[H-Verlassenen-RP] Rat der Vergeltung

Nach dem Ende des vierten Krieges und dem zusammenhängenden Verschwinden der Fürstin der Verlassenen waren mittlerweile viele Tage und Wochen vergangen. Abvia verbrachte seither viel Zeit in der Hauptstadt der Orcs und wusste zu Beginn nicht wirklich, wohin sie ihre Reise nun führen sollte. War es eine gute Idee, in die Reste der Gebiete der Verlassenen zurückzukehren und zumindest dort einen Anteil zum Zusammenhalt beizutragen? Keine Antwort auf ihre Frage findend, verbrachte die Verlassene viel Zeit in den Slums von Ogrimmar und beobachtete unter viel Resignation das Verhalten der Kriegsflüchtlinge und den Umgang mit ihnen. Zwar gab es offenbar einige Verlassene, die ein Ende der Monarchie begrüßten, doch konnte sie auch immer wieder Loyalisten ausmachen. Eines waren allen gemein. Sie wussten ebenfalls nicht wirklich, welchen Weg sie zukünftig einschlagen würden. Jeglichen Versuch der Teilhabe, wurden ihnen, den Untoten, den nicht Lebenden subtil untersagt oder andere Vorwände gefunden, sie daran zu hindern. So durfte es nicht weitergehen.

Dies schien auch Yzaiah, treuer Gefährte und Beschützer Abvias aufzufallen und so trat er eines Morgens an sie heran und sagte: „Wir müssen los und anfangen etwas zu tun!“

OOC:

Hallo RP-Community,

Auf diesem Wege möchten wir euch gerne mitteilen, dass wir nach einigen Abschätzungen und Recherchen auf die Aldor gerne mit einem weiteren Angebot im Bereich des Verlassenen-Rollenspiels durchstarten wollen. Mit dem Rat der Vergeltung erhoffen wir uns eine demokratische Gemeinschaft von Verlassenen zu etablieren, die grundsätzlich davon ausgeht, dass sie niemals volle Anerkennung unter der lebenden Horde erhalten wird und demnach eine Zuflucht für Verlassene bilden möchte, die noch eine Heimat suchen.

Wir sind neu auf dem Server, aber keine Rollenspiel Neulinge. Grundsätzlich hoffen wir, dass unser Projekt als Ergänzung wahrgenommen wird und freuen uns auch über Kontakte zu anderen Gilden und Gemeinschaften. Wir konnten erste Spieler finden, die bereits bei uns mitwirken und freuen uns über weitere Interessierte. Grundsätzlich freuen wir uns über jeden Spieler, der Lust auf Rollenspiel hat. Wir bieten in sich logisch, zusammenhängende Plots und einen groben Rahmen, in dem sich aber viele Freiheiten ausleben lassen.

Neben dem Rollenspiel laufen wir auch gerne Mythisch+ und betreiben gerne PVP. Der Focus liegt jedoch auf dem Rollenspiel.

Kurz zusammengefasst :

Wir sind: Eine Rollenspiel Gilde für alle Leute, die Interesse am Verlassenen-Rollenspiel haben.

Wir suchen: Ausschließlich Verlassene! Untote anderer Rassen (Stichwort DK) werden nicht aufgenommen. Neulinge, wie Experten sind gleichermaßen willkommen.

Wir bieten: Wöchentliche Events und Möglichkeiten zu spontanem Rollenspiel. Viel Hilfestellung auch abseits des Rollenspiels im Bereich von PVE und PVP, wenn gewünscht.

Wir nutzen diesen Thread, um unregelmäßig kleine Ausschnitte aus dem laufenden Rollenspiel zu posten oder allgemeine Informationen zu vermitteln.

Interessierte können uns gerne im Spiel direkt anschreiben (IC wie OOC), sich hier melden oder uns auf unserem Discord-Server besuchen: h ttps://discord.gg/V89dyrT2Yr

Schatten mit euch und vielleicht bis bald :blush:

Yzaiah, Abiva und der Rat der Vergeltung

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Lass mich als Gnom dir sagen, dass die Verlassenen viel zu kurz kommen! Wünsche euch viel Erfolg.

Eine kleine Anmerkung jedoch, glaube ich nicht, dass man im Fall von Sylvanas von einer Monarchie sprechen kann?

Hallo Quaz,

Vielen Dank für deinen Zuspruch. Der kursive Text soll die IC-Sicht von Abvia darstellen und verwendet daher ihre Bezeichnungen für die Staatform der Verlassenen. Es kann durchaus eine Einladung für eine IC-Diskussion drin versteckt sein (Bezogen auf die Frage der Bezeichnung).
Viele Grüße

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Ich drücke mal ganz uneigennützig die Daumen
Vielleicht sieht man sich Ingame mal und beschnuppert sich :slight_smile:
„Für mehr Verlassene im RP“

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Hallo Síegfried. Danke für deine Rückmeldung. Wir sehen uns bestimmt mal Ingame. ich freu mich drauf! Viele Grüße

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Klein ist die Welt.
So sieht man sich wieder. :wink:

Viel Glück natürlich mit dem Projekt, auch wenn ich da von der Allianzseite aus vermutlich nichts mitkriege. Aber wenn ich trotzdem neugierig fragen darf… wieso „Vergeltung“? Das klingt ja zumindest etwas aggressiver als die Projektbeschreibung, nicht?

Hallo Nîffîn,
Ich würde an dieser Stelle ungerne zuviel verraten wollen für diejenigen, die aktiv mitmachen wollen, gebe aber gerne den Hinweis, dass in einer Gemeinschaft von Verlassenen vermutlich immer irgendwo ein Putress versteckt ist… „Habt ihr geglaubt… wir hätten vergessen?“

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Verstehe, vielen Dank, und viel Glück bei der Rekrutierung!

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03.12.2020
Der Ausbau des Pfades
Die Mitglieder der Vergeltung folgten dem unwirschen Drang, sich vom Vorgehen in Eiskorne selber ein Bild zu machen und stiessen somit geschlossen zu den Grenzen vor. Das dort erblickte Grauen liessen die Brüder und Schwestern der Verlassenen ratlos und mit mehr Fragen zurück, als zu diesem Zeitpunkt beantwortet werden könnten. So beschloss man, sich für den Moment wieder zurückzuziehen und sich in einem nahen Dorf eines Neuzugangs zu sammeln und zu beratschlagen. Der Weg führt schlussendlich wieder zum Fjord zurück, wo bereits fleissig für eine neue Heimat gesorgt wurde. Eine Heimat für führungslose und ziellose Verlassene. Eine Perspektive.
Die ersten Gründer beschlossen am heutigen Tage Ränge und massgeschneiderte Aufgaben zu forcieren. Ein jeder Verlassener soll in seinen Stärken gefördert und gefordert werden.
Die Grundgedanken über die Zusammenfindung des Volkes führt zu dem Wunsch und der schlussendlichen Umsetzung, in Azeroth und der Horde eine feste Stimme zu erhalten.
Mittels Geduld und Disziplin wollen und werden die Verlassenen der Vergeltung ihren Pfad geschlossen beschreiten.

((OoC: Nach dem Ausritt inklusiv einem Ende mit Schrecken, wird man uns nach der ausgespielten Rückkehr wieder im Hafen der Vergeltung im Fjord finden! Wir freuen uns über Interessenten, Konflikte und viel RP!))

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Dicord

(Trust 3 Nettigkeit)

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18.12.2020
Gemeinschaft
Abiva saß im Hafen der Vergeltung des Heulenden Fjords auf einem Stein. Sie hatte Feder und Pergament auf ihren Beinen liegen und wollte im Grunde die nächsten Grundpfeiler ihrer Gemeinschaft niederschreiben, als sie innehielt und den vielen neuen Gesichtern des Rates der Vergeltung aus der Ferne zusah, wie sie die Apotheker vor Ort bei der Arbeit unterstützen. Endlich waren sie deutlich gewachsen und nun galt es gemeinsame Ziele zu formulieren und zu erreichen. Abvia wollte nicht, dass der Rat sich länger versteckte und eine Zuflucht blieb. Vielmehr sollte er von nun an stolz sein Banner tragen und zeigen. Sowohl Allianz auch Horde sollten kennen lernen, wofür diese Gemeinschaft stand und so begann Abvia eine neue Überschrift in ihrem Konzept: Unser Dienst der Vergeltung!

OOC: Vielen Dank Athrog! :slight_smile:

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Der Dolch.

In dem alten Archiv war es still, totenstill könnte man fast sagen. Und staubig, wie es Orte voller Wissen so an sich hatten. Zwischen den Regalen an einem Tisch saß eine gebeugte Gestalt, absolut regungslos. Die Kapuze des Verlassenen war ausnahmsweise mal zurückgeworfen und wäre der Raum nicht vom flackernden Licht einer einzelnen Kerze erhellt, könnte man fast denken, dass der „Mann“, wenn man ihn denn als solchen bezeichnen wollte, schon eine lange, lange Zeit so dasaß. Jahre, vielleicht Jahrzehnte. An diesem düsteren Ort vergessen und dem Zerfall überlassen…
Vor ihm auf dem Tisch lag ein Dolch. Nichts weiter besonderes war an dieser Waffe, abgesehen von dem scharfen Bogen der Klinge und den getrockneten Blutflecken auf dem Stahl.
Zwischen den alten Büchern und Schriftrollen, an den Seiten der Regale und der Decke und auf dem Boden huschten kleine Spinnen entlang. Die Spinnen wunderten sich über diesen Eindringling in ihrem Zuhause. Kleine schwarze Äuglein reflektierten das Licht der Kerze und Mandibeln klickten und mahlten neugierig, unhörbar. Ein besonders abenteuerlustiger Achtbeiner sah in der stillen Gestalt den idealen Ort für ihr neues Netz. Das kleine Spinnenhirn gefüllt mit Träumen von fetten Fliegen und großen Spinnenfamilien krabbelte sie über den Tisch, geradewegs auf den Mann zu… Um daraufhin in einer grünen Stichflamme zu verenden.
Der Mann hätte, wenn er es denn gekonnt hätte, die Stirn gerunzelt. Mit einem ekelerregenden Knacken hob er den Blick, auch wenn er keine Augen mehr hatte. „Selbst Schuld, selbst schuld…“ mahnte er das Aschehäufchen, welches einst eine Spinne war, an und widmete sich wieder dem Dolch.
Endlich war der Zauberspruch abgeschlossen, dem winzig-kleinen Fünkchen Lebenskraft sei Dank, den das Tier ihm so großzügig gespendet hatte…. Und nun war das Artefakt bereit, ihm seine Geheimnisse zu erzählen. Von Ritualen erzählte es ihm, von blutigen Opferungen, von Seuchen und Wiedergängern… Aber allem Voran erzählte es ihm von der Macht des Todes. Eine Macht die ihm, wie allen anderen Verlassenen, auf fast schon intime Weise vertraut war. War sie doch ein Teil von ihnen allen. Der Grund warum sie Sprechen und denken und Träumen konnten.
Nekromantie! Der Rat würde zufrieden sein.

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verfasst von Drancovic

Kontrolle und der Untod.
Von K. W. Drancovic.

Jeder Zauberkundige weiß, spürt es tief im Herzen und im Verstand, dass Ordnung und Kontrolle der Schlüssel sind. Der Schlüssel zu welchem Schloss, mag sich der geneigte Leser fragen. Ganz einfach, sage ich, zu allen Schlössern!
Dies war auch den größten Magiern aller Zeiten bewusst, nun mögen unsere thalassischen und suramarischen Freunde vielleicht mit den Ohren wackeln und auf den Boden stampfen, aber die größten Magier aller Zeiten sind und bleiben die Kirin Tor von Dalaran. Einst, vor langer Zeit, durfte auch ich mich zu den erlesenen Reihen dieses Bundes dazuzählen. Ein unbedeutender Teil, ich bin der erste der dies zugibt, aber jeder Knochen hält den Körper zusammen, wie es einer meiner Brüder einmal so vortrefflich ausdrückte.

Und wenn ich in meinen langen Jahren im großen Dalaran eines gelernt habe, dann ist es folgendes:

Die Ordnung beginnt mit einem geregelten Tagesablauf. Trivial, so mag es erscheinen. Aber dennoch wahr. Um die Macht des geballten Kosmos zu kanalisieren, zu kontrollieren, muss sich der Verstand in gewohnten Bahnen bewegen. In der Magie ist, entgegen der landläufigen Meinung, kein Platz für Innovation oder gar Experimente. Dies ist es, was mir schon in jungen Jahren, als der Spitzhut noch zu groß für meinen Kopf war, eingetrichtert wurde.

So lasst mich Euch, geneigter Leser, nun berichten, von meinem Tagesablauf. Und lasst mich Euch schon vorab, die folgende Frage stellen: Können sich Gewohnheiten tatsächlich ändern?

Der Tag beginnt eine Stunde vor dem Sonnenaufgang. Es sei denn, in der vorherigen Nacht fand ein Gelage statt (Und Gelage fanden zu meiner Zeit oft statt).

Es folgt das Frühstück, gefolgt von der morgendlichen Meditation, gefolgt vom Üben der Zauberkunst, gefolgt von der Arbeit.

Die Arbeit lässt sich in folgende Teile aufspalten:

Recherchieren. Kategorisieren. Archivieren.

Der Morgen ist der Entdeckung gewidmet. Der Mittag dem Einordnen und der Abend dem Verschließen. Daraufhin folgt die Nacht, zur Erholung. Tag für Tag, Jahr für Jahr und Schriftrolle für Schriftrolle.

Und ich war zufrieden, geneigter Leser.

Und dann widerfuhr mir und all meinen Brüdern und Schwestern die größte aller Tragödien. Das schlimmste Verbrechen. Der große, der größte Verrat an unseren Geistern, Körpern und Seelen. Der Untod.

Monster, Ungeheuer, Wiedergänger sind wir. Entzweit, nicht nur von der Menschheit, sondern unserer eigenen Menschlichkeit.

Bis die dunkle Fürstin uns befreite. Uns ermächtigte. Die dunkle Fürstin versprach uns Rache. Und wir bekamen sie. Die dunkle Fürstin versprach uns Ruhm unter unseren alten Feinden, unseren neuen Verbündeten. Und auch den Ruhm bekamen wir. Aber durch den Rausch des Sieges, bemerkten wir nicht, wie wir von willenlosen Sklaven zu willigen Werkzeugen transformiert wurden. Und nun, zum ersten Mal in unserer elenden Existenz wirklich frei, steht es uns nun ebenso frei, uns mit der vollen Tragweite unserer Verbrechen auseinandersetzen.

Was hat dies mit meiner Frage zu tun, geneigter Leser?

Alles. Denn es war die Illusion der „Kontrolle“, die mehr noch als alles andere, für unsere Misere verantwortlich ist.

Wir waren zu ängstlich, zu besessen und zu geblendet um für uns selbst zu denken. Zu sehen oder auch nur ansatzweise zu begreifen, was die Kondition des Untodes wirklich bedeutet.

Heutzutage ist meine Magie eine andere. Es gibt keine Tage mehr, nur noch einen einzigen Tag. Ich sehe, wie die Zeit mich zermalmt, grüble und brüte und frage mich, was die Ewigkeit für mich bereithält.

Aber zum ersten Mal, in der gesamten Summe meiner Existenz, sind es meine eigenen Gedanken.

Unser Untod brachte Leid, Verwirrung, Wahnsinn. Er brachte unaussprechliche Schrecken, begangen an uns und in unserem Namen begangen.
Aber allem voran brachte er uns… Freiheit.

Unser Dienst der Vergeltung.
Gezeichnet, K. W. Drancovic.

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Kodex des Rates
In einem dunklen Zimmer des Gasthauses im Hafen der Vergeltung hatte sie sich tagelang eingeschlossen und unermüdlich geschrieben. Im Vorwege hatte sie sich die Mühe gemacht und das Pergament dunkel eingefärbt, um für jedermann bereits an der Farbe deutlich zu machen, worum es sich handelte. Sie hatte all ihre Gedanken zur Gemeinschaft immer wieder niedergeschrieben und nun galt es, diese sinnvoll und verständlich für alle zusammenzufassen.
Niemals hätte sie gedacht, dass diese Aufgabe doch so schwierig werden würde und noch weniger geglaubt, dass innerhalb des Schreibprozesses noch weitere Ideen hinzukamen. Doch nun hatte sie es geschafft. Sie stapelte alle Zettel lose übereinander und legte diesen ersten Entwurf einer Art Konzeption auf einen Tisch der Ratskammer. Daneben legte sie ein leeres Blatt und eine frische Feder bereit. Jedes Mitglied sollte die Möglichkeit erhalten, eine Meinung zur Konzeption abzugeben, ehe sie es zu einem Buch binden lassen würde.

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Auszug aus „Reflexionen aus dem Grab“ von Karl. W. Drancovic.

„… Eine weitere Sache, die mich im Besonderen am Zustand des Untodes stets faszinierte, sind die mentalen Auswirkungen. Wie sich dieser mit nichts zu vergleichende Zustand des Daseins auf die Psyche eines Individuums auswirkt. Seit dem ich mich vor langer Zeit selbst, verwirrt und orientierungslos und plötzlich wieder Herr meiner Sinne, in Lordaeron wiederfand, beobachte ich die Auswirkungen auf mich und auf meine Brüder und Schwestern mit großem Interesse.
Die Verlassenen haben sich in all den Jahren ihrer Existenz als eine eigenständige Kultur und Gesellschaft etabliert. Für die meisten Lebenden, selbst die, die wir als unsere Verbündeten bezeichnen, ist der Untot gleichbedeutend mit Wahnsinn und Bösartigkeit. Auf einzelne Individuen, ebenso auf unsere ehemalige Königin, mag dieses Vorurteil durchaus zutreffen, allerdings würde ich die vorherrschende Mentalität unter den Verlassenen im Laufe der Jahre eher als einen „realistischen-pragmatismus“ beschreiben. Der Untot wird von vielen als eine zweite Chance, sogar als oftmals präferabler Zustand zum am Leben sein im klassischen Sinne, gesehen. Eine solch grobe Verallgemeinerung wird all den individuellen Ausprägungen unseres Zustandes, keinesfalls weniger divers und umfangreich als unter anderen Völkern dieser Welt, allerdings nicht gerecht. Mit Sicherheit lässt sich nur eines sagen: Der Untot drückt uns allen seinen Stempel auf.
Lasst mich im Folgenden anhand von Anekdoten und Begegnungen mit meinen Stets geschätzten Ratsmitgliedern meine Beobachtungen skizzieren. Um dem Vorwurf der Diskreditierung zu entgehen, werde ich meine geschätzten Ratsmitglieder nicht beim Namen nennen:

Trotz der Tatsache, dass die Darstellung der Lebenden von Verlassenen als sadistische Monster grob falsch und als kränkend zu bezeichnen ist, zeigen Verlassene wie die Henkerin, dass auch in solchen Aussagen ein Körnchen Wahrheit zu finden ist. Selten traf ich auf solch einen zerrütteten, bemitleidenswerten Geist. In ihrem singulären Fokus auf das töten und vernichten, unterscheidet sie sich in meinen Augen kaum von den Dienern der Geißel. Verlassene wie sie sind es, die Hilfe und heilende Hände am dringendsten nötig haben.

Im krassen Gegensatz dazu, erweist sich manch Verlassener als erstaunlich resilient gegenüber jeglichen Anwandlungen von Entrücktheit und ähnlichem. Als ein Beispiel hierfür, nenne ich meinen hochgeschätzten Kollegen, den Doktor, der sich mir als rationaler Meister seines Handwerks präsentiert und, abgesehen von gewissen Anflügen eines morbiden Humors der uns fast allen zu eigen ist, im Vollbesitz seiner mentalen Fakultäten zu sein scheint. Ich theorisiere, dass dies etwas mit den Umständen des Todes und der Wiedererweckung in Kombination mit außerordentlicher Willenskraft zu tun haben mag.

Ein weiteres Beispiel für jene Willenskraft stellt wohl auch der Verlassene, den ich als der Pirscher bezeichne, dar. In seinem Fokus wohl ebenso singulär wie die Henkerin und viele andere Geschwister, erwies sich dieser Bruder als stoischer, unbeugsamer und loyaler Kamerad, der sich in seinem neuen Dasein ganz den Zielen der Verlassenen als ganzes und dem Rat der Vergeltung im besonderen verschrieben hat. Wie mir scheint, muss der Untot nicht unbedingt Auswirkungen auf Eigenschaften wie das Ehrgefühl oder den Patriotismus haben.

Und schließlich zeigt uns die Schwester namens „Magierin“ eine weitere, faszinierende Facette des untoten Daseins auf: Nämlich die der Regression. Obwohl es sich bei der Magierin um eine außerordentliche Zauberwirkerin und eine persönliche Vertraute meinerseits handelt, ist es nicht zu leugnen, dass der Untot auch ihrem Geist übel zugespielt hat. Bei weitem kein sabberndes Monster, ist sie jedoch leicht abzulenken, gleicht in ihrer Faszination und Neugierde gegenüber allen Dingen, einem Kind und verfällt des Öfteren in einen Zustand der solipsistischen Trance. Ich theorisiere anhand ihres Beispiels, dass für manchen Geist das zurückfallen in alte, kindliche Muster der einzige Weg ist, um all den traumatischen, widersprüchlichen und überwältigenden Empfindungen zu entgehen…“

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Die Ratssitzung war vorbei.
Der Verlassene machte sich auf den Weg und sammelte ruhig aber ohne Zeit zu verschwenden ein paar Sachen zusammen. Auf dem Weg nach draußen traf er auf Roeh … er war zurückgekehrt und würde die nächsten Tage im Hafen der Vergeltung bleiben um Jarad’s Abwesenheit für den Rat zu kompensieren.
Der größere der zwei Brüder war zwar nicht gerade sehr gesprächig, jedoch war er ausreichend befähigt, die Wachrunden gewissenhaft zu übernehmen und natürlich auch einige der anderen Aufgaben von Jarad im Hafen und für den Rat.

Als der Untote aufbricht, wirft er noch einmal einen Augenlosen Blick über das Gebiet, dass in den Letzten Wochen und Monaten seine neue Bleibe geworden war. Wenn er zurück kehrt, wird er diesen Blick wohl auch besser genießen können … nicht mehr wie durch einen ständigen Nebel.

Es war endlich so weit. Er betritt das Portal und findet sich einen Augenblick später in Silbermond wieder. Diese Stadt der Sin‘dorei, in der so viel magie lag, dass es Ihm fast übel wurde.

Es war Zeit in die Pestländer zu reisen … und sich die Welt wieder zu holen, die nicht nur durch den Nebel betrachtet werden sollte.

Er war von Silbermond nach Süden gereist. Entlang der Schneise der Verwüstung, die der Lich König vor vielen Jahren auf seinem Pfad zum Sonnenbrunnen hinterlassen hatte.

Endlich betrat er die Pestländer. Obwohl dieses Gebiet, dass vor Ihm lag nicht mehr wirklich den Namen verdient hatte. Vieles wurde regeneriert … wurde zurück ins Leben geholt.

Ihm gefiel das nicht … aber eigentlich war es Ihm auch egal.

Am Ende bleibt ohnehin nur der Schatten.

Nach seiner ereignislosen Reise durch die Wälder kam er an eine kleine, teilweise eingestürzte Gruft. Unscheinbar, Still und im Dickicht kaum zu erkennen, lag sie da. Wie schon so viele Jahre zuvor.

Eine dunkle Aura geht von dem alten Mauerwerk aus, das von Rissen übersät ist.

Es sind keine Vögel zu hören oder gar anderes Getier des Waldes zu sehen. Es ist einfach totenstill an diesem Ort.

Der Verlassene macht sich daran, die alten staubigen Treppen hinab zu gehen … hinab in die Dunkelheit und in die Stille inmitten des tot wirkenden Waldes.

Es ist finster und staubig hier. Die endlos erscheinenden Stufen werden nach einigen Augenblicken von Licht erhellt. Es ist immer noch dunkel, doch eine einzelne Kerze gibt dem Wiedergänger eine Idee, wo es lang geht.

Einige Schritte weiter folgt eine zweite … dann eine dritte Kerze und es folgt ein Raum, der spärlich erhellt ist.

Die langen Schatten werden von mehreren Kerzenlichtern unterbrochen. Es riecht weder modrig noch schimmelig an diesem Ort.

Der Raum ist trocken und staubig, recht geräumig, dafür, dass es sich um eine Gruft handelt.

Überall stehen Regale, die aussehen, als würden sie gleich zusammenbrechen. Eines jedoch sticht heraus. Ein altes aber sehr schmuckvoll und stabil wirkendes Regal aus dickem Eichenholz.

In diesen Regalen stapeln sich Bücher und Pergamente. Einige davon wirken frisch verfasst, andere dagegen sehen so aus, als würde sie beim kleinsten Windhauch zu Staub zerfallen.

In inmitten dieses geordneten Chaos von Schriften, Skizzen und Aufzeichnungen bewegt sich eine Gestalt … behäbig aber sicher. Diese berobte Kreatur geht leicht gebeugt, ist in dicke, sehr teuer wirkende dunkle Roben gekleidet und scheint sich hier und da an den Umrissen aufzulösen. Oder ist das eine optische Täuschung, die vom kargen Licht in diesem Raum her rührt?

Jarad betritt den Raum gänzlich und geht einige Schritte auf die dunkle Gestalt zu. Diese hält inne und blickt auf. Zwei stechend violette Augen, ziehen den weit gereisten Verlassenen in Ihren Bann.

„Du bist endlich da …“ krächzt es fast schon Krähenartig aus der Kehle des ebenso Untoten Mannes. Fast so als würde diese Stimme nicht oft benutzt und käme aus einem trockenen Buch voll rauem Papier.

„Ich hatte dich früher erwartet. Ich bin Fertig. Wir können sofort damit beginnen.“

Ein Verlassener von sehr dunkler Haut und mit kahlem Schädel betritt den Hafen der Vergeltung an einem späten Nachmittag.

Er blickt mit mürrischem Blick über die kleine Befestigte Siedlung. Seine dunkel violett glimmenden Augen mustern die anderen Wiedergänger, die Ihrem Tagwerk nachgehen bis dieser dann in die Höhe zu dem Dachspitz gehen, das das Haupthaus des Rates der Vergeltung darstellt.

Dort erhebt sich ein anderer Verlassener … kurz darauf verschwindet dieser in einem Nebel, der vom Wind weggefegt wird.

Jarad war wieder in seinem neuen Zuhause angekommen.
Wieder komplett.
Wieder vollständig.
Wieder voll einsatzbereit.

„Mein Dienst der Vergeltung. Mein Dienst den Schatten.“ Murmelt er, als er langsam aber sicher wieder an seine Arbeit geht.

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Anders als gedacht
Abvia ging wie üblich zum Ende der Woche in Tarrens Mühle an den Briefkasten und holte den üblichen Bericht. Zunächst war ihre Freude groß. Die Nachricht enthielt, dass die Mitglieder des Rates Nordend verlassen würden, um zu ihr zu reisen. Nach einiger Verzögerung gingen ihre Pläne endlich in die weiteren Schritte.
Der Bericht umfasste nochmal die grobe Route. In Herdweiler würden sie starten und dann an verschiedenen Tagen durch Tirisfal, den Silberwald und schließlich das Hügelland erreichen. Zwar war auf der beiliegenden Karte auch ein Stop in Gilneas vermerkt, doch sollte es auf die zwei Tage auch nicht mehr ankommen. Viel wichtiger war, dass der Rat dann endlich kampferprobt und trainiert hier ankommen würde, um endlich die Angriffe im Hochland zu planen und zu starten. Zusätzlich würden sie gewiss Kraft brauchen, um dem Rätsel in den Pestländer auf den Grund zu gehen. Ihre Vorfreude sollte nicht lange wäre, da im hinteren Teil des Berichtes beschrieben wurde, dass der Rat sich dazu entschlossen hat, das militärische Training eher denjenigen zu ermöglichen, die auch vollkommendes Interesse daran haben. Die Abstimmung war da offensichtlich sehr klar. Abvia atmete symbolisch einmal tief durch. Dies würde ihre persönlichen Ideen ein wenig verändern. Sie merkte, dass sie enttäuscht war. Schließlich hatte sie ihre Kinder des Rates an diesen Mann abgegeben in der Hoffnung sie geformt wiederzusehen und nun dieser läppische Bericht, dass es nicht geschafft werden würde. Der Rat hatte entschieden. Abvia lächelte. Nun machten ihr die damaligen Gedanken zu gemeinsamen Entscheidungen als Gemeinschaft einen Strich durch ihre eigene Rechnung. Doch musste sie dies akzeptieren? Langsam und sauber faltete sie den Bericht zusammen und schien sich auf die Ankunft ihrer Brüder und Schwestern vorzubereiten…

OOC: Grüße an Außenstehende!
In der kommenden Woche starten wir ein kleines Reiseevent, welches den Rat der Vergeltung in die Königreiche führt und aus unterschiedlichen Plot-Abenden besteht. In der Regel gibt es zwischen den Events 1-3 Tage Pause oder offenes Rp. Wir beginnen am Dienstag (18.05.), fahren am Donnerstag fort und machen dann Montag weiter, etc. Ich schreibe dies darunter, weil dies eine gute Möglichkeit wäre, mit uns in Kontakt zu treten, falls Interesse besteht. Wir freuen uns über Interessierte, andere Gilden und auch potenzielle Feinde. Also über ALLE. Falls Interesse besteht, schreibt mich gerne im Game an oder besucht unseren Discordserver. Wir freuen uns!
Cheers
Abvia

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Es war ein langer Abend gewesen und ein destruktiver dazu. Es wurde viel zu viel falsch verstanden, vielleicht auch falsch formuliert oder gesagt.
Es war einfach kein Abend gewesen um diese Gemeinschaft näher zusammen zu bringen und eine klare Richtung auszuloten. Eher das Gegenteil war der Fall. Man hat sich bei der Ehre angegriffen oder in seinem Tun und Handeln kritisiert gefühlt. Doch das war in keiner Absicht.
Der Rest lief durch die destruktive Art, die Meister Drancovic neuerdings an den Tag legte, aus dem Ruder.

Jarad war nach dem Ende des Rates, den er einberufen hatte um Klarheit für die Gemeinschaft zu bringen und allen Beteiligten eine Stimme zu schaffen, an eine Klippe gegangen, nicht unweit des Haupthauses. Dort hatte er sich die letzten Tage auch nicht mehr wegbewegt. Er Stand und saß dort und starrte in die Weite hinaus.
Er war kein Anführer, er war kein Mann der Leute. Er war zum Töten ausgebildet und geformt worden, nicht zum führen. Dies merkte er wieder und er gab sich selbst die Schuld.
Sollte man Ihn angesprochen haben, folgte entweder keine Antwort oder eine knappe Abweisung. Zeit hatte man im Untod mehr als genug, also nahm er sich diese jetzt auch für sich.

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Auszug aus dem letzten, unveröffentlichtem Kapitel von „Reflexionen aus dem Grab“ von Karl W. Drancovic.

„… Und so begab es sich, dass ich mich nun zunehmend mit meiner eigenen Sterblichkeit auseinandersetzen muss. Aber, was ist Sterblichkeit? Was bedeutet sie, für ein untotes Wesen, welches im Grunde genommen das schlimmste bereits hinter sich gebracht hat? Für mich, in meiner subjektiven Perspektive bedeutet der Tod, der endgültige Tod, vor allem eines: Angst und Ungewissheit.
Die Ironie geht durchaus nicht an mir vorbei, geneigter Leser. Aber wird beispielsweise das Entfernen eines Splitters aus dem Finger oder eines Pfeils aus der Schulter weniger unangenehm, nur weil sie bereits erlebt wurden? Nein, geneigter Leser, werden sie nicht. Und so ist der Tod, der den meisten Verlassenen, wenn sie sich überhaupt an ihn erinnern, nur als vage Dunkelheit in Erinnerung blieb, etwas vor dem ich mich fürchte. Umso mehr, weil ich ihn bereits erfahren habe.
Schlimmer noch, sind die Dinge, die ich bereue. Das wissen, dass meine prekäre Lage, meiner eigenen, es lässt sich nicht anders sagen, Dummheit zu verdanken ist.
Aber sei es wie es sei und wie es ist. Die Umstände lassen sich nicht ändern. Selbst jetzt, während ich diese Zeilen zu Papier bringe, ringen zwei widersprüchliche Emotionen um die Vorherrschaft meiner Seele. Die Angst und die Wut. Die Angst vor dem Licht und seiner Strafe, vor dem, was danach kommen mag und die Wut des Teufelsfeuers, das in meinen toten Adern brennt.
Ich gebe es zu, die Versuchung ist groß. Unheimlich groß, den Runenstein der mich bannt zu zerstören. Ein letztes mal dem Teufelsfeuer freien Lauf zu lassen und als Schreckgespenst, als voller Furcht ausgesprochene Erinnerung an Macht und Zerstörung in den Nether einzugehen.
Es übermannt mich. Mit jeder Stunde mehr. Und ich muss gestehen, dass diese Gefühle sich nicht gänzlich unfreiwillig manifestieren. Ich begrüße sie.
Mag es für meine geschätzten Brüder und Schwestern aus dem Rat noch so unverständlich klingen, sind es doch die Tugenden, unsere Tugenden – Geduld und Disziplin, die mich hindern mich dem Abgrund hinzugeben.
Ich habe das starre beharren auf das, was einen oder eine Verlassene ausmacht, stets abgelehnt. Ich war entschieden dagegen und habe so, das ist mir bewusst, unter den Kindern für einige Irritationen gesorgt. Es sind jedoch nicht die Tugenden, die ich ablehne. Es ist die Rechtfertigung. Das klammern und beharren an eben jene, mit denen wir uns selbst von jeder Verantwortung erlösen, mit denen wir uns den dunklen Versuchungen des Untodes hingeben.
Die Soldaten schlachten die Lebenden – Und sie nennen es Gerechtigkeit.
Die Apotheker begehen Verbrechen gegen die Natur – Und sie nennen es Fortschritt.
Und ich nutze Mächte, die keiner sterblichen Seele jemals zustünden – Und ich nannte es Notwendigkeit.
Sollten dies tatsächlich entgegen jeder Hoffnung die letzten Zeilen sein, die ich je zu Papier bringe, dann lasst mich folgende Worte aussprechen, an meine geliebte Milya und den Doktor und die Sprecherin, an Herr Drughn und Fräulein Grabeshauch und alle Verlassenen, die jemals waren und noch kommen werden:

Gedenkt meiner Worte, nicht meiner Taten.
Bringt uns eine Zukunft. Verliert Euch nicht, wie ich mich verlor.
Und begrabt mich bei meiner Tochter.

-Karl William Drancovic.“

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