[H-RP-Gilde] Stoßtrupp Wyvernschlag (aufgelöst)

Wie im Titel angegeben gibt es diese Einheit nicht mehr.

Kurz-Übersicht

Thema der Gilde: Gemischter Hordentrupp
Rassen: Keine Beschränkung
Klassen: Keine Dämonenjäger, keine Todesritter
Kontaktpersonen:
· Nelthariel | Auraen (Discord: Neph#6914)
· Norash | Malikh (Discord: Norash#0001)

Unser Konzept:

Der Wyvernschlag ist ein heterogener Trupp des Hordemilitärs, der aus einer ehemals rein thalassischen Einheit entstand, also durch Sin’dorei geführt wird. Er untersteht somit den generellen Hierarchien der Horde, agiert aber weitgehend unabhängig von diesen. (Lose angelehnt ans Paramilitär.) Das bedeutet, dass er nicht Teil des stehenden Heeres ist und außerhalb offizieller Einsätze keine Verpflegung oder reguläre Soldzahlungen von der Horde erhält. Stattdessen versorgt er sich in der Zwischenzeit autark.
Die Einheit ist dazu angedacht, die diplomatischen Bande der Horde zu stärken und überall dort auf Azeroth in ihrem Interesse zu agieren, wo eine helfende Hand vonnöten ist. Das gilt für Befehle von Oben ebenso wie für seriöse Aufträge, die die Einheit in der Zwischenzeit erledigt. Mit der erhöhten Eigenverantwortung kommen somit also auch mehr Freiheiten daher.
Der Wyvernschlag kann an die Front einberufen werden. In diesem Fall entfällt der Aspekt der Autarkie und er wird für die Dauer des Einsatzes als gewöhnliche Einheit gehandhabt.
Er ist aber keine Fliegereinheit! Der Name rührt daher, dass jedes Mitglied zum einfacheren Reisen einen Wyvern (Windreiter) gestellt bekommt, der für Einsätze genutzt wird.

Was wir bieten:

Militärisches und soziales Rollenspiel, das nicht permanent an einen Ort gebunden ist – vielmehr wollen wir die uns gegebene Welt ausnutzen. Unter der Prämisse, einerseits in der Sache der Horde unterwegs zu sein und ihren Verbündeten unter die Arme zu greifen und andererseits hier und da einfach ein paar Münzen dazu zu verdienen. Auf diese Art werden viele Möglichkeit für allerlei Plots eröffnet.
Das Ziel ist es, eine Gilde aufzubauen, die sich durch eine stetige Aktivität auszeichnet und in der ein hoher Wert auf entwickelndem Charakterspiel und den sozialen Banden innerhalb der Einheit gelegt wird.
Weiterhin zeichnen wir uns durch ein bodenständiges Powerlevel aus und legen großen Wert auf Charaktere mit Stärken und Schwächen; aber auch Ecken und Kanten.
OOC zielen wir auf ein freundliches, familiäres Miteinander ab, in dem sich jeder wohlfühlt.

Was wir suchen:

OOC gesehen legen wir einen großen Wert auf die Beherrschung der Rechtschreibung. Flüchtigkeitsfehler sind damit natürlich nicht gemeint! Genauso wenig werden wir jeden Satz umdrehen und Kommaregeln im /g rezitieren, aber ein gewisses Niveau ist für uns dahingehend Voraussetzung für eine gelungene Immersion.
Des Weiteren sind RP-Anfänger bei uns vermutlich nicht gut aufgehoben, da die Gilde neben geleiteten Plots auch von einer gewissen Eigeninitiative untereinander leben wird. Das sei allerdings nur als Vorwarnung gesagt. Bei Interesse kann man mich (oder Norash) gerne dennoch darauf ansprechen und sich an einem IC-Anwärtergespräch versuchen.
Du solltest außerdem Discord besitzen und regelmäßig nutzen wollen, denn unsere gesamte Koordination wird über unseren Server laufen.

IC gesehen gibt es kaum Beschränkungen, solange der Charakter sich und seine Qualitäten bei einem IC-Gespräch mit dem führenden Offizier (Nelthariel) präsentieren kann.
Der Wyvernschlag ist keine Ausbildungseinheit – Das bedeutet, wir bilden keine Rekruten bzw. ehemalige zivile Konzepte zu Soldaten aus. Es wird lediglich bei Bedarf (aufs Reisen ausgelegte) Flugtrainingseinheiten geben.
Dein Charakter sollte also einfach im Mindestmaß beweisen können, dass er gut mit einer Waffe (oder Magie) kann und nicht beim ersten Anzeichen von Bedrohung die Beine in die Hand nimmt. Ob er das nun (z.B. als Sin’dorei) durch entsprechende Dokumente tut, oder sich auf einem kleinen Einführungsplot als Soldatenmaterial erweist, sei dahingestellt.
So oder so ist geplant, Aufnahmen i.d.R. jeweils durch einen abgestimmten Plot mit einem (oder mehreren) Anwärtern durchzuführen.
Danach können wir auch abstimmen, ob wir OOC zueinander passen.

Klingt gut! Wo kann ich unterschreiben?

Melde dich einfach Ingame oder via Discord bei einem der oben genannten Kontakte! Gerne beantworten wir Dir weitere Fragen über die Gilde – oder wir machen einen Termin aus.

Aktuell rekrutieren wir wieder! - Heiler werden eher weniger benötigt.
Kommt gerne im Klingenhügel vorbei! :slight_smile:

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Folgendes Schreiben taucht im Laufe des Abends an öffentlichen Schwarzen Brettern in Orgrimmar auf:

FREIWILLIGE GESUCHT
Nichts zu tun?
Der letzte Ruf zu den Waffen ist schon viel zu lange her für deinen Geschmack?
Der Stoßtrupp WYVERNSCHLAG ist ein neues Projekt des Oberkommandos!
Bist du Soldat, aber hast deine Kaserne satt?
Wolltest du schon immer beinahe frei durch die Länder Azeroths streifen – und das für die Horde?
Hast du die Jagd schon immer geliebt?
Genießt du den Kontakt mit anderen Völkern der Horde?
Oder hast du einfach ein besonderes Händchen für Diplomatie?

Dann raus aus deinem langweiligen Alltag, schließ‘ dich an und hilf Verbündeten in Not!

Melde dich noch diese Woche bei Rottenmeister Gluthäscher im Klingenhügel!

Für die Horde!

Gez. Sturmreiter Arok Eisenbann

Und damit kurz OOC gesagt: Wir sind momentan im Klingenhügel anzutreffen. Wer etwas von uns möchte - schreibt uns gerne an, oder kommt vorbei, wenn ihr uns online seht!

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Es klingt absolut verlockend.

Gibt es feste Spiel/Plottage?

und wie sieht die Rassengewichtung/Professionsgewichtung derzeitig aus?

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Heya!
Freut mich erstmal :slight_smile:

Feste Spieltage sind derzeit nicht in Planung, das RP findet entsprechend spontan oder eben nach Absprache statt. Plots bzw. Plottage werden dann auch über Discord angekündigt.
Da wir frisch gestartet haben, sind wir momentan noch ein Kern aus drei Leuten. Gemäß dem Hintergrund sind es drei Sin’dorei – ein Schütze, ein Späher/Saboteur und ein Nahkämpfer/Lichtwirker.

Es ist also noch alles offen!

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Es ist Abends und Plimzy kommt von einer weiteren Einzelübung zurück. Neben ihr läuft ihre bullige Wyverndame, die sich langsam auch an ihre neue Herrin gewöhnt hat. Schon öfters sind sie inzwischen gemeinsam durch die Lüfte geflogen, haben trainiert und sich aneinander gewöhnt.
Die Goblin ist zufrieden und streicht mal wieder über ihre neue Ausrüstung. Ihr gewohntes Haifischgrinsen ziert ihre Lippen als sie den Schlafsaal betritt und ihre Kameraden begrüßt.
Es fühlt sich gut an, wieder Teil einer festen Einheit zu sein.
Und sie ist sich sicher, große Dinge stehen bevor.
Und diesmal würde sie für die Horde kämpfen können. Und das nicht allein.

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Glut und Asche

Sie schwang den Schmiedehammer und spürte die Vibrationen des Widerhalls, als Metall auf Metall traf. Die Resonanz schoss durch ihre Pranke hinauf, warf Echos in ihren Adern und sang in ihrem Fleisch. Jedes erneute Heben des massiven Werkzeugs erzeugte eine neue Form von Widerhall; Spannung, die durch ihre Muskeln strömte und wieder abflaute, Schmerz in Schultern und Rücken, der von einem dumpfen Pochen zu einem ziehenden Reißen wurde. Der Gesang des Metalls, das geschmiedet wurde und das stetige ‚Klonk‘, ‚Klonk‘, ‚Klonk‘, das seine Tonfarbe veränderte, je weiter der Prozess voranschritt. Das asthmatische Geräusch des Blasebalgs, der ihr den trockenen Wind Durotars in die Esse pumpte und dabei stöhnte wie ein gebärender Eishuf und Asche und Funken über ihre Haut trieb. Das scharfe Zischen, wann immer eine Schweißperle von ihrem Gesicht oder Körper troff und auf das heiße Metall traf.

Sie liebte das. Das eintönige Geräusch des Hammers war ihr Gebet. Ihr Mantra, das sich in ihrem Kopf endlos wiederholte. Beim Schmieden konnte sie einfach nur sein, ohne nachdenken zu müssen und all die Dämonen zum Schweigen bringen, die in ihrem Kopf tobten - und in ihrem Herzen. Die monotone Arbeit schuf einen Ausgleich zu den Träumen, die sie heimsuchten.

"MAG’HAR! FORMATION, LASST SIE NICHT DURCH!"
Sie holte aus, visierte das Ziel an und ließ den schweren Schmiedehammer mit voller Wucht herniederdreschen. Heißes Blut spritzte ihr ins Gesicht und blendete sie beinahe, als der Schädel zerbarst wie eine reife Frucht. Ihr Gegner, eine jung wirkende Draenei, brach sofort zuckend zusammen. Sie stolperte beinahe über den Körper, als sie weitertaumelte. Der Himmel war von einem verdorbenen Orange überzogen und längst wusste sie nicht mehr, welche Tageszeit überhaupt herrschte. Der Gestank von Blut, Sterbenden und Elend lag schwer auf ihrer Zunge. Sie erinnerte sich noch an Tage, an denen es so etwas wie Ehre gegeben hatte… Der Blick über das Schlachtfeld jedoch war bar jeder Ehre. Orcisches Fleisch wurde von Lichtgeschossen zerfetzt, geschleudert von fanatischen ehemaligen Verbündeten. Verstümmelte, sich windende Körper am Boden flehten gurgelnd, röchelnd um Erlösung. Sie erkannte in einem starren Gesicht eine Freundin - Lyrca. Dahingeschlachtet, lange ehe sie lernen konnte, was überhaupt ein Om’riggor war. Sie hielt noch einen Speer in den steifen Fingern, zerborsten am Panzer eines Draenei.

Das Rauschen in ihren Adern übertönte beinahe das Kampfgebrüll. Lichtblitze schossen aus den Reihen der Draenei und irgendwo, dicht neben ihr, schlug eines der Geschütze ein. Holzsplitter explodierten, sorgsam gebaute Mauern wurden entzweigerissen - ebenso wie alles, was in dem Gebäude gelebt hatte. Sie hörte das gepeinigte Kreischen und das dumpfe Brüllen aus den Ställen - doch sie wusste sofort, dass sie nichts mehr tun konnte. Die Überreste des Stalls gingen bereits in Flammen auf und irgendwo links von ihr jubelte eine der Lichtschleudern siegesgewiss. Ein großer Draenei, gehüllt in seine schützende, makellos helle Rüstung, einen Hammer mit kristallenem Kopf in den Händen. Sie fletschte die Zähne, bereit, kämpfend zu sterben und wenigstens ein Ende zu finden - irgendeines, in dem sie noch einen dieser fanatischen Bastarde mit sich nahm…-

"DAVA! RÜCKZUG, SOFORT!"

Sie hörte nicht. Wollte nicht. Sie hob den Hammer, brüllend vor Wut und Seelenpein - alles lag in Schutt und Asche, wofür sie so hart gekämpft hatte. So viel Blut, so viel Schweiß und Tränen hatte es gekostet, die Mag’har, die Orcs von so vielen Clans zusammenzuschmieden, bis sie eines waren - und nun war das Ende gekommen. Ihr Rylak war dahingemetzelt, ihre kleine Schwester ermordet, ihr Clan nahezu ausgelöscht… wofür noch leben? Rache war alles, was sie noch hatte. Den brennenden Wunsch nach Rache - und die Waffe in ihren Händen. Und das Ziel, das auf sie zuschoss und dabei zu seinem falschen Gott betete - oder was immer das Licht auch war, was die Draenei so blind verehrten. Sie brüllte, zielte auf den Schädel, hinnehmend, dass ihr Feind sie ebenso treffen würde - tödlich, voraussichtlich. Es war ihr egal.

Irgendetwas rammte sie von der Seite wie eine massive Schwarzfelslok. Sie kam hart auf dem verdorrten Boden auf und biss sich dabei fast die Zunge ab. In ihrem Schädel drehte sich alles und der feindliche Draenei verschwand in einer Wolke aus schwarzem Qualm, während sie, zu benommen, um zu reagieren, weggezerrt wurde. Sie heulte, brüllte, versuchte, sich zu entwinden, doch es war zu spät. Das letzte, was sie von ihrer Heimat sah, war dieses kleine Selbstmordkommando, das sich den Draenei entgegenwarf - viel zu wenige, um siegreich zu sein… und dann riss sie das Portal von Draenor fort.

Der Himmel war klar und besaß tausende Sterne. Sie starrte in die endlose Weite über sich, zu geschockt, um wirklich zu realisieren, was geschah. Einen klaren Himmel zu sehen… sie hatte vergessen, wie das war. Hatte vergessen, wie ein Himmel aussah, der nicht verpestet war. Die Luft roch klar und frisch und sie sog sie in die Lungen, die diese Reinheit nicht gewohnt waren. Trockener Boden, bedeckt von widerspenstigen kleinen Pflanzen, die sich daran festklammerten. Rote Erde. Wind, der nicht nach Fäulnis roch. Die Mauern einer Festung. Fremd wirkend - und doch vertraute Handschrift in der Bauweise. Orcisch.

Sie starrte in die Glut der Esse und blinzelte, als sie begriff, dass sie ihren Gedanken nachgehangen war. Sie hielt die breite Klinge in einer schwieligen Hand und hob sie, um sie zu betrachten. Sie war leicht, die Balance perfekt, der Stahl von einem dunklen Ton, geschmückt von dunkelroten Elementen und gemustert durch endloses Falten. Eine todbringende Waffe, die leicht genug war, um schnelle Manöver auszuführen - und gerade biegsam und stabil genug, um nicht so leicht zu brechen. Sie sah zu den anderen, fertigen Werkstücken. Pfeilspitzen mit Widerhaken, so scharf, dass sie mühelos blutige Wunden reißen würden. Eine neue Stangenwaffe, die beinahe wie für ein Kind anmutete, doch ihrer zukünftigen Besitzerin gute Dienste leisten würde. Dolche und Messer. Eine Pfanne. Sie legte den schweren Schmiedehammer beiseite und starrte noch einen endlosen Moment darauf, ehe sie unter dem Dach der Schmiede hervortrat. Der Himmel über Durotar war blau wie die Augen eines Frostwolfs. Blau - und klar. Die Mag’har gestattete sich, für einen Moment nur hinaufzublicken, ehe sie sich streckte. Für heute war sie fertig. Und morgen… morgen kam ein neuer Tag. Sie würde leben. Für all diejenigen, die es nicht mehr konnten. Und sie würde beschützen, was sie hier gefunden hatte:
Heimat.

Die anderen in dieser Einheit waren den Mag’har ähnlich. Nicht, weil sie Orcs waren - sondern weil sie, obwohl alle so verschieden, das gleiche Ziel teilten. Mit Kameradschaft, Freundschaft und Respekt. Es war eine bunt gemischte Meute aus Elfen, Goblins, einer Troll, ihr selbst - und vielleicht bald noch mehr Mitgliedern. Dava lächelte stumm. Und es gab Wyvern. Wyvern waren vielleicht kleine Rylaks… aber verdammt, ihrer kam einem im Charakter sehr nahe. Dava schmunzelte ungesehen und lenkte die Schritte zurück zum Hauptgebäude. Sie war schon gespannt, was dieser Tag bringen würde und ob der neue Orc und die Pandaren sich der Meute anschlossen… es blieb auf jeden Fall interessant.

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Erster Sturm

Erschöpfung.
Bleierne, niederdrückende, Erschöpfung.
Die Mag’har kippt den Kopf nach hinten gegen den kühlen Stein der Schmiede. Spinnweben hängen vom Gebälk. Totes Laub hat die Luftschächte verstopft und bildet Nester für huschendes Getier in den schmutzigen Ecken. Die Blasebälge, die eigentlich die Esse anfachen würden, sind verrottet und die Schmiede geplündert. Zumindest bis auf alles, was zu schwer war, es einfach einzustecken.
Es ist kalt hier und Feuchtigkeit legt sich durch den Nebel klamm auf die verätzte Haut der Schmiedin.
Das Blut an den Händen und unter den kurzen Nägeln ist nicht ihres. Es stammt von einem Elfen, den sie provisorisch versorgt hat. Prellungen. Innere Blutungen. Der Kerl sah aus, als hätte ihn ein wütender Gronn in die Finger bekommen. Sie lächelt matt. Der Elf wird leben. Immerhin hat sie Salbe und ihr blutungsstillendes Elixier für ihn hergegeben - das ihr nun fehlen wird, ebenso wie das Nähzeug und die anderen Dinge für Wundbehandlung, die sie Vhu übergab.
Die Glutaugen schließen sich matt. Schmerz pocht in so vielen Facetten durch ihren Körper, dass er zu einem einzigen, dumpfen Dröhnen wird.
Der Blick gleitet erschöpft zu ihrem Schild.
Geborsten, wo die Säure des Drakoniden ihn getroffen hatte und wo die Gleve den Rest tat, das schwere Eisen zu zermalmen. Hätte sie den Angriff nicht abgewehrt, wäre der Taure, dem er galt, vielleicht jetzt schlimmer dran.
Und dennoch…
Das nagende Gefühl, nicht genug getan zu haben, zehrt an ihr.

Aber morgen…

Morgen ist ein neuer Tag.

Vielleicht können sie die Schmiede wieder instand setzen.

Und vielleicht… nur vielleicht… schaffen sie es alle zurück nach Hause.

Die Mag’har starrt noch eine Weile dumpf in die nebelumwaberte Dunkelheit und lauscht den Rufen draußen. Nächtliche Patrouillen. Vorbeiziehende Mitstreiter. Leise Gespräche. Irgendwo werden Befehle gebellt.

Und irgendwo dort, zwischen Rüstungsklirren und geflüsterten Befürchtungen, zwischen Leben und Tod, nickt die Mag’har ein.
Morgengrau kriecht bereits träge über den Himmel.

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Es war schwer, sich daran zu erinnern, wann und weswegen Nelthariel zum ersten Mal in Orgrimmar gewesen war. Sehr genau aber waren ihm die Eindrücke im Kopf geblieben: Er war sich vorgekommen wie ein Fremder, deplatziert auf den staubigen Pfaden, umringt von den kargen Bauten und ihren roten Dächern mit ihren kalten Stacheln, die von überall her in die Höhe ragten. Zwischen kritischen Stimmen intoleranter Extrembeispiele und der unbeschreiblichen Arroganz vieler Artgenossen hatte der Blutritter lange Zeit seine Zweifel daran gehabt, ob sich die Horde jemals nach mehr als einem wichtigen Zweckbündnis anfühlen würde.

Als er am heutigen Morgen das Tor zur Festung durchschritt, belächelte er diese Erinnerungen. Nelthariel hätte damals nicht mehr daneben liegen können. Die letzten beiden Jahre beschrieben genauso seinen Werdegang zu einem Anführer, wie sie ihm gezeigt hatten, dass die vielen Kulturen nicht immer eine Kluft waren. Die Kameradschaftlichkeit unter vielen Soldaten bestand ungeachtet dessen, welche Farbe die Haut haben mochte, ob man Fell hatte, wie lang die Ohren oder wie groß die Hauer waren.
Daher hatte er keine Sekunde gezögert, die Kommandatur über den Wyvernschlag anzutreten – und seine Leute bewiesen ihm diesen Zusammenhalt mit jedem neuen Tag, obwohl der Trupp erst seit ein paar Wochen bestand.

Sein Weg führte ihn zu einem der Anschlagbretter, an dem der erste Anhang angebracht gewesen war. Wie die Anderen ihm bedeutet hatten, musste er ein paar Meldungen durchwühlen, die mit voranschreitender Zeit einfach darüber gehängt worden waren, ehe er die alte Bekanntmachung des Sturmreiters fand – und sie mit einem kleinen, achtlosen Ruck abriss. Mit einem Stirnrunzeln musterte er die nahezu pathetische Dramatik in den wenigen Zeilen und knüllte sie mit einem Kopfschütteln zusammen. Stattdessen zog er ein neues, bereits beschriebenes Pergament hervor und schlug es mitsamt einer genauen Beschreibung über die Aufgabenfelder der Einheit an einer freien Stelle an:

BEKANNTMACHUNG ÜBER DEN STOßTRUPP WYVERNSCHLAG

Ehre,

hiermit ist der alte Aushang über meine Einheit offiziell ungültig.
Wir sind inzwischen ein gutes Dutzend Mann und befinden uns nicht mehr in einer offenen Rekrutierungsphase.
Wenn Du der Einheit beitreten willst, dann musst Du mich umso mehr davon überzeugen, dass wir Dich gebrauchen können.
Heiler werden nicht mehr benötigt.
Wenn ich nichts zu tun habe, bin ich im Klingenhügel ansprechbar. Wenn der Trupp dort nicht vorzufinden ist, ist unser Verbleib dort zu erfragen oder Geduld zu beweisen.

Außerdem ist es ab sofort möglich, die Einheit für Aufträge anzufordern, die dem Wohl der Horde beitragen. Ich behalte mir vor, abzulehnen, sollten Zeitraum, Lohn oder Umstände nicht stimmen.

Für die Horde.

Gez. Blutgardist Nelthariel Flammenstolz, Kommandant des Wyvernschlags

OOC: Ein kleines Update! Der Eingangspost wurde am Ende auch entsprechend angepasst. :blush: Wir sind rasch gewachsen und frisch von der Zeit im Schatten-der-Nekropole-Großplot wieder in den Klingenhügel eingekehrt! Trotz eingeschränkter Rekrutierung sind wir dort natürlich weiterhin gerne anspielbar.

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Herz für diese Truppe. <3

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Seltsam.
Er hatte geglaubt, nachdem er schon einmal alles verloren hatte, was ihm wichtig war, hätte er diese Angst besiegt und würde gleichmütig dem Tod ins Auge blicken. Erneut.
Aber wie das so war, mit Ängsten - sie machten einen Glauben, dass man sie bezwungen hatte, nur um einen aus den Schatten anzufallen wie ein tollwütiger Wolf. Hungernd. Mit langen Klauen, die nach dem eigenen, pochenden Herzen schlugen und einem die Luft abschnürten.

Die Geißel marschierte auf die Heimstätten der Lebenden.
Erneut.

Und erneut würde es Scharmützel, Schlachten und Krieg geben. Erneut würde gesiegt, gekämpft und geblutet werden und - gestorben. Auf ihrer Seite. Auf der Seite der Pestilenz, die sich wogend über die Lande schleppte wie eine schwarze, verrottete Flut aus gefallenen, versehrten Leibern.

Ohne die Kontrolle des Lichkönigs war die Geißel vielleicht hirnlos, doch sie war auch noch unberechenbarer. Sie verbreitete sich wie eine Krankheit. Eine tickende, wandelnde Bombe in den belebten Städten.

Ihre Befehle waren eindeutig:
Bereithalten zum Ausrücken. Mit geschärften Klingen und wachem Verstand, Schulter an Schulter, so unterschiedlich sie alle auch waren;

Der Wyvernschlag bereitet sich auf Krieg vor.
Und sie würden ihn direkt in das wogende, schwarze Herz tragen. Direkt in die Heimat der Geißel.

Nach Nordend.

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Blaue Flecken

Bezaubernd.
Der Gedanke ging ihm durch den Kopf, als der fliederfarbene Blick auf das Handgelenk fiel und auf die verfärbte Haut, die dort pochte. Sogar der Gedanke in seinem Kopf hatte einen missmutigen Unterton und leise murrend ließ sich der Magister tiefer in das Badewasser sinken. Schaumiges, duftendes Wasser spülte über die dunkle Haut dabei und wusch über den zweiten, pochenden Bluterguss hinweg, den er sich zugezogen hatte.

Ganz wunderbar…

Es nervte, dass dieser Rottenmeister Gluthäscher ihn mit einem sauberen Schuss ‚erlegt‘ hatte, als der riesenwüchsige Orc mit der Statur eines Berges ihn beinahe mit der Axt entzweigehauen hätte. Stattdessen hatte glücklicherweise nur sein eigenes Spiegelbild dran glauben müssen, aber dennoch…

Zweimal getroffen von stumpfen Übungspfeilen.
Khaleem seufzte tonlos und streckte sich in der großzügigen, ausladenden Wanne einmal mehr gänzlich aus. Hitze dampfte von der Wasseroberfläche hinauf und trug den exotischen Duft des Badeöls mit sich, das er benutzte. Er hatte sich entspannen wollen.

Eigentlich.

Trotzdem ließ ihn die Übung nicht los, die er zusammen mit dem Arkanisten für diese Truppe veranstaltet hatte. Eigentlich war es nur ein Auftrag gewesen, der vom Turm gekommen war. Magisches Ziel-Spielen für diese hordischen Streiter. Ein bisschen mit Hervorrufungszaubern und Illusionen werfen, ein wenig Bannung hier und da - Training eben.
Sie waren überraschend versiert gewesen. Gut organisiert. Teilweise hatte er bemerkenswerte Teamarbeit gesehen.
Dem Arkanisten gegenüber hatte er sich verhalten gegeben, wenig erpicht, nochmal eine Übung dieser Art zu veranstalten…

Andererseits…

bot eine weitere Gelegenheit auch die Möglichkeit auf Revanche.

Die Mundwinkel zuckten zu einem Lächeln hinauf, als er das Violett hinter dichten Wimpern verbarg.
Vielleicht würde er es wirklich auf ein weiteres Mal ankommen lassen.

Bezaubernd.

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Geister der Vergangenheit

Es war mitten in der Nacht, weit vor Sonnenaufgang als Gra’dan schweißgebadet aus dem Land der Träume schoss. Die langen Haare klebten an der feuchten Stirn und der Orc saß aufrecht und schwer atmend im Bett. Mit zittrigen Händen fuhr er sich über das Gesicht und versuchte sich zu beruhigen, doch das was ihm aus dem Schlaf riss war kein einfacher Alptraum. Sie holten ihn erneut ein. Die Geister der Vergangenheit. Bilder, welcher er längst vergessen wollte. Blut, dass längst geflossen war.

Es dauerte einen kurzen Moment, ehe der Riese sich seine Stiefel anzog und lediglich mit einer Hose bekleidet aus der Unterkunft trat. Raus in die kühle Nacht Durotars, raus und unter den Sternenhimmel. Gra’dan stand einige Momente vor der Unterkunft, schweigend und in Gedanken verloren. Seine Atmung und sein Herzschlag waren mittlerweile wieder beruhigt und der Orc selbst sah aus wie immer. Das Licht der Feuerschalen und Fackeln, spielte mit den Unebenheiten seines Körpers und warf Schatten über seine Figur und langsam, als wäre er in der Zeit verloren, griff er zu seiner Halskette. Die massigen Finger umspielten die drei Orchauer.

Bilder zogen an seinem inneren Auge vorbei. Bilder aus der Heimat, Bilder des Krieges und beinahe unendlichen Blutvergießens. Schreie von Kindern die vergeblich nach ihren Müttern riefen. Bilder von einstürzenden Gebäuden und dieses verdammte Brennen, dieser drückende und beißende Schmerz, wenn das Licht seinen Körper traf. Für einen Moment war er wieder in Gorgrond. Für einen Moment sah er sie wieder, wie sie auf ihrem Wolf saß und brüllend die verbleibenden Krieger der Mag’har zur Höchstleistung antrieb, wie sie ihm ohne Worte tausende Geschichten erzählen konnte. Sie war er und er war letzten Endes sie. Kara seine Zwillingsschwester. Er sah sie lachen, weinen, schlafen und essen. Wie sie gemeinsam aufwuchsen in Nagrand. Sich rauften und zusammen trainierten. Wie sie ihn immer besiegte und- Die Bilder rissen ab und er sah nur Feuer, Licht und Blut. Karas glückliches Gesicht verblasste und ihre funkelnden Augen wurden grau und kalt. Wut stieg in ihm auf. Zorn machte sich in jeder Faser seines Körpers breit und seine Sicht wurde verschwommen. Er sah es und er wusste was passierte. Wie er ihre Axt griff und niemanden überleben ließ, weder Freund noch Feind. Einer nach dem anderen fiel und mit jedem getöteten Feind schrie die Stimme in seinem Kopf nach mehr Blutopfern, bis niemand ihm und der Leiche seiner Schwester auf dem Schlachtfeld etwas anhaben konnte.

Die Szene wechselte und er spürte die Blicke der anderen Krieger. Misstrauen, Wut und auch Angst spiegelte sich in ihren Augen wider. Geflüster verstummte in seiner Nähe und Gerüchte machten sich breit, wie sie ihn als Tier ansahen. Ein Monster ohne Verstand und einen Schlächter ohne Gewissen.

Die Wut wich dem Gefühl der Einsamkeit, der Kälte der Isolation und nicht einmal die Stimme seiner Mutter erreichte ihn. Die Stimmen starben und mit ihnen auch der Wille zu leben.

Das Knistern des Feuers und das entfernte Heulen eines Wildtieres rissen den Muskelberg aus seinen Gedanken. Die Hand hielt weiterhin den Hauer fest umschlungen und Tränen flossen über das kantige Gesicht des Orcs. Wie lange er da schon stand war unklar, doch es war bald Zeit für sein Training. Das Training, in welchem er jahrelang mit Kara um den Sieg gekämpft hatte.

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Hallo. Ich wollte hier mal vorbeisehen um zu fragen ob in euren Reihen noch ein Kampfmagier willkommen ist. Danke schon im Vorraus für die Hilfe.

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Guten Morgen, Erevien!

Natürlich ist ein Kampfmagier in unseren Reihen willkommen! Schreib mich gern mal über Discord an (Norash#0001), dann können wir gern alles weitere besprechen. :slight_smile:

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Ihm tat alles weh…

„Gra’dan verträgt die Sonne wohl nicht! Baumstammwerfen?! Noch vor dem Frühstück?! Nach einem halben Marathon durch die Einöde und einen Sumpf voll mit Krokilisken…?!“ Der Blonde hat kaum genug Atem, um zu fluchen und leider bleiben seine Beschwerden sowieso ungehört… Der Mag’har jedenfalls scheint sein eigenes Trainingsprogramm großartig zu finden - im Gegensatz zum vermutlichen Rest der Einheit…

Aber wenigstens gab’s dann heute wohl richtig leckeren Krokiliskeneintopf von Vhu, der trollischen Köchin der Truppe.
Ein Lichtblick.

Ächzend und schweißüberströmt lässt der blonde Schattenläufer den Kopf in den Nacken kippen und drückt sich enger gegen die kühle, schattige Seite der Unterkunft. Mag’harsches Training und er - das passte irgendwie nicht zusammen, auch wenn er den Kerl ansonsten mochte.

Vom Übungsplatz vor den Palisaden hört er gedämpfte Rufe. Sicher trainierte der Rottenmeister dort wieder seine Treffsicherheit - oder der Magister seine magischen Fähigkeiten. Überraschen würde es ihn nicht.

Es gab immer was zu tun im Klingenhügel.

Er konnte es gar nicht erwarten, wieder gemeinsam auszurücken.

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„Manchmal hat Flamm’stolz doch 'nen Dachschad’n…“

Es war nicht mehr als ein leises Brummen, während Auraen das Stadttor Orgrimmars passierte. Nicht laut genug, damit die dort stehenden Grunzer ihn hörten, die gerade erst den morgendlichen Wachwechsel hinter sich hatten.
Sie hätten wohl sowieso nicht gewusst, wer sein Kommandant war. Nelthariel war vieles, aber noch keine Berühmtheit. Auf jeden Fall aber war er ein elender Frühaufsteher und hatte die Nerven gehabt, seine Hängematte zu kippen, als der Schütze nach seinem Gebrüll nur murrend den Kopf eingezogen hatte.

Der erste, viel zu früher Befehl des jungen Tages: Einen neuen Aushang anbringen, während alles in Orgrimmar, was nicht arbeiten musste, noch schlief.
Wenigstens musste er das Ding nicht selbst schreiben, was ihn verwunderte. Auraen würde solche Aufgaben ja gleich ganz auf einen Unteroffizier abschieben…

Der Körpersprache des bereits gerüsteten Waldläufers merkte man sein innerliches Murren nicht an, während er schnurstracks das Anschlagbrett auf dem großen Platz ansteuerte, von dem er wusste, dass dort auch die letzte Bekanntmachung gehangen hatte. Zu seiner Verwunderung hing sie nicht einmal mehr dort. Im neuen Jahr musste hier aufgeräumt worden sein.
Kein Wunder.
Es war viel passiert. Es hatte Verluste gegeben. Alte wie neue Gesichter waren geschwunden. Zurück blieb ein aufeinander eingespielter Trupp, der sich über die letzten Monate vertraut geworden war.

Es war Zeit, wieder zu rekrutieren.
Das stand für den Rottenmeister fest, als er das beständige Pergament auf dem Brett glattstrich.

OOC:
Wir rekrutieren wieder – und sind dazu erneut im Klingenhügel anzutreffen!
Wir haben ein Plätzchen für fast jedes Konzept, jede Rasse ist willkommen – Man darf nur kein Problem mit dem Überhang an Sin’dorei haben, der sich herauskristallisiert hat.
Reine Heiler und reine Schleicher werden es sehr schwer haben, in die Gilde zu kommen, aber ansonsten ist absolut alles offen!

Im IC-Aushang finden eure Charaktere die Namen der Offiziere, den Aufenthaltsort der Einheit, den Aufruf zur Rekrutierung und allgemeine Informationen über die Einheit, die ihr im Eingangspost findet.
Wir freuen uns auf neue Gesichter!

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Das Sommerblau schweift prüfend über den Klingenhügel aus der Deckung heraus, die ihm das Dach bietet. Die Nacht ist warm - wie so oft in Durotar. Die Luft riecht nach Kohlefeuern, entfernt nach Salz und deutlich mehr wahrnehmbar nach dem trockenen, aromatischen Duft des ausgedorrten Landes. Nach Blut und Schweiß und Leder und Metall, nach der Hitze der Schmiedeesse nicht weit von ihm, nach dem strengen, scharfen Duft der Wyvern, die in ihrem Gehege liegen und so wach sind wie er.

In den letzten Tagen waren ein paar neue Gesichter zu Besuch. Gesichter, die sich vielleicht in die Truppe einfügen würden, wenn der Kommandant, der Steingardist und der Rottenmeister sie für würdig befunden, ein Teil von der Truppe zu werden.

Er hatte die beiden Anwärter gesehen. Drei, zählte man den Hexendoc dazu. Interessante Leute waren das. Ob sie auch fähig waren, das stand auf einem anderen Blatt.

Die Leitung würde das zu entscheiden haben und die kommenden Prüfungen würden zeigen, was sie taugten. So, wie sich alle hatten beweisen müssen, die das Abzeichen trugen.

So wie der Mag’har sich bewiesen hatte, der nun danach strebte, selbst Rottenmeister zu werden.
Im Dunkeln schickt der Gedanke ein Lächeln auf die Lippen des Sommerblonden. Anerkennend. Er hatte sich bewiesen. Mehrfach, sogar, obwohl er ihm am Anfang kaum eine Chance eingeräumt hatte. Obwohl der Weg ein steiniger gewesen war - aber sie alle waren diesen Weg zusammen gegangen und heute war er stolz darauf, den hochgewachsenen Mag’har einen Freund zu nennen. Er hatte ihm etwas geschenkt, von dem er nie gedacht hatte, es zu erlangen. Er hatte ihm etwas zurückgegeben, von dem er nicht mehr gewusst hatte, dass es ihm fehlte. Der Kriegshymne hatte viel gelernt - aber er hatte sie alle auch viel gelehrt, ohne es zu wissen. Und er wuchs weiter mit ihnen gemeinsam und an den Herausforderungen, vor die sie gestellt wurden.

Sie alle wuchsen. Jeder für sich und alle miteinander und einmal mehr konnte er nicht anders als dankbar dafür sein, dass es ihn gerade hierher verschlagen hatte.

Der Blick fiel auf den Ring an seinem Finger an der rechten Hand, die nun eine lange, gut verheilte Narbe schmückte, wo eine Klinge sie gespalten hatte und wo der Steingardist sie geheilt hatte. Er hatte ihm das Leben gerettet - und sich damit mehr als nur Respekt verdient. Den hatte er zuvor schon vor ihm gehabt. Aber nun… konnte der auf seine Loyalität zählen. Bedingungslos. Ebenso wie der Kommandant, der ruhig und besonnen war und klug. Und der allen mit Respekt und Achtung begegnete und der seine Leute verstand und auch verstehen wollte.
Auch wenn die manchmal schwierig waren, so wie der Magister, den er noch immer nicht durchschaut hatte. Aber mittlerweile hatten sie miteinander so etwas wie Waffenstillstand und eine Atempause und darüber war er froh. Er mochte den schwarzhaarigen Wirker eigentlich, auch wenn es schwierig war, so viele Dornen wie er um sich auslegte. Da war der rotbärtige Schleicher schon einfacher, mit dem er den Schießstand gebaut hatte und der offen und zugänglich war und eine Schwäche für Quarkbällchen hatte.

Ungesehen grinst er in der Dunkelheit. Sogar der Schildpriester war mittlerweile nicht mehr so wortkarg und gefiel ihm immer besser, genau wie die Pandaren, die kluge Fragen stellte - und trotzdem alle Weisheit vergaß, wenn Vhu ein Tablett mit ihren trollischen Köstlichkeiten vorbeitrug. Die ältere Troll mag wahrlich das Herz der Einheit sein. Die Mutter, die sie alle nie hatten. Er jedenfalls nicht.
Der Rottenmeister scheint inzwischen auch seinen Platz gefunden zu haben, auch wenn man ihn mehr bei seinem Wyvern sieht oder durch die Gegend streifen - das ist nunmal sein Wesen. Freiheitsliebend und ungern in großer Gesellschaft. Aber auch er hat sich eingefügt, genau wie die Katze.

Neuerlich fällt der Blick auf den Ring.
Ja. Hier hat er mehr gefunden als nur eine Truppe. Als nur die Arbeit als Soldat für die Horde.

Familie.

Und er ist gespannt darauf, wer sich ihnen noch anschließen wird…

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Er zog den Schleifstein mit sanften, beinahe zärtlichen Bewegungen über den Dolch. Das Geräusch sirrte in seinen Ohren und erinnerte ihn daran, dass es viel zu lange her war, seit er seine Waffen einsetzen konnte.
Zumindest… offiziell.
Das Sommerblau glitt prüfend über die Schneide, um Stellen auszumachen, die er noch nachschärfen musste. Die mattierte Klinge war schon sehr alt - für eine Waffe, zumindest, und doch war sie gerade einmal so alt wie er selbst. Und noch immer tödlich. Ein befriedigender Gedanke, der ihn lächeln ließ. Er mochte das Gewicht in der Hand, die Gravuren auf der Schneide und die geschwungenen Schriftzeichen, die kaum jemand jemals zu lesen bekam. Die andere Klinge, der Zwilling von diesem Dolch, trug nun jemand anderes für ihn und sein Blick fiel auf die gewellte Schneide des zweiten Dolches, den er dafür im Tausch erhalten hatte. Heller, mit schöner Musterung auf der gewellten Schneide. Eine elegantere Klinge als seine, leichter, aber nicht minder tödlich.

In letzter Zeit hatten sie viele Anwärter gehabt, aber geblieben war nur einer. Der Zandalari und sein treuer Raptor, beide neugierig, beide wissbegierig. Das kluge Tier hatte er schon ab und an mit Trockenfleisch bestochen, damit es die Nase aus seinem Kochtopf heraushielt. Er hatte den Zandalari noch nicht kämpfen sehen - aber er freute sich schon darauf. Er hatte sich als würdig erwiesen und war Teil der Einheit.

Leise singt der Schleifstein an der Klinge entlang, schärft sie zärtlich in den Fingern des Blonden, der in aller Ruhe auf der Kiste vor der Kaserne im Schatten der Mittagssonne sitzt und dem Treiben im Klingenhügel lauscht.

Er kann es nicht erwarten, endlich wieder aufzubrechen. Schon bald, wenn es nach dem Steingardisten geht. Seine Pläne klingen gut. Training mit der Truppe, außerhalb. Vielleicht im Dschungel vom Schlingendorn? Vielleicht woanders?

Vielleicht kamen ja auch bald neue Anwärter vorbei.

Vielleicht fähige, die sie überraschen würden? Die kämpfen konnten?

Er jedenfalls kann es nicht erwarten.
Und bis dahin…

Zieht er den Schleifstein über seinen Dolch und bereitet sich und seine Waffen auf den nächsten Einsatz vor.
Gemeinsam.

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Es war so angenehm, den Blick schweifen zu lassen und keine braune Einöde zu sehen. Alles hier im Dschungel war am Leben, es vergingen keine fünf Minuten ohne das Lebenszeichen eines Tieres, das nächste Rascheln im Gebüsch oder das nächste Kreischen eines Pterrordaxes. Oder entferntes Brüllen, bei dem man sich nicht so sicher war, ob man eigentlich genau wissen wollte, welcher monströse Saurier zu solchen Tönen imstande war.
Wo man auch nur hinsah, entsprang dem fruchtbarem Grund saftiges Grün, große Farne oder beachtliche fleischfressende Pflanzen. Die Artenvielfalt war atemberaubend.

Gerade war Auraen auf dem Weg zurück zum Lager. Es war später am Abend und die Temperaturen ließen langsam etwas nach, wenn auch nicht die unbarmherzige Schwüle. Obwohl der Trupp eben gerade gesammelt baden gewesen war, stand ihm jetzt schon wieder der Schweiß auf der Stirn. Seine Arme juckten und schmerzten zudem von den Spinnenbissen, die er sich zugezogen hatte und umso mehr, seit er letztendlich doch so dumm gewesen war, daran zu kratzen. Vhu’uo hatte vermutlich dafür Sorge getragen, dass nichts Schlimmeres aus ihnen entstand, also würde er sie geflissentlich ignorieren.

Dennoch war er zufrieden hier mitten in der Wildnis. Zufrieden mit der Umgebung, ja – aber bei weitem nicht mit seiner Leistung, wie ihm wieder in den Kopf schoss, als ihm die Wachposten des Lagers in Sichtweite kamen, die gerade durch Veg’kes und Gra’dan besetzt waren.
Er war unvernünftig gewesen. Fahrlässig – und die anderen kamen scheinbar nicht einmal auf die Idee, ihm das nachzutragen. Keinen schiefen Blick hatte er erhalten, kein Necken, Nichts.

Die Eisfalle hatte einen schrillen Ton von sich gegeben und hatte damit den Überfall angekündigt, den sie befürchtet hatten – er wusste es, er hatte es gehört. Aber an der erhöhten Stelle, die er sich im Wurzelwerk des Baumes zum Schlafen gesucht hatte, war sein Verstand einfach wieder abgedriftet, ehe er richtig hatte hochschrecken können. Vielleicht war es das Spinnengift gewesen – Es musste das Spinnengift gewesen sein! Seine Sinne konnten ihn doch nicht dermaßen im Stich lassen.

Inzwischen hatte er die anderen mit einem nebensächlichen Gruß passiert, während seine Gedanken noch bei der Nacht des Überfalls waren.
An der Rinde des Baumes, bei dem ihr Lager war, ließ der Rottenmeister sich ins Sitzen zurücksinken und lauschte den anbrechenden Regenschauern.
So etwas würde ihm nie wieder passieren. Es war dumm gewesen, sich zum Schlafen abzukapseln. Gift hin oder her, irgendjemand hätte ihn geweckt, als die abgerichteten Dazarianer in ihr Lager eingefallen waren und er hätte helfen können.

Auraen war entschlossen, diesen elendigen, schändlichen Patzer mit einer Höchstleistung wettzumachen.

Ganz gleich, was der Steingardist noch für sie in Planung für dieses Wildnistraining hatte.

Wir sind gerade im wilden Zuldazar unterwegs und daher nicht im Klingenhügel anzutreffen! Interessenten können sich aber weiterhin gerne bei mir oder Norash melden. :slight_smile:

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Der Dschungel war niemals still.
Er raschelte, wogte, plätscherte, zirpte, raunte, knarzte und brüllte, trällerte und erbebte bisweilen unter dem Gewicht der Giganten, die durch den Dschungel streiften. Manche davon friedlich, manche nicht.
Ein nicht enden wollendes Konzert aus Tierstimmen, das sich einreihte in die Geräusche der Natur. Den Wind, der bisweilen als heftiger Sturm durch die himmelshohen Baumkronen tobte und Bäume umriss, Äste herabstürzen ließ und über die Ebenen aus hüfthohem Gras fegte, der feuchten, fruchtbaren Erde, die nach den schweren Regenfällen matschig wurde oder so lehmig, dass sie sich an den Stiefeln festsaugte und dann die Wasserfälle, die heftig donnernd in natürliche Becken und Quellen hinabstürzten oder sich als verträumte Quellen plätschernd über abgeschliffene Felsen ergossen.
Es gab Pflanzen, die groß und tödlich genug waren, mit fangartigen Zähnen nach ochsengroßen Beutetieren zu schnappen und sie zu verschlingen oder andere, die ihre Opfer in Säure badeten, um sie zu zersetzen. Es gab Fische in den Flüssen, größer als Schweine, mit mehr Zähnen als natürlich sein konnte - und natürlich gab es Schlangen, Spinnen, Kroppzeug, wie der Magister es genannt hatte. Fliegen und Mückenschwärme, die sich hungernd nach Blut auf den Trupp stürzten, Blutegel, die sich an unbedeckten Hautstellen festsaugten, Zecken und anderes Getier…

Und dann war da ja auch noch die Schwüle.
Die stickige Hitze nach dem Regen, wenn die Sonne den Dschungel in ein Dampfbad verwandelte und ihnen schon allein im Stehen den Schweiß auf die Haut trieb. Die hohe Luftfeuchtigkeit setzte ihm zu und machte jede Anstrengung doppelt so schwer.

Überlebenstraining, hatte der Kommandant gesagt - und das war es.

Sie jagten sich ihre Mahlzeiten oder zogen los, um Essbares zu sammeln und dabei die Flora und Fauna zu erkunden. Wasser musste geholt und getragen und abgekocht werden, den Elementen getrotzt, den Räubern dieses Landes ein Schnippchen geschlagen werden.

Und dann kam noch dazu, dass sie seit einer Woche aufeinander hockten. Training, Kampfeinsätze - manches Mal lagen die Nerven blank, zehrte die Entbehrung an ihnen allen und begann, Tribute zu fordern. Fehler, die gemacht wurden. Aufmerksamkeit, die nachließ. Erschöpfung.

Jeder ging anders damit um und mit den Herausforderungen, die ihnen das Land in den Weg stellte.

Er starrte nachdenklich in das dunkle Blätterdach über sich, ohne die Sterne auch nur erahnen zu können, während er in der Hängematte lag.
Die Nacht zirpte, summte, brummte, krächzte, brüllte und schrie um ihn herum. Durchdrungen vom leisen Schnarchen, das aus dem Lager zu ihm wehte und mit ihm der Geruch des heruntergebrannten Feuers.

Er hatte nie gedacht, je wieder nach Zuldazar zurückzukommen.
Aber wie er dem Mag’har schon gesagt hatte, der das Flüstern im Wind hörte, das ihn rief:

Vielleicht war es Schicksal, dass sie hierher geführt hatte.

Zandalar für immer! Oder zumindest noch eine Weile, in der wir unsere Fähigkeiten gegen die Wildnis des Dschungels erproben und trainieren. Interessenten können sich gern bei Nelthariel oder Norash melden! Wir freuen uns auf potenzielle Verstärkung für den Wyvernschlag!

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