Die Vorbereitungen zur Einweihungsfeier liefen auf Hochtouren. Anrathia wollte unbedingt ihr eigenes Handwerk ein wenig mit einbringen, so wurden neue Krüge, Becher, Flaschen zur Dekoration und Gläser beschafft. Letztere wurden am gestrigen Abend leise klirrenden Schrittes zur Taverne getragen. Die Kiste war schwer und ihr treuer Wegbegleiter, Meníél, geleitete die Sin´dorei sicher durch die Straßen Silbermonds. „Wir dürfen nicht vergessen, dem Herren zurück zu schreiben, der uns gerne helfe möchte … wie war sein Name noch einmal?“ Anrathia´s Schwäche war definitiv sich das Namen merken. Sie lächelte herzensgütig hinter ihrer Kiste und bekam von ihrem Wegbegleiter lediglich ein leises Murren zur Antwort. Meníél war ein gut gebauter Waldkater aus dem Immersangwald. Auch wenn seine Waldläuferherrin nun außer Dienst war, konnten sie sich nicht voneinander trennen; zu viel hatten sie bereits zusammen erlebt.
In der Taverne „Wanderers Ruh´“ stoppte das Duo und der Kater fixierte einen ihn befremdlichen Sin´dorei hinter der Theke an. Anrathia war zunächst etwas verdutzt, so wurde ihr von der Besitzerin nicht mitgeteilt das es einen zweiten Pächter gäbe. Hilfsbereit war der fremde Herr jedoch und nahm ihr freundlich die schwere Kiste entgegen. Wie sich herausstellte handelte es sich um jenen Verfasser der Nachricht, dessen Namen sie sich so rasch nicht merken konnte.
Farander war sein Name und war bereits emsig dabei die Taverne noch vor Pachtantritt gut zu unterhalten. Sein Kunde Londeba, ein Magistrat der den Wams der blutroten Expedition trug, war fleißig dabei vom servierten Saft zu kosten, welchen Farander eigens angesetzt hatte. Auch Anrathia kostete und war über gen Genuss und die kurze Pause hoch erfreut. So eine helfende Hand konnte das Wanderers Ruh´ nur zu gut gebrauchen. Mit einem Handschlag wurde die Abmachung zur Aushilfe getroffen und alle Anwesenden genossen noch den kurzen Abend vor der Einweihungsfeier.
Das Wanderers Ruh´ sollte bereits jetzt schon ein Ort der fröhlichen Zusammenkunft sein, was Anrathia besonders freute.
In den kommenden Abenden würde das Gasthaus nun dekoriert und auf Hochglanz poliert werden, um schon bald auch offiziell seine neuen Gäste in Empfang nehmen zu können.