Die Alte nickt den Kindern zu, bewegt sich etwas und stützt sich auf den Stab auf. Mit beiden Händen hielt sie ihn umklammert. Ihre Stimme klingt amüsiert, als sie weiter erzählt und sich dabei erinnert. „In dieser wundervollen Goblinstadt an der Wüste, direkt neben dem Strand, sollten nun die letzten Vorbereitungen getroffen werden. Natürlich nahm man es sich nicht, auch noch ein paar Jobs anzunehmen. Die Heiler…“ , kichert die Hochberg nun , „hatten es sich zur Aufgabe gemacht, eine Eislieferung, die verloren war, wieder in die Stadt zurück zu bringen. Was meint ihr denn, warum sie das machen wollten?“
Neugierig blickt sie sich um. Die Kindern murmeln, tuscheln und scheinen etwas verwirrt. Ein kleines Stimmchen erhebt sich, ganz leise und als Oma Fuchs nach der Quelle Ausschau hält, entdeckt sie die Hand von Mida, die sich tatsächlich brav meldet. „ Mida, meine Liebe. Was meinst du denn, warum sie das getan haben?“
„Für den Profit! Eis ist ein einträgliches Geschäft in einer Wüstenstadt. Die Bewohner müssten ein exorbitantes Verlangen nach Kalten Waren haben. Und nicht zu vergessen, die Touristen, die das Klima nicht gewohnt sind.“, erklingt das zarte Stimmchen der jugendlichen Goblina.
Die Alte nickt langsam und sichtlich beeindruckt. „ Dein Vater hat dich viel gelehrt, junge Dame.“, sagt sie anerkennend. „ Er hat wirklich ein gutes Händchen bewiesen, dich zu adoptieren und nicht auf der Straße zu lassen.“
Mida wird etwas rot. Das Tuscheln der anderen Kinder verstummt und sie schauen alle zu ihr hin. Man kann nicht ganz ausmachen, was sie denken.
„Mida hat recht. Es bedeutete eine Unmenge an Profit. Leider haben die Heiler nichts außer Schildkröten gefunden. Aber sie versprachen noch einmal wieder zu kommen. Denn das Eis wurde in einer magischen Truhe transportiert. Dort war es gut aufgehoben und der Profit sicher. Ein anderer Trupp machte sich auf den Weg in die Wüste. Als die Heiler wiederkamen wurden sie von einem gewaltigen Sandsturm überrascht. Er fegte über die ganze Stadt hinweg und jeder musste sich schnell in Sicherheit bringen. Natürlich konnte nur ein Goblin für so eine Kraft verantwortlich sein!“
Bevor sie den Namen sagen konnte, springt ein Kind auf, reckt sein Holzschwert in die Höhe und schreit: „ MEIN OPA!“
Oma Fuchs lässt einen Seufzer los, der nah an den von Traumlaub heran kommt. „Setz dich, Galynix! Bei der Erdenmutter, kannst du nicht einmal wie deine Oma Garsa sein?“
„Ich soll mit Granaten und Giften werfen?“ , fragt der Goblinjunge verwirrt.
„Nein… das… Ach, was soll’s. Setz dich, mein Jung.“ , mit einer Geste unterstreicht die Hochbergtaurin ihren Satz. „Also… Ja, es war Valrex. Er hat einen riesigen Sandsturm heraufbeschworen. Die Bewohner waren nicht begeistert, aber der Sturm hatte dem Tüftlertrupp geholfen und das war alles, was zählte. So vergingen einige Tage, bis sie alles vorbereitet hatten. Ein Schiff war gefunden, die Ausrüstung war vorhanden und es ging wieder los auf große Fahrt. Einer kleinen Insel entgegen! Da es sich bei der Trollruine um eine untergegangene Stadt handelte, dachte sich Drax nun etwas aus. Tauchen war nun nicht jedermann Sache. Also mussten sie üben! Er war schlau und so bildete er Trupps um die Gefahren zu üben. Flennix, der Lehrmeister von Valrex und ein hervorragender Wellenreiter, sollte für Gefahren an der Oberfläche sorgen. Zwei weitere Trupps sollten das Tauchen in sehr tiefen Gewässer üben. Oh und dann gab es da noch den Trupp, der Flennix das Handwerk legen sollte. Schwimmend! Dieser wurde von keiner anderen als der hoch intelligenten Flinky angeführt.“
Während die Taurin ein Schluck Elchmilch trinkt, wirft Traumlaub brummend neues Holz auf das Feuer. „Das wird wohl noch dauern. Hier.“ Dann verschwindet er wieder so lautlos, wie er gekommen war.
„Danke, mein Lieber. Es war eine gefährliche Sache. Xoryz sprang vor und ging unter, wie ein Stein. Die Taucher sollten ihn finden und so das Tauchen und Suchen üben. Oben gab es jeweils einen Schwimmer, der mit einer sehr starken Lampe den Tauchern helfen sollte. Flennix versuchte sein bestes, um die Arbeiten zu stören. Er bat die Wassergeister um Hilfe und konnte so große Wellen erzeugen. Aber Flinky war schnell und gewitzt. Es dauerte etwas, aber mit ihrer Raffinesse schaffte sie es, den großen Schamanen zum Aufgeben zu überreden. Sie konnte schon immer sehr überzeugend sein. Der Hauptmann überwachte alles und schien sehr zufrieden mit den Ergebnissen.“