[H-Verlassenen-RP] Rat der Vergeltung

Die letzten Tage und Wochen waren alles andere als ruhig gewesen.

Der Verlassene, drahtig und agil gebaut, sucht sich ebenso trittsicher wie lautlos seinen Weg durch das alte verfallene Dorf Lohenscheit.

Die Häuser des Dorfes sind teilweise zerstört, vor allem am Ortrand, doch diejenigen, welche noch stehen, tun dies mit stoischen Stolz.
Es gibt mehr wie Ihn hier. Teils lauter, teils ungewöhnlicher, doch teilen sie alle das Schicksal des Untodes mit Jarad. Sie alle bindet der selbe Schwur aneinander. Den Schwur des Rates der Vergeltung.
Vor nicht zu langer Zeit hatten sie einen aus Ihren Reihen an das Chaos verloren. Eine prägende Zeit und ebenso eine lehrreiche.
Doch der Rat besteht weiter. Inmitten der alten Häuser folgt der Verlassene einem ausgetretenen breiten Weg aus eingesunkenen Pflastersteinen, welche seit vielen Jahren ihren Dienst tun. Einige sind eingesunken, manchen sind abhanden gekommen, doch der Untergrund ist fest.
Er kommt an einer Stelle vorbei, welche noch von Blut durchzogen ist. Es ist getrocknet und teilweise weggewaschen, doch mann kann deutlich drei große Lachen erkennen.

Zwei davon nah beieinander, die dritte einige Meter davon entfernt.
Der Verlassene mit den dunklen Klingen und dem stechend, violett glimmenden Augen betrachtet diesen Ort inmitten des Dorfes für einige Augenblicke.
“Sieg den Verlassenen” und darauf hin ein eklig präzises Geräusch, einer durch Fleisch schneidenden Klinge, hallen durch die Erinnerung der kahlköpfigen Gestalt.

Er geht weiter, den kühlen, berechnenden Blick immer in den Ecken der Häuser und Zwischenhöfe wiederfindend.
Jarad kommt an der Anschlagtafel des Rates an und liest mit sich flink bewegenden Augen die Texte daran durch. Er nickt kaum merklich und macht sein Zeichen unter ausgewählte Anschläge davon …

Es war viel passiert doch wir bestehen weiter. Es wird noch viel passieren, doch wir werden weiter bestehen. Soviel ist sicher.

Sieg den Verlassenen. Unser Dienst der Vergeltung.

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Dann endlich hatte Sie es geschafft. Der Dolch, also das Artefakt, befand sich in einem perfekt zubereiteten Zustand. Zufrieden bettete die Sprecherin des Rates der Vergeltung das wertvolle Gut in der dafür vorgesehen Kiste und verschloss jene sorgfältig. Alle Mitglieder des Rates waren einigermaßen vorbereitet und würden in den nächsten Tagen noch trainieren. Nur noch eine Sitzung voller Fragen trennte sie von ihrem Vorhaben und dem Aufbruch in den Dämmerwald.

In wenigen Tagen würden die Brüder und Schwestern endlich aufbrechen. Aufbrechen zu einer Expedition, die vermutlich nicht erwünscht sein wird. Aber sie mussten es tun. Zu wichtig war das Vorhaben und zu viel Stand auf dem Spiel. Der Dämmerwald und der dortige Friedhof baten den perfekten Nährstoff, um die dunkle Klinge anzureichern. Sie würden Seelen sammeln. Fast verblichene Seelen. Sollten jene nicht reichen, würden sie auf lebende Seelen zurückgreifen müssen. Auch dafür bot der Dämmerwald die perfekten Bedingungen, um eben nicht erwischt zu werden. Sollten sie bei ihrem Vorhaben gestört werden waren sie aber auch vorbereitet. Einmal wurde die Stimme gefragt, ob sie damit nicht den Waffenstillstand gefährden würden, worauf sie nur antwortete, wie eine kleine Gemeinschaft von Verlassenen, dies gar schaffen sollten. Doch in ihr drinnen kannte sie die wahre Antwort. Sie würde mit allen Konsequenzen (Un-)leben können und sie ertragen. Für diesen einen Zweck.

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Eine weitere Nacht, weitere Stunden allein und in ihren Gedanken.
Für den Außenstehenden saß die untote Gilneerin im Schneidersitz in der Hausruine neben jener verlassenen Hütte, die sie mit der dunklen Waldläuferin bezogen hatte. In vollkommener Bewegungslosigkeit erstarrt, mit geschlossenen Augen und ausdrucksloser Miene saß sie auf dem schmutzigen Boden. Vor ihr ein kleines Tongefäß. Aus selbigem kringelte sich langsam und zäh ein dünner Rauchfaden empor. Dieser strafte ihre Bewegungslosigkeit auch der Lüge, so zog er doch immer wieder sanft und geradezu zärtlich in die Nase der Verlassenen.
Hass und Wut brodelte in ihr. Hass, Wut und Trauer. Hass, Wut, Trauer und Angst. Hass, Wut, Trauer, Angst und… Freude? Ja, die Freude regte sich. Die Hoffnung auch? Vielleicht.
Sie mochte es nicht des Nachts alleine zu sein, aber sie konnte auch kaum jemanden bitten ihr etwas physische Nähe zukommen zu lassen. Alleine war es zu ruhig. Nachts war es noch ruhiger, Nachts kamen die dunklen Gedanken und Erinnerungen. Sie verriert Zivilisten in Gilneas. Sie fraß Leichen mit Wonne. Sie grub sich mit den Händen in den Wanst eines Soldaten, während seine Schreie in ihr die vergänglichste Erinnerung an kalter Freude hervorrief. Es gefiel ihr einst. Als ihr Vater jüngst starb und die Trauer sie für einen Moment drohte zu übermannen, da spürte sie es dennoch: Freude. Sie hasste es. Hass.
Manchmal fragte sich Lyndrail, ob sie es lassen sollte. Die Erinnerungen und Gedanken prasselten in dunkelster Stunde auf sie ein und schallten ihr in den Ohren. Sie schrien sie an. Stets driftete sie in einem Ozean ihres eigenen seins. Meist kamen dann die guten Gedanken. Ihr erster Kuss. Ihr zweiter erster Kuss. Erfahrene Hilfsbereitschaft, unabhängig ihres Zustandes. Wenn andere, wenn Lebende eine Untote schätzen können und auch die Toten schätzen, warum könnte sie es nicht? Sie könnte und kann, und würde und wird!
Der Hass und die Wut fühlten sich ganz leicht sehr real an. Die Freude war schwierig. Sie klammerte sich so sehr an diese Gefühle. Bis heute wusste sie nicht, ob sie wahre Zuneigung fühlte oder nur ein Echo. Aber mehr blieb ihr nicht. Sie wollte auch nicht mehr. Diese Freude war für sie real genug und da sie so viel Arbeit und inneren Kampf vorraussetzte, genoß sie jeden Moment. Die Momente wurden mehr. Mit ihren Freunden kamen sie öfter, auch wenn ein paar ihrer Freunde nach außen so waren, wie sie versteckte. Ihre Geschwister wurden ihr immer wichtiger. Das war gut. Daran hielt sie fest.
Alleine wurden die Gedanken lauter.

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Teil des Dämmerwald-Plots vom Rat der Vergeltung

Jarad stand auf einem Hochstand mitten im Dschungel.
Ein kleines Camp von Trollen, das Ihm und seinen Geschwistern des Rates Unterschlupf bot um auf die Stimme zu warten.

Es war ein ereignisreicher Tag gewesen, welcher bis tief in die Nacht reichte.
In Booty Bay angekommen, hatte die Gruppe Verlassene die letzten Besorgungen erledigt und … wie so oft … kulturellen Austausch betrieben. Diesmal in einem Bordell, das am Anfang wie ein Wirtshaus wirkte.

Als der Rat der Vergeltung von Booty Bay nach Norden aufbrach, hatte er einen neuen Reisebegleiter dazugewonnen. Eine Goblin, mit unglaublichem Drang nach neuem Wissen. Welche Ihren Nutzen erst noch beweisen musste.
Der Marsch durch den Dschungel blieb zum größten Teil ereignislos, wenngleich der kommandierende Offizier sehr zufrieden mit der Disziplin der Gemeinschaft war.
Der Marsch ging zügig voran, die Goblin konnte mithalten und das einzige größere Problem war ein Allianz Außenposten, welcher aber mit Hilfe der Späher in der Gruppe umgangen werden konnte.

Nun lagert der Rat der Vergeltung, schließt Geschäfte mit den hiesigen Trollen und überprüft die letzten Teile der Ausrüstung, bevor es in weitaus gefährlichere Gebiete weiter geht.

Jarad blickt über den Dschungel von seinem Hochstand aus und fragt sich, was den Rat wohl alles erwarten wird.

Ein dichter, kalter Nebel lag auf dem Friedhof und dämpfte die einzeln eindringenden Geräusche ab. Von der Position eines Krypteneingangs besahen sich zwei gelblich glimmernde Augen die Umgebung, soweit zumindest möglich. Sie wusste, dass diesen Abend keine Ablösung käme. Nein, eher würde ein jeder wachen, der keinen Schlaf benötigte. Es war eine erstaunlich ruhige Nacht gewesen, bis alles komplett eskallierte und ihr nun doppelte Wachstunden einbrachte.
Sie empfingen Verbündete, vielleicht gar Freunde, falls es unter zwielichten Wesen der Schatten und wandelnden Leichen sowas wie Freunde gab. Der Zirkel um den Nekromanten Zaam und dessen geheimnisvoller Meister, das Zwielicht der Morgenröte stieß zu ihnen. Die Verlassene freute sich zunächst über den Besuch, so wusste sie die Lebenden dieser Gruppe zu schätzen und besonders die Elfen waren durchaus hübsch anzusehen. Der Meister dieser Gruppe jedoch… der Gedanke jagte ihr einen auch jetzt noch einen Schauer über den Rücken. Als Verlassene treibt nur Schattenmagie sie an und dennoch fühlte er sich einfach kalt und leer an. So war sie doch erleichtert, als sich die Gruppe trennen sollte und der eine Teil das Labor belebten und vorstellten, während ein anderer Anteil Gräber mit Seelenresten ausheben sollte. Spriggl und Irandiel, eine Goblin und ein Nachtgeborener, vollzogen ein paar magische Rituale, irgendwelches Gefuchtel mit den Händen und fanden so dann wohl ein paar geeignete Gräber. Sie selbst war mit Spriggl und ein paar ihrer Geschwister wenig später am Graben. Es wirkte alles ruhig und friedlich, während Lyndrail Stich um Stich mit der Schaufel in die feuchte Friedhofserde setzte.
Dann begann der Wahnsinn.
Ein magischer Hilfeschrei durch Joshua Schwartz verlangte ihre Aufmerksamkei. Als wäre der Lich König persönlich hinter ihr her, sprintete sie üpber den Friedhof, suchte hier und dort nach dem Hilferufenden aber fand den Apotheker nicht. Sie rannte sogar in das Laboratorium, im Nachhinein froh keine Falle ausgelöst zu haben und berichtete mithilfe ihrer Tafel von dem Hilferuf. Niemand wusste etwas. Es gab keine Gefahr und Joshua war nicht auffindbar. Nun vollkommen verwirrt kehrte die Mönchin natürlich zu den anderen zurück um wieder beim Graben zu helfen. Dann sah sie die Opfer eines Angriffs. Spriggl am Boden, die Verlassene Valerica Ripley mit tiefer Bauchwunde. Natürlich versuchte sie zu helfen, sie kümmerte sich zunächst um die Goblin, versuchte irgendwie besser frische Luft an sie zu bringen, als ihr gesagt wurde, dass sie mit Gas angegriffen wurde. Madenherz, ihre frischste Schwester im Rat hat versucht die lebende Verbündete zu töten und verletzte Valericas als Kollateralschaden. Das Chaos brach um sie herum aus, es wurde Hilfe geholt, Befehle gegeben und die schändliche Attentäterin zeigte sich immer wieder kurz und aus der Ferne. Bereit ihre Arbeit zu beenden. Sie schafften alle Lebende in das Labor hinab, runter in Sicherheit. Diese Nacht würde die Attentäterin kein Opfer bekommen.
„Verräter“ wurden sie von der Schwester genannt. „Sklaven“, „Geblendete“. Ihre Worte verletzten die untote Gilneerin, aber diese Wunden würden heilen. Nicht heilen würde hingegen die Enttäuschung die sie fühlte. Noch eine negative Emotion, die sie unterdrücken müsste.

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Teil des Dämmerwald-Plots vom Rat der Vergeltung

31.08.XX
Berichte eines baronischen Friedhofes

Dem Rat gelangten Berichte in die Hände. Sie behandeln eine nahe Baronie im Dämmerwald - Das Lehen Ligesh.
Diesen Aussagen zufolge könnten wir dort nützliche Ressourcen für unser Artefakt finden. Viele, alte Führungspositionen und Oberhäupter sind auf diesem Acker beigesetzt. Zwei davon scheinen besonders unsere Aufmerksamkeit zu verdienen.
Unser Unterfangen wird von unseren Verbündeten der Zwielichtszirkels begleitet. Sie führen mächtige Leerenwirker mit sich. Ich will von ihrem Potenzial Nutzen ziehen – schliesslich sind sie einzig dank mir anwesend.

Unser Weg führt zu einem schweren, unverschlossenen Zauntor. Das Wappen des Lehens scheint entfernt worden zu sein. Als Ersatz flattern schwere, schwarze Banner im frischen Abendwind. Ein flackerndes Licht auf dem Hügel und aufsteigender Rauch deutet uns, die Schatten zu unseren Gunsten zu nutzen. Eine einzelne sehr grosse, rote Otterstatue wacht über die Wegabzweigung.
Wir mutmassen die begrabenen Oberhäupter in einem Mausoleum in der Ackermitte. Der Weg wurde spiralförmig angelegt. Doch schon nach kurzer Suche stellten wir fest, dass wir uns geirrt haben. Wir finden die zwei Gräber am Rande dieses einsamen Weges. Unspektakulär.
Als endlich die Schaufeln in die harte, stoische Erde gestossen wurden, wurde durch unser Eindringen in den Frieden der Geist des Kommandanten erweckt. Dieser trägt das Schwert Sturmwinds und stürmt verbale Drohungen aus – scheinbar in seinem Zustand mehr als verwirrt und desolat.
Der Rat – allen voran unsere Sprecherin – kann die Manifestation überzeugen und lügt erfolgreich unseren Zweck der Anwesenheit. So darf die Arbeit endlich weitergehen.
Die Särge sind offenbart. Der Inhalt somit unser.
Unsere Verbündeten reichern den Dolch mit schattenhafter Magie an und sprachen dabei in einer unglaublich fremdartigen Sprache. Der Klang alleine reicht, um einen Teil seines Verstandes verlieren zu können.
Die Worte der alten Götter?
Mit dem ermächtigten Artefakt gelingt es unserer Stimme, die Energien der Schatten und Seelen anzurufen und raubt diese mit einem Stoss ins tote Fleisch des verblichenen Kommandanten.
Fast unerträgliche Schreie aus den Schatten drohen, uns zu überwältigen! Doch so lange uns der Spuk vorkam, so schnell endete er wider Erwarten.
Das Vorgehen hat offensichtlich einen Abwehrmechanismus aktiviert. Die Otterstatue bewahrheitet sich als Golem. Und er jagt uns mit schweren, donnernden Schritten, welche den Boden zum Erbeben bringt.
Wir nutzen eine nahe, leere Hütte zum Schutz und ich versuche, unsere magischen Auren zu vertuschen. Die Meinungen über das kampflose Vorgehen sind uneins – doch galt nun nur, den verbliebenen Leichnam zum Labor zu schaffen.
So entschwinden wir gemeinsam in der dunklen Nacht und haben unsere Aufgabe erfüllt.

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04.10.XX

Das Ende naht

Es gibt zwei Gründe, warum ich mich neuerdings scheue, das Labor aufzusuchen. Zum einen habe ich mich mehrmals in meinen Abschriften verschrieben, weil die Gefangenen zu laut wimmerten oder brüllten… Und zum anderen konnte ich den steten Verfall der Sprecherin nicht mit ansehen.
Ihre Augen und Haare, sowie ihre einstige Schönheit im Untot wurden ihr genommen – ein bitterer Preis für ihr Tun. Doch ich befürchte, es ist eher die aufkeimende, nagende und unablässliche Emotion, die sich in meinen Verstand drückt, wie eine hungrige Made in meine restlichen Organe. Schuld. Versagen.
So ich mich stets um meine Geschwister kümmern wollte, tat ich es bei ihr nicht. Ist es, weil ich zu dem Mann stehe, der im Grunde die Verantwortung an dieser Entwicklung trägt? Ist es, weil ich ihren Zorn und ihre Enttäuschung fürchte?

Wir sehen die Sprecherin im Gefängnistrakt sitzen und es wurde es auch den Ratskindern bewusst: Wir haben nicht mehr viel Zeit.
So begaben wir uns zu der Zelle mit den zwei angeketteten wilden Worgen, die vor ein paar Tagen bei einer Mission nach lebenden Seelen gefangen genommen wurden. Die Aufgabe war in der Theorie einfach: Ihr Ableben muss von vielen Emotionen geprägt sein, damit der Artefaktdolch genügend mit Macht angereichert werden kann.
Die giftähnliche Tinktur des Apothekers schien seine Wirkung zu verfehlen. Die Worgen waren standhaft, stur und ohne Furcht. Ich bin in Folter wahrlich nicht erfahren – und die anderen? Kaum einer scheint es wagen zu wollen. Der Prophet versuchte, die Gemüter der Tiere anzustacheln und die Bande mit Manipulation zu zerstören - doch blieb das Ergebnis aus. Die Wahl fiel auf Qualen unter Flammen. Ich hasse Feuer. Ich hasse es so sehr.
Und so schoss die Hexergoblin einen kleinen Feuerball auf einen Worgen. Im ausbrechenden Chaos griff es auf den anderen wilden Gefangenen über und die Sprecherin musste kurzerhand handeln und stiess den Dolch in den angekohlten Leib des Worgen.
Wieder schrien Stimmen der Schatten und der Leere in unserem Kopf und drohten, einigen den Verstand zu zerreissen. Wieder verhöhnten die Stimmen mich und meine Zweifel. Bestärkten sie. Die kreischenden Laute befahlen uns gar, die Sprecherin zu töten.
Es ist zu wenig. Es hat nicht gereicht! Ich merke, wie ich unzufrieden und angespannt werde. Die Anwesenden zogen sich zur Beratung in Grüppchen zusammen. Ich steuerte den weiteren Vorsitz an und tat meinem Unmut kund, während wiederholt im Hintergrund Hinterfragung und Ratlosigkeit über das eigentliche Tun und das baldige Ritual aufkeimten.
So die geschwächte Sprecherin bereit war, den Dolch an Interessenten weiterzureichen, damit die weiteren Opferungen begonnen werden konnten, offenbarte sich ein unerwartetes Leck. Ein Leck in Form von immenser Unzufriedenheit, von diffamer Haltung und regelrechter Ablehnung – die Worte kamen aus dem Mund des Apothekers.
Ich war entrüstet und doch diszipliniert genug, der Meinung Gehör zu schenken. Gleich der Sprecherin und dem zweiten Vorsitz.
Wir wurden dem Versagen und Unfähigkeit beschuldigt. Der Verführung und falschen Versprechungen. Unser Tun… Der Rat… alles stand im, schon länger anhaltenden, Zweifel. Bei einigen. Doch fand keiner seiner heimlichen Befürworter den Mut, seinen Worten zuzustimmen. Elende Feiglinge.
Ich sah dann durch die Gruppe der Lebenden und erspähte Zurückhaltung, wie Geflüster - gar Erheiterung.
Dann - ein Aufblitzen später - schoss der Apotheker im Wahn auf die Sprecherin zu. Die Tötungsabsicht wurde unterbunden durch die Türträgerin und die Dunkle Waldläuferin. Ich wob schnell ein Eisschild und der zweite Vorsitz beendete dieses Spiel vorübergehend mit einem gezielten Faustschlag.
Die flüsternden Stimmen hatten in ihrem Befehl ein Opfer gefunden, so schien es.
So zogen wir uns getrennt zurück und handelten dem Wunsch der Sprecherin zuwider, als sie keinen Schutz forderte.

Ich fand mich für den Rest der Nacht in wirren Gedanken wieder. Der Moment war gekommen. Die Kinder des Rates sind des Rates und seiner Führung überdrüssig. Der Ruf nach Veränderung wird unweigerlich kommen. Nach dem Ritual… wird sich vieles ändern. Ja. Die Zusammenarbeit MUSS ein letztes Mal gewährleistet sein.
Dann sind wir frei.

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Teil des Dunkelwaldplots

Jarad war die vergangenen Wochen mehr und mehr in den Hintergrund gerückt. Zurück in die unbemerkten Schatten, weg von all dem Trubel auf dem Friedhof. Natürlich war er stets da, Natürlich war er stets bereit.
Doch die Position des Vorsitz behagte Ihm von Anfang an nicht. Wäre es nicht Abvia gewesen, welche den Vorschlag gemacht hatte, er hätte abgelehnt, eine Führungsposition zu übernehmen. Und das aus gutem Grund. Er konnte diesen Posten in dieser Gemeinschaft gar nicht ausfüllen. Er war Ordnung, Respekt, Zielstrebigkeit und Disziplin gewohnt.

Nicht dieses Freidenker Irrenhaus, zu dem der Rat mittlerweile verkommen war. Allen voran diese Person, strapazierte seine Nerven und Geduld dermaßen, dass er kurz davor war, allem den Rücken zu kehren. Es gab kein Gemeinschaftsgefühl. Kein berühmtes Ziehen an einem Strang. Und das war natürlich auch seine Schuld. Er war einfach nicht für eine Führungsposition geeignet. Er war fast immer allein. Auf Missionen, auf Reisen, sogar im Zirkel der Fünf Ringe. Er war immer ein Außenseiter und in dieser Rolle fühlte er sich wohl. Jetzt war es aber anders gekommen.

Er hatte Entscheidungen getroffen, Versprechen gemacht und war fest entschlossen diese zu erfüllen. Für Abvia, für die Idee des Rates der Vergeltung. An jenem Abend, als Schwartz die Kontrolle verlor und sein Geist dem Schattenflüstern nachgab, hätte er Handeln sollen. Ein Kopf weniger. Viele Probleme gelöst. Doch war es wirklich so einfach. Vielleicht war auch Jarad der fehlgeleitete und der Verrückte mit den Pilzen hatte Recht. NEIN!

Er scholt sich, allein auf einem großen Grabstein sitzend, ob dieser Gedanken. Der Schatten hatte Ihn niemals im Stich gelassen. Der Schatten war immer da. Der Schatten hatte Ihm zu dem gemacht, der heute hier war. Doch etwas war anders, in letzter Zeit. Die Kräfte um Abvia waren anders als der Schatten, den Jarad kannte und schätzte.

Es war Chaotischer, ungeduldiger … ja nahezu Raubtierhaft. Selbst unter Aldrus hatte er sowas nicht erlebt und dieser Mann, steckte so tief im Dunkel, wie sonst niemand den der ehemalige Pirscher kannte. Auch Sagosh schien nicht Zufrieden mit der Situation, so selten die beiden sich in letzter Zeit auch sahen, dass konnte der Verlassene mit dem dunkel violetten Blick erkennen. Dann kam Ihm die Erfahrung auf der „Konferenz“ in den Sinn. Schattenlande … Nachwelt, Gestorbene … das alles war höchst Verwirrend und nagte an dem Vertrauen und an allem, woran er glaubte.

Es waren wahrlich finstere Zeiten … aber die Finsternis war diesmal nicht sein Freund. Sie fühlte sich Fremd an. Sein Ersatz, die neue Leitperson nach Aldrus Veruhz schien schwach und zerstört. Er saß auf dem Grabstein und flüsterte ein Gebet zu seinen Schatten. Auf den Erfolg des Rituals, die wieder Erstarkung Abvia’s und dem Rat der Vergeltung. Es musste Gelingen, denn wenn nicht, wüsste er zum ersten mal in seiner dunklen Existenz nicht, was er dann tun würde.

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Hallo liebe RP-Community,

Anfang/Mitte Oktober feierte der Rat der Vergeltung sein 1-Jähriges Bestehen. Wir haben zu diesem Zeitpunkt unsere Eventreihe im Dämmerwald beendet und hatten damit viele tolle RP-Abende.
Wir blicken auf ein für uns rasantes Jahr zurück: Der Zufluss an Verlassenen-Spielern übertraf meine pessimistischen Erwartungen doch sehr und uns ist es gelungen, das Jahr sehr konstruktiv miteinander zu gestalten. Mittlerweile kann der große Teil der Gilde sagen, dass er tolle RP-Momente hatte, denkwürdige Erinnerungen behält und mit dem ein oder anderen neuen Freund aus dieser Zeit hervorgeht.

Doch haben wir auch festgestellt, dass unsere Interessen mittlerweile auf unterschiedliche Wege führen und die Leitungsebene hat entschieden, das Projekt Rat der Vergeltung zu beenden, um Platz für neue Ideen zu schaffen und wirklich dann aufzuhören, wenn es gerade am schönsten ist. Ich denke ich spreche für alle, wenn wir stolz sagen können, dass wir alle in Frieden und im Guten auseinandergehen.

Damit endet die Zeit unserer Gilde mit diesem Post.

Ich bedanke mich an diese Stelle ausdrücklich bei:
Lyndrail
Lynantia
Stirk
Drancovic/Joshua
Freimann/Madenherz
Valerica
Morticia
Ferrows
Jarad
Milya
und natürlich allen Anderen, die kurzzeitig zu Gast waren oder die ich gerade in Aufregung einfach vergessen habe. Ich konnte am Anfang die Ideen liefern, aber nur gemeinsam konnten wir sie auch leben.

Vielen Dank und Alles Gute für jeden von euch!

Unser Dienst der Vergeltung!

Cheers
Abvia

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Schade, doch lieber ein Ende dann wenn es am schönsten ist als wenn es sich verläuft.
Ihr seid Dufte
:test_tube::green_heart: einmal Seuchenliebe für euch.

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