[H] [ICU] "Wanderer" rekrutiert ...nicht

[Auf Messers Schneide]

Die Entscheidung, die Stadt zu verlassen, war irgendwann während des Bades am Rande der Stadt gefallen. Ein Vorschlag von Sasarya, dem der Illidari sich anschloss, obwohl sie nicht damit gerechnet hatte. Warum er nicht bei Linndriel bleiben wollte, erklärte er ihr nicht. Als sie die Ölkanne erneut betraten, rauschte Oonayepheton davon, die Treppen hinauf, während Sasarya sich an der Theke mit Vorräten eindeckte. „Brot, ein paar Äpfel, eine Flasche von dem guten Beutebuchter Schädelberster, eine halbe Dauerwurst, Weintrauben, ein Viertel milden Käse…“, zählte der Goblin auf und schnipste nach einem Laufburschen. „Jetzt aber zack, zack! Die Lady will hier was einkaufen!“

Voll bepackt tauchte der Illidari wieder hinter ihr auf, balancierte in einer komplizierten, eleganten Choreographie Waffen und Gepäck, wippte leicht auf den Füßen und besah die Situation. "Also muss ich nicht mehr in die Küche?", fragte er, als Sasarya gerade einige Münzen aus ihrem Beutel abzählte, den Betrag aufrundend, der ihr genannt worden war.

"Nein nein, alles gut", sagte Sasarya und warf einen Blick über ihre Schulter auf den bepackten Illidari. "Hast du Linndriel gesagt, wohin du gehst?" Sie blickte wieder nach vorne und kratzte sich am Kinn, überblickte das Bestellte, welches gerade in Leinen eingeschlagen wurde, und legte noch eine Münze nach.

"Wieso? Sie ist erwachsen - sagt SIE jedenfalls." Die Antwort des Illidari ließ Sasarya so stehen, während sie die Vorräte in dem einfachen Leinenbeutel des Dämonenjägers verstaute, den er ihr hingeworfen hatte. Den Weg aus der Stadt nahmen sie in Schweigen. Die Mittagssonne brannte auf die beiden herunter, die wie ein eher ungleiches Abenteurerpärchen wirkten. Als sie die Stadtmauern hinter sich gelassen hatten, setzte der Illidari seinen Satz fort.

"Sie kann jedenfalls nicht erwarten, dass -" Oonayepheton unterbrach sich, als ein herzzereißendes Heulen nah vor ihnen aus dem Dickicht ertönte und drehte den Kopf… dann wieder zurück zu Sasarya. Vielleicht um einen Eindruck aufzufangen.

Sasarya legte den Kopf schief und hielt inne, bedeutete Oona ebenfalls anzuhalten. Mit gespitzten Waldläuferohren lauschte sie dem Geräusch nach und deutete in die Richtung, in der sie es vermutete. "Nachsehen?" - eine eher knappe Frage, ob man sich gemeinsam dem Geheul zuwenden wolle, leise gestellt.

Ein Schulterzucken zur Antwort, das nicht unbedingt ablehnender Natur war. "Besser nachsehen, als das Nachsehen haben. So dicht an der Stadt sollte kein wildes Tier sein." Oh, da schau mal einer. Hatte der Jäger Grundwissen aus einem früheren Leben? Er hatte leise gesprochen, als er antwortete. Bemüht ruhig verschob er das Bündel Proviant - so dass es ihn bei etwaigen Notwendigkeiten nicht behinderte.

"Ich gehe vor", entschied Sasarya und nahm ihren Bogen zur Hand, einen Pfeil locker auf der Sehne. Offensichtlich rechnete sie gar nicht damit, dass jemand sonst vorgehen könnte, es war schließlich ihre Domäne, die all ihre Sinne bediente. Sie atmete tief ein, ließ die Verbindung zur Natur anschwellen - etwas, dass auch Oona in seiner spektralen Sicht wahrnehmen konnte, und ging dann in die Richtung des Aufheulens, langsam und beinahe lautlos.

Als sich die Blätter teilten offenbarte sich ihnen eine Szenerie, die auf den ersten Blick missverständlich hätte wirken können - ein unordentliches Lager, der leblose Körper einer Sin’dorei und darüber ein kapitaler Wolf - einer der Sorte, wie ihn die Orkvölker seit Generationen zum Reittier abrichteten. Andererseits… ein jedes Tier war wild ohne seinen Herrn.

Der große, graue Reitwolf setzte ein halb agressives, beschützendes Knurren auf und stellte sich mit einer Pfote über die Beine seiner Reiterin. Die Elfe lag ziemlich regungslos auf dem Boden. Einen deutlichen Atem suchte man bei ihr vergebens. Das Lager war sehr mager ausgerüstet. Ausrüstung lag auf der einen Seite, samt Satteltaschen. Auf der anderen medizinisches Werkzeug. Ein Skalpell war arglos neben die Schalen geworfen worden.

Der Illidari fletschte die Zähne, eine absolut instinktive Reaktion und eine gegengleiche Warnung, noch bevor er irgendeine andere Regung zeigte. Die Hände streckten sich präventiv, der Körper spannte sich an - Wolf oder Reiterin zuzuordnen hatte keine Priorität.

Sasarya ließ den Bogen leicht sinken und sah das Tier und die am Boden liegende Elfe an. "Ist schon gut", sagte sie, wohl auf den Wolf gerichtet und ihre Sinne sendeten einen stummen Gruß, den der Wolf als friedliche Begrüßung einordnen konne, wie ein Streichen von imaginären Fingern durch sein weiches Fell. Freundlich, verbunden mit einem angenehmen Gefühl.

Ein Ohr des Wolfes stellte sich auf. Er musterte Sasarya aufmerksam. Fast unschlüssig.

Der stille Gruß verstärkte sich, Sasarya senkte den Bogen noch ein bisschen mehr. Das Tier fing einen neugierigen, offenen Blick auf und das Gefühl, das das Tier überkam, sollte sich vertrauensvoll einschmeicheln. "Was beschützt du da?", fragte die Elfe das Tier, wohl wissend, dass es darauf keine Antwort geben würde, die sie verstand.

Unschlüssig blickte Idonir ins Gebüsch. Die rechte Hand lag ruhig auf dem Griff des Schwerts, das er mit sich trug. Seit wann trug er ein Schwert? Und seit wann verließ er überhaupt Beutebucht? Er zögerte, versucht sich auf die Geräusche zu konzentrieren. Vielleicht hörte man ja noch etwas, was ihn zum Handeln zwang? Möglich auch, dass gleich die Neugierde (oder der Übermut? Der Leichtsinn?) gewinnen würde.

Die Stimme der Elfe, die als Einzige bisher gesprochen hatte, war leise, aber für feinste Ohren (nicht Nasen) vielleicht noch hörbar.

"Teufel auch", murmelte nun ebenfalls der Dämonenjäger, obgleich die Energien matt und schwach flimmerten - diese schreiend bunte Signatur war unverkennbar. Das magische durcheinander war ziemlich unbeständig. Vorhanden aber immer weder verblassend und die Positionen wechselnd. "Das ist die Magierin. Sieht ziemlich sch.eiße aus." Er selbst machte nicht den Eindruck, besonders liebevolle Gefühle für den Wolf zu hegen. Der Rest war eher eine nüchterne Feststellung als etwas annähernd emotionales.

Als der Bogen sich weiter absenkte, stellte sich auch das zweite Ohr aufmerksam auf und der Wolf begann leicht zu hecheln. Dann tapste er über seine Reiterin hinweg, stubste sie wieder leicht an und winselte leise.

Sasarya senkte den Bogen ganz ab und warf einen Blick auf die Magierin. "Lässt du mich mal nachsehen?", sagte sie zu dem Wolf und ihre Sinne transportierten zumindest eine grobe Idee davon auf einer anderen Ebene, umschmeichelten das Tier und verdeutlichten, dass von ihr und dem Illidari keine Gefahr ausging.

Der Wolf blieb ruhig liegen. Sasarya wurde ganz offenbar in seiner Schutzzone geduldet. Es ging nur ab und an ein aufmerksamerer Blick zu dem Illidari. Das Misstrauen war wohl beidseitig vorhanden.

Leichtsinn traf es wohl gut. Idonir Leichtsinn… wie auch immer sein Nachname war. Hat er den die letzten Jahre überhaupt verraten? Großes Geheimnis? Vielleicht auch nur unwichtig. Letztendlich folgte er den beiden Gestalten, die er nur ganz vage gesehen (und vermutlich erkannt?) hatte. Ein Waldläufer war er sicherlich nicht, wahrscheinlich hörte man ihn kommen. Vielleicht sah ein gewisser Jemand ihn ja auch schon. Wer wusste das schon wirklich.

[roll /rnd % Aufmerksamkeit]
Oonayepheton würfelt. Ergebnis: 24 (1-100)
Sasarya würfelt. Ergebnis: 10 (1-100)

Der Illidari hielt sich ohnehin zurück. Seine Aufmerksamkeit war so sehr konzentriert nach vorn gerichtet, dass selbst der recht hörbare Schritt ihn nicht ablenkte. Er nahm nichts anderes wahr.

Sasarya war so konzentriert auf Nairuna und die Beschwichtigung des Wolfs, dass ihr alles zu entgehen schien, was sich daneben abspielte. (Und der Schlafmangel tat sein Übriges.) Die Waldläuferin näherte sich dann der leblosen Magierin, bis sie einen guten Blick auf sie erhaschen konnte.

Idonir kam zum stehen und sah hoch zu der nicht unbekannten Rückseite des Illidari. "Habt ihr den Wolf abgestochen?", wollte er nüchtern wissen. Die Hand zog er langsam vom Schwertgriff.

Oonayepheton zog abermals die Lippe hoch. Das missbilligende Zischen eine zweite eindeutige Warnung an das Tier - die durchaus animalische Geste fügte sich so übergangslos in das elfische Erscheinungsbild, dass der halbe Satz zur Seite nur allzu gut passte, als er angesprochen wurde. Er fuhr halb herum und nur langsam normalisierten sich die Gesichtszüge. Und wichen etwas zwischen Überrumpelung und Nervenzuckung. Er brauchte einen Augenblick, bis er Worte fasste. "Noch nicht", murmelte er - erstaunlich gefasst, jedenfalls gefasster als sein Ausdruck. Er winkte Idonir näher.

Der zog die Brauen etwas nach oben und näherte sich dann langsam – vermutlich weil er nicht der beste Kletterer war. Oben angekommen besah er sich das Bild, das sich ihm zeigte. Was war hier bloß passiert?

Die Magierin bewegte sich nicht. Es war unsicher, ob sie überhaupt atmete. Man hätte sich die ganz leichte Bewegung ihres Brustkorbes auch nur einbilden können. An ihrer Robe war kein Metall mehr vorhanden und die rechte Schulter lag frei. Die Wunde, die sie sich neu aufgestochen hatte, blutete zwar nicht mehr, doch ihr Arm war von dem getrockneten Blut verfärbt, welches über Nacht seinen Weg gen Boden gesucht hatte. So war dort auch eine schöne Blutlache zu finden. Die Frau wirkte blass aber dennoch etwas wundfiebrig. Der Wolf hechelte wohl zunächst, als Sasarya näher kam. Doch als der Illidari erneut ihm gegenüber die Zähne fletschte, tat er es ihm in seine Richtung gleich. Begleitet von einem erneuten warnenden Knurren.

Idonirs Blick wanderte zwischen knurrendem Wolf, der liegenden Sin’dorei und der Waldläuferin hin und her, ehe er kurz nach links schielte. "Was ist passiert?", fragte er dann. Vielleicht wusste der Dämonenjäger ja mehr, auch wenn sein erster Gedanke gewesen war, dass er vermutlich genau so wenig Ahnung hatte wie er selbst.
Sasarya warf einen Blick zu Oona und schüttelte mit dem Kopf, dann ging sie neben der Magierin in die Knie, legte den Bogen zu ihrer Rechten ab und beugte sich über die verletzte Elfe. Der Illidari konnte zumindest sehen, dass sich das grüne Flimmern ihrer Umrisse verlagerte und die Magie, die sie wirkte, auf die Magierin überging. "Sie ist ziemlich im Ar.sch", stellte sie nüchtern fest und zupfte sich einen Handschuh von den Fingern.
Oonayepheton grollte leise, der Ton bewegte sich hart am Wahrnehmungsspektrum der Elfen - für den Wolf war er deutlich hörbar. Nicht, dass sie dieselbe Sprache gesprochen hätten. Das gegenseitige Warnen ebbte hin und her. Zu Idonir gewandt, halb über die Schulter, bemerkte er in nüchternem Tonfall: "Sie war schon verletzt, als sie dieser Tage mit Linndriel aufs Zimmer ging. Scheint so als sei das nicht besser geworden. Keine Ahnung, wer sie abgestochen hat, aber das sieht mir aus, als würde sie’s nicht mehr lange machen. Das Vieh da gehört ihr."

Mit einer erstaunlich ruhigen Miene sah Idonir zwischen den drei Anwesenden und dem Wolf hin und her. Er wirkte nicht so, als würde die Sache ihn wirklich mitnehmen oder bestürzen. Wieso auch? Er verschränkte die Arme vor der Brust und betrachtete den vierbeinigen Begleiter. Deswegen hatte der vermutlich so rumgeheult. „Hier kommen erstaunlich viele Täter in Frage“, antwortete er langsam, sich nicht von der Stelle rührend. Sein Blick blieb auf der Waldläuferin hängen und es machte nur kurz den Eindruck, als würde er überlegen seine Hilfe anzubieten.
"Sie wurde vergiftet und sie stirbt." Sasarya stellte dies erstaunlich trocken fest und beugte sich dann über Nairuna, um den leblosen Körper der Elfe halb herumzudrehen, die rechte Schulter aufdeckend. "Ach das ist doch alles sch.eiße", grummelte es hinterher.

"Wollt Ihr sie sterben lassen…?" fragte Idonir, als wäre es tatsächlich eine Option.
Der Illidari streifte das Bündel ab und schob es mit dem Fuß beiseite. Den Wolf würde der Geruch nach Proviant wohl kaum kratzen, selbst wenn er ihn sicher wahrnehmen konnte. Das Gesicht war starr auf die Szenerie ausgerichtet. "Pass auf", bemerkte er laut zu Sasarya, "sie spielt mit allerhand Feuer herum, nicht nur rotem." Die Bemerkungen mit ‚sterben‘ gingen glatt an seine Ohren und hindurch und das absolut ungerührt.
"Grad spielt hier niemand mehr. Sie verreckt, wenn ich nichts unternehme." Sasaryas Seufzen war leise, leicht entnervt.

Sasarya konzentrierte sich, was anscheinend neben den ganzen Eindrücken nicht mehr ganz so einfach war, jedenfalls wenn man kaum geschlafen hatte und jetzt noch Wunder wirken sollte. Für Oona war ein Aufbranden des grünlichen Schimmerns zu erkennen, es sickerte in die Wunde und das umliegende Gewebe und zerrte an dem vergifteten Fleisch.
Oonayepheton hielt wohlweislich Abstand. Es war sonnenklar, dass der Wolf nicht grade freundlich zu ihm war - und das beruhte auf Gegenseitigkeit. "Und was kannst du tun?", wollte er wissen, aus reiner Höflichkeit bemerkte er noch: "…oder sonst wer?"
Idonir hatte seinen Blick noch immer auf Sasarya gerichtet und schielte erst zu Oona, als der eine Frage stellte, blieb dabei allerdings verdächtig stumm. Er betrachtete abermals den Wolf, dann die Vergiftete.
Zumindest die ungesagte Aussage des Dämonenjägers war sehr deutlich gewesen - ihm schien es vollkommen egal zu sein, ob die Frau am Boden qualvoll starb oder nicht.
Sasarya atmete tief und angestrengt aus. Waren das Schweißperlen auf ihrer Stirn? Dann brach die Kruste der Schulterwunde auf und die ersten Tropfen einer übelriechenden, klebrigen Flüssigkeit quollen aus der Wunde hervor.
Aeshma meldete sich für seine Verhältnisse spät zu Wort. "Wieso macht sie das?" fragte der Dämon, unwillig und verständnislos. Nächstenliebe kam in seinem Portfolio nicht vor. Die Mundwinkel des Illidari senkten sich in einer ganz ähnlichen Gemütsregung. Frag mich nicht, antwortete er stumm.
Nairunas wölfischer Gefährte schnupperte leicht und zuckte mit den Lefzen. Sasaryas Tun wurde plötzlich sehr misstrauisch beobachtet. Er war sich offenbar nicht ganz sicher, ob das jetzt gut oder schlecht war, was sie dort machte.
Sasarya ächzte leise. "Ach Sch.eiße…hat jemand ein Tuch?"
Oonayepheton knurrte ebenso unwillig wie sein gesamter Ausdruck aussah, er drehte den Kopf in Richtung des Wolfs. Und machte einen Schritt. Gegen - jeglichen - Willen. Selbst den des Dämons.
Alles, was man an medizinischem ‚Gedöns‘ gebrauchen hätte können, lag in dem Lager der Magierin. Inklusive Alkohol, Wein und einer Flüssigkeit die besonders für den Dämonenjäger leuchten hätte müssen - wenn er darauf geachtet hätte. Der Wolf zuckte wieder zu dem Illidari, als dieser sich bewegte. Die Lefze wurde zwar leicht angehoben. Aber zumindest blieb das Tier liegen.
Idonir atmete tief durch. Er schien tatsächlich einen Moment zu zögern. "Kein Tuch. Brauchst du Hilfe…? Wenn sie sich das überhaupt leisten kann.“ Ah! Ein klassischer Idonir. Nichts umsonst tun. Entweder war ein Goblin an ihm verloren gegangen, oder er war einfach nur ein sehr schöner Goblin mit wunderbarer Nase.

Sasarya wandte den Kopf - in diesem Moment kippte Nairuna wieder halb auf den Rücken, elegant wie ein nasser Sack. "Tuch oder so, irgendwas, da ist Gift im Körper und es ist…hartnäckig, oder ich bin einfach nur schlecht drin jetzt gerade", sagte sie in Idonirs Richtung und zerrte Nairunas Oberkörper wieder halb auf ihren Schoß.
Der Illidari näherte sich weiter. Vorsichtig. Ohne den Wolf aus dem Fokuskreis zu lassen. Beugte sich schwungvoll, als er anlangte und warf Sasarya einen der herumliegenden Lappen gezielt auf die haltenden Hände. "Ich glaube du kannst dich zumindest leichter hier in der Nähe halten als ich…" bemerkte er, ohne sich zu Idonir umzudrehen.
Idonir trat etwas näher, hielt dann wieder inne und sah prüfend zum Wolf. Nicht, dass ihm das zu viel wurde.
Sasarya griff nach dem Tuch und tupfte das erste Gift ab. Sie legte den Kopf in den Nacken, das grüne Flackern griff auf den Wolf über und schoss eine Kaskade aus guten Gefühlen, den Illidari betreffend in die Sinne des Tiers, punktgenau, während die Waldläuferin ihre rechte Mühe hatte, alles in Gang zu halten.
"Musst du nochmal nachschneiden?" Beinahe kaltschnäuzig hätte die Bemerkung des Dämonenjägers wirken können - andererseits… auf Argus war für Gesäusel auch kein Platz gewesen.
"'S wär sicher besser", lautete die pragmatische Antwort. Auch hier kein Gesäusel.

Aus dem Lefzen ziehen wurde wieder ein entspannter Schnauzenausdruck. Beide Ohren wurden aufmerksam aufgestellt und der Wolf wedelte leicht mit dem Schweif. Oonayepheton senkte abermals misstrauisch die Mundwinkel was den zottigen Köter anbelangte, für den ER zumindest keinerlei Liebe hegte.
Er rutschte auf die Knie. "Sag mir wo ich halten soll" - und bettete den schlaffen Körper auf seinen Schoß. Der Illidari wand sich aus den Glevengurten - die brachialen Waffen fielen in seinem Rücken zu Boden. Dann streckte er die Hände nach Nairuna aus, im Vertrauen darauf, dass die Waldläuferin schon genaue Anweisungen geben würde.
Sasarya ließ Nairunas Körper in Oonas Schoß herab und schüttelte kurz die Hände aus, der Fluss aus Magie bebte, Sasarya schwitzte und atmete hörbarer als sonst. "So, dass das Blut aus der Schulter abfließen kann." Sie zog ihren schlanken Dolch aus der Scheide und betrachtete die Wunde noch einmal.
Idonir trat letztendlich ebenfalls näher. Wohl in der Intention sich die Wunde aus nächster Nähe anzusehen. Oder das, was Sasarya da machte. Vom Wolf schien im Moment keine Gefahr auszugehen, also wagte er es auch den Rest der Distanz zu überbrücken.

Oonayepheton ruckte die Magierin zielgerichtet herum, nicht gerade sanft, aber effektiv. Zärtlichkeiten sahen ganz anders aus. Vor dem Gestank, dem Blut und den sonstigen Absonderungen ekelte er sich keine Sekunde. Eine ‚schöne‘ Wunde war dort. Ein kleiner Dolch hatte sich seinen Weg in die Front der Schulter gesucht, wurde offenbar gezogen und dann wurde noch etwas scharfes wieder hineingerammt.
Sasarya warf einen Blick zu Oona. "Halt sie fest, falls sie zuckt oder schreit, keine Ahnung ob sie das mitbekommt." Dann stach sie die dünne Klinge in die Wunde, mit ausreichend Kraft und Präzision und zog den Dolch durch das schwärende Fleisch, es stank und Blut quoll und Sasarya schien absolut ungerührt davon.
"Wieso sieht die Wachtel aus wie ein ziemlich gammeliges Brathuhn, das man drei Wochen liegenlassen hat?" fragte Aeshma giftig. "Und drauf gesch.issen." Oonayepheton unterdrückte eine Entgleisung der Gesichtszüge. Halt die Klappe.

Sein Gesicht zuckte nach oben. "Hm? - Ja." Er tat wie geheißen.
Idonir machte genau das, was er am besten konnte. Schön aussehen! Fast so, als wäre er zuständiger Supervisor, betrachtete er das Tun. Sasaryas Handeln wohl in erster Linie. Die Augen waren sogar etwas verengt, fast so, als würde er ihr ganz genau auf die Finger sehen. Entweder half er nicht, weil die Frage der Bezahlung nicht geklärt oder aber weil da im Moment gar kein Platz war. Und Sasarya schien ja gute Arbeit zu leisten?
Der Zustand der Magierin schien ziemlich mies zu sein. Sie wachte selbst bei dieser Prozedur nicht auf.
Das magische Zerren an der Wunde nahm zu, noch mehr von dem übelriechenden Gift-Blut-Gemisch floss aus der Wunde ab, noch einmal setzte Sasarya nach, stach ein weiteres Mal mit dem Dolch zu, Blut spritzte und landete in ihren Haaren. Das war’s mit frisch gewaschen.
Oonayepheton zog die Brauen zusammen. "Sas", merkte er an, "Die Frau kippt dir weg, wenn du nochmal nachbohrst. Sie atmet ja kaum mehr."
"Wenn ich es nicht mache, stirbt sie auch", grummelte sie heraus. "Magier, alles Weicheier."
Die Bemerkung Aeshmas, dass man das anderweitig abkürzen könne, überging der Illidari mühevoll.

Idonir seufzte. Leise. "Ich kann helfen", sagte er dann. Oh, eine Aussage, keine Frage. Er trat noch einen Schritt näher.
Sasarya kniff die Augen zusammen, die Lippen geöffnet, sie schien Idonirs Aussage kaum wahrzunehmen und voll darauf konzentriert zu sein, den Sch.eiß, den sich die Magierin da eingefangen hatte, aus dem Körper zu ziehen, ohne dass ihr die liebreizende Dame verreckte.
"Oh schau an, der Hübsche kann helfen", griente der Dämon. Ihm entging aber auch nichts. "Kann sie froh sein, dass sie Gold hat! Hätte sie mal früher mit wedeln sollen, dann wär sie jetzt kein Haufen festgetretener Dreck am Boden!" Es ging immer noch schlimmer.
Idonir tat noch einen Schritt näher, diesmal näherte er sich dem Illidari. "Soll ich übernehmen?", fragte er ihn ruhig, das sonst so bekannte Grinsen lag nicht auf den Lippen. Besonders ernst sah er dennoch nicht aus - vielleicht eher eine Spur müde?
Dank seines netten Gefährten nahm der Illidari wohl alles und noch mehr wahr. "Ich glaube es wäre besser", bemerkte er mit einem prüfenden Ausdruck zu Sasarya.

Idonir kniete sich neben Oona und machte wohl auch schon Anstalten das Halten zu übernehmen. Offenbar wollte er seine Hände ungefähr dort plazieren, wo auch der Jäger seine gehabt hatte, damit der Körper der Magierin sich so wenig wie möglich bewegte.
Sasarya zog ihre Hände zurück, das Grün in Oonas schemenhafter Sicht flackerte und erstarb für einen Moment und sie wischte sich mit dem Handrücken über die Stirn, fahrig.
Oonayepheton half Idonir, sie umzulagern und hielt dann selbst noch stützend fest. Kein unnötiges Herumrollen - das erfasste er wohl recht gut. Und hielt sich ansonsten zurück. Der Fokus des Illidari ging mit tief gerunzelter Stirn zu Sasarya, er sagte aber nichts - für den Augenblick.
Idonir schielte kurz zu Seite. "Vielleicht nimmst du besser etwas Abstand." Eine Warnung? Vielleicht brauchte er auch nur Platz, oder wollte den Jäger nicht so nah neben sich wissen? Hier war ja im Moment kein Gold im Spiel. Oder? Nachdem die Worte gesprochen worden waren, wanderte der Blick wieder zur Wunde, um sich erneut einen kurzen Überblick zu verschaffen.
Der Wolf hörte auf, so überaus glücklich zu wirken. Es schwenkte eher in eine gewisse Art von Verstörtheit um. Wenigstens knurrte er -noch- nicht wieder.
Der Dämonenjäger hmmte leise und rutschte auf Knien zurück, die Gleven schob er mit sich.

Die Wunde klaffte, ein Schnitt von etwa 6 Zentimetern, der vielleicht noch einmal vergrößert werden sollte, wenn man sich das schwärende Fleisch und die Krusten ansah, nicht mehr die gleiche Länge, sicher noch die Hälfte. Das Blut lief, wusch, hinterließ einen wunderschön stinkenden Blut-Gift-Anstrich auf Roben und Waldboden.
Sasarya ließ den Blick in die Baumkronen gleiten, sie holte tief Luft, das Flackern der Naturmagie brandete erneut auf, floss in die Magierin, floss in den Wolf, wie das letzte Aufbäumen vor dem großen Finale.
"Zivot!" kreischte Aeshma, noch bevor überhaupt etwas geschehen war. Der Dämon schien es im nicht mehr physischen Urin zu haben. Er wand sich, unangenehm berührt, aber nicht angstbehaftet. Foltern konnte man mit allem.

Idonir rutschte auf Knien und Füßen etwas zur Seite, um in einer bequemeren Position zu sein, ohne die Magierin im schlimmsten Falle wild herumzuschütteln. Offenbar lag seine gesamte Konzentration auf der Verletzten und es wirkte so, als wäre er nicht ganz ahnungslos. Wäre wohl eine andere Sache gewesen, müsste er hier mit gezücktem Schwert stehen. Da konnte Idonir ja fast von Glück reden, dass die Sin’dorei vor ihm halb tot war. Besser als ein heroischer Kampf – zumindest für ihn. Er atmete tief durch, verengte die Augen letztendlich, als würde er seine Konzentration bündeln. Der linke Arm bewegte sich unter den Körper Nairunas und die rechte näherte sich der Wunde. Es entstand keine Berührung, stattdessen tauchte eine helle Lichtschwade auf, die von Augenblick zu Augenblick stärker und blendender wurde. Es folgte wohl der Versuch, den Rest des Gifts aus der Wunde zu… brennen?
Die Ohren des Illidari zuckten schmerzlich, sonst reagierte er nicht auf die innere Kakophonie. Das Licht selbst war so unangenehm wie das direkte Sehen in die Sonne.

Nairunas Gesichtszüge zuckten bei dem Lichtwirken. Darauf reagierte sie wohl schon bei weitem besser. Eine kleine Fingerübung ihrer gesunden, linken Hand folgte, ehe die Elfe überaus missmutig brummte. Für alle, die schon einmal von etwas abhängig gewesen waren, sollte das Brummen wegen Kopfschmerzen durch Entzugserscheinungen wohl bekannt sein. Aber immerhin war sie wieder nahezu wach, was sich durchaus positiv auf ihre Atmung auswirkte.
Idonir verzog sein schönes Gesicht angestrengt. Der Atem ging flach, fast so, als würde er sich kaum trauen, selbst laut auszuatmen; etwas Schweiß hatte sich auf seiner Stirn gebildet und ein Glück, dass er das Haus heute mit zusammengebundenen Haaren verlassen hatte. Fast so als hätte er das hier geahnt. Vielleicht hatte er auch einfach dazu gelernt und wusste, dass nichts gutes passierte, wenn er auch nur einen Fuß außerhalb der Ölkanne und Luke setzte. Sein rechter Mundwinkel zuckte, fast zufrieden, kurz nach oben, als er das Brummen hörte. Er biss sich auf die Zähne und versuchte, die heilende Lichtmagie noch weiter aufrecht zu erhalten, um im besten Falle noch etwas von der Wunde zu schließen.
Sasarya ließ ihrerseits nach, ihre Magie in die Magierin fließen zu lassen und wischte den Dolch fahrig an ihrer Hose ab, um nur noch die Verbindung zum Wolf zu halten.

"Nö, das kannst du vergessen", grätzte Aeshma. "Nichtmal wenn sie die heilige H.ure von Silbermond wäre, kriegte sie 'n nettes Gefühl von mir. Kannst ihr ja selbst den Verstand ablecken - die ist mir zu bunt!" Das hatte man davon, wenn man versuchte, nett zu sein - oder effektiv.
Nairunas Wolf zuckte wieder mit beiden Ohren hoch und hechelte fröhlich wedelnd. Jetzt robbte er sogar näher an Oona heran. Sehr verdächtig.
Oonayepheton richtete das Gesicht misstrauisch auf den Wolf aus. Was zum Nether…?

Offenbar hatte Idonir die letzten Wochen genug Übung gehabt. Nairuna konnte in diesem Falle wohl von Glück reden. Das warme Licht strahlte noch mehrere flache Atemzüge so hell, als hätte Idonir sich kurzerhand einen strahlenden Stern vom Himmel gestohlen. Etwas Heilung war vermutlich auch das Mindeste, was die Wunde der Magierin benötigte. Abrupt und ohne Vorwarnung, lediglich kommentiert mit einem hörbaren Ausatmen, verschwand das Licht.
Sasarya ließ sich auf den Hosenboden sacken und entschied sich dann ganz dafür, für einen Moment mit angewinkelten Beinen auf dem Waldboden liegen zu bleiben. Die Augen waren offen und ein Mundwinkel zuckte, als sie ihre Sinne noch einmal das Fell des Wolfs streicheln ließ, in samtigen Bewegungen, fast ein wenig so, als würde sie sich selbst beruhigen.
Die Magien der Magierin stabilisierten sich wieder deutlich. Die Durchsicht verschwand und die Energie floss wieder in ruhigen Bahnen. Blauweißpink und besonders Feuerrot überdeckten wieder alles, was nur nebensächlich vorhanden gewesen war.

Der Wolf rollte sich hechelnd auf den Rücken und zuckte verspielt mit den Vorderpfoten. Ein großartiges Beispiel für ein glückliches Tier.
Oonayephetons Kopf ging zu Sasarya herum, zuckte dann hin und her, als könne er sich nicht entscheiden. Schließlich schien ihn irgendetwas an der Magierin in Beschlag zu nehmen. Die Stirn runzelte sich, dann bemerkte er in Idonirs Richtung: "Offensichtlich bist du unterschätzt."
Er hob sich hoch auf die Knie und zog dann einen Fuß nach vorn, offensichtlich willens und im Begriff aufzustehen.
Das Brummen der Magierin hörte auf, als würde sie gerade Gedanken sammeln oder Eindrücke des Körpers nachverarbeiten. Der Wolf schwang sich zurück auf den Bauch und sprang ohne Vorwarnung Oona an. Willens ihn umzureißen und abzuschlecken.
Der Illidari kippte zur Seite und war beidhändig damit beschäftigt, das Maul von seinem Gesicht fernzuhalten - schien nicht ganz zu glücken. "Was zum…" … "lass das! … AUS?"

Sasarya blinzelte abwesend in den Himmel und die Sonne, die sich durch das Blätterdach brach, auf die Szenerie von Illidari und des Halbdämonen neuem besten Freund bis hin zur schönsten Nase Azeroths.
"Die Wunde sollte besser noch genäht werden. Am besten bringen wir sie zurück in die Stadt." Idonir war hier noch der Nüchternste. Er zog die rechte Hand wieder zurück, legte sie vorsichtig an eine nicht verletzte Stelle der Sin’dorei und betrachtete das Blut auf der Robe und die Wunde, die vermutlich eine unschöne Narbe werden würde. Die Bewegung des Wolfs im Augenwinkel ignorierte er - Oonas Ausruf wurde auch still hingenommen, aber ganz sicherlich hatte sich ein schmales Grinsen kurz auf die Lippen geschlichen.
Nairuna riss mit einem Mal die Augen auf und keuchte. Sie schnappte nach Luft: "Bei den Titanen! Hat mich nochmal jemand erdolcht oder warum tut mein Arm immer noch weh." Ein kurzer Zustand des wirklich wach Seins. Was sicherlich mit dem reaktivieren ihrer inneren Magier zusammenhängen mochte.
Der Wolf wedelte aufgeregt mit dem Schweif und wollte ganz offenbar ganz intensiv und innig mit Oona "kuscheln".
Sasarya hob abwesend eine Hand in die Luft. "Ich war das, kannst mir später danken für deine neue Narbe."
Liebend gern hätte der Illidari etwas anderes getan. Etwas anderes, als sich des räudigen Köters aus Leibeskräften zu erwehren, der ganz unzweifelhafte Begattungsanstrengungen auszuführen schien, vollkommen egal, was er erwischte. Die lauten Flüche, zusammen mit Hieben und Tritten schienen das Tier kaum zu berühren. Oonayepheton erwischte - schlussendlich! - die äußerst empfindliche Nase mit einem äußerst empfindlichen Hieb. Was dem einen die Eier war dem Caniden das sensitive Gesichtsteil. Ein dumpfer Ton und ein Jaulen, bevor das Tier sich verwirrt zurückzog. Oonayepheton rappelte sich auf und griff nach den Gleven. Rein präventiv. Es gab Grenzen!

Idonir betrachtete Nairuna von seiner Position aus. "Beweg dich besser nicht. Am besten auch nicht reden", fügte er dann noch hinzu. Wie nett.
Nairunas Körper schien der Aufforderung nachzukommen. Der kurze Energieschwall war wohl das einzige gewesen, was die Elfe kurz zum Leben erweckt hatte. "Ist…gut…", kam nur noch von ihr, ehe sie wieder wegklappte.
Idonir sah von Nairuna zur Waldläuferin neben sich. Wohl mit einem Blick, der ihr sagte, dass sie sich jetzt wieder um die Frau kümmern durfte.
Sasarya schielte aus dem Augenwinkel zu Idonir und der Blick wollte wohl so etwas sagen wie "Das ist gar nicht meine!", aber dann setzte sie sich zumindest wieder auf und betrachtete Nairuna. "Wird’s gehen?"
"Vermute die geht die nächsten Tage nirgends mehr hin", sagte Idonir.
"Kannst du sie nach Beutebucht mitnehmen?" fragte Sasarya. Fragen kostete nichts. Oder?
"Ich? Ich bitte dich."
"Nee, ich bitte dich."
"Was bekomm ich dafür?" Die Sätze fielen wie ein Schlagabtausch.
Sasarya schmunzelte schief.
Nairunas Wolf zog einen leicht eingeschüchterten Halbkreis um Oona. Er war sich nicht ganz sicher, was er von der Sache halten sollte.
Der Illidari taxierte noch immer den Wolf. Nur sehr langsam hängte er die Gleven in die Gurte - so, dass sie nur auf einer Schulter hingen. "Schon gut. Ich trag sie. Aber wohin?" Begeisterung sah komplett anders aus.
"Du…was?" Sasarya wirkte entgeistert.
"Du wohl kaum", entgegnete er ihr, "Und er hat genug getan. Schließlich atmet sie wieder."
"In ein Gasthaus? Zu einem Medicus? Ich weiß nicht, was ihr mit ihr anstellen wollt. Ich kenne sie ja kaum", trug Idonir bei.
Letztlich entschied sich das graue Tier, sich wieder seiner Gefährtin zu widmen. Er schlich sich zu ihr, schnupperte an ihr und brachte ihr letztlich ihren Handschuh. Ein Kriegshandschuh mit einem goldenen Kristall eingefasst, von dem eindeutig Lichtmagie ausging.
"Ich hab keine Ahnung wer sie ist", versetzte Sasarya trocken.
"Und wieso haben wir ihr dann geholfen?" Die Frage schien Idonir mehr als berechtigt.
"Weil es das ist, was ich mal geschworen habe", sagte Sasarya tonlos. Sie meinte wohl den Eid des Waldläuferkorps, auch wenn sie es nicht näher ausführte und man sich seinen Teil dazu denken durfte.
"Wenn du morgen nach ihr sehen würdest, solls dein Schaden nicht sein", richtete sich der Dämonenjäger an Idonir.
Idonir sah über die Schulter zum Dämonenjäger. "Und das weil…?"
Oonayepheton atmete tief durch. Nochmals ging kurz das Gesicht in Richtung des Wolfs… nachdenklich mochte man meinen. Dann bückte er sich und ganz gleich, was sein Dämon ihm gerade kreatives eingab, die Frau landete sehr erschütterungsarm - ohne Handschuh, auf seiner starken - linken - Schulter. "Weil sie schon beim letzten Mal genug Gold für ein kleines Wochenenddomizil dagelassen hat. Die Hälfte gehört dir. Die andere Hälfte ist für Linndriels und ihr Auskommen."
Idonir raffte sich auf, um Oona genug Platz zu geben und entfernte sich mit ein paar Schritten von den beiden. Dreien? "Ich hoffe, dass sie das morgen auch so sieht."
"Wenn nicht, gibt ihr eine Infusion, die sie ruhig stellt. Nicht sparen, die verträgt sicher einiges mehr als der Durchschnitt", versetzte der Illidari gleichmütig.
Sasarya erhob sich vom Boden und straffte sich, packte den Bogen zurück in die Halterung an ihrem Rücken. Ohne ein Wort wuchtete sie den Wolfssattel auf das Tier und warft danach, keiner richtigen Reihenfolge nachgehend, den ganzen Hausstand der Magierin irgendwie in die Satteltaschen.
Idonir blickte zum Wolf mit dem Handschuh im Maul. Als der Dämonenjäger sprach, war er wieder der Mittelpunkt seiner Aufmerksamkeit. "Gut. Wie auch immer. Wir haben noch ein paar Zimmer frei. Ein paar von den teuren. Bringen wir sie da hin."
"Bin mir sicher, Linndriel und sie freuen sich unbändig über ein angezogenes Wiedersehen." Der Illidari korrigierte die Position seiner atmenden Last. "Berechne den Zimmerpreis danach." Oonayepheton schwenkte zu Idonir um. Das hübsche Gesicht des Augenlosen sprach nicht von Scherzen. Er schien jede Silbe ernst zu meinen.
Sasarya kraulte den Wolf dann zum ersten Mal in der Realität hinter den Ohren.
Als er wirklich gekrault wurde, hechelte der Wolf. Eigentlich schien er ein ganz braver Junge zu sein.
"Gut." Idonir ließ das alles einfach mal so stehen. Kurz blickte er nach oben, atmete dann hörbar aus. "Wenn das nächste Mal wieder irgendwie so etwas passiert wenn ich das Haus verlasse…" Er schien mit niemand bestimmten zu reden und sich innerlich schon auf den Weg zurück zu machen.
Der Dämonenjäger drehte dem Elfen den Kopf nach. Ohne den Ernst zu verlieren. "Idonir", richtete er das Wort etwas lauter an den Elfen. "Wenn darüber hinaus etwas auflaufen sollte… dann schreib es mir an." Das MIR war betont gewesen.
Idonir hielt kurz inne, blickte über seine Schulter zurück. "Mach ich." Seine Mundwinkel zogen sich zu einem schmalen Grinsen.
Oh, vielleicht sollte man ihm solche Dinge nicht sagen. Gar nicht sagen…

Tommee Profit - Cruel World (feat. Sam Tinnesz)
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Die Spieler möchten anmerken, dass weitere Würfelergebnisse aus dem Text entfernt wurden, um den Lesefluss nicht zu stören. Gewürfelt haben wir dennoch, wie Helden.

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