Die letzten Tage und Wochen waren alles andere als ruhig gewesen.
Der Verlassene, drahtig und agil gebaut, sucht sich ebenso trittsicher wie lautlos seinen Weg durch das alte verfallene Dorf Lohenscheit.
Die Häuser des Dorfes sind teilweise zerstört, vor allem am Ortrand, doch diejenigen, welche noch stehen, tun dies mit stoischen Stolz.
Es gibt mehr wie Ihn hier. Teils lauter, teils ungewöhnlicher, doch teilen sie alle das Schicksal des Untodes mit Jarad. Sie alle bindet der selbe Schwur aneinander. Den Schwur des Rates der Vergeltung.
Vor nicht zu langer Zeit hatten sie einen aus Ihren Reihen an das Chaos verloren. Eine prägende Zeit und ebenso eine lehrreiche.
Doch der Rat besteht weiter. Inmitten der alten Häuser folgt der Verlassene einem ausgetretenen breiten Weg aus eingesunkenen Pflastersteinen, welche seit vielen Jahren ihren Dienst tun. Einige sind eingesunken, manchen sind abhanden gekommen, doch der Untergrund ist fest.
Er kommt an einer Stelle vorbei, welche noch von Blut durchzogen ist. Es ist getrocknet und teilweise weggewaschen, doch mann kann deutlich drei große Lachen erkennen.
Zwei davon nah beieinander, die dritte einige Meter davon entfernt.
Der Verlassene mit den dunklen Klingen und dem stechend, violett glimmenden Augen betrachtet diesen Ort inmitten des Dorfes für einige Augenblicke.
“Sieg den Verlassenen” und darauf hin ein eklig präzises Geräusch, einer durch Fleisch schneidenden Klinge, hallen durch die Erinnerung der kahlköpfigen Gestalt.
Er geht weiter, den kühlen, berechnenden Blick immer in den Ecken der Häuser und Zwischenhöfe wiederfindend.
Jarad kommt an der Anschlagtafel des Rates an und liest mit sich flink bewegenden Augen die Texte daran durch. Er nickt kaum merklich und macht sein Zeichen unter ausgewählte Anschläge davon …
Es war viel passiert doch wir bestehen weiter. Es wird noch viel passieren, doch wir werden weiter bestehen. Soviel ist sicher.
Sieg den Verlassenen. Unser Dienst der Vergeltung.