[H-RP] Einheit Zornlohe - Waldläufer

EINHEIT ZORNLOHE


Kurzübersicht:
Name: Einheit Zornlohe
Fraktion: Horde
Völker: Sin'dorei
Schwerpunkte: Waldläufermilitär; -ausbildung.
Gesinnung: Chaotisch Gut
Ansprechpartner: Vaeral



Gildenkonzept:

Einheit Zornlohe ist eine militärische Blutelfengilde die ihren Fokus auf das Waldläufer-Rollenspiel legt.
Neben internen Plots verschiedener Schwierigkeitsstufen, Teilnahme an diversen externen Plots und Events, Sozialrollenspiel untereinander und mit anderen Gilden, gehört auch die Ausbildung zum Waldläufer zum angebotenen Konzept der Gilde.

Die Einheit soll das klassische, patriotische Bild eines Waldläufers vertreten: Zum Schutz der Heimat wird alles getan, alles gegeben. Egal ob im Hohen Reich selbst, oder auf Missionen außerhalb, ganz im Namen Silbermonds. Man ist sich für nichts zu fein: Gefecht, Grenzen-, Heimat- und Personenschutz, Versorgung der Bevölkerung, Pflege des Landes.
Vaeral ist die Repräsentation der Waldläufer unglaublich wichtig. Das Kinn gehört zu jeder Zeit stolz erhoben, denn nicht umsonst sind die Waldläufer, nach Vaerals eigener Überzeugung, die Elitestreitkräfte der Sin’dorei. Und genau das soll die Einheit Zornlohe verkörpern.


Gildenaufbau:

Der Struktur der Gilde ist simpel gehalten.
Es gibt einen Kommandanten; der Rest der Einheit teilt sich einen gleichgestellten Rang.
In der Abwesenheit des Kommandanten wird die Befehlsgewalt an einen von ihm bestimmtes Mitglied abgegeben. Hierbei ist die Möglichkeit gegeben, dass jedes Mitglied die Chance besitzt einen Plot anzuführen zu können.

Die Waldläuferrekruten besitzen keinen gesonderten Rang. Ihre Ausbildung übernimmt zum größten Teil Vaeral, es ist jedoch auch möglich, dass Mitglieder angewiesen werden die Ausbildung in bestimmten, von ihnen gemeisterten Bereichen, zu übernehmen oder zu unterstützen.

Sollte die Gilde eine gewisse Größe überschreiten, wird durchaus zur Überlegung stehen einen Offiziersposten einzubringen, zum Anfang ist das jedoch nicht geplant.


Willkommene Charakterkonzepte:

  • Waldläufer
  • anstrebende Waldläufer
  • Kundschafter/Späher
  • Pfadpirscher/Saboteure

Bei entsprechender Gildengröße sind auch andere Konzepte denkbar, die zur Gilde passen. Vorschläge sind willkommen und werden nach diversen Kriterien abgewogen.
Waldläuferrekruten begrenzt. Es soll ein ausgeglichenes Gesamtbild ergeben.
Unter Vorbehalt und stimmiger Überzeugungskraft wäre der Beitritt von Shal’dorei oder einem Dämonenjäger denkbar.


Was wir suchen:

  • Mitspieler, die Interesse an einer Gilde mit dem Hauptthema Waldläufer haben.
  • Spieler anderer Gilden für große oder kleine Plots oder alltägliches RP.
  • Verbündete.
  • Konflikt-Rollenspiel sowohl mit der Allianz als auch der Horde (Was nicht gleich Tod und Verderben bedeuten muss. Konkurrenz, zähneknirschende Feindschaft; es gibt genug Möglichkeiten.)
  • Lore-Rollenspiel.

Wo findet man uns?

Die Einheit Zornlohe ist, wenn nicht unterwegs, bei der Zuflucht der Weltenwanderer stationiert. Dort, oder in nächster Nähe, wird ein Großteil des Trainings absolviert. Ein eigenes Gebäude besitzt die Einheit derzeit nicht.
Gelegentlich werden wir auch auf dem Platz der Weltenwanderer in Silbermond anzutreffen sein um das Rollenspiel in der Stadt zu fördern.


Kontaktmöglichkeit:

Eine Kontaktaufnahme ist IC sowie OOC möglich.
Zudem besitzen wir auch einen Discord-Server. Ein Beitritt ist allen Leuten gestattet, die das Interesse hegen bei uns mitzuwirken oder auf ein gemeinsames Spiel aus sind.

Discord: https://discord.gg/hzPC3c8




Danke an Glücksucher für das Gestalten des Einheitswappen.
21 Likes

Sonstiges:
Die Einheit Zornlohe war kurzzeitig Mitglied des Kriegerbunds. Ein Jahr nach dem Ruf zu den Waffen in Arathi hat die Einheit den Bund wieder verlassen.

Zum Zeitsprung von Shadowlands auf Dragonflight hat sich in der Rangstruktur der Einheit Zornlohe etwas geändert. Und zwar gibt es nun einen Offiziersrang, der von Kaelron Veldwen als Leutnant belegt wird.
Der Text zu den Rängen oben ist nicht aktuell und kann durch das fehlende Trustlevel derzeit nicht angepasst werden.


Aktuell gesucht:

  • Waldläufer
  • Ein Waldläuferrekrut
  • Andere, überzeugende Konzepte die in die Gilde passen

Zudem sind wir offen für einen Dämonenjäger, sofern das Konzept und der Charakter zur und in die Gilde passt.
Wir nehmen derzeitig einen Waldläufer-Rekrut auf, jedoch unter der Voraussetzung, dass der Charakter bereits so weit ausgebildet ist, dass er Einsätze mitgenommen werden kann.

Für RP sind wir zudem immer zu haben.


Spielzeiten:
Jeden Dienstag, weitere nach Abstimmung oder spontan.

Derzeitiger Spielort:
Smaragdgrüner Traum (Zeitversetzt zur Traumkampagne)

Stand: 24. Januar, 2024

(Provisorischer Edit-Post, falls das Trustlevel irgendwann schwindet.)

11 Likes

Beinahe grob zieht der Waldläufer die dunkle Kapuze aus dem Gesicht und vom Kopf, als er die Mauern Silbermonds hinter sich lässt.

Die entstellten Lippen aufeinander gedrückt, nimmt er einen tiefen Atemzug, die seine Brust, die im Sattel des Falkenschreiters stolz und würdevoll Haltung zeigt, auffällig heben lässt.
Ein, zwei Sekunden verstreichen, ehe er die Luft lange und hörbar durch die Nase ausatmet. Etwas in seiner Kehle vibriert dabei, der Ansatz eines gutturalen Geräusches.
Er hat schlechte Laune.
Vaeral war gewiss nicht für seine gute Laune bekannt, aber auch nicht für eine schlechte. Streng, neutral, seinem Rang und seiner Berufung entsprechend.

Er hätte wissen müssen, dass eine Reise nach Orgrimmar kein Gewinn ist; keine gute Idee. Traurig, dass gut und nötig nicht immer Hand in Hand gehen. Nicht alles im Leben kann man selbst entscheiden.
Ein Satz, der im Moment viel Salz in Wunden streuen kann.

Der Falkenschreiter mit dem grünen Gefieder, der einst seiner Schwester gehörte, wird wortlos angetrieben. Zurück zur Zuflucht.
Es ist gut, dass die Nacht bereits eingetreten ist. Im Morgengrauen wird seine Laune besser sein. Hoffentlich. Gluthäscher verdient seine schlechte Laune nicht.






Einheit Zornlohe rekrutiert weiterhin!

Sobald der Umzug vorbei ist und das Internet läuft, kommt auch wieder mehr Schwung in unseren Trupp!

10 Likes

Heute gewann die Einheit Zornlohe einen weiteren motivierten Rekruten - und somit gibt es zur Zeit einen Aufnahmestopp für auszubildende Waldläufer.

Ausgebildete Waldläufer sind weiterhin herzlich willkommen!

Die Einheit Zornlohe wird zudem auf dem Großplot in Pandaria mitwirken.

Wir freuen uns auf gemeinsames Rollenspiel!

5 Likes

Die angebrochene Nacht liegt kühl über den Immersangwald und lässt die strahlenden Blätter der geliebten Bäume verblassen.
Eine Laterne mit tanzendem Kerzenschein erhellt den Schreibtisch und das Eigentum der Zornlohe-Einheit in ein warmes Licht. Eine Motte findet ihren Weg zu der Lichtquelle und bevor sie sich setzen kann, verscheuchen Vaerals Finger sie seltsam grob.
Ein Stich der Erinnerung an die düstere Zeit, die vor wenigen Tagen noch Realität gewesen war. Das Tal der Ewigen Blüten hat einen derben Eindruck hinterlassen. Erinnerungen an Albträume, an die Furcht eines Verlustes, an Schmerzen und Blut, Hohn und Wut. Kooperation und lang gezüchteter Hass.
‚Nur eine Motte‘, spricht er in Gedanken, als müsste er sich selbst erinnern. Nur eine Motte, keine groteske Einbildung, kein Schmetterling. Keine Stimmen.
Nur eine Motte.

Vaeral atmet aus, schließt die Augenlider. Sein rechtes Bein inzwischen gut genug verheilt, dass er es normal belasten kann. Sin’dals Flügel heil. Aber die Sorgen weichen nicht.
Die Sorgen um die geistige Gesundheit seiner Mitglieder die ihn nach Pandaria begleitet haben plagt ihn genau wie das Wissen, dass sie nur einen kleinen Teil der Leerendiener ausgelöscht haben. Ihr Reich war noch immer in Gefahr.

Nicht nur Quel’Thalas.

„Kommandant.“

Eine vertraute Stimme reißt ihn aus den Gedanken. Vaeral öffnet die Augen und hebt den Blick von der Einladung der Fandu’Talah, die auf dem Schreibtisch vor ihm liegt.

„Jeriel“, spricht er den Falkner mit seinem Vornamen an. Etwas, was er in der Anwesenheit der anderen Waldläufer niemals tut. Etwas, das er macht, wenn das Gespräch das folgt ein privates werden könnte.
Jeriel weiß sofort, was es bedeutet, wenn er ihn nur mit seinem Vornamen anspricht. Wenn er nicht ‚Blutzenit‘ oder ‚Jeriel Blutzenit‘ ist. Kein Kommandant, kein Befehlshaber steht vor ihm. Sondern der Elf, der Jeriel beim Aufwachsen zugesehen hat.
Vielleicht sogar so etwas wie ein Freund.

„Was gibt es?“, fragt Vaeral den Waldläufer, während er sich in eine übliche, stolze Haltung drückt.

Der blonde Elf lächelt. Das tut er meistens. Vaeral fragt sich, woher er die Kraft nimmt, nach all dem was ihrem Volk und auch Blutzenits Familie widerfahren ist. Die Geißel hat die wenigstens Familien intakt gelassen, bei dem Genozid an ihrem stolzen, machtverliebten Volk.

„Nichts Neues zu berichten.“ Jeriel macht eine Pause, seine Brauen werden leicht gehoben. Nicht skeptisch, eher unsicher. „Habt Ihr einen Moment Zeit?“

„Ja“, antwortet Vaeral. Er weiß nicht wofür er Zeit hat, aber was auch immer Jeriel von ihm möchte, will er hören. Dafür nimmt er sich die Zeit.
Auch wenn er genau sehen kann, wie der Blutzenit mit dem Blick abschweift und das Büro mustert, das selten so ordentlich war wie im Moment. Ablenkend.

„Cheyris, nehme ich an? Ich habe gesehen, wie sie heute die halbe Zuflucht krampfhaft geputzt hat. Ist alles in Ordnung mit ihr?“, kommentiert Jeriel den aufgeräumten Zustand des Büros. Es war sonst nicht unordentlich, aber bei weitem nicht so gerade gerückt wie im Moment. Kohl und Schreibfedern nach Größe sortiert, Tinte und Bücher nach Farbe. Eigentlich ein Blick das die Augen befriedigt.

„Ich befürchte nicht. Aber Ihr seid nicht hier um über Sonnendorn zu reden. Sprecht.“ Die fordernde Art verliert Vaeral selten, ein Befehl ist es trotzdem nicht. Die Angelegenheit mit Sonnendorn ist nicht die des Falkners. Es reicht, wenn er sich den Kopf darüber zerbricht.

Jeriel fährt mit der Zunge kurz über die Unterlippe, ein Zeichen, dass er vielleicht doch lieber von dem eigentlichen Thema ablenken will. Zornlohe weiß gut, wie der blonde Sin’dorei reagiert. Manche Dinge ändern sich nie.

„Ich habe Flammentau etwas gegeben“, druckst er herum, als wäre es ein Geständnis.

Die ungleichen Brauen des Weltenwanderers heben sich. Flammentau, ihr jüngster und unerfahrenster Rekrut. Was Jeriel ihm jedoch gegeben hat? Ihm fallen viele Dinge ein. „Und was?“, fragt er nach einer kurzen, seltsamen Stille, in der Jeriel sich wohl dazu entschlossen hat doch nicht weiter zu sprechen.

„Einen Bogen“, spricht er dann sxhnell und wird im nächsten Satz noch spezifischer. „Endorels Bogen. Ich hab ihm aber das Schießen nicht beigebracht. Also… vielleicht hab ich ihm gezeigt wie man einen Bogen spannt und es ihn einmal versuchen lassen, aber es gab kein wirkliches Training in diesem Bereich, weil ich weiß, dass Ihr das erledigen solltet. Ich dachte nur-“, Jeriel redet immer schneller und versucht sich krampfhaft zu erklären und verstummt erst, als Vaeral seine Hände hebt. Seine Lippen aufeinander gedrückt blickt er zu ihm hinauf, in der Hoffnung, dass Vaeral seinen Nachnamen heute nur durch Zufall trägt.

„Wieso?“, fragt er dann langsam.

„Wieso ich ihm den Bogen gegeben habe?“ Ein Nicken folgt auf Jeriels Frage und der Falkner spricht weiter, diesmal ohne Nervosität in der Stimme und Unsicherheit im Blick. „Der Bogen wurde gefertigt um unser Land zu schützen. Was nützt er, wenn er an der Wand in unserer Wohnung hängt? Ich trage die Erinnerung an meinen Bruder in meinem Herzen, nicht in einer Waffe.“

Endorel Blutzenit; der beste Freund von Vaerals Bruder und eine Person, mit der auch Vaeral viele Erinnerungen teilt.

Vaeral betrachtet das Gesicht des jungen Waldläufers, das durch das warme Licht der Laterne auf dem Schreibtisch erhellt wird. Es reicht aus um den ernsten Ausdruck in seinen Augen zu sichtbar werden zu lassen.
Vaeral schweigt, wendet den Blick jedoch nicht ab.

„Faludan lernt schnell und gut. Er ist motiviert und er meint jedes seiner Worte ernst. Er wird irgendwann ein sehr guter Waldläufer. Wir haben viel gesprochen und als er erwähnte, dass er kaum auf das Training mit dem Bogen warten kann, kam mir der Gedanke, dass er Endorels Waffe tragen und irgendwann führen sollte. Vater hat sein Einverständnis gegeben. Er wird würdig sein.“

„Ich weiß“, erhebt Vaeral endlich wieder sein Wort, ohne den Blick aus Jeriels Gesicht zu nehmen.

„Ich… wollte es Euch erzählen. Bevor Ihr Faludan mit dem Bogen seht.“

Ein schmales Nicken, beinahe so dezent, als wäre der Kommandant mit den Gedanken ganz wo anders.

„Ich weiß allerdings nicht mehr, wie Endorel ihn genannt hat. Vielleicht erinnert Ihr Euch?“ Jeriel spricht weiter und zieht die Brauen ein Stück zusammen.

„Zorn“, antwortet Vaeral.

Simpel. Und trotzdem ein Name, der kaum zu Endorel passte. Zornig hatte man den Blutzenit nie erlebt; Vaeral zumindest nicht. Aber gewiss war er in der Lage gewesen den Zorn zu führen.

Ob Faludan Flammentau je den Grund für die Namenswahl erfahren wird?

Zorn.




Die Einheit Zornlohe ist zurück in Quel'Thalas. Unsere Reihen sind gewachsen, wir sind jedoch weiterhin auf der Suche nach Waldläufern, Saboteuren, Spähern und Kundschafter - oder einfach nur Bekanntschaften und spannendem und schönem Rollenspiel.
7 Likes

Heute ohne IC-Text, aber es wird mal wieder Zeit den Thread nach oben zu ziehen.

Die Einheit Zornlohe sucht weiterhin - vor allem - Waldläufer.
Unser fester Spielzeit ist derzeit der Montag, andere Termine nach Absprache oder spontan ebenfalls möglich.

Wer IC vorbei schauen möchte, kann wird uns derzeit in der Enklave der Weltenwanderer in den Geisterlanden finden.
Außerdem bin ich OOC per Brief oder Whisper zu erreichen. Wir freuen uns auf neue Mitglieder oder einfach nur neue und bekannte Gesichter für gemeinsames Rollenspiel.

Außerdem sind wir auf den Pre-Patch gespannt.

2 Likes

Die Zeit in den Geisterlanden neigt sich für die Einheit Zornlohe vorerst dem lang ersehnten Ende zu.
Wir machen uns bald zurück auf den Nachhauseweg, bevor die Einheit sich dem Großplot Im Schatten der Nekropole anschließen wird.

Hier ein paar Impressionen von den vergangenen Wochen und Tage:





Auszüge aus dem Plot samt Unterstützung von Leutnant Scharfschuss, dem Spatz und der Shado-Pan die mehr Wissen sucht:


5 Likes

Die Einheit Zornlohe besteht weiterhin und ist auch weiterhin offen für neue Spieler.
Wir freuen uns im Moment besonders über einen weiteren Kundschafter/Späher/Pfadpirscher/Ähnliches, sind aber auch immer auf der Suche nach weiteren Waldläufern.
Nach wie vor ist es auch möglich sich mit einem anderen Charakter-Konzept anzuschließen (Wie beispielsweise einem Heiler), sofern es stimmig in die Einheit passt.

2 Likes

Zwischen Marschbefehl und Aufbruch

Stunden waren vergangen, als der Kommandant seine Worte an die Einheit richtete. „Wir haben einen Marschbefehl erhalten, der uns nach Nordend - genauer gesagt Eiskrone - schickt.“ hallte es noch immer in den Langohren des Waldläufers. Gedankenverloren starrte er in seine Kiste. Auf die fellverstärkte Ausrüstung, seinen Bogen, die Kurzschwerter und den mit Pfeilen bestückten Köcher. Eiskrone. Schon der bloße Gedanke an diesen Ort ließ ihn erschaudern. Anders als viele seiner Brüder und Schwestern war er nie dort gewesen, doch kannte er die Geschichten zu genüge. Erzählungen, die zwischen den hohen Bäumen des Immersang geflüstert wurden. Von Heldentaten und Niederlagen, von denen man in den Gasthäusern der Stadt fabulierte. Waren es doch heimgekehrte Veteranen, die ihre Erlebnisse schilderten und denen er ihre Begegnung mit dem Tod selbst im Gesicht ablesen konnte. Oder auch Barden, deren Gesänge selbst in der trostlosesten Mär einen romantischen Klang fanden - deren Kunst sich von den Schlachtfeldern dieser Welt nährte. Eiskrone. Eine hoffnungslose Einöde mit eisigen Winden, die selbst das erfüllteste Herz erfrieren lassen konnte. Ihre tiefen Schluchten, in denen unzählige Massen ihre Leben ließen und deren Seelen bis heute noch den ersehnten Frieden zu finden versuchten. Sie waren so bekannt wie die himmelerregende Spitze jener Zitadelle, die als düsteres Versprechen ewiger Verdammnis über der Welt thronte. Ein Bauwerk, gefertigt aus verderbtem Metall, noch höher als der Sonnenzornturm - unvorstellbar für den Waldläufer, dessen Gesicht bei jedem weiteren Gedanke zunehmend verblasste. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Er wusste, weshalb sie zum Dach dieser Welt geschickt wurden. Seine Erinnerungen an den ersten Einfall der untoten Horden flimmerten nahezu jeden Tag hinter den seegrünen Iriden auf. Wie sein eigenes Volk an den grausamen Abgrund gedrängt wurde. Wie er alles verlor. Ein Schicksal, das er mit so vielen teilte - ob Sin’dorei, Quel’dorei oder Ren’dorei. Er dachte an die Gefallenen, die Zerstörung Silbermonds und die entvölkerten Dörfer. An die verseuchte Todesnarbe und die geschwärzten Wälder südlich des Elrendar, in denen blühendes Leben Tod und Verfall weichen mussten. Bis hin zur Entweihung ihres heiligen Sonnenbrunnens, dessen Wiederherstellung mit Blut bezahlt werden musste. In diesem Moment lockerten sich seine geballten Fäuste augenblicklich. Es war nichts weniger als der unerschöpfliche Quell ihrer Existenz, dem er die Treue schwor. Dem hohen Heim und der Verteidigung seiner Grenzen - wo auch immer sie auf dieser und anderen Welten darum kämpfen würden. Nichts sollte ihn davon abhalten dürfen, seinen Eid zu brechen und das Überleben seines Volkes zu riskieren. Er durfte nicht mit damals vergleichen, auch wenn er Parallelen erkannte. Der Blick seiner Augen schärfte sich zurück in die Kiste, ehe er aus den Augenwinkeln ein flüchtiges Glitzern am Ringfinger bemerkte. Ihm wurde klar: Alles, was er indes hatte, würde ihm in den Norden folgen. Ein kleiner Gedanke, der sein Herz aus der Starre der Mutlosigkeit befreite und es wie wild aufschlagen ließ. Eiskrone. Dort, wo das Leben schon einmal über den Tod triumphierte, werden auch sie siegreich sein. Wolkenglanz’ Waldläufer konnten nicht scheitern. „Gerechtigkeit für unser Volk.“ entbrannte es seiner Kehle, bevor er die Kiste leerte und zuschlug.

6 Likes

Zu viele Möglichkeiten.

Und all die Gedanken um einen Hintergrund, der sich ihnen noch nicht erschließen wollte. Vaeral konnte nur hoffen, dass es irgendwann der Fall sein würde. Er wollte kein Ereignis, dessen Grund sie niemals herausfinden würden. Nicht bei einem solchen Geschehnis. Nicht bei so einem Thema.

Ganz wirft er die Gedanken nicht ab, als er den Falkenschreiter aus dem Stall führt. Das grüne Gefieder strahlt noch immer. Trotz dem stattlichen Alter des Falkenschreiters, der nie seiner hätte werden sollen.

Aber die Dinge verliefen selten so, wie man es sich wünschte.

Deswegen ritt er nun Falon und nicht seine Schwester. Und Vaeral – und auch der Falkenschreiter selbst – wussten, dass ihre gemeinsame Zeit sich bald einem Ende zuneigen würde. Viele Schlachten hatte Falon erlebt und überlebt und doch war es nun das Alter, das ihn schwächte.

Stolz war das Tier dennoch. Und solange es Vaeral noch tragen konnte, würde es das tun. Sein Dienst war noch nicht zu Ende. Etwas, was der Weltenwanderer respektierte.

Er schwingt sich auf den Rücken des grünen Falkenschreiters und gemeinsam schlugen ließen sie die Zuflucht der Weltenwanderer für diese Nacht zurück.
Vaeral schlief nicht oft im Anwesen seiner Familie, doch war es Zeit ein Gespräch mit seiner Mutter zu führen.


5 Likes

Hin zu neuen Ufern

Einige Tage waren bereits vergangen, als der Kommandant der Einheit die eigenen Waldläufer zusammenrief und einen Marschbefehl verkündete.

Die Dracheninseln. Dies würde das Gebiet sein, zu dem die Waldläufer auf Geheiß des Waldläuferkorps entsandt werden. Eine Region, zu der dieser Tage viele Interessierte, Magiekundige, Gelehrte und Forscher aufgebrochen waren, um die über Jahrtausende gewachsenen Rätsel und Mythen zu entziffern. Und auch, um der anhaltenden Bedrohung durch die Primalisten Einhalt zu gebieten.

Die ausgiebige Erkundung der Flora und Fauna, den Geleitschutz von Forschenden und Gelehrten, die Bekämpfung der Primalisten und die Truppen der Urinkarnationen - das alles stünde schon bald den Waldläufern bevor. Aufgaben, die unabsehbare Zeit in Anspruch nähmen.

Ein paar Tage wurden den Waldläufern zugestanden, um letzte Erledigungen und Verabschiedungen vorzunehmen. Einen genauen Zeitpunkt, wann die Einheit ins hohe Reiche zurückkehren würde, blieb der Kommandant schuldig. So musste sich die Zornlohe darauf einstellen, dass ihre Reise über Wochen oder gar Monate andauern könnte - und sie für diese Zeit von der Heimat und ihren Liebsten getrennt sein würden.

Jeder von ihnen nutzte diese geschenkte Zeit ganz auf eigene Art und Weise. Während sich die einen von Familie und Bekannten verabschiedeten, erfreuten sich andere über die freien Tage, über die man walten durfte, wie es beliebte.

Schon bald war der Tag der Abreise angebrochen. Die Einheit sammelte sich vor den Mauern der Zuflucht im Immersangwald, um gemeinsam zum Hafen der Sonnensegel aufzubrechen. Dort wartete ein Schiff auf sie, das nicht nur sie, sondern auch eine Delegation der Archäologischen Akademie transportieren sollte. Nach einer raschen Einweisung der Mannschaft stach „Die Sonnenhammer“ schon in See - und es dauerte nur einige Stunden, bis die heimischen Gefilde hinter dem weiten Horizont verschwanden; bis schließlich selbst die Spitze des Sonnenzornturms von diesem verschlungen wurde.

Die Einheit arrangierte sich schnell mit den Passagieren und der Mannschaft. Wo Hilfe gebraucht wurde, wurde sie entsprechend auch angeboten und geleistet. Die Waldläufer waren offenbar mit ruhiger See und seichtem Wellengang gesegnet. Einzig und allein am letzten Abend drohte ein heraufziehendes Unwetter die Überfahrt zu gefährden; von großen Stürmen und hohen Wellen blieben sie aber verschont. So konnten sich die Zornlohe in gemeinsamen Gesprächen auf das vorbereiten, was sie erwarten würde: das Unbekannte.

8 Likes