Tat alle eingetroffen. Wie berechnet wird es morgen eine Vollmondnacht werden: Magisch, bezaubernd und voller Lichter. ich höre schon das Singen, das Murmeln, das Staunen, das Lachen. Ach, das wird ein herrlicher Basar!“, schwärmte sie. Amri lauschte. Tatsächlich hörte man vor allem im Moment (noch) das Hämmern der Basarstände, die im Halbdunkel der Mördergasse jetzt am Vorabend aufgebaut wurden. Das Rascheln bunter Stoffbahnen, die über dem Straßenstand des kulinarischen Bereichs gespannt wurden und das Klirren der Lichterketten, die hochgezogen wurden, um den Ort zu beleuchten. Alle waren geschäftig. Hier wurde noch eine Wahrsagekugel poliert, dort Kristallgläser aufgereiht, da die Essen geschürt. Und ja, da war er plötzlich: Der Harlekin. Wie ein Windhauch, unwirklich und doch spürbar, stolzierte er an Vyndessa und Amri vorbei, begutachtete die Antiquitäten, die von den beiden Elfen gerade auch noch einmal abgestaubt und für den Verkauf auf Hochglanz gebracht wurden. Die Glöckchen an seiner Kleidung klangen dabei auf. Amri hielt den Atem an, Vyndessa nickte ihm lächelnd zu. Und dann war er auch schon wieder verschwunden. Vyndessa stieß ihren Bruder sacht mit dem Ellbogen an. „Du darfst wieder Luftholen, er ist weg. Und ich bin sicher, er wird die meiste Zeit nett zu allen sein. Wir möchten doch morgen schließlich ein bißchen Gänsehaut verspüren, oder?“, lachte sie. Und da musste Amri mitlachen. „Ja, Du hast Recht. Sonst wäre es ja auch kein echter Mitternachtsbasar!“ Und dann ging das Treiben in Silbermond weiter. Bis in wenigen Stunden der Zauber seinen Lauf nehmen würde …



🌛 "Hört, hört, hört!" 🌜

In wenigen Stunden ist es so weit: Findet euch ein in der Mördergasse zu Silbermond und lasst euch von dieser besonderen Nacht verzaubern! Spürt nicht die Kühle des Herbstes, sondern nur einen Schauer angenehmer Gänsehaut! Seht nicht die Dunkelheit länger werdender Nächte, sondern erlebt das Licht unzähliger Kerzen und bunter Girlanden! Seid nicht verzagt, sondern mutig, euch all den Schätzen, Wundern und Kuriositäten dieses Abends hinzugeben. Staunt … lacht … kauft und spendet dabei für die, die es nötiger haben als ihr: 10% der Gesamteinnahmen des Basars gehen garantiert in den Spendentopf der „Silberfeder“ für die Flüchtlinge in Dornogal.

🌛 Es erwarten euch: 🌜

  • :couch: Antiquitäten- und Artefakthandel Sh’amour
    Groß- und Kleinmöbel, Schmuck, Magisches, „Magisches“, Kurioses, Gefährliches … und immer Sh’önes!

  • :crystal_ball: Madame Elenyra und die Kristallkugel der Wahrheit
    Wahrsagerei, Zukunftsdeutung und Räucherwerk zur Entspannung (falls die Vorhersage nicht so gut lief …)

  • :magic_wand: Myrians Miragerie
    Kosmetische Verzauberungen, magische Tattoos und Verkleidungsillusionen

  • :fire: Gorkhar, der Schmied
    Söldnerbedarf & Schmiedewaren (Wurfmesser, versteckte Klingen, Schilde, Rüstungsteile, Ausrüstungsausbesserung, Klingenschärfen)

  • :prayer_beads: Amaris’ Zuversicht
    Glücksbringer und Amulette, bunte Tücher und Stoffe

  • :man_genie:Begegnet auch dem „Wandernden Harlekin“: Vielleicht hat er ein Rätsel für euch? Vielleicht ein Geheimnis? Oder gar ein Wunder? Nur für Mutige!


    Für das leibliche Wohl sorgen:

  • :wine_glass: Die neue Wanderer’s Ruh
    Erlesener Wein, dunkles Bier, Absinth, meisterhafte Cocktails und köstliche Häppchen, für die man morden würde (im übertragenen Sinne. Hoffentlich.)

  • :cupcake: Konditormeister Onarian
    Haute couture petit fours, sündhaft edle Verführungen in Schokolade


🌛 Wir freuen uns schon unheimlich! 🌜

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Vor dem Siegelmarkt am 5. November in Morgenluft:
(IC)🌹Manufaktur Sonnenwend: "Schöne Dinge und ihr praktischer Nutzen"🌹

Zwischen den Bäumen des Immersangwaldes konnte man an diesem Nachmittag einen feinen Singsang vernehmen. Eine helle Stimme summte eine kleine Melodie vor sich hin, stockte manchmal dabei, und setzte dann wieder an. Begleitet wurde sie von einer Amsel, die von Ast zu Ast hüpfte und der Melodie folgte. So ergab sich ein wirklich hübscher Reigen, der vielleicht einem Wanderer oder einem vorbeifahrenden Händler mit seinem Karren ein kleines Lächeln entlockte. Viel Verkehr gab es in diesen Tagen auf den Straßen von Quel’thalas jedoch nicht, waren doch fast alle ausgezogen, um sich neuen Bedrohungen im weit entfernten Süden zu stellen. Aber war der heraufgezogene Schatten wirklich so fern, auch wenn er sich für den Moment in die Tiefen Khaz Algars verzogen hatte? Vielleicht wandelte er nicht wie Celiandra Sonnenwend, die wohl die Urheberin des kleinen Konzertes war, unter den Bäumen des Immersang umher, aber er war in vielen Herzen und Gedanken und verdunkelte sie ob der Vernichtung der Stadt Dalaran mit Traurigkeit und Schwermut.


Celiandra sah auf und schob sich die Kapuze, die sie trug, etwas nach hinten über das karamellfarbene Haar. Ob sie wohl die Amsel entdecken mochte, die ihr eine so nette und virtuose Gesellschaft war? Ja, da saß sie: gleich über ihr, auf einem Ast des Baumes, unter dem die Elfe herabgefallene Blätter sammelte. Kühl wurde es langsam und selbst im Reich des Sonnenbrunnens merkte man doch ein bißchen den nahenden Herbst. So zog sie ihren Umhang etwas fester um den schmalen Körper und dann ging sie langsam weiter, begann wieder zu summen und schließlich erneut zu singen. Die Amsel hüpfte über ihr auf einen anderen Ast und folgte mit ihrem Trillern erneut dem klaren Gesang. Eine alte Weise schien es zu sein, über etwas, das man trotz der dunklen Tage nicht vergessen sollte: Schönheit, Freundschaft, Liebe.



„Im Funkenregen der Gelichter,
Der durch der Blätter Dach erglüht,
Da seh’n einander zwei Gesichter,
Und seh’n wie eins das and’re sieht.

Inmitten der smaragd’nen Funken
Unendlich grüner Waldeshall’n,
Da sind sie ganz und gar versunken,
Eins dem and’ren zu gefall’n.

Jahrelang würd’ es sie freu’n,
Solang’ der Wald auf Azeroth wohne,
Dem Blick des and’ren Freud’ zu sein,
Vereint vom Fuße bis zur Krone.“


Gelbgoldene und rote Blätter hatten sich mittlerweile in einer ansehnlichen Menge in dem Weidenkorb, den Celiandra mit sich trug, eingefunden. Am Abend würden sie zu einer schönen Girlande gebunden werden, die alsbald den Marktstand der Manufaktur Sonnenwend schmücken würde, wenn der Siegelmarkt am 5.11. in Morgenluft gastierte. Auch würde sie all die schönen Dinge, die es am Stand geben würde, verzieren.

Celiandra war der Überzeugung, dass es all das einfach als Ausgleich brauchte zu dem Wahnsinn, der ringsherum geschah: Farbenfrohe Blüten, duftende Kerzen und wohltuendes Badeöl gegen Schmerzen, Albträume und Zerrissenheit der Seele. Das war sie schon immer gewesen und würde es auch immer sein, ganz gleich, ob der ein oder andere auch mal über diese Gesinnung schmunzelte. Die Elfe manchmal gar naiv nannte oder zu verträumt. Doch als sie hinauf in die Wolken sah, die träge über den Baumkronen hinweg zogen, da kamen ihr viele nette Begebenheiten in den Sinn, die sie erlebt hatte:



:bouquet: Es hatte da diesen jungen Blutritter gegeben, der eines Morgens etwas schüchtern in die Manufaktur kam und sich im Angesicht all der üppigen Rosenpracht und duftenden Arrangements aus Lilien und Farnen kaum getraut hatte, ein eher einfacheres und vor allem schwermütiges Anliegen hervorzubringen. Einen Kranz brauchte er. Aus dunklem Efeu, mit schwarzen Rosen und einem schönen Seidenband. Ein paar blutrote Falkenschreiterfedern dazu, mehr sollte es nicht sein - denn ein Grab sollte dieser Kranz schmücken. Das Grab eines Freundes, der gefallen war und dessen letzte Ruhestätte so schön wie möglich sein sollte, denn für ihn war er das gewesen: Schön! Celiandra hatte dem Ritter sanft die Hand auf den Arm gelegt und ihm mit einem verständigen Lächeln zugenickt. Natürlich würde sie sich um ein Grab ebenso liebevoll kümmern wie um eine Hochzeitstafel. Mit Würde und aller Ehrerbietung. Der, der dort den ewigen Schlaf schlief, hatte schließlich nichts weniger als das verdient.

:amphora: Auch gab es immer wieder Handwerker aus der Stadt, die in den Laden kamen, auch wenn sie wirkten, als könnten sie gewiss mit Blumen und den duftenden Kerzen der Manufaktur nichts anfangen. Aber mit den Heilölen konnten sie es: Die Essenz von eigens gezüchteter Friedensblume und wertvollem Maguskönigskraut, versehen mit einem dezenten Duft nach Veilchen, pflegte beanspruchte und rissige Hände wieder glatt. Das verhinderte, dass sich Abschürfungen entzündeten und schmerzten. Das Öl, das Isathria herstellte, hatte schon vielen dabei geholfen, Kampf und Arbeit nicht niederlegen zu müssen. Ihr wärmendes Öl mit zandalarischem Chili und Feuerblütenextrakt wärmte Schulter- und Armmuskeln wieder auf, Frostkappe und Kamille dagegen kühlten in einem anderen Heilöl Prellungen und Verstauchungen. Celiandra erinnerte sich an eine Priesterin, die letzteres immer wieder einkaufte, um ihre Füße nach langen Wanderungen damit zu behandeln, damit der Weg am nächsten Morgen ungehindert fortgesetzt werden konnte.

:candle: Besonders in Erinnerung war Celiandra aber ein Student des Arkaneums, der mit seinem Mentor vor einigen Monaten eine lange Forschungsreise auf die Dracheninseln angetreten hatte. Er war noch nie von daheim fort gewesen, in all seinen Lebensjahren nicht. Er fürchtete schreckliches Heimweh und da hatte Celiandra ihm eine ihrer magischen Duftkerzen verkauft: Jene, die sie „Phönixtraum“ nannte, und die gefertigt war mit den Essenzen des Immersang-Ahorns, goldgelber Birkenblätter, Zimt, rotem Weinlaub und Frangipani. Sie erinnerte sehr an den Duft der Wälder um Silbermond herum und würde gewiss jede Sehnsucht nach Quel’thalas lindern. Angezündet in einem fernen Gasthauszimmer, einem Zelt im Feldlager oder in einer Schiffskajüte versetzte sie alle Gedanken zurück in die Heimat.


War es nicht erstaunlich, was man mit Pflanzen und Blumen noch alles anstellen konnte - außer sie sich schmückend in eine Vase zu stellen? Sie alle hatten ihren Sinn und Zweck, ihre Eigenschaften, ihren Charme und ihren Charakter. Sie waren so verschieden wie es auch alle waren, die auf zwei Beinen unter den Bäumen des Immersang umher wandelten.

So setzte Celiandra ihren Weg fort. Summend, singend. Hier und da hob sie noch ein weiteres, hübsch gemustertes Blatt auf. Mochte der Herbst nun kommen und die Tage kürzer und dunkler werden. Sie würde weiter mit den schönen Dingen, die sie herzustellen vermochte, dagegen halten. Und für jeden würde es das passende Ding im Sortiment der Manufaktur geben, um das zu erleben - am 5.11. in Morgenluft.



Es gab immer ein Licht in der Dunkelheit.
Und den wärmenden Schein einer Kerze.
Immer.


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