Sieg! … oder so ähnlich. Zumindest fühlt es sich so an. Oder auch nicht. Irgendwo dazwischen. Salzig süß. Aber immerhin nicht sauer.
So endet die letzte Woche der Belagerung des Streitlagers der Mogustreitkräfte. Nachdem es einen (auf beiden Seiten) unerwarteten Briefwechsel mit unterschiedlichen Forderungen gab, hatte man sich mehr oder minder einigen können.
Anstatt wie angekündigt zum Mittag, wurden die Mogu erst gegen Abend tätig. Zwanzig der ihren verließen das Lager, einen Karren, von Quilen gezogen, flankierend. Darauf die versprochenen drei Truhen. Als der Späher der Yaungol dies erblickte, ertönte das Signal. Doch hatte der Khan Vorsicht walten lassen und eine erneute Demonstration seiner Stärke geplant.
Brjor Blutklamm, der Vulpera Ajen und Peizhi bezogen Posten zwischen Felsen und sollten einem direkten Angriff auf das Lager entgegen wirken, während der Khan selbst, seine Stimme und einige der Räuber der Ruqin gen Osten auf ihren Yaks die Flanke der Mogu bedrohten. Dem Loasprecher Gan’zha und seiner Expedition war es überlassen, den Tribut in Empfang zu nehmen. Und wie er die Mogu in Empfang nahm. Mit großen Worten und kleinen Gesten über alte Bündnisse, gemeinsame Interessen und ein Lob auf die nun doch friedliche Einigung.
Nichteinmal die ablehnende Haltung der Mogu konnte den dort präsentierten Stolz eines Zandalari auch nur kratzen.
Unter den Augen des Khan, sich selbst auf einem Felsen darbietend, um seine Authorität und seinen Sieg auch die Mogu nochmal spüren zu lassen, wurden die Truhen ins Lager verfrachtet. Doch anstatt sie blindlinks zu öffnen, wurden sie klugerweise auf mechanische oder magische Manipulation überprüft. Zur Überraschung einiger konnte sich jedoch keine Art der Falle von den Mogu finden lassen, dafür jedoch eine Fülle von Münzen, Kelchen, Zierdolchen, Ketten, Ringen, Diademen und noch einiges mehr. Über und über von Gold, Schmucksteinen und anderen edlen Metallen.
Doch auch eine Nachricht ließ sich finden. Da der Khan es wagte, eine Gegenforderung zu stellen, hatte der Kampfmeister der Mogu beschlossen ihren Abzug um einen Tag zu verzögern. Als Erinnerung, dass man keine Forderung an Mogu stellte. Doch fiel dieser eine Tage nicht weiter ins Gewicht.
Doch noch bevor der Khan seinen Preis in voller Gänze genießen konnte, wurde er bereits von neuen Ereignissen in Kenntnis gesetzt. Ein Shado-Pan hatte die Gelegenheit genutzt, während sämtliche Augen des Streitlagers gen Mogu gerichtet waren, sich Zugang zu verschaffen. Er hatte etwas mit dem Yaungol-Khan zu bereden.
Er forderte ihn auf, sich einem Angriff im Morgengrauen gegen die Mogu anzuschließen, um diese Bedrohung auszuschalten. DIese Verantwortung wurde jedoch der Stimme des Khan anvertraut. Und als sie zusammenrufen ließ, um die Schlagkraft eines möglichen Angrifftrupps zu erheben, konnte er nur feststellen, dass die Belagerung auch den Verteidigern des Streitlagers zugesetzt hatte. Nach den Wochen der Rationierung, des Anstarrens und der nur kleinen Erfolge hatte der Kampfgeist gelitten. Er war sporadisch vorhanden, doch nicht ausreichend, um einen großen Angriff wagen zu können. Auch gab es Gelegenheit, sich den eher sporadisch versorgten Verletzten zuzuwenden.
Der Loapsrecher hatte einige seiner Kämpfer verloren und sah nach dem geschlossenen Abkommen zwischen Khan und Kampfmeister keine Notwendigkeit, weitere Leben im Kampf zu verschwenden. So kündigte er seinen Abzug an. Weder Schmuck noch Gold wollte er annehmen, doch waren solch Geschmeide schon für einen Zandalari. Obendrein überließ er die von ihm mitgebrachte Balliste dem Flammenbanner. Es schien jedoch nur eine Frage der Zeit zu sein, bis dieser Gefallen erwidert werden würde.
Obwohl der Shado-Pan den Angriff angekündigt hatte, blieb das Feld der Ehre am nächsten Morgen verwaist. Die Mogu bauten ihre Lager in Ruhe ab und zogen sich in die Berge zurück, ohne dass man auch nur einen Kampfeslaut vernehmen konnte. So waren die Yaungol wieder frei zu gehen, ohne fürchten zu müssen, dass ihnen Blitze auf den Kopf schießen oder ihnen Mogu nachjagen. Und sie hatten drei Truhen voller Schätze. Irgendwo doch ein Sieg.