[H-RP] Etwas rührt sich in Silbermond

In den schattigen Gassen von Silbermond, wo der Duft verblasster Rosen mit dem beißenden Geruch zerbrochener magischer Kristalle vermengt…

„Das Licht webt Täuschungen aus Kristall, doch das Blut singt Lieder der verborgenen Glut.“ — Ein Flüstern aus den Tiefen zerbrochener Kristalle

Die Ewige Sonne wirft harte Schatten über die Zinnen, Schatten, die an die Ruinen von Netherstorm erinnern – jene Bollwerke, die einst unter den Schlägen der Legion und der eigenen Brüder fielen. In den verborgenen Hallen, wo Pergamente mit den Siegeln des Sonnenzorn rascheln und Karten der Scherbenwelt Wege zu zerklüfteten Pfaden zeigen, sickert ein fernes Grollen durch die Mauern: der Widerhall von Manaforen, die erloschen, als Kael’thas sein Bündnis mit Illidan schmiedete, um die Horden der Brennenden Legion zu bannen.

Die Naaru, die Rommath und Theron als Gabe des Lichts verkauften, flackern nun unruhig in den Türmen, als spürten sie die Rückkehr jener, die M’uru als Kriegsgefangenen nach Hause schickten – nicht als Sklaven, sondern als Rettung vor der Auslöschung. Aus den Trümmern der Scherbenwelt, wo einst Mana pumpte und Fel-Orks als Verbündete dienten, treten Gestalten hervor: Gezeichnet von den sengenden Klingen der Naaru-Wächter und den felnen Narben der Kämpfe um die ehemalige Naaru-Feste, ihre Augen glühend mit dem Echo jener Kristalle, die die Magiesucht stillten. Sie tragen Relikte des vergessenen Eid – einen Siegelring des Sonnenzorn, der in der Stille glüht wie ein ersticktes Feuer, eine Klinge, die noch das Blut von Magtheridons Wächtern trägt.

Kein lautes Wort von Verrat bricht die Stille, nur das Knirschen von Stiefeln auf den Pflastersteinen, die von den Schritten der Söldnerhorden zeugen, die einst gegen ihren König hetzten. Die Luft schmeckt nach unvollendeten Schlachten: ein Prinz, der sich opferte am Sonnenbrunnen, um das Volk vor dem Untergang zu wahren, was die Getäuschten als Hochverrat brandmarkten, doch was die Hüter des wahren Blutes als letztes Opfer der Sonnenwanderer kennen.

Hört ihr es? Das Flüstern in der Nacht, das durch die Wachen der Thronsäle sickert und die Marionetten der Naaru erzittern lässt. Etwas webt sich neu in den Fäden der alten Allianzen – unsichtbar, unerbittlich, ein Funke aus der Scherbenwelt. Die Sonne bricht nicht – sie ruft die Verlorenen heim.

Noch ist es nur ein Schatten… doch in Schatten birgt sich das Licht der Vergangenheit und Zukunft.

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