Wir sind vom Großplot zurück und haben uns am Dienstag auch schon wieder in der Kluft breitgemacht. Nun heißt es erst einmal unsere Interessentenliste abarbeiten =)
Um uns ein besseres Bild von unseren Bewerbern zu machen führen wir ab sofort ein neues Aufnahmeverfahren ein. Zuvor kam man schlicht durch Interessensbekundung in unsere Mitte, was aber leider auch einige Spieler zu uns geführt hat die auf Plots und im sozialen Umgang eher negativ aufgefallen sind. Um das zu verhindern wird nun für Interessenten eine sl-geleitete Aufnahmemission gespielt, die nicht länger als einen Abend dauern sollte. Zudem bleiben neue Mitspieler für eine Weile auf dem Anwärter-Rang.
Und hier, wie immer zum Push, eine kurze ic-Geschichte (die zeitlich vor der hierüber spielt, aber es musste jemand zwischenposten damit ich wieder kann ):
Es ist nur wenige Tage her, dass sich unten in der Kluft der Schatten ein Portal aufgetan und den hordischen Streitern der Winteratemoffensive eine bequeme Rückkehr nach Orgrimmar ermöglicht hat. Jindra Varnin hätte sich nun gern ein wenig zurückgezogen. Die Bildfläche verlassen, Wunden geleckt, das stete Brodeln in seinen Eingeweiden zurückgekämpft. Stattdessen muss er weiter funktionieren.
Berichte schreiben. Dem General Fragen beantworten, deren Antworten der Orc kaum zu verstehen imstande ist. So tun, als wüsste er nicht um die Spione, die Steinkiefer ihm nachgeschickt hat.
Manchmal sehnt er sich die alten Tage zurück. Die Isolation und Unabhängigkeit. Das zu tun was man will, wann man will, erscheint ihm jetzt wie ein Luxus, der ihm entrissen worden ist. Oder – nein. Den er notgedrungen aufgegeben hat.
Unwillkürlich wandern seine Gedanken zur Offensive zurück, zu den Dingen, die dort geschehen sind, den Streitkräften beider Fraktionen, die man dort getroffen hat. Zuallerst – selbstverständlich - zu der Ren’dorei-Truppe. Und es gelingt ihm einfach nicht das dünne Lächeln von seinen Lippen zu verbannen, während er mit dem Glimmstängel im Mund den Höhlenpfad zur Kluft hinabschlendert.
Sie waren so herrlich ahnungslos. Nicht einer von ihnen hat Jindra genauer betrachtet. Rückschlüsse gezogen. Einen Geistesblitz gehabt. Da war nur diese Maske fehlplatzierter Erhabenheit, in manchen Fällen auch ein köstliches Unwohlsein. Er hat mehr von den leerenberührten Geschwistern erwartet, viel mehr. Ist ihr Nutzen für die Allianz am Ende bereits verpufft?
Er schüttelt den Kopf, schiebt den Gedanken beiseite und widmet sich dem nächsten. Die Waldläufer. In all den hunderten von Jahren ist es das erste Mal, dass Jindra gemeinsam mit ebensolchen ins Feld gezogen ist. Bis dahin wusste er nur aus Erzählungen von ihren Fähigkeiten, hielt sie teils gar für übertrieben. Jetzt allerdings ist er klüger. Er erinnert sich noch gut an den Schmerz, als ihm vor Jahren ein Armbrustbolzen in die Brust gejagt wurde. Von Menschenhand geschossen, einem jungen Ding, das im Angesicht des Hexenmeisters vor lauter Zittern fast seine Waffe fallen gelassen hat. Hätte an ihrer Stelle ein Waldläufer gestanden…
Ein frustrierter Zug am Tabak, eine Rauchwolke, die seinen Pfad verfolgt. Vergangene Niederlagen. Unwichtig. Er hat seine Lehre daraus gezogen. Anders als ein weiterer Trupp, der an der Offensive teilgenommen hat. Die Diebe, vom Dämonenjäger angeleitet. Objekte der Rüstmeisterei stehlen und Azerit unterschlagen – was auch immer diese Leute dazu geritten hat, es ist ein Zeugnis ihrer Dummheit. Mehr noch, da sie sich bis zum Ende uneinsichtig zeigten und selbst die angeordnete Auspeitschung nur mit einer peinlichen Demonstration ihrer mangelnden Disziplin ertrugen.
Zu schade, dass man nicht Jindra die Wahl der Strafe überlassen hat. Er hat Endra’thirs Kunst des Peitschenschwingens zwar wohlwollend zur Kenntnis genommen, vertritt aber auch heute noch die Meinung dass er es besser gemacht hätte. Etwas Magie, gezielt in ein sich windendes Subjekt geleitet, bis dieses als bewusstloser, sabbernder Ballast in sich zusammenbricht. Aber man kann eben nicht alles haben. Davon ab hat die Elfe ihre Arbeit im gegebenen Rahmen gut gemacht, nicht nur was das Disziplinarverfahren anging.
So wie auch Steinschloss, der abgedroschene Dunkeleisen. Dessen Magie hält Jindra zwar für rückständig, aber wo wäre die Welt, wenn ein jeder genug Mut zum Risiko hätte? Die Zusammenarbeit mit ihm war befriedigend, trotz der unterschiedlichen Methoden. Vielleicht, wer weiss, gibt es in Zukunft Gelegenheit für eine Wiederholung. Wenn denn nicht wieder ein Krieg ausbricht, heißt das.
Der Gang öffnet sich nun zur großen Kaverne, die nur schummrig von einigen verteilten Kohlepfannen erhellt wird. Jindra zieht ein letztes Mal an seinem Glimmstängel und schnippt den Rest schließlich in eine der Lichtquellen, ehe er eines der Zelte ansteuert, die die Enklave für sich beansprucht hat. Schon von weitem sieht er die Kiste mit dem verheißungsvollen Inhalt, gut bewacht von seinen beiden Sayaad, die sich im Schatten herumdrücken.
Zwar haben sie Klingenmond auf diesem Feldzug verloren, aber dafür einen wundervollen Ausgleich erhalten. Seiner Meinung nach macht der Inhalt der Kiste die tote Elfe mehr als wieder wett – aber das ist auch wenig verwunderlich, hat er doch nie viel von ihr und ihrem losen Mundwerk gehalten.
Außerdem gibt es nun eine Person weniger, mit der er teilen muss.