Das zweite Treffen der Gemeinschaft fand diesmal nicht im luftigen Thunder Bluff, sondern im Brachland - genauer: im von Goblins regierten Küstenort Ratchet, statt.
Als Treffpunkt hatte man die örtliche Taverne vereinbart.
Mahu hatte sich nie an die „steinernen Zelte“ gewöhnen können - sie bevorzugte es, an der frischen Luft und in Verbindung mit der Natur zu sein.
Zudem befürchtete sie, dass diese Gebäude, die viele Kodos schwer wogen, jederzeit einstürzen und sie unter sich begraben könnten.
Dennoch betrat sie das schummrige Halbdunkel der Taverne, um nachzusehen, ob außer ihr schon jemand da war, doch - wie sie mit einem raschen Blick durch den Gastraum feststellte - war dies nicht der Fall.
Dafür waren die grob gezimmerten Bänke und Tische mit allerhand bizarr anmutenden Abenteurern besetzt.
An einem Tisch führte man eine rege Diskussion - es ging wohl um eine verschwundene Orcfrau, auf deren Auffinden jemand (ihr Mann?) eine Belohnung ausgesetzt hatte.
Offensichtlich war man sich uneins, wo die Suche beginnen sollte.
Am nächsten Tisch erzählte man sich eine seltsame Form von Witzen, die allesamt von einem mit übernatürlichen Fähigkeiten versehenen Goblin zu handeln schienen.
Angeblich hatte er sogar einen der Alten Götter mit einem gezielten Tritt bewußtlos gemacht.
Am dritten Tisch war eine Gruppe von Söldnern versammelt, die sich in einer eigentümlichen Sprache unterhielt, die Mahu noch nie zuvor gehört hatte.
Das klang dann in etwa so: LF DD HdW gtg hf Ini kk inv
Mahu war sich zunächst nicht sicher, ob diese Worte nicht ebenfalls als ein absurder Witz gemeint waren - und so wartete sie darauf, dass die Gruppe jeden Moment in lautes Gelächter ausbrechen würde, doch sie fuhr fort in ihrer merkwürdigen Sprache zu sprechen, die in Mahus Ohren gleichzeitig effizient, absurd und misstönend klang.
Verwundert verließ sie die Taverne und genoss den Ausblick auf das Meer, bis sie wenige Minuten später vertraute Stimmen hinter sich hörte.
Nach und nach trafen nun die Mitglieder der Gemeinschaft ein und begrüßten einander herzlich.
Glücklicherweise einigte man sich darauf, das Treffen außerhalb der Taverne auf einer Anhöhe abzuhalten.
Nach einer Vorstellungsrunde erfolgte die feierliche Aufnahme der Initianden, die ihre Probezeit erfolgreich zu Ende gebracht hatten, als vollwertige Mitglieder in die Gemeinschaft.
Da sie dadurch auch das Recht erhielten, zukünftig die Farben der Gemeinschaft tragen zu dürfen, kam die Rede schnell auf das Gildenwams und sein Aussehen.
Mahu war so stolz auf ihren Entwurf gewesen (und die Zustimmung ihres Großvaters), doch nun musste sie sich allerlei anhören: Die Farbe des Saums gefiel nicht, ja sogar Kritik am Symbol selbst wurde laut.
Sie seufzte.
Aber letztlich hatte sie Verständnis - zumindest für den Wunsch nach einem zweifarbigen Wams, das - wie sie ehrlicherweise zugeben musste - optisch einfach geschlossener wirkte.
Sie hoffte nur inständig, dass der Verzicht auf das Grün, der Farbe der Hoffnung und des Friedens, kein schlechtes Omen für die Zukunft verhieß…
http://tabard.gnomeregan.info/tabard.php?icon=emblem_156&border=border_05&iconcolor=dfa55a&bgcolor=4f2300&bordercolor=f9cc30&faction=Horde
Hinweis: Der Konfigurator gibt die Farben nicht korrekt wieder - im Spiel ist das Gold von Symbol und Saum quasi identisch.