[H] [ICU] "Wanderer" rekrutiert ...nicht

[Caris]

Oonayepheton sah einigermaßen angefressen aus und er benötigte eindeutig die Schritte vom Ausgang der Gasse bis mitten auf den Sonnenhof, um den Ausdruck zu einem neutraleren zu regulieren. Seine Aufmerksamkeit war unmittelbar auf den Bereich des Bodes gerichtet, der innerhalb der nächsten drei Schritte vor ihm lag. Unvermittelt blieb er stehen und schüttelte sich, als müsse er einen Spuk loswerden, der ihm im Nacken saß.
Der Sin'dorei mit dem roten Haar saß gemütlich im Schneidersitz auf einer der Bänke am Brunnen und hatte sich mit dem Rücken gegen die Stütze gelehnt. Der linke Unterarm lag bequem auf der Armlehne und auch die Augen waren geschlossen, wie um das Bild der Entspannung abzurunden, das er bieten mochte. Rechts, direkt neben ihm, lag die einfache Umhängetasche aus Stoff und in seinem Schoß ruhte die spitze Papiertüte, aus der es dezent, aber verdächtig nach gerösteten Esskastanien duftete. Lediglich das Zucken der Ohrenspitzen ließ derzeit darauf schließen, dass Oonas Näherung bemerkt worden war.
Der hatte dafür keine Acht. Er schnaubte leise und schüttelte sich ein zweites Mal, erschauernd. Er benötigte einige Momente mehr, die er offenbar dazu nutzte, um sich vollends wieder zu sammeln, bevor seine Aufmerksamkeit kurz, aber prägnant über seine Umgebung flog, um sie zu erfassen. Er registrierte ebenso die Wachen wie den ein oder anderen Passanten - der Sin'dorei dagegen schien ihm beinahe zu entgehen. Erst als er sich wieder zurückdrehte, blieb der Kopf in dessen Richtung gedreht und er zog nachdenklich die Brauen zusammen. Ein ebenso nachdenklicher Zug legte sich um seinen Mund und es vergingen gute zwei Minuten, bevor er sich straffte und einige Schritte auf den Elfen zuging. "Hey", versetzte er unvermittelt, "kenne ich dich nicht?"
Die verstreichenden zwei Minuten hatte der Elf wohl nicht besonders viel für Oona übrig, denn bis auf das Zucken der Ohren folgte keine weitere Reaktion auf ihn. Stattdessen senkte er das Gesicht gen Papiertüte in seinem Schoß und nutzte die rechte Hand, um knisternd darin herumzutasten, bevor er eine der geschälten Maronen herausnahm und davon abbiss. Die folgenden Schritte auf ihn zu ließen ihn allerdings den Kopf wieder heben und lauschend zur Seite neigen, während er leer gen Oonas Brust blinzelte. Ein nachdenklicher Zug legte sich um die Mundwinkel und auf die Stirn, bevor er zögerlich nickte. „Ja, ich denke schon.“
Der Illidari senkte einen Mundwinkel. Die Grübelei schwand weder aus seinen Zügen, noch aus seinem Tonfall. "Du denkst..", kommentierte er und ergänzte: "Ich denke, ich weiß." Die nähere Begutachtung ging sicher nicht spurlos an dem Sin'dorei vorbei. Es war ein fühlbares Prickeln, wie immer, wenn man unverhohlen betrachtet wurde. Und zwar vollkommen gleich wieviel man selbst davon sah.
Ein leichtes Schaudern war zu sehen, das durch den Elfen auf der Bank ging. Er hob einen Mundwinkel empor und nickte erneut. „Ist dem so? Ich dachte eigentlich, Ihr wärt viel zu intensiv mit dem Kurator der Bibliothek beschäftigt gewesen.“ Tonfall und Stimme waren reserviert höflich gehalten und er nahm den Unterarm von der Armlehne und legte beide Hände um die Tüte in seinem Schoß. Dieser Sin'dorei vor ihm hatte etwas unheimlich intensives, das musste er ihm lassen – selbst, wenn er nicht fluchte wie ein Kesselflicker.
Oona schürzte die Lippen zu einer ruhigen, wenngleich deutlichen Antwort. "Standest schon vorher ne ganze Zeitlang an der Straße." Vollkommen aus dem Nichts fügte er an: "Wieviel ist noch übrig? Von deinem Augenlicht", erläuterte er selbst kurz darauf und ebenso setzte er nach: "Was dagegen, wenn ich mich dazusetze? Sieht besch.issen aus, wenn ich so quer über den Platz blöke, kann ja auch sein, dass du nicht unbedingt so laut drüber reden magst." Er näherte sich derweil keinen einzigen Schritt mehr als er bereits getätigt hatte.
Der Sin'dorei blinzelte einmal und der starre Blick wandte sich ab. „Nein, ganz und gar nicht. Bitte“, antwortete er betont freundlich und ließ mit der rechten Hand die Tüte los, um neben sich auf den Platz auf der Bank zu deuten. Gleichzeitig rückte er bereits ein wenig nach rechts herum, so als wolle er sich präventiv seinem Gesprächspartner zuwenden. Flüchtig schob er sich eine Strähne hinters Ohr und schindete so kurz Zeit, um mit ebenfalls geschürzten Lippen in gedämpften Tonfall zu antworten: „Die Antwort auf die Frage nach meinem Sehvermögen ist schlichtweg, dass ich blind bin, mein Herr.“ Vielleicht hätte er Oona sonst auch nicht angeboten sich zu setzen, bei dem Anblick, den er bot..
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Der Illidari hmte, bevor er unter dem Klirren und Scharren von Metallösen und Leder die Gleven aus den Schultergurten aushängte und noch in der Bewegung des sich Setzens an die Bank lehnte. Das Metall knirschte am Holz und blieb an einer der schartigen Spitzen hängen, bevor das Geräusch verklang. Er richtete die Robensäume und setzte sich keineswegs 'gesittet', sondern ließ sich ebenso - umständlich - im Schneidersitz nieder. Nicht zu aufdringlich nahe, aber doch so aufrecht, dass er dem Sin'dorei zugeneigt war.
Aufmerksam lauschend verfolgte dieser Oonas Bewegungen und wartete darauf, dass dieser wohl zur Ruhe kam. Ein Mundwinkel zuckte marginal und er schob sich daraufhin noch eine Esskastanie in den Mund, bevor er die Tüte aus seinem Schoß hob und in seine Richtung hielt, die Öffnung ihm zugeneigt. „Möchtet Ihr eine?“ fragte er anbietend und nachdem er die Marone zum Sprechen in seine Wange geschoben hat. Erst danach wurde gekaut. Derweil setzte sich auf diese kurze Distanz und gegen den Geruch der gerösteten Kastanien der schwere, unverkennbare des Elfen selbst durch. Wäre man ein weniger guter Beobachter, so fiele einem vielleicht sogar gar nicht sofort auf, dass mit diesem Sin'dorei etwas nicht stimmen mochte, so gekonnt hielt er den Kopf und Blick scheinbar geneigt, dass es als schlichte Höflichkeit hätte interpretiert werden können.
Abermals hmte der Illidari und das durchdringende Gefühl der Beobachtung kehrte zurück, bevor er verbal ankündigte, wozu sich die Hand einen Augenblick später ausstreckte. "Dank dir. Und lass das Herr sein. Bin für niemanden hier Herr von und zu, für dich auch nicht", stellte er klar und griff in die Tüte, um eine Marone herauszufischen. Es bedurfte sicher eines besonderen Talents, um aus einem ganzen Beutel voller Kastanien die einzige zu erwischen, die beim Schälen vergessen worden war. Das kleise Knacken der Schale, als er sie zu entfernen begann, war ebenso gut hörbar wie das Knarzen des Leders und Knistern zuvor, als die Hand die Tüte gestreift hatte. "Bist schon länger so." Der Satz klang halbfragend. Das unterdrückte Einziehen der Luft war willentlich gedrosselt, die Nasenflügel bebten gegen den Impuls an.
Der Sin'dorei wartete geduldig, bis Oona in die Tüte gegriffen hatte, dann ließ er sie wieder etwas sinken, wobei er sie aber in der Hand behielt. Es war jederzeit möglich, erneut hineinzugreifen, ohne zu aufdringlich werden zu müssen. „Gern. Und dann eben ohne Herr – ganz, wie es Euch beliebt.“ Der amüsierte Unterton war nur für gute Zuhörer erkennbar und das schmale Lächeln auf seinen Lippen sicher nur Höflichkeit. „Darf ich die Dreistigkeit besitzen, zuerst einmal zu hinterfragen, mit wem ich es zu tun habe?"
Oona roch an der Kastanie. Das leise Einziehen von Luft war deutlicher als eben. Er drehte sie vor dem Mund und sprach dagegen, als er antwortete: "Gibts für dich wichtige Eckdaten oder reichen die fünfzehn Minuten Abriss Lebensgeschichte von bin geboren am A.rsch der Welt, hatte ne besch.issene Kindheit, drölfzig schlechte Erlebnisse machten mich zum miesen Gesellen, bis aber mein Herz is noch immer aus Gold und jetzt heiße ich ungebrochener Käsekuchen und schlag meine Zeit ungewaschen in Silbermond tot?" Langsam gruben sich die Zähne in die Marone und halbierten sie. Kräftiges und gleichmäßiges Kauen war zu hören.
Überrascht und skeptisch wanderten die Augenbrauen nach oben, während die Augen dumpf durch Oonas Brust hindurchstarrten, ohne zu sehen. Der Sin'dorei verzog die Lippen zu einer Grimasse und schüttelte sachte den Kopf. „Ich dachte da eher an einen Namen. Euren Namen und ungewaschen riecht Ihr so gar nicht. Eher wie frisch aus dem Kurhaus und auch Eure Kleidung riecht sauber und angenehm. Leider wüsste ich nicht, was jemand wie ich mit Eurer traurigen Lebensgeschichte anfangen sollte... Verzeiht. Aber gut, dann mache ich den Anfang.“ Die Papiertüte wanderte von der rechten in die linke Hand und er streckte ihm eben jene freie, rechte nun entgegen. „Caris. Erfreut, Eure Bekanntschaft zu machen.“
Oona seufzte. "Das war'n Scherz. Nur ein Scherz", wiederholte er, bevor er die Hand ausstreckte und mit kräftigem Druck einschlug. "Oona", ergänzte er dazu. Die Handschützer bedeckten den Handrücken bis zu den Knöcheln, Riemen zogen sich über die Innenfläche und das Leder war glatt abgewetzt. Die Fingerglieder selbst fühlten sich ebenso an wie der 'Elf' roch: der leicht ölige Film hatte die schwielige Haut nicht zur Gänze aufweichen können, auch wenn sie wohl deutlich geschmeidiger wirkte als üblich. Er nutzte ebenfalls die Rechte für den Handschlag - während die Linke den Rest der Kastanie nach einer weiteren halben Drehung in den Mund schob.
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„Tatsächlich dachte ich mir das bereits...“ merkte Caris an und erwiderte den Händedruck kurz fest und selbstsicher, bevor sein Griff sich lockerte und die Fingerkuppen über Innenfläche und Finger von Oonas Hand strichen, bevor er die eigene zurückzog. Die Berührung hatte etwas abklärendes, persönliches, das dem ein oder anderen sicher hätte missfallen können. „Oona...“ wiederholte Caris den Namen nachdenklich und ließ ihn scheinbar auf der Zunge zergehen. „Sehr außergewöhnlich. Ich denke, ich habe ihn bis heute noch nie gehört.“ Ein freundliches Lächeln folgte, das die toten Augen nicht erreichte. „Um aber nun Eure Frage von vorhin wieder aufzugreifen: ich wurde so geboren. Wenn Ihr es mir erlauben wollt, könnte ich mir aber ein ausreichendes Bild von Euch machen, wenn ich Euer Gesicht mit den Fingern berühren dürfte.“
Ungesehen ruckten die Brauen des Illidari in die Höhe. Dennoch zeichnete sich Verständnis um den Mund herum und auch im Tonfall ab, als er darauf antwortete: "Hieß nicht immer so." Die Hand ließ er ihm, solange er dafür benötigte und zuckte dann ebenso ungesehen, aber weniger ungehört die Schultern, als er sich mit den Fersen voranzog und etwas näher rutschte, um dem anderen das begreifen zu erleichtern. "Wenns dir hilft", meinte er dazu. "Mach. Ich trag ne Augenbinde. Fass nicht drunter." Das war eine deutliche Ansage gewesen. Sie klang warnend. Er lehnte sich ein Stück vor und stützte die Hände auf die eigenen Knöchel.
„Was für eine Bedeutung hat der Name?“ fragte Caris ungeniert nach, als Oona ihm immerhin offenbarte, dass es nicht sein ursprünglicher war und der Gedanke einer bestimmten Bedeutung somit nicht weit hergeholt schien. Die Tüte mit den Esskastanien fand ihren Platz zwischen ihnen auf der Bank und Caris streckte beide Hände in Oonas Richtung aus, die Finger aufgefächert. Half sein Gegenüber ihm nicht, würde er sich selbst vorneigen und blind tasten müssen. „Warum tragt Ihr eine Augenbinde, Oona? Seid Ihr...“ Irritation zeichnete sich auf seinen jungen Zügen ab, schien ihm doch der Gedanke nicht passend, der andere sei vielleicht selbst blind.
Oona hob die Hände ergeben und führte die des anderen zwischen den Fingerspitzen an dessen Handgelenken an sein Gesicht, noch während er sprach. "Letztes Licht? Weiß nicht ob man das so sagen kann." Er seufzte, bevor ihn dann einfach gewähren ließ und die eigenen Hände wieder zurückzog. "Ich bin nicht blind, nein", riet er einfach, bevor er endgültig verstummte.
Mit einem fast nicht wahrnehmbaren, dankbaren Seufzen quittierte Caris die Führung seines Gegenübers und legte die Fingerkuppen an dessen Wangen. „Wieso tragt Ihr dann eine Augenbinde?“ wollte er wissen und neigte den Kopf, dass sein 'Blick' Oona unwillkürlich in den Schoß fallen müsste. „Letztes Licht? Die Bedeutung ist schön. Schön schwermütig, irgendwie.“ murmelte er dann leise auf thalassisch, während seine Aufmerksamkeit sich eindeutig vom Sprechen auf seine Hände verschob. Die Haut seiner Finger war geschmeidig und weich und von ihnen schien auch der durchaus angenehme Geruch auszugehen, der an ihm haftete. Geschickt und zielsicher fuhr er die Konturen des fremden Gesichtes nach, streifte die Wangen- und Kieferknochen, den Kinnbart und fuhr hinauf zu den Ohren, die ihn an der Augenbinde vorbei zu Brauen, Stirn und Haaransatz leiteten. Die Nase sparte er aus, ebenso wie weitere Berührungen des Stoffes über den Augen. Die Warnung schien angekommen zu sein. Mit einem Nicken zog Caris schließlich die Hände zurück und legte sie in den Schoß. „Danke...“ kam es ehrlich an Oona gewandt. „Ein hübsches Gesicht – und rätselhaft.“
"So?" murmelte der zurück und es war nicht ganz klar, worauf er die Rückfrage bezog. "Recht einfach. Kann mir nicht vorstellen, dass es so angenehm wäre, ausgebrannte Augenhöhlen anstarren zu müssen, noch dazu, wenn das Feuer nicht ganz aus ist." Er ließ das einen Moment lang wirken, in dem sich die intensive Beobachtung wieder verstärkte. "Dämonenjäger sagt dir was?" fügte er dann an. "Sind so Nebeneffekte."
Einen Moment lang schwieg Caris, bevor er schlichtweg wieder nach der Papiertüte zwischen ihnen griff und sie ohne große Schwierigkeiten aufhob. Anbietend hielt er sie erneut in Oonas Richtung. „Ich... wusste nicht, dass Ihr ein solcher seid, verzeiht“, entschuldigte der Kerl sich schon wieder überhöflich, wobei die Überraschung nicht ganz von seinen Zügen weichen wollte, während er immer noch den Kopf gesenkt hielt, als starre der leere Blick direkt durch Oonas Beinkleider hindurch. „Bisher habe ich nur Gerüchte gehört und wilde Schauergeschichten. Nichts, dem ich viel Bedeutung oder Wahrheitsgehalt beigemessen hätte. Das, was Ihr da gegen die Bank gelehnt habt, als Ihr Euch gesetzt habt... darf ich annehmen, dass das dann Gleven sind?“
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Oona bestätigte die Frage mit einem zustimmenden Ton und griff eher der Höflichkeit geschuldet als tatsächlichem Hunger noch einmal in die Tüte. Die Kastanie rollte er zwischen den Fingern, als die Hand sich wieder in den Schoß gesenkt hatte. "Tja, was soll ich sagen", sagte er in ernstem Tonfall, "alles wahr. Fressen kleine Kinder und massakrieren den Rest - nicht zu vergessen dass wir uns drauf einen wi.chsen, weil wir die G.eilsten sind. Klar ab und zu töten wir auch mal Dämonen, wenn wir da noch nicht zu satt von den Kindern sind, versteht sich." Der Tonfall hatte sich in einen bissigen, zynischen gewandelt je weiter die Rede vorangeschritten war.
Schweigend hörte Caris zu, während er selbst ebenfalls noch einmal in die Tüte griff, bevor er sie wieder zwischen ihnen ablegte. Allerdings verharrte die Hand mit dem Naschwerk auf halbem Wege zum Mund und sank dann wieder hinab. Vielleicht hatten ihm Oonas Worte den Appetit verdorben, denn die Finger schlossen sich um die Esskastanie und die Hände legten sich in den Schoß. „Dann möchte ich hoffen, dass es zumindest die lauten, fiesen Kinder sind. Jene verzogenen Gören, aus denen noch verzogenere Wichtigtuer werden.“ Er hob die Schultern an, als kümmere ihn das wenig und ließ sie wieder sinken. „Gibt es viele Dämonen in und um Silbermond oder seid Ihr der Kinder wegen hier, Oona?“
Der Illidari murmelte halb verständlich - obwohl er davon ausging, dass das Gehör des Elfen gut genug war, um ihn zu verstehen: "Würdest dich wundern, wie viele.." und fuhr dann deutlicher fort: "Ach, weder noch. Ich bin durch ein sch.eiß Portal in Dalaran gefallen und jetzt dabei, mein Gold aufzustocken, weil ich keinen Bock habe, zu Fuß dahin zurückzulatschen - ohne gescheite Transportmittel, verstehst du sicher." Er schüttelte ungesehen und nur angedeutet den Kopf. "Hatte unterschätzt - und vergessen - wie zweigesichtig und falsch die Gesellschaft hier ist. Naja. Dauerts eben länger."
Kurz huschte ein überaus ernster Ausdruck über das Gesicht von Oonas Gegenüber und die Lippen verzogen sich, bevor sie sich zu einem leisen, schweren Seufzen öffneten. Anschließend befeuchtete die Zungenspitze sie und er hob das Kinn, wie um dem anderen direkt ins Gesicht zu blicken. „Jede gesellschaftliche Interaktion hier ist ein Spiel und ja, ich stimme zu, es ist eines, bei dem man schnell auf scharfe Zungen und versteckte Klingen trifft... Womit verdient Ihr Euer Geld für den... Rückweg? Ich schätze, Dämonenjäger werden nicht per se vom Rat oder anderen Institutionen bezahlt? Was tut Ihr also?“
Oona zuckte abermals unter leisem Geräusch mit den Schultern und erwiderte nachdenklich unterlegt und langsam: "Bis jetzt nur umschauen und sonst ein Sch.eiß. Ich versuch mich eben durchzuschlagen." Er musste lachen - das lautlose und nur durch die Luft erkennbare Geräusch mochte seltsam wirken. "Einfach so für nichts bezahlt werden? Bursche, wo denkst du hin. Wenns so einfach wäre. Nein, also, ich mache derzeit gar nichts, beobachten, wenn man das so nennen kann. Kontakte knüpfen, vielleicht Informationen kriegen. Man weiß ja nie. Ich bin ..flexibel." Bei was genau, ließ er bewusst offen.
Caris lächelte verkniffen. „Nun ja...“, wand er sich ein wenig unter dem Tadel. „Dämonenjäger befreien unsere Welt nun einmal von der Legion, nicht wahr? Und ihre Überbleibsel sollen doch noch weit hin verstreut sein. Irgendwie muss es euch doch vergolten werden?“ Die Frage, die halb Feststellung war, bezog sich wohl nicht allein auf Oona und schien ihm eine Selbstverständlichkeit. So viel Naivität in einer Stadt der Nattern mochte fehl am Platz wirken – oder gut gespielt. Die Finger der Hände drehten und wandten die Kastanie, die er hielt und doch blinzelte er dumpf in Oonas Gesicht. „Für jemanden ohne Geld und Bleibe seid Ihr aber gut gepflegt und wenig hungrig. Es muss also mehr sein, als das Herumlungern und Auskundschaften, dem Ihr nachgeht...“
Oona schnaufte leise durch die Nase, bevor er antwortete. "Ich sag doch, Kontakte knüpfen." Dann seufzte er leise. "Was treibt man als blinder Bursche, so wie du? Kein Ackerbau, den zarten Händchen nach zu urteilen." Der kritische Ausdruck fand wohl lediglich Gehör, obwohl sein Mund sich zu eben so etwas verzog und die Brauen gefährlich aufeinander zuzuckten.
Caris Lächeln wurde eine Spur breiter und erreichte erstmalig die Augenpartie, in deren matten Ton sich jedoch kein Glanz stahl. „Mit den Händen arbeiten natürlich. Ich mag blind sein, doch nicht auf den Kopf gefallen. Natürlich kann ich nicht behaupten, mich zurechtfinden zu können, wie Ihr es sicherlich tut, auf diese mystische Art und Weise, aber ich finde mich zurecht und meine Sinne sind fein. Jeder Geruch, jedes Geräusch ist mir in dieser Stadt so vertraut, wie jeder Stein auf den Straßen. Ich bin ein einfacher Arbeiter und Bürger.“
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Er hob die Schultern und zog die Unterlippe durch die Zähne. „Darum fürchte ich aber, dass ich Euch kein sonderlich hilfreicher Kontakt sein könnte. Ihr solltet Euch an die gut gekleideten und edlen halten. Vielleicht hilft Eure Exotik Euch dabei, Geld zu verdienen.“
Oona erwiderte eine Weile lang gar nichts darauf. Seine Ausstrahlung veränderte sich. er nahm eine beinahe ablehnende Haltung ein und das abweisende seines Ausdrucks vermittelte sich nahezu unwillkürlich in leichtem Unwohlsein, das er um sich verbreitete wie einen zähen Nebel. "Sicher, bist nicht auf den Kopf gefallen, ist nicht so, als wär mir der Gedanke fremd", gab er dann preis und klang ebenso wie es sich in seiner Nähe anfühlte. "So", ruckte er dann weit zackiger heraus, "deswegen sitz ich hier nicht, sondern um zu reden, dachte ich." Mit einem leisen, dumpfen Ton legte er die Marone, die er bis jetzt in Händen hatte, vor seine überkreuzten Knöchel auf die Bank ab. Die Unzufriedenheit, die er verströmte, verstärkte sich noch um ein paar Prozentpunkte.
Das überschwappende Gefühl von Oona ließ Caris sich zunehmend und sichtlich unwohl fühlen und er zog die Schultern etwas hoch, während er das Haupt wieder neigte. Gut, dass er nicht wusste, dass er dabei den augenscheinlichen Fokus immer wieder auf Oonas Schoß legte. Auch Caris Finger hörten auf, die Esskastanie zu drehen und zu wenden, doch hielt er sie weiterhin fest. „Ich wollte Euch nichts unterstellen“, sagte er intervenierend und behielt die Mundwinkel fast krampfhaft oben. „Es wäre töricht von mir, einen Dämonenjäger derart zu beleidigen.“
Der Illidari schüttelte ungesehen den Kopf und rückte ein Stück weit von Marone und Caris fort. "Ja, so, achja? Wüsste nicht, mit was du beleidigend geworden wärst, außer vielleicht damit, dass du dich selbst beleidigst, indem du dein Licht so unter den Scheffel stellst, Bursche. Und ganz abgesehen davon, dass ich nicht jedermann bin, der sich vielleicht dran stören würde, dass deine Blickrichtung, ob du nun was siehst oder nicht, ziemlich auf meine südlichen Gefilde starrt." Den bösartigen Zusatz konnte er sich nicht verkneifen. "Aber mach dir nichts draus. Passt schon alles." Der Tonfall blieb recht undeutbar.
Das Wegrücken wurde mit steil aufgerichteten Ohren und dem sachten Neigen des Hauptes zur Seite quittiert, während die Stirn sich leicht runzelte. Wieso rückte der Dämonenjäger von ihm fort? Seine mutmaßenden Gedanken wurden jedoch von Oonas sehr bildhaften Worten unterbrochen, die ihn glucksen ließen, doch ein ertapptes Erröten blieb aus – ganz im Gegensatz zu ihrer letzten Begegnung in Anwesenheit von Kurator und Shal'dorei. „Oh!“ hauchte er nur betont langsam und hob das Gesicht etwas an, so dass sich die Blickrichtung wohl eher in Oonas Nabelgegend wiederfinden sollte. „Im Übrigen bin ich kein Bursche mehr, Oona“, stellte er dann betont zwischen ihnen in den Raum und lächelte ein schmales, doch vielschichtiges Lächeln. „Und jedermann seid Ihr nicht, das stimmt. Aber stimmt es denn auch, dass Dämonenjäger Hörner, Hufe und einen Schweif besitzen?“
Ein leises, aber gut hörbares Knurren untermalte die Antwort. "Willst du das auch überprüfen?" Der Ton war angriffslustig. "Und was bist du dann? Ein Mädel wohl kaum." Der Illidari schnaubte - weder leise, noch sonstwie gedimmt. Er verströmte wachsende Unruhe, obwohl er sich nicht weiter bewegte.
„Ich würde es 'ein Mann' nennen, aber mit irgendetwas scheine ich Euch zu verstimmen? Also... nennt mich ruhig, wie es Euch beliebt“, lenkte Caris nach kurzem Zögern ein und verzog die Lippen, während er leer blinzelte und die rechte Hand um die Esskastanie schloss, während die linke sich auf das eigene Knie legte. Die spürbar steigende Unruhe des anderen ging nicht spurlos an ihm vorüber und wer wusste schon, wie man sich einem sagenumwogenen Dämonenjäger gegenüber am besten verhalten sollte? Er jedenfalls nicht. „Mein Nachfragen beruht im Übrigen lediglich auf Neugierde. Zu nahe treten möchte ich Euch nicht. Ihr müsst verstehen, es ist das erste Mal, dass ich einem außergewöhnlichen Elfen wie Euch gegenübersitze. Vielleicht bin ich etwas über das angemessene Limit an Maßlosigkeit hinaus...“
Oonayepheton holte tief Luft und atmete langgezogen wieder aus. "Schon gut", lenkte er ebenfalls ein, "keine Ahnung wonach man Mann definiert - oder du, in dem Fall." Er hob die Schultern, senkte den Kopf. Drehte ihn beiseite und wieder zurück. Das kurze Ausbleiben der Aufmerksamkeit war ebenso spürbar wie ihre Rückkehr. "Wo wohnst du eigentlich? Ich hab kein Bett für die Nacht. Vielleicht hast du ja ne Fußmatte übrig." Entweder der Illidari vertraute allzu leicht - oder aber er hatte nichts zu verlieren, oder fürchtete nichts? Der Tonfall ließ keine genaue Mutmaßung zu.
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Caris gab einen nachdenklichen Laut von sich und spitzte die Ohren, als er greifbar spüren konnte, wie der andere mit Blicken von ihm abließ – konnte man das überhaupt so nennen? Er wusste es nicht und doch übte diese und noch so einige weitere Fragen eine fast morbide Faszination auf ihn aus, die man sicher nicht mehr als tugendhaft bezeichnen konnte. Klug sicher auch nicht, denn stillschweigend überlegte er wirklich, diesem Fremden sein Heim zur Nachtruhe anzubieten. Die Marone wanderte schließlich doch noch in seinen Mund, bevor er nach der Papiertüte griff und sie in der Umhängetasche verstaute, die er sich sogleich auch über die Schulter warf. Die Entscheidung war getroffen. „Oh, das ist eigentlich ganz simpel...“ antwortete er dann verzögert und drehte sich auf der Bank herum, sodass er die Beine, aus dem Schneidersitz gelöst, sogleich auf den Boden stellen konnte. Ein gezielter Griff und er hatte den Stab, der an der Seite der Bank lehnte, gegriffen und fest in der Hand. „Mein Heim befindet sich auf der Straße der Urahnen, es ist nicht sonderlich weit. Ihr könnt auch gern meine Bettstatt nutzen, das Sofa reicht mir auch zur Genüge. Ihr müsst jedoch damit rechnen, meinem Mitbewohner zu begegnen und der pflegt manches mal nackt durch die Zimmer zu flanieren. Ich bin ja bereits blind, doch Euch könnte es stören.“ Er schmunzelte fies.
Oona hob ruckartig beide Brauen - einerseits über die erfolgreich platzierte Dreistigkeit, andererseits über die freimütige Erläuterung der Umstände. "Aha?" äußerte er, ohne die Verblüffung ganz verbergen zu können oder zu wollen. "Praktizierender Nudist oder wie darf ich das verstehen?" Gleichzeitig griff er nach den Gleven und hob diese an, nicht um sie wieder umzuhängen, sondern in der Hand aufzuheben, als er von der Bank rutschte.
Abwartend verharrte Caris an Ort und Stelle, bis er meinte, dass Oona nicht nur aufgestanden sondern auch für den Weg gewappnet war. „Ich bin mir nicht wirklich sicher, dass er sich zu den Nudisten zählen würde, aber ich bin mir sicher, dass die Wahrscheinlichkeit, ihn entblößt anzutreffen – vor allem am späten Abend – höher ist, als die eines angezogenen Mitbewohners.“ Freimütig hob er die Schultern. „Wenn das also kein Problem darstellen sollte, seid Ihr herzlich eingeladen. Sofern Ihr natürlich nicht gedenkt uns anstatt irgendwelcher Kinder zu verspeisen.“ Mit dem Stab deutete er knapp nach vorn und somit in Richtung Mördergasse. „Wenn wir durch die Gasse gehen, ist der Weg kürzer und ich denke, mit mir an Eurer Seite habt Ihr wenig zu befürchten.“ Ein stummes Schmunzeln folgte. „Immerhin gibt es bei mir genauso wenig zu holen wie bei Euch.“
Oonayepheton konnte die kleine Grimasse nicht verhindern, die sich in seine Züge schlich. "Keine Sorge. Falls wir nicht versehentlich durch ein Portal fallen, sollten alle Wege recht sicher sein. Bin direkt hinter Euch. Nur zu." Die einsame Marone verblieb als stummer Zeuge auf der Bank. Lange würde sie die Kaninchen des Sonnenhofs wohl nicht überleben.
Caris nickte nur noch einmal und setzte den Stab auf den Boden. „Dann fühlt Euch eingeladen, Oona“, sprach er und hob die Spitze wieder an, die er knapp über den Boden ausgestreckt nach vorn schweben ließ und im direkten Radius vor sich leicht hin und her schwenkte. Unter den dünnen, ausgelatschten Sohlen seiner Stiefel konnte er den Boden und jede noch so vertraute Unebenheit erspüren, doch allzu häufig ging auch er nicht durch die verruchte, verkommene Gasse, sodass ihm die Hilfe des Stabes doch sicherer schien... Mit dem prickelnden Gefühl im Nacken von einem Illidari beobachtet und verfolgt zu werden, machte Caris sich dann mit klopfendem Herzen endlich auf den Weg.
Was für eine Nacht – und sie war noch nicht vorüber!

Gespielt und ins Reine geschrieben zu Ciara - Paint it, black
https://www.youtube.com/watch?v=RYPWxymohWs
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[Caidanis]

Caidanis näherte sich auf leisen Sohlen, nachdem er die schmutzigste und heruntergekommenste Ecke Silbermonds betreten hatte, schnell zielgerichtet Oona. Dessen Haltung, Lage und Tun wurde kritisch überprüft und schließlich blieb er mit Abstand zum Gleventräger stehen. Dabei strahlte Caidanis deutlich aus, den anderen zu fokussieren.
Die Haltung des dunkelhaarigen Illidari auf den Treppenstufen wirkte zumindest weitaus entspannter, als die Positionierung aussah. Das halb hingekauerte Kantengehocke stand womöglich nichteinmal einer Keramikskulptur besser. Die Züge wirkten so vergeistigt, als befände er sich nicht auf irgendeiner dreckigen Treppe, sondern eher auf einem Diwan. Es fehlten nur noch die Palmwedel und Blumenmädchen. So entrückt die Fassade allerdings auch wirken mochte - der Kopf hob sich recht schnell dem anderen Dämonenjäger entgegen und er begann leise Vorsicht und zurückhaltende Reserviertheit - einhergehend mit professioneller Anspannung - auszustrahlen.
Caidanis' Haltung war aufrecht und gerade, das Kinn leicht erhoben und gereckt. Zwei Knochengleven wiesen ihn besser als alles andere als das aus, was er offensichtlich war: ein Dämonenjäger. Augenbinde, Hörner und der sichtbare Ansatz arkaner Tättowierungen taten ihr Übriges, um das Bild abzurunden. Der rissigen und eher zusammengestückelt wirkenden Kleidung nach zu urteilen würde er ganz gut in diese Gasse gepasst haben, doch wussten sie beide, dass dem nicht so war. Schweigend verharrte er einen langen Moment und nickte Oona dann schließlich zu - als habe er seine Überprüfung abgeschlossen.
Oonas Mund öffnete sich einen Schatten weit. Dann erwiderte er das Nicken, ohne einen Ton zu sagen. Obwohl die Haltung im Kauern verblieb, strahlte er immer noch - und zunehmend - die vorsichtige Anspannung aus. Als der Mund sich wieder schloss, konnte man ihm das Denken förmlich ansehen. Er ließ sich nicht soweit herab, die Brauen offensichtlich aufeinander zurucken zu lassen. Und dennoch.
Caidanis schien Oona weiterhin zu beobachten und ignorierte umherhuschende Schatten, die gut daran taten, sie beide in Frieden zu lassen. Der Rotschopf mit den Ziegenhörnern wirkte wenig angetan von der Umgebung, seinem Gegenüber oder allem zusammen und es brauchte einen weiteren Moment, bevor er endlich sprach. "Was tut Ihr hier... Bruder?"
Oona senkte beide Mundwinkel. "Sitzen", lautete die schlichte Antwort, zu der er sich einem klaren Thalassisch bediente, das keine Akzente oder Einschläge aufwies, die seine Herkunft näher bestimmen könnten. Die Stimme war dunkel und angenehm, kratzte in keinster Weise trotz des zynischen Beiklangs des Wortes und man hätte beinahe meinen können, es schwänge ein nicht sichtbares Verlächeln darin mit.
Caidanis rümpfte die Nase und schüttelte den Kopf, als habe Oona ihn völlig falsch verstanden oder ihm passe die Antwort nicht. Die Frage, die er an den anderen Dämonenjäger gerichtet hatte, war in einem Allerweltsorcisch formuliert gewesen, dessen Aussprache den für Elfen typischen, zu weichen Klang aufwies. Er trat ein wenig näher an den Pfeiler heran, der zu seiner linken stand und lehnte die Schulter locker daran. Tatsächlich klappte das schon beim ersten Versuch, ohne mit den Gleven anzustoßen. Da hatte wohl jemand Übung... kein Wunder. Trotzdem die Haltung wohl Lockerheit suggerieren sollte, war die Anspannung unter seiner Haut und auf dem Gesicht erkennbar. "Nein. Warum Ihr hier herumgammelt." Oonas thalassische Antwort hatte ihn dazu verleitet, selbst in seine Muttersprache zu fallen.
Der senkte den linken Mundwinkel tiefer und die Hand rührte sich auffallend gar nicht. "Die Frage könnte ich zurückgeben - was ich nicht tue." Der Tadel war wohl platziert, zwischenzeilig genug, um nicht offensiv zu wirken. Alles in allem fügte er sich nahtlos in die Reserviertheit ein, die der "Kollege" ausstrahlte. Die Hand und der dazugehörige Arm wurden gehoben, als er das Knie anwinkelte. Die Stiefelsohle fasste schräg Halt an der Stufe. Das Taxieren war mehr als deutlich.
Caidanis Gesichtsausdruck wurde noch finsterer, als er es ohnehin schon war und die Mundwinkel sackten bis in den Keller hinab. "Auch wenn Ihr es nicht zurück gebt, will ich es Euch sagen..." entgegnete er etwas widerborstig. "Ich suche einen Illidari, dessen - und ich zitiere: - ungebührlich herumlungerndes Unverhalten, die Unverschämtheit und Tatenlosigkeit dem Orden zu Ohren gekommen ist. Kommt Euch das bekannt vor?"
Oona hob eine Braue. "Aha? Geht das genauer? Hier treiben sich einige von uns herum. Man hörte unlängst einer habe sich für Schaukämpfe auf dem Markt hergegeben. Also. Welche multiplen Herumtreiber sollt Ihr da einfangen?" Der Tonfall ließ keinerlei Mutmaßung über die Gemütsverfassung zu.
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Caidanis seufzte schwer und verzog die Lippen, während sein Fokus weiterhin aufmerksam auf Oona ruhte. "Überprüfen. Einfangen nicht unbedingt", korrigierte er schon fast gelangweilt klingend und zog erneut den Nasenrücken kraus. "Und die Beschreibung passt schon recht genau auf Euch, Bruder... Nur... dass explizit das Fehlen von Waffen Erwähnung fand. Klingelt da was?"
Oona verzog den Mund. Der durchaus zuckersüß intonierte Satz auf Eredun, der die Verpaarung eines Grubenlords mit den Exkrementen eines alten Gottes blumig umschrieb - und zugleich treffend eine Beschreibung des Denunzianten ablieferte - war aber auch wahrhaft herrlich. "Soso", wechselte er wieder ins Thalassische, "seit wann muss man sich nun innerhalb der Strukturen rechtfertigen, wo man seine Gleven sicher unterbringt? Oder ist das so eine Sch.wanzvergleichsache?"
Caidanis stieß sich mit der Schulter von der Säule ab und näherte sich langsam, aber ohne Zögern dem anderen Illidari. Erhob dieser sich nicht, würde Caidanis erst am Fuße der Treppe Halt machen und das Gesicht leicht neigen, als sehe er direkt auf ihn hinab.
Er erhob sich tatsächlich nicht, schrägte aber den Kopf so an, als sähe er direkt hinauf. Nur einem sehr sensitiven Beobachter wäre wohl aufgefallen, wie sich die Muskeln strafften, obwohl sich die Haltung um keinen Millimeter veränderte.
"Mir persönlich ist es sch.eißegal, was Ihr und wo Ihr es treibt. Wirklich. Sch.eiß. Egal. Mich interessiert auch nicht diese Sch.wanzvergleichsgeschichte, die wohl dahinter steckt, wie und warum jemand Meldung über Euch macht... Ich bin nur der Idiot, der ausgeschickt wurde, sich das anzusehen. Also... habe ich irgendwelche Probleme von Euch zu erwarten? Mehr, als diese nicht vorhandene Kooperationsbereitschaft mit sich bringen?" fragte Caidanis leise und doch gereizt.
Oona zog die Lippe hoch. Das halbe Fletschen der Zähne war ein unwillkürliches und instinktives. Die Stimme senkte sich zu einem dunkleren und leiseren Raunen. "Dieser Bruder, der sich da über mich .. beschwert, hat mir in der Öffentlichkeit vor Bürgern Schläge angedroht. Nicht etwa auf Eredun. Das Vieh, das der gefressen hat, sah eher so aus, als hätte er sich zur Morgengarderobe n' Elfen angezogen, verstehst du, ja? Der hätte mich zermatscht. Ich bin nicht blöd.. von der Hierarchie der Eredar habe ich durchaus Ahnung. Vielleicht sollte der mal überprüft werden. Hat mir seinen Legitimationspass jedenfalls nicht gezeigt. Vielleicht hatte er ja auch keinen, wenn er petzen gehen muss wie ein ...lassen wir das."
Die nonverbale Unmutsbekundung wurde fast ohne Verzögerung erwidert, auch wenn sie vielleicht gar nicht Caidanis selbst gegolten haben mochte. Die Lippen zogen sich für einen Augenblick von den weißen Zähnen zurück und entblößten schon fast kaldoreiartig spitze Eckzähne, bevor der Rotschopf ein Knurren unterdrückte und die Schultern straffte. Er rief sich selbst zur Räson und nur die Ohren zuckten noch kurz wie aufgebracht. Alles in Allem wirkte der Dämonenjäger vor Oona jedoch nicht angriffslustig oder streitsüchtig. "Ja, ich verstehe. Dafür bin ich aber nicht da. Das ist eine Nummer zu groß für mich. Ich bin wegen dir hier." Ob der Wechsel der Anrede absichtlich oder unbedarft geschah, blieb wohl dahingestellt. "Also... tu mir den Gefallen und sag mir, was du hier treibst und warum du mit einem von uns in Streit gerietest. Vielleicht hat es sich damit erledigt."
Oonas Haltung entspannte sich zum ersten Mal - spürbar. Er hielt sich gar nicht lang damit auf, über eine Antwort nachzudenken. "Portal auf einem sch.eiß Kanaldeckel in Dalaran. Wusste erst gar nicht wo ich gelandet bin - jetzt bin ich hier - und das erst seit'n paar Tagen. Wenn man die Gleven mal beiseitelässt, um ein paar Kontakte zu knüpfen, ohne dass sie alle gleich Zeter und Mordio schreien in dieser neuen Lichtjüngergemeinde von Heuchlern.. ", der Kopf ging rundum bevor das Gesicht sich wieder Caidanis zuwandte, "und auf 'n Plausch am Brunnen steht - und exakt so wars - dann springt dieses Vieh aus dem Baum - aus dem Baum! - plustert sich auf und tut so als wärs Illidans höchstgesalbter Gottjünger, Sprachrohr und Erzengel oder weiß der Geier.. bedroht mich, obwohl der einen Sch.eiß weiß.. Echt, können die Frontsäue nicht an der Verheerten Küste mit Steinen malen oder sowas, was deren Intellekt eher angemessen wäre?"
Caidanis hob erst die eine und anschließend auch die zweite Augenbraue. "Aha...?" machte er wenig geistreich, während er der Geschichte lauscht - oder eher der Zusammenfassung derer. "Aus einem Baum?" Caidanis fasste sich an den Kinnbart, über den er sich mit den Fingern strich, die in abgerissenen Handschuhen steckten und eben jene frei ließen. "Ich nehme an, solchen fehlt nun das Endziel. Sie haben keine Existenzberechtigung mehr, auf die sie sich festbeißen können. Nur noch Reste zu beseitigen. Das lässt die Hormone oder den inneren Dämon überkochen."
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Er hob salopp die Schultern. "Die brauchen ein Ventil. Auf der Teufelshammer merkt man die Spannungen deutlich." Caidanis drehte den Kopf zu seiner Linken und ließ seine Aufmerksamkeit die Gasse entlangschweifen. "Wieso bleibst du hier, statt nach Dalaran zurückzukehren?" wechselte er dann das Thema zu Oona zurück.
Der hob den Kopf zur Seite, dann zur anderen, dann das Gesicht zurück zu Caidanis. "Tja. Wenn du mir sagst, wen man hier im Allgemeinen für ein Portal zurück f*cken muss, nur zu. Ich geb mir redlich Mühe, wie gesagt - ohne mit der Tür ins Haus zu fallen. Die lieben uns hier nicht abgöttisch, das sollte dir bewusst sein. Ich mag meine ehrliche Treppenstufe - hat mir treue Dienste geleistet", erläuterte er, während die Hand die Stufe tätschelte, "nicht zur zum Schlafen, man sieht hier einiges." Er runzelte die Stirn und verzog kurz den Mund. "Ist außerdem nicht unangenehm, mal was anderes zu sehen. Oder wieder. Je nachdem."
Caidanis Gesicht drehte sich zurück zu Oona und er neigte den Kopf leicht zur Seite schief, während er nachsinnend die Aufmerksamkeit auf den anderen Dämonenjäger kanalisierte. "Seit..." setzte er an und zog dann wieder - verächtlich diesmal - den Nasenrücken kraus. "Ich bin nun erst zum zweiten Mal wieder hier. In Dalaran rollen sie keine roten Teppiche aus, aber im Allgemeinen ist es dort und an der Küste ignorierbar gewesen. Was das Portal angeht, so gibt es offiziell gestellte im Turm, solange man die Taxe bezahlt. Wieso so ausgebrannt, Bruder?"
Oonayephetons Kopf vollführte eine Bewegung, zu der früher wohl eindeutig ein Augenrollen gehört hatte. "Ich war auf dem Weg p.issen zu gehen, da schleif ich doch nicht meinen ganzen Hausstand quer durch die G.osse." Schamgefühl Fehlanzeige. Andererseits - hochoffizielle Fragen beantwortete man bestenfalls direkt. Nicht? Der Dunkelhaarige seufzte schwer. Dann winkte er ab. "Vielleicht nehm ich mir besser gleich n' Strick. das kotzt mich alles nur noch an. Still wie'n Mäuschen, schön geduckt und a.rschkriechend passiert dir ein Sch.eiß. Wortwörtlich. Aber wehe du fällst irgendsoeinem profilneurotischen A.rschloch auf, schon ist die Hölle offen und alle Wichtel springen aufs Trittbrett."
Caidanis verzog das Gesicht und die Ohrenspitzen bebten einen Moment. "Ich würde dir ja Geld für den Rückweg anbieten, aber wenn du dir lieber einen Strick nehmen willst - bittesehr. Solltest du dich selbst töten, sag mir vorher Bescheid. Ich würde gern wissen, ob mit dem Fall von Argus auch unsere Seelen wieder sterblich sind." Caidanis Tonfall war so trocken wie die Wüste von Tanaris. "Außerdem hoffe ich, dass du mich nicht gerade einen Wichtel genannt hast."
Der andere wirkte einen Augenblick lang perplex. Das offen auf Caidanis ausgerichtete Gesicht und die spürbare Aufmerksamkeit wirkten konfus und nicht recht fokussiert - bis sich die Züge klärten. "Was?", fragte er dann. "Dich? Quatsch. Nein. Ich hab das auf die Kleingeister bezogen. Wirkst nicht so grenzd.ebil." Das Kinn ruckte auf Caidanis hin. Dann hob er die Schultern. "Meine Motivation zurückzukommen ist nicht grade durch deine Untersuchungskommission in persona gestiegen, wenn ich ehrlich sein soll", fügte er schlicht und stumpf an.
Caidanis gab einen nachdenklichen Laut von sich. "Gut", meinte er nur - vielleicht bezüglich der Wichtelei. "Was hast du stattdessen vor, solltest du nicht unepisch durch eigene Hand abtreten?" wollte er wissen und lenkte seine Aufmerksamkeit musternd über Oonas Erscheinung. "Wird da unten eigentlich immer noch Bier verkauft? Ich könnte eines vertragen." Ein salopper Wink ging zu Oonas Rechter und die Straße hinab.
"Müsste", antwortete Oona, dessen Aufmerksamkeit dem Handwink gefolgt war. "Ach, ich weiß auch nicht. Ich hab hier ein, zwei ganz nette Bekanntschaften gemacht. Die pflegen?" versetzte er halbfragend. "Dieses ganze Geheuchel geht mir einfach auf die Eier. Was soll der Sch.eiß? Denunzieren gehen.." Er machte Anstalten sich zu erheben, ordnete routiniert die Kiltsäume und ruckte die Gleven zurecht. Wortloses Einverständnis wohl.
Caidanis ließ die Aufmerksamkeit einen Deut länger als nötig auf Oonas Brustkorb liegen und drehte dann abrupt den Kopf zur Seite. "Aha", war die lakonische Antwort und schließlich vollführte er die Drehung mit dem ganzen Körper. Wer immer Oona gerade Caidanis als Spürhund hinterhergeschickt hatte, hatte wohl die falsche Wahl getroffen. Der Rotschopf setzte sich in Bewegung, darauf achtend, dass und ob der andere mit ihm ging.
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Oona brummte nur leise in sich hinein und folgte dem anderen einfach nach, die Gasse hinab und bis vor den Torbogen der örtlichen Sonnentropfenkelterei.
Caidanis blieb stehen und musterte flüchtig den Betrunkenen vor der Tür. Ein dunkles Brummen entrann seiner Kehle, bevor er Oona bedeutete, er könne ruhig den Vortritt haben. War ja nun faktisch heimisch hier...
Der Dunkelhaarige zog kurz Luft durch die Nase ein. "Yep, riecht eindeutig nach Bier", kommentierte er den Betrunkenen an der Hausecke. Er warf die Vorhänge weitschweifig beiseite, so dass es ohne Probleme möglich war, vor dem Zurückfallen daran vorbeizuschlüpfen. Gleven hin - Gleven her.
Caidanis trat neben Oona, als sie die Spelunke betreten hatten und ließ seine Aufmerksamkeit schweifen. Der Illidari konnte spüren, dass Caidanis verspannt war und Unwohlsein ausstrahlte. Oonayepheton drehte den Kopf der so auffällig patrouillierenden Wache nach und schnaubte leise. "Bloß nicht so offensichtlich", murmelte er. Verspannt wirkte er gar nicht. Dafür missgestimmt. Lauter ergänzte er: "Bin gespannt, ob du welches kriegst. Mir haben sie einen Fusel angedreht, der seinesgleichen sucht. Ich glaub in Dalaran füttern sie das mit Maische den Viechern.."
Caidanis legte die Ohren zurück, bis sie gegen die gedrehten Hörner stießen. "Wo kam die Wache her...? In der ganzen, verdammten Gasse war keine zu sehen gewesen?" murmelte er wie zu sich selbst und gab sich einen sichtlichen Ruck, um auf den miesepetrig dreinblickenden Wirt zuzutreten.

Ins Reine geschrieben zu Lenny Kravitz - Are you gonna go my way
https://www.youtube.com/watch?v=8LhCd1W2V0Q
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[Caidanis]
Fortsetzung

Kellermeister Sonnentropfen gab der Gastwirtin Velandra einen Wink, er würde das schon regeln, sodass die abgehalfterte Schankdirne sich rauchend auf ihrem Platz hinter dem Tresen zurücklehnte und nur zusah, während der Mann das Glas, das er gerade mit einem dreckigen Lappen poliert hatte, klangvoll auf den holzernen, narbigen Tresen stellte. Ein finsterer Blick traf den Dämonenjäger, gespickt mit Abscheu. "Was willst du hier, Dämon? Gibt es keine mehr umzubringen da draußen, dass ihr euch alle schon in Silbermond rumtreibt und die Stadt verpestet?" Sein Tonfall war gehässig.
Oona trat die paar Schritte schräg hinter Caidanis und verschränkte langsam die Arme. Keinerlei deutbare Mimik. Die Aufmerksamkeit lag auf dem Kellermeister. Spürbar.
Caidanis gab einen leisen, zischenden Laut von sich und unterließ gerade so das Zähne zeigen, während der Mann ihn anranzte. Die Ohren verblieben zurückgelegt und eine Hand wanderte an den Geldbeutel, der an seinem Gürtel baumelte. "Ich hätte gern zwei Feierabendbier", überging er die Worte des Kellermeisters völlig.
Kellermeister Sonnentropfens Blick schweifte zu Oona hinüber und die blanke Abscheu lag in seinem Blick. Es war mehr als Ablehnung und Unbill. Außerdem wirkte der Elf dumm und streitlustig. "Ist uns ausgegangen. Nichts mehr da."
Oona senkte beide Mundwinkel zu einem vollendet mitfühlenden Ausdruck. "Wie schrecklich. Wohl auch der Wein?" erkundigte er sich besorgt.
"Der Wein... Ja, wo Ihr es gerade erwähnt", sagte der Mann aalglatt und in der Gewissheit, dass diese 'Lüge' erkannt werden würde, "Ist uns auch gerade ausgegangen. Wenn ich so drüber nachdenke, ist nichts mehr da."
Oona schnalzte bedauernd mit der Zunge. "Das sollte unverzüglich der Kämmerei des Kurators mitgeteilt werden.. nicht dass er vergeblich auf einen Trunk hereinsieht, der arme Mann.. oder gar die Mädchen vollkommen umsonst schickt."
Caidanis biss sich kurz auf die Unterlippe und neigte den Kopf marginal, während er einmal betont ruhig ein und wieder ausatmete. "Es wäre wirklich zu freundlich, wenn Ihr uns einfach zwei Bier verkaufen könntet. So wärt Ihr uns schnell wieder los."
"Ha!" machte der Mann und lachte mit einer Stimme, süß wie Schmirgelpapier auf einer Schiefertafel. "Der war gut! Der Kurator! Sieh dich um, Dämonenpack! Ach ne, kannst du ja gar nicht! Das tut mir aber leid... Und jetzt raus hier, hier gibt es kein Bier für solche wie euch!"
Lazai schob mit der Schulter den Vorhang zur Seite und sich hindurch. In jeder Hand hielt er einen leeren Becher Tee und der felverhangene Blick sah sich kurz um. Er blinzelte, als er neben dem Personal noch Gäste vorfand. Er blieb erst einmal einfach stehen, um sich ein Bild zu machen und um sich nicht vorzudrängeln.
Oona lässt die Zähne in einem unbeeindruckten Lachen aufblitzen. "Erzkurator Varro'then Sonnensucher, ganz recht, habt schon recht verstanden. Und soweit ich mich entsinne, schickt er Euch immer diese kleine rassige mit den fuchsbraunen Haaren und dem Grübchen in der rechten Wange.. wie war der Name noch gleich.. ?" Nein, im Hinterkopf hatte er noch keine Augen. Und gerade war der Kellermeister auch zu amüsant. Wie ein.. brennendes Paket Hundesch.eiße unter der Fußmatte.
Kellermeister Sonnentropfen hat gerade auch keine Augen für seinen neuen-alten Gast, sondern starrte an Caidanis vorbei zu Oona, der ihn wohl auf dem falschen Fuß erwischt hatte. Er klappte den Mund einen Moment lang auf und starrte ihn an, auf der Suche nach einer schlauen Antwort, während die Wirtin im Hintergrund nur weiter an ihrer Zigarre zog und sich im stinkenden Dunst halb verborgen zurückhielt. "Was zum..." sagte der Mann schließlich. "Habt ihr nicht gehört?! Schert euch raus!"
Lazai runzelte sachte die Stirn, während er auf die Worte lauschte und versuchte einen Überblick über die Situation zu bekommen. Sein Blick schweifte von dem einen Illidari zu dem anderen und hin zur Wirtin und zum Kellermeister. "Ganz schön laut, für die nächtlichen Stunden", meldete er sich zu Wort und hielt der Gastwirtin mit finsterer Miene seine Becher hin. "Was ist hier los?"
"Nichts, was dich anginge, Junge. Halt dich besser da raus", wisperte sie, noch mit Zigarre im Mund und deutete auf den Tresen. "Stells einfach hin."
Oonayepheton drehte den Kopf - und das Lachen wurde breiter. Er kommentierte zunächst gar nichts. Je ungehaltener der Kellermeister wurde, desto entspannter und sogar gelöster schien er dazustehen, ganz im Gegensatz zu Caidanis, dessen ganze Haltung von verspannter Muskulatur zeugte und die zurückgelegten Ohren und verzogenen Lippen von deutlichem Missmut. Für Lazai hatte er nicht mehr als ein Kopfdrehen übrig, mit dem er ihn kurz, aber wachsam abschätzte.
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Lazai zog die linke Braue langsam hoch und stellte die beiden Becher nahezu geräuschlos auf den Tresen. Dann verschränkten sich die Arme locker vor der Brust und er musterte erst die gehässige Miene des Kellermeistert und dann Caidanis Haltung. Letztendlich verharrte das Augenmerk noch einmal auf Oona. Fragend wurde eine Braue hochgezogen, er schien sich noch nicht sicher, in was für eine Situation er hier geplatzt war.
"Das ist doch wahnwitzig... wegen einem Bier", knurrte Caidanis schließlich leise, als beim Check von Lazai wohl nicht viel herumkam und so drehte er sich schließlich prompt zu Oona herum, während der Kellermeister halblaut raunte: "Genau... schert euch weg."
Oona stand ebenso mit verschränkten Armen da, sah erheitert aus, und strahlte das ebenso deutlich aus wie Entspannung. Das schräge Lächeln in Lazais Richtung wirkte amüsiert. "Kein Bier für solche wie uns", erläuterte er in die Richtung des jungen Elfen an Caidanis vorbei, bevor die Aufmerksamkeit zu diesem zurückkehrte. "Habs dir ja gesagt", ergänzt er durchaus nicht unzufrieden.
Caidanis erwiderte Oonas rechthaberische und widerlich zufriedene Art mit einem Grinsen, das genauso gut ein Zähnefletschen gewesen sein könnte. Wortlos.
Lazai furchte auf Oonas Worte hin noch einmal die Stirn und atmete die eingezogene Luft scharf aus. "Dann wollt Ihr mein Gold auch nicht, verstehe ich das richtig?", fragte er mit einem Blick zum Kellermeister, der dann weiter zu der Gastwirtin schwenkte. "Die Geschäfte müssen ja über die Maße gut laufen...also." Es gab ein klimperndes Geräusch, als er irgendwo auf seine Robe klopfte. Sicherlich eine eingenähte Tasche, in der der Goldbeutel aufbewahrt wurde.
Kellermeister Sonnentropfen sagte: "Was?" Kopf und Blick schwenkten zu Lazai. "Wieso? Doch... sicher. Du... Ihr!.. seid willkommen hier."
Oona richtete die Aufmerksamkeit zurück auf Lazai. "Und du Täubchen? Wirst du zur Nachtigall? Ist spät.." Der zweite Becher war ihm nicht entgangen, nein, war er nicht. Das Grinsen zuckte wieder auf, als er das Geschehen verfolgte. Sein beiläufig eingeworfener Kommentar tat ja nichts weiter zur Sache - jedenfalls war der Gräusch von Gold stets lauter als Worte, was solche Spelunken betraf.
Lazai warf dem Kellermeister einen schiefen Blick zu. "Aha...", kommentierte er knapp und mit offener Missbilligung im Tonfall, als er in die Robe griff und den Geldbeutel hervorholte. "Dann hätte ich gerne zwei Bier. Und ein wenig mehr Freundlichkeit gegenüber meinen Gästen.." Er zog das Beutelchen auf und holte demonstrativ suchend die eine oder anderre Münze heraus. Dabei sah er zu Oona herüber und lächelte schief. "Wenn die Katze aus dem Haus ist, dann tanzen die Mäuse auf dem Tisch. Oder wie ist das bei Vögelchen?"
Verdattert blickte der Kellermeister Lazai an. "Eure Gäste...?" echote er in dessen Worte hinein und erinnerte sich vage an das Mädchen, mit dem der Bengel vorher Tee getrunken hatte. Es brauchte einen Moment, bevor sein Blick sich wieder verfinsterte und zu den Illidari schwenkte. "Die trinken nicht hier drin!" schnappte er.
Oona gab ein süßliches 'uhuhuhu-huu' zum Besten und lächelte mit fein aufgeschwungenen Mundwinkeln. "Verstehe." Dann schwenkte die Aufmerksamkeit zum Kellermeister der Tiefgaragenlaunen um, ohne das feine Lächeln zu verlieren oder gar auch nur abzuschwächen. Widerlich. Ja. Widerlich nett.
Caidanis umrundete derweil Oona und schien weiterhin alles andere als gut gelaunt zu sein. Er observierte die Situation jedoch nur noch passiv und eher schon auf dem Sprung nach draußen.
Lazai zog bei Oonas Erwiderung einen Mundinkel hoch und lächelte schief, wobei er aus den Augenwinkeln Caidanis beobachtete. Nur nicht zu aufdringlich die Hörner ansehen. Er räusperte sich leise, als er sich dessen bewusst wurde und da ja auch noch der Kellermeister eine Antwort verlangte. Inzwischen hatte er eine schöne Summe Münzen in der Hand, gut sichtbar. Die jetzt leider mit einem bedauerlichen Blick zurück ins das Säckchen wanderten. "Das ist aber schade. Aber wie gesagt, wenn ihr meine Münzen nicht wollt..." Die Brauen wandertn wieder nach oben, der Blick war fragend.
"Ihr könnt das Bier haben, Junge... aber die trinken das nicht hier drinnen", knurrte der Mann am Ende seiner Geduld angelangend und sah demonstrativ nicht zu den Dämonjägern hinüber, sondern finster Lazai an.
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Oona verknifft sich sichtlich Lachen UND Kommentar. Der sicher irgendetwas mit Vieh und Tränke zu tun gehabt hätte, während Lazai den Kopf nachsinnend von der einen Seite zur anderen wiegte. Flüchtig ging der Blick über die Schulter, dann schaute er mit einem Nicken zum Kellermeister zurück. "Gut. Dann das Bier." Begeisterung sah anders aus und die Augen waren leicht geschmälert, als er dann doch wieder Münzen hervorholte.
Kellermeister Sonnentropfen stellte wortlos und angepisst zwei Flaschen seines - billigen und wässrigen - Bieres auf den Tresen und starrt Lazai an.

Nach einigem weiteren Hin und Her und Gefeilsche um Trinkgefäße endeten sie schließlich mit den ehemaligen Teebechern in der Hand. Ja, wenn man nicht einmal eine Flasche anvertraut bekommen sollte, dann lag einiges im Argen in dieser hübschen Stadt der Fassaden. Lazai hatte sich daraufhin unverhältmäßig rasch entschuldigt und zurückgezogen, was im reinsten übertragenen Sinn ein weinendes und ein lachendes Auge bei Oona auslöste. Seine Gedanken amüsierten ihn nachhaltig, aber nicht unmittelbar sichtbar - oder zuzuordnen.
Oona drehte den.. Becher zwischen spitzen Fingern, drehte dem Herrn Wirt das Gesicht über die Schulter zu und lächelte nicht sehr höflich, sondern schon beinahe impertinent süffisant. Als die Aufmerksamkeit zu Caidanis zurückkehrte, nickte er nach dem Durchgang auf den königlichen Markt hin und schürzte fragend die Lippen.
Caidanis sah unbegeistert aus, weiterhin. Auch nachdem Lazai ihnen nun doch noch ein Bier organisiert hatte, bevor er ging, war er alles andere als erquickt über die hiesige Gastfreundlichkeit – Dämonenjäger hin oder her. Den Becher trug er in der linken Hand, nickte Oona zu und würdigte dem Gastwirt keines Blickes mehr, ebenso wenig wie der rauchenden Vettel. Angepissten Schrittes begab er sich zum Ausgang Richtung Markt.
Oona legte das Grinsen nicht gänzlich ab, folgte Caidanis allerdings ohne großen Verzug - und ohne einen Tropfen von der Plörre zu verschütten.
"Und wo begibt man sich nun so hin, ohne das ein Lynchmob erscheint?" murrte Caidanis.
Oona zuckte mit den bloßen Schultern - vornehmlich mit der rechten, an deren Arm kein Becher angehängt war. "Ist völlig egal. Der einzige, der mich hier ernsthaft lynchen wollte, war dieses stinkende Grubenlordderivat."
"Dann...", meinte Caidanis langsam und wohl ein wenig unschlüssig. "Setzen wir uns hier irgendwo an den Randstein?" Die Ohren waren aufmerksam aufgerichtet und die Miene blieb sauertöpfisch.
Ungesehen - und ungehört! - war Linndriel den beiden Elfen aus dem Gasthaus heraus auf den königlichen Markt gefolgt, wo sie einfach hinter Oonayepheton stehen blieb und schmunzelnd die Arme vor der Brust verschränkte. "Nichtmal betrinken kann man sich hier ohne Ärger, mh?" sagte sie dann mit ihrer etwas kratzig klingenden Stimme an den Elfen gerichtet, welchen sie offenbar zu kennen schien. Seine Begleitung wurde einen Augenblick lang eingehend gemustert.
Oona - den Mund schon geöffnet, um eine Antwort zu geben - schwenkte herum. Der linke Mundwinkel zuckte nach oben, der rechte nach unten. Diese Art Gesichtsakrobatik, die ein schräges Lächeln formte, ging einem eingehenden Gefühl der Musterung voraus. "Wer spricht denn von Betrinken?"
Caidanis' Ohren zuckten angefressen in Richtung Hörner und er drehte sich kurz nach Oona herum und musterte Linndriel scheinbar von oben bis unten. Jedenfalls hatte sie das Gefühl, trotz Augenbinde. Der rothaarige Illidari wirkte missmutig und hielt sein schales Bier.
"Nicht betrinken? Wozu sonst der Alkohol?" Die Elfe runzelte die Stirn, so dass sich eine kleine Falte zwischen den schmalen Augenbrauen bildete. Offenbar sah sie Alkohol lediglich als Rausch-, nicht als Genussmittel an.
Oona lachte ein kleines, lautloses Lachen, das nur kurz seine Zähne im späten Licht des Tages aufblitzen ließ. "Das ist nur Bier. Von so nem Becher als Betrinken zu sprechen wäre viel zu schmeichelhaft für die Güteklasse, die uns da wahrscheinlich eingeschüttet wurde. Und du? In welcher Vorhangfalte hast du gesteckt, dass wir dich übersehen haben? Hast ja scheinbar die ganze hübsche Szene mitbekommen." Keine Sekunde verlor die Elfe das Gefühl - doppelt - angestarrt zu werden. Oona nahm den Becher hoch und nippte bezeichnenderweise. Das Schlucken konnte sie sehen - und hören. Drei lange Züge.
Caidanis schnitt nur eine Grimasse und schien sich nicht ernsthaft am Gespräch beteiligen zu wollen. Stattdessen lag seine scheinbar ungeteilte Aufmerksamkeit weiter auf Linndriel, die Augenbrauen dicht über die schwarze Augenbinde hinabgezogen.
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Linndriel griff in eine lederne Tasche, welche sich unter ihrem langen, bereits ziemlich mitgenommenen Umhang verborgen hatte, zog mit einem schelmischen Grinsen eine äußerst teuer aussehende Flasche Wein hervor und hielt diese den Elfen entgegen. "Die habe ich mir ausgeliehen, nachdem ich gesehen habe, wie dieser Kerl mit Euch umgesprungen ist. Ich schätze die Qualität dieses Tropfens ist besser als die des Biers." Wo sie sich während des Unterfangens aufgehalten hatte, schien sie für sich behalten zu wollen, denn auf die Frage des Elfen ging sie nicht näher ein.
Oonas Brauen hoben sich ein kleines Stückchen. "Ausgeliehen, soso?" Nach einer rhetorischen und minimalen Pause fügte er an: "Schätze ich auch." Und n
ach einer winzigen Drehung des Kopfes, während der das Gefühl kurz nachließ, angestarrt zu werden, kehrte die Aufmerksamkeit von Caidanis zu Linndriel zurück. "Netter Zug von dir. Trinkst aber selbst nicht - oder doch? Klang fast so, dein Tönchen zum Betrinken."
Linndriel deutete mit einem Kopfnicken auf den Korken der Flasche, welcher zeigt, dass diese bereits geöffnet wurde. "Ich habe mir erlaubt zu probieren, bevor ich ihn euch gebe. Also ja, ich trinke auch." Auffordernd wedelte sie mit der Flasche vor den Beiden hin und her, in der Erwartung, dass sie das "Geschenk" annehmen würden.
Caidanis schürzte die Lippen und drehte den Kopf dezent in Oonas Richtung. Nach einem theatralischen Seufzen fragte er nach: "Bist du hier alsbald fertig? Ich sehe hier zumindest keine Stehtische für eine plauschige Runde..."

Ein dritter Dämonenjäger, der schlicht aufgrund seiner Größe von sicherlich an die 1,90 Meter und seiner massiven Statur unmöglich zu übersehen war, war aus dem Durchgang auf den königlichen Markt getreten und hob locker die Hand in Richtung der Illidari. "Bal'a dash." Auch Linndriel winkte er noch einmal lax zu.
Linndriel zuckte kaum merkbar zusammen, als die Stimme des Fremden unerwarteterweise hinter ihr ertönte. Sie beließ die Begrüßung bei einem knappen Nicken.
Oona nickte dem Illidari gemessen zu. Zu kennen schien er ihn nicht, der gegenseitige Respekt- und allgegenwärtige Vorsicht - waren allerdings spürbar. Der Hüne war muskulös. Narben zogen sich über das, was man von seinen Armen sehen konnte, allerdings vielleicht weniger, als für einen Krieger üblich. Obwohl man es hier sicherlich mit einem Kämpfer zu tun hatte, fehlte ihm das dumme und gefährliche der üblichen Palisadenbrecher. Die Geschmeidigkeit und der Aufbau der Muskulatur deuteten eher auf dauerhaftes Training als auf einen massiven Eredareinfluss hin, auch wenn in seinen Augen offen die Felflammen loderten. Er trug keine Augenbinde. Caidanis Aufmerksamkeit huschte sofort zu ihm hinüber, als dieser auf der Bildfläche erschienen war und mit miesepetrigem Gesichtsausdruck nickte er dem Ordensbruder zu. "Ebenfalls, Bruder", murrte er und strahlte dabei deutlich weniger Skepsis aus, als Oona.
Der große Rothaarige fixierte die Drei. "Was führt Euch nach Silbermond?" Er trat ein wenig zur Seite, wohl um nicht mitten in der Gasthaustür zu stehen.
Oonayepheton leerte zeitgleich den Becher mit der Bierplörre und nickte Linndriel zu. "Schick, schick, dann .. wir waren bei Randstein, wenn du nichts dagegen hast - in Dalaran hattest du's nicht, wenn ich mich recht erinnere. Dann setz dich dazu und wir teilen das Ding." Es klang irgendwie nach situativer Entscheidung - dann schwenkte der Blick zum Fragenden - und dem zu antworten schien er Caidanis zu überlassen.
Dass nicht sofort und von allen dreien eine Antwort erfolgte, schien dem Frager nichts auszumachen. Er rieb einen knallroten Apfel locker an seinem Hemd und biss hinein.
Caidanis Mundwinkel sackten noch weiter in den Keller, als Oona mal eben entschied, dass sie das Mädchen mitnehmen würden... Das auch noch. Er hätte wohl die Augen verdreht, wenn er gekonnt hätte. Mit einem leisen Seufzen drehte er sich dem Fragenden zu und antwortete mit gesenkter Stimme und ein unangerührtes, schales Bier in Händen: "Eigentlich war ich hier um den Ordensbruder dort nach einer Beschwerde zu überprüfen... die sich als heißer Rauch entpuppte und nun gestaltet sich selbst ein kurzer Aufenthalt in dieser Stadt als recht.. fragwürdig."
"Sehr gern", richtete sich Linndriel leise genug an Oonayepheton, um Caidanis nicht ins lautere Wort zu fallen, während sie die Flasche vorsichtig wieder in ihrer Tasche verstaute, nur zur Sicherheit. Man wollte ja nichts riskieren. Dann wanderte ihr Blick beobachtend zwischen den drei Illidari hin und her, das Gespräch verfolgend, ohne selber etwas dazu beizutragen.
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Der Große hob die breiten Schultern. "Weiß nicht. Es gibt schlimmere Städte als Silbermond. Und es ist nicht so, als hätten wir gerade eine Legion zu bekämpfen." Er rollte locker mit den Schultern, 'musterte' die beiden Illidari noch einmal und hob die Schultern abermals. "Aber gut, dass der Verdacht unbegründet war, schätz ich."
"Bal'a dash, Norael. Guten Abend die Herrschaften, die ewige Sonne möge euch leiten." Die Stimme in ihrem Rücken, ein samtiger Bariton, erklang aus dem Nichts - aber vielleicht waren sie einfach zu abgelenkt gewesen?
Oona murmelte etwas, das sich ganz wie eine Bestätigung des Kommentars dessen anhörte, der soeben als Norael angesprochen worden war, warf den Becher nicht über die Schulter, obwohl man seiner Haltung ansehen konnte, dass er es für einen Moment erwogen hatte und drehte den Kopf der fünften Stimme des Abends zu. Ein Gefühl des Anstarrens, bevor ein Nicken folgte.
Der Hinzugetretene lächelte Norael noch immer offen an, die anderen Blutelfen wurden mit einem zurückhaltenderen, höflichen Lächeln aus goldenen Augen gemustert. Der kornblonde Goldäugige war in durchaus nicht billige, weiße Roben mit ebenso goldenen Säumen gekleidet; die klar geschnittenen Züge ließen sich nur als hübsch bezeichnen. Obwohl sonnengebräunt, wies seine Haut keinen Makel auf.
"Scheinbar haben einige Leute hier vergessen, dass wir für und nicht gegen sie gekämpft haben", murrte Caidanis und hob ebenfalls flüchtig die Schultern an, bevor das rechte Ohr nach hinten ging und er den Kopf leicht in die Richtung des Robenträgers neigte. "Guten Abend", erwiderte er grüßend.
Norael biss in seinen Apfel und grinste zu dem sicher zwei Handspannen kleineren Blonden herüber. "Hey." Er hob die Hand in seine Richtung. "Aber gut, dann ... schönen Abend in Silbermond, denk ich?" Er hob die Schultern. Das schien er oft zu tun. "Ich kann das Obst von drinnen empfehlen."
Oona gab auf den Wunsch abermals ein nonverbales Geräusch von sich, das sich nach einem zustimmenden Ge-hm-e anhörte und auch Caidanis wandte sich nochmals an Norael: "Ja, die Anschuldigung war ungerechtfertigt und mein Dienst hier eigentlich bereits erledigt. Bevor Ihr geht... was verschlägt Euch hierher?"
Der Blonde sah mit gerunzelter Stirn zwischen den Dämonenjägern hin und her. Er schwieg jedoch.
"Nun ... es ist meine Heimat, und ich habe hier wenigstens ein Zuhause. Sofern wir keine Einsätze haben ... muss ich auch nicht auf der Teufelshammer herumlungern, oder?" Norael hob - zum vierten? fünften? Mal die Schultern und biss abermals in seinen Apfel. "Und wenn man nicht mit gezückten Knochengleven durch die Gegend rennt, sind die Leute ein wenig zugänglicher. Als Hinweis." Er hob einen Mundwinkel, schien die Worte aber absolut ernst und hilfreich zu meinen, nicht sarkastisch.
"Nein, müsst Ihr natürlich nicht... nicht, wenn Ihr Euren Geruchssinn noch behalten wollt", murmelte Caidanis und zog den Nasenrücken kraus. "Und zu meiner Entschuldigung... die Gleven führe ich nur durch die Stadt spazieren, da ausstand, ob ich ihn hier.." Er deutet knapp hinter sich. "..nicht vielleicht einen Kopf kürzer machen oder zumindest mit mir schleifen müsste. Das ist nicht... nun ja, mein Freizeitstil."
Der Blonde musterte besagte Gleven eingehend ohne seine Position zu verändern.
"Ergibt Sinn", nickte Norael.
Oonayepheton murmelte etwas, das recht deutlich als "wie nett.." zu klassifizieren war, drehte den Kopf in eine vollkommen andere Richtung und zog die Lippe hoch. Missbilligend.
"Aber gut ... ich lass euch mal eure Ruhe. Trinkt nicht zu viel." Norael biss in seinen Apfel und winkte mit der freien Hand, bevor er ohne Umschweife zu dem blonden Sin'dorei auf die Straße trat und ihn übergangslos ansprach. "Willst du heim, oder noch was essen?" Die Szene wirkte so privat, dass man sich unwillkürlich in die Rolle eines Voyeurs gezwungen sah.
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Caidanis drehte sich mit dem fremden Dämonenjäger mit und schien seine Aufmerksamkeit nochmals auf Lichtwirker zu legen, der das deutlich spüren konnte. Knapp wurde nochmals in diese Richtung genickt. "Alles Gute..." sagte er langsam und nachdenklich, die gerade gefundene Gesellschaft ziehen lassend. Oona reihte einen weiteren unartikulierten Laut an die vorgehenden.
"Einen angenehmen Abend", wünschte auch der Blonde, nickte den beiden Dämonenjägern und der Elfe dahinter freundlich zu, bevor er zu Norael blickte. "Ah...hm...ich habe nicht wirklich was vor? Hast du etwas zu tun oder dergleichen?"
"Hätt ich was zu tun, würde ich nicht apfel-naschend durch die Gegend laufen." Norael grinste schief. "Dann lass heim." Er rollte die Schultern. "Hattest sicher einen langen Tag."
"Hm, der Sonnenzornturm halt...irgendwas brodelt." Der tatsächlich zwei Handspannen kleinere Blonde zuckte sacht mit den Schultern, bevor er sich in Bewegung setzte und die beiden die Straße entlang davongingen. Seite an Seite.
Caidanis senkte die Stimme und raunte leise etwas gen Oona. Das Eredun war gut verständlich. "Wirkt das nur auf mich so oder scheint es, als habe dieser Illidari eine... Beziehung... mit diesem Lichtbengel?"
Oona nickte bestätigend und antwortete ebenso auf Eredun - flüssig. "Schien mir ebenso." Mehr sagt er dazu dann auch allerdings nicht. Dem Tonfall, sofern man den feinen Sinn für die Zwischentöne des Dämonischen hatte, war allerdings zu entnehmen, wie fragwürdig ihm das erschien.
"Hm...", machte Caidanis und schwenkte das Bier im Becher. "Können wir uns jetzt bitte setzen?"

Immerhin war der breite Randstein um die Rabatten nicht der unbequemste Platz zum sitzen. Unverzüglich und ohne weiteres Wort war Oona die Stufen zur Straße hinaufgestiegen, hatte sich nach links gewandt und unter Zupfen und Richten der Stoffe mit dem Becher in der Hand umständlicher wirkend als es tatsächlich war, gesetzt.
Caidanis nahm die Gleven mit geübten Griffen ab, ohne sich selbst in Stücke zu schneiden und legte sie hinter sich im Gras ab. So war der erste Eindruck vielleicht nicht ganz so... zahnig? Der Becher hatte derweil seinen Platz neben ihm auf dem Beetrand gefunden und im lockerem Schneidersitz nahm der rothaarige Illidari dann neben Oona Platz. Der seinerseits hängte die Gleven nicht etwa aus den Schultergurten aus, sie scharrten hinter ihm ins Gras.
In der linken Hand die Flasche Wein, in der rechten Hand eine zerknitterte Zigarette haltend, ließ sich Linndriel auf der anderen Seite Oonas niedersinken. Sie stopfte sich den Stummel zwischen die Lippen, während sie mühevoll den Korken von der Flasche löste, um diese anschließend dem Illidari zu ihrer linken zu reichen.
Oona hob die selbige in einer dankenden Geste gen Linndriel und kippte dann einfach den Bierbecher mit dem Wein voll. Zu zwei Drittel immerhin, kurz richtete sich die Aufmerksamkeit zu Caidanis. Hatte der seinen Becher leer? Wohl eher nicht. "Lieber das hier?" Und die Flasche wurde gehoben.
Caidanis würdigte die Frau wenig Aufmerksamkeit derweil. Stattdessen griff er nach seinem Bier und kostete die Plörre, die auch nichts anderes war als das. Enttäuscht verzog er die Lippen und drehte das Gesicht zu Oona. "Hrhmpf... weiß nicht."
Oona schien kurz zu überlegen. Dann stellte er seinen Becher vor sich ab, wand Caidanis den Becher aus der Hand, schüttete den Sch.eiß in einem weiten Bogen über die Straße, schüttelte aus und schenkte Wein ein. Reichte den Becher daraufhin an Caidanis und die Flasche zurück zu Linndriel.
Caidanis klappte den Mund auf und wieder zu, während er Oonas Handlung beiwohnte. Als er dann alsbald den neu gefüllten Becher zurückerhielt, nippte er wortlos daran.
Linndriel nahm die Flasche zurück und schenkte sich selbst ebenfalls einen Becher ein. Danach wurde die Flasche zwischen sich und Oona auf den Boden gestellt und ein kräftiger Schluck des Getränks genommen. "Seid ihr beiden eigentlich Freunde?" fragte die Elfe dann auf einmal aus dem Nichts heraus an die Illidari gewandt.
Caidanis gab einen grunzenden Laut in seinen Becher zum Besten und nippte weiterhin eher verhalten am Wein. Ein gutes Bier wäre ihm deutlich lieber gewesen.
Oonayepheton beugte sich betont langsam langsam nach vorn und nahm den eigenen Becher von der Straße, bevor er sich noch sehr viel langsamer zunächst einen Schluck Wein genehmigte - und bevor er nahezu in Zeitlupe den Kopf betont zu Linndriel drehte. "Weiß nicht." Und dann anfügte, ohne sich zu Caidanis umzudrehen: "Sind wir Freunde?"
"Ich kenne nicht einmal Euren... oder deinen verdammten Namen..." erwiderte der unklar und ließ den Becher sinken, den er mit beiden Händen umschloss und im Schoß abstellte.
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Oona nahm abermals einen Schluck und das mit Absicht, während seine Aufmerksamkeit sehr viel rascher zu Caidanis hinschwenkte als die vorherige zu Linndriel. "Oonayepheton", antwortete er kurz und knapp, nicht davon ausgehend, dass andere Namen (seinerseits) hier gerade eine Rolle spielen. Auch wenn sie vielleicht im Stillen herumplärren mochten. Er wirkte beherrscht.
"Ein ausgefallener Name..." merkte Caidanis an und schien Oona seinerseits wieder zu inspizieren. "Caidanis." Er selbst wirkte eher reserviert als beherrscht und mit der Allgemeinsituation unzufrieden. Wohl schien er sich jedenfalls nicht zu fühlen - Wein hin oder her.
Oona seinerseits hob den Becher auf die Vorstellung und ein weiterer Schluck folgte. Dann - noch während der Wein im Mund zerrann, kommentierte er: "N Name macht noch keinen Freund." Und wiederholte: "Sind wir..Freunde?" Die Betonung, vorsichtig und misstrauisch zugleich, ließ weitreichende Schlüsse über die 'innige' Beziehung zu.
"Wenn du wissen willst, ob wir Feinde sind, so lautet die Antwort nein. Aber wie bitte definierst du 'Freunde'? Wir kennen uns nicht einmal einen Tag lang und ich weiß - bis auf das wenige Hörensagen und eine Beschreibung - rein gar nichts von dir." Mit ärgerlich gerunzelter Stirn ließ die linke Hand den Becher wieder los und die rechte führte ihn zum Mund, wo Caidanis einen betonten Schluck heraus nahm.
"Eben das", antwortete Oona vage, jetzt konnte man sich aussuchen, wo das nun hinpassen sollte.
Er drehte den Kopf wieder Linndriel zu und meinte mit beiläufig inszeniertem Hochziehen beider Mundwinkel: "Beantwortet das die Frage?"
"Es.. beantwortet die eine Frage, und wirft neue Fragen auf, aber ja." Sie setzte ein äußerst misslungenes Lächeln auf und zog die Brauen sachte hoch. Dann blickte sie mit einem nicht zu deutenden Blick zwischen den beiden hin und her, ehe sie die dabei aufkommenden Gedanken mit einem knappen Kopfschütteln abtat.
"Und beantwortet nicht meine Frage danach, wie du Freundschaft definieren würdest, Oonayepheton...", murrte Caidanis neben dem anderen Dämonenjäger und rückte sich in eine etwas bequemere Position.
"Weiß er überhaupt, was das ist?" Linndriel warf Oona einen fragenden Blick zu.
"Zunächst", versetzte der, "als nicht-Feindschaft ohne feindschaftliche Handlungen, zu der inhaftierung, mitschleifen oder einen Kopf kürzer machen zählen würde." Der Tonfall klang ein bisschen provokant, gewürzt mit einem süffisanten Schnauben.
Caidanis schnaubte ebenfalls und zog den Nasenrücken kraus, während der Becher seinen Platz neben ihm fand. "Ich denke, den Punkt haben wir bereits geklärt. Sonst hätte ich kaum stattdessen das Bier vorgeschlagen. Wobei... bei der 'Gastfreundschaft', hätte ich mir das vielleicht sogar auch gekniffen." Er hob salopp die Schultern und ließ sie wieder sinken, während seine Aufmerksamkeit scheinbar ruhig über die nähere Umgebung schweifte.
Oona wechselte übergangslos das Thema und nickte auf die Flasche zwischen sich und Linndriel hin. "Is gar nicht übel. Scheinst dich beim Ausleihen auszukennen, was?"
"Ich habe im Übrigen vor alsbald über Dalaran zurückzukehren..." merkte Caidanis ungalant gen Oona an, wobei er Linndriel immer noch etwas außen vor ließ.
Oonas linkes Ohr zuckte in Caidanis Richtung und er drehte den Kopf ins Halbprofil. "Mhm", kommentierte er - aber nichts weiter. Und ließ Raum für weitere nicht nachgehakte Erläuterung der Anmerkung.
Caidanis presste die Lippen aufeinander und ließ einen Moment verstreichen, in dem er sich im Stillen wohl einiges klar zu machen schien. Schließlich folgte ein Kopfschütteln und er fuhr an den anderen Illidari gewandt fort: "Ich könnte dir das Geld für die Portale geben... Solltest du überhaupt hier weg wollen. Scheinbar bist du ja nicht der einzige von uns, der hier wieder gelandet ist. So oder so."
Linndriel riss auf einmal die Augen auf, als wäre sie von etwas gestochen worden. Sie drehte den Kopf zu den beiden Illidari und verzog sacht das Gesicht. "Es tut mir Leid, ich habe vollkommen vergessen, dass ich heute Abend noch eine Verabredung habe. Ich muss leider gehen.." Sie stand mit dem Becher in der Hand auf, strich sich mit der freien Hand über Hose und Umhang. "Die Flasche könnt ihr gerne behalten. Und vielleicht.. Sieht man sich ja nochmal?" Die Frage schien rhetorisch zu sein, denn noch bevor die beiden Zeit zum antworten haben, hatte die Elfe sich auch schon umgedreht und war eilig davon gelaufen.
Oona drehte ihr den Kopf nach und grinste ... dann folgte ein Kopfschütteln. Die Antwort an Caidanis, mit der er sich unverhältnismäßig lange Zeit gelassen hatte, erfolgt jetzt in der Privatsphäre ungeteilter Öffentlichkeit. "Wär ne Leihgabe - ich will zurück zu meinem Geldbeutel. Wer würde das nicht wollen." Hier unterbrach er sich. "So. Caidanis also." Der Satz klang in ungestelltem fragendem Schweigen aus.
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"Soll heißen?" wollte Caidanis wissen und hatte kaum den halben Becher Wein geleert. Das Ohrenspiel war für jeden Außenstehenden gut zu beobachten, wie er ständig und immer wieder auf neue Geräusche und Passanten achtete. Blicke waren ja immerhin keine auszumachen, aber auch das Gesicht drehte sich hier und da dezent mit oder neigte sich in eine Richtung. "Du gehst mit mir zurück nach Dalaran?" Anschließend folgte ein bedächtiges Nicken. "Caidanis, ja. Und?"
Oonayepheton nickte auf die erste Frage und ergänzte auf die Rückfrage: "Was hat Caidanis so die Laune verhagelt, außer das Rumgeschickt werden und andere Leute filzen, weil ein Zweimeterschwein sein Rülpsen nicht unter Kontrolle hat?"
Caidanis seufzte leise und theatralisch. "Zum einen das und zum anderen... Keine Ahnung. Diese Stadt zum Beispiel. Andere... Sin'dorei... eigentlich.. keine Ahnung, alles. Aber das geht dich auch nichts an." Mit einer ruckartigen Bewegung hob er den Becher und tat einen tiefen Zug.
Oona zuckte mit beiden Schultern, drehte das Gesicht zur Straße, die Aufmerksamkeit wich spürbar und er nahm ebenfalls einen Schluck - und einen weiteren, dann schenkte er sich schlicht nach - obwohl der Becher bei weitem noch nicht leer gewesen war. Die kurze, laute Stille brach er unvermittelt wieder: "Trinken hilft nicht bei sowas. Essen, pennen und vögeln sind ne bessere Therapie." Der Tonfall war ruhig und unbedarft, er sprach leise aber sehr deutlich. Im Profil war ein Lachen zu sehen, das die Zähne zeigte, bevor er den Becher neu ansetzte.
Mürrisch leerte Caidanis seinen Becher und verfiel dann in brütendes Schweigen, während er einfach neben Oona saß und die Zeit verstreichen ließ. Geräuschvoll setzte er den Becher auf dem Beetrand ab und drückte den Rücken durch, dass es knackte. "Wenn du das sagst..." meinte er abwehrend und ebenso leise. "Mit letzterem hättest du dir sicher locker eine Rückreise erwirtschaften können."
Oonayepheton drehte den Kopf halb wieder zurück und zog die Lippe hoch. "Seh ich für dich aus wie ne Straßenn.utte?" Nein, es war entgegen des ersten Eindrucks dennoch ein Grinsen, wenngleich es etwas verkniffen wirkte.
"Es wäre eher wie... eine exotische N.utte. Ich wette, da würden einige gern mal anfassen wollen", grunzte Caidanis und zog ebenfalls die Lippen von den Zähnen, was eine Mischung aus Grinsen und Fletschen darstellte.
Oona zog die Nase kraus, drehte den Kopf wieder zurück zur Straße und leerte den Becher bevor er wieder nach der Flasche griff und sie Caidanis fragend hinhielt. Kein Kommentar zum gesagten.
Caidanis schüttelte den Kopf und ließ die Lippen wieder über die Zähne gleiten. Seine Aufmerksamkeit folgte kurz einer passierenden Nachtgeborenen, ebenso wie ein Brummen. Nachdenklich verfiel er wieder in Schweigen.
Oona würdigte der Passantin keinerlei Aufmerksamkeit, zuckte abermals mit den Schultern und leerte den Rest der Flasche in seinen eigenen Becher, bevor er die Flasche ansetzte und die letzten Tropfen vom Flaschenhals mit dem Mund fing. Trudelnd flog die Flasche hinter ihm ins Gras. Magische Besen, wie überaus praktisch. Er nahm den Becher wieder auf und das Nippen daran war beinahe wohlerzogen verhalten.
Caidanis atmete einmal tief durch und ließ dann die Luft aus den Lungen weichen und die Spannung aus dem Rücken. Er sank erst in sich zusammen, bevor er erneut den Rücken durchstreckte und anschließend die Arme. Geschmeidig drückte er sich in die Höhe und schüttelte auch die Beine aus. Kurz neigte das Kinn sich gen Oona zu seinen Füßen. "Mir reichts. Ich gehe", stellte er klar und drehte sich dann herum, um seine Knochengleven wieder aufzusammeln.
Oona runzelte die Stirn und drehte den Kopf. "Dalaran jetzt, oder was? Oder wohin? Du bist ziemlich unentspannt", merkte er außerdem an. Stand aber auf und warf den noch halbvollen Becher mit bedauerndem Schnalzen der Flasche hinterher. Ein pittoreskes Sprenkelmuster auf Wurzel und Rinde.
Ein missbilligendes Stirnrunzeln folgte dem fliegenden Becher und Wein, während Caidanis sich daran machte, die Gleven wieder fachgerecht zu schultern. "Ist spät. Keine Ahnung, ob die am Turm mit den Portalen heute noch Ärger machen oder man jederzeit da ohne Dringlichkeitsantrag und Formular eins bis tausend schnell passieren kann. Ich such mir was in dieser Mördergasse." Die ein oder anderen kargen, leeren Fenster und Löcher hatte er vorhin schon bemerkt und irgendwo würde er seine Ruhe finden, außer es war jemand wirklich so grenzdebil, einen Dämonenjäger anzugreifen.
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Bei dem ganzen Aktionismus, war das leise schlurfende Geräusch auf der Straße beinahe untergegangen. Direkt hinter Oonayepheton ertönte ein Räuspern und eine kleine kratzige Stimme. "Stöööre ich?"
Caidanis öffnete noch einmal den Mund, wohl um noch etwas zu Oona zu erwidern, wobei die Worte dann ausblieben und er sich zu der Verlassenen herumdrehte. "Was wollt Ihr?"
Auch Oona drehte sich langsam nach der Stimme um und eine Braue ruckte in die Höhe. Er sagte kein Wort. Die Untote wirkte relativ unverwest, aber sonst war nicht viel außergewöhnliches an ihr auszumachen.
"Danke für die Antwort! Das ist schon alles was ich machen wollte...hab nen schönen Morgen!" Die Frau verbeugte sich vor den beiden und würde wieder ihre Wege gehen, doch halt! "Wartet...nein, Fragen? Kann ich eine Frage stellen? JA? Gut! Sagt mir... Wo ich einen Magier finde, der mir ein Portal nach Ogrimmar beschwören kann!"
Oonayephetons zweite Braue ruckte in die beste Gesellschaft der ersten. Er sagte noch immer kein Wort. Caidanis hob gleich beide Brauen, als er die Verlassene weiter sprechen hörte und seine Laune schien nur noch weiter in Richtung Untergeschoss zu rutschen. "Wirke ich oder mein Anhang hier auf Euch wie Stadtführer? Wachen vielleicht? In diesem Loch wimmelt es von Magiern - fragt Euch durch. Wo. anders."
"Ja", sagte sie. Dann: "Wartet! NEIN!"
Caidanis sah ungehalten aus. Oonayephetons Gesichtsausdruck verlor an so ziemlich allem, was man noch Mimik hätte nennen können.
"Ihr seid die einzigen seltsamen Personen, die hier mitten in der Nacht draußen rumgammeln. Außerdem seht ihr ZIEMLICH verloren aus! Lasst mir euch ein Tipp geben, wenn ihr euch ritzen geht, macht es richtig: und zwar ritzt euch durch diese ... dicke ADER an eurem Handgelenken. Das soll die Laune verbessern! Ich SCHWÖREEEEeeeeeee...Naja...Guten Morgen noch und schreckliche Träume!"
Oonas Brauen senkten sich sehr langsam und er wandte sich wortlos ab. Das Kopfschütteln war beinahe unsichtbar. Diese wandelnden Leichen Lordaerons wurden auch nicht besser, je länger sie herumkreuchten.
Augenblicklich begann eine Ader an Caidanis Schläfe sichtbar hervorzutreten und auch die Kiefermuskulatur spannte sich an. Ein Zucken der Hände verriet den unterdrückten Ausbruch, der im Keim noch erstickt wurde. "Zisch ab jetzt, für derlei Kindereien hab ich keinen Nerv."
"Kinderein?! Du nennst mich ein Kind? Höhöhö...danke Süßer. Besuch mich mal im Leichenschauhaus, vielleicht ist eure Mutti auch dort!" Die Verlassene zwinkerte und lächelte die gesamte Zeit dabei.. bis sie sich offenbar entschloss, die Illidari in Ruhe zu lassen und die Straße entlang davonschlurfte.
Caidanis präsentierte ihrem Rücken wortlos den Mittelfinger und verzog die Lippen.
"Komm schon", raunte Oona nach hinten und bediente sich höflicherweise dem eingängigen Zischen des Eredun, "auf die halben Hirntoten musst du einen Sch.eiß geben."
Caidanis knurrte etwas auf Eredun, das so unschmeichelhaft war, dass selbst eine Succubus errötet sein würde und folgte Oona mit wütenden Schritten. Sie passierten den Durchgang rasch und schweigend und brachten bereits die halbe Mördergasse hinter sich, bevor Oona seitlich anmerkte: "Wusste gar nicht wie du fluchen kannst."
"Ach, lass mich... So ein verfickter Sch.eiß hat zum Abschluss der Nacht noch gefehlt", knurrte Caidanis zurück, als Oona unvermittelt stehenblieb und auf einen der Hauseingänge deutete, der wenig anheimelnd aussah. Weiter im Inneren des Gangs, der keine Tür mehr besaß, die man als solche hätte bezeichnen können, konnte man einen düsteren Treppenabgang ausmachen.
"Ich geh davon aus, du suchst was zum Schlafen. Ist zwar nicht meins, aber es beschwert sich auch keiner, jedenfalls nicht die letzten drei Nächte in denen ich nichts anderes hatte. Also, wenn du's so lang mit mir aushältst - deine Vibes waren nicht grade angetan." Offenbar meinte er sein eigenes Verhalten und er sprach in etwa so reuelos wie ein verurteilter Serienmörder, der seine Serie vollkommen gerechtfertigt fand.
Caidanis neigte den Kopf zur Seite und inspizierte das Rattenloch vor sich mit gerümpfter Nase. "Es wird reichen", kommentierte er anschließend und nickte verhalten. Die Stimmung lag mittlerweile wirklich brach auf dem Tiefpunkt. Die Anspannung und den Frust konnte man fast körperlich spüren und wie es ihn marterte. Ungefragt schob er sich an Oona vorbei, den Zusatz mit seiner Gesellschaft unkommentiert lassend. Der folgte ihm wortlos, einen nachdenklichen Zug um die Mundwinkel, der in der Dunkelheit des Hauses jedoch rasch verwischte.

Ins Reine geschrieben zu Julia Michaels - Heaven
https://www.youtube.com/watch?v=shHTYg-rOAg
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[Sterne, Stein und Wasser]

Oonayepheton kauerte mit rundem Rücken, ein Bein angewinkelt und den Arm darauf abgelegt, beinahe regungslos auf dem Brunnenrand. Der freie Fuß baumelte an den Brunnen. Das weiche Leder seines Stiefels scharrte beinahe geräuschlos über den nachtkühlen Stein. Der gesenkte Kopf - gen Boden - ließ das Gesicht nur undeutlich erkennen.. aber er schien zu summen. Was? Vielleicht ein Kinderlied. Die Melodie war eingängig, wenige, sich stetig wiederholende Töne. Eine kurze Abfolge.
Linndriel schlenderte ein wenig verloren wirkend durch die Straßen Dalarans, ehe ihr Blick auf den Mann fiel, welcher allein auf dem Rand des Brunnens thronte. Er kam ihr bekannt vor. Je näher sie ihm kam, desto schneller begann sie sich an den Elfen zu erinnern. Als sie bei dem Brunnen angekommen war, erklomm sie diesen in äußerster Geschicklichkeit und ließ sich dann einfach, ohne ein großes Wort, neben ihm nieder.
Der Elf unterbrach das Summen nur für den Bruchteil einer Sekunde, als Linndriels Bewegung in den Fokuskreis seiner Wahrnehmung kam, fuhr dann aber unbeirrt fort. Das leise Scharren der Ferse an den Brunnen schien den Takt zu den Tönen vorzugeben. Sehr plötzlich dann aber verstummte beides. Nur andeutungsweise hob sich der Kopf. Der obere Rand der Augenbinde ragte eben gerade so über die Linie seines Oberarms. Als er sprach, bewegte sich das Kinn.
"So spät noch unterwegs? Was beschert dir schlaflose Nächte?"
Die Elfe hatte die dürren Beine hoch angewinkelt, die Arme um jene geschlungen und das Kinn auf den sich überkreuzenden Handflächen platziert, das Gesicht dabei sacht dem Elfen zu ihrer rechten zugeneigt. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen ab, als er seine Fragen äußerte.
"Naja, findest du nicht, dass die Nacht der bessere Tag ist? Weniger Tumult, Ruhe.. und natürlich der Himmel." Sie hob den Zeigefinger ihrer linken Hand und deutete mit diesem zum Nachthimmel empor.
"Ah", bemerkte er kurz dazu, ohne dem Fingerzeig zu folgen, "Es wäre zugegebenermaßen auch ein trauriges Ding, wenn in der Stadt der Sterne keine zu sehen wären." Sein Gesicht drehte sich ihr ein wenig weiter zu. Oona strahlte neben der unerschütterlichen Ruhe, die er mit Nacht und Stunde teilte, tiefe Nachdenklichkeit aus, die Züge wirkten ernst und gesammelt und vielleicht war es ein noch nicht ganz spruchreifer Gedanke oder eine Formulierung, die er eben jetzt nicht äußerte. Das Gefühl, angesehen zu werden, war ein deutliches.
"In der Tat, das wäre es." Sie legte den Kopf in den Nacken und sah zum Sternenhimmel hinauf. Automatisch spiegelte sich auf ihrem Gesicht die Faszination wider, welche sie für diesen Anblick offenbar empfand. Nach einigen Momenten wandte Linndriel den Blick wieder vom Himmel ab und musterte den Elfen neben sich einen Augenblick lang eingehend. "Alles in Ordnung?"
"Und was außer Schönheit bedeuten sie dir?" Die Frage hatte nicht im Mindesten nach einem Scherz geklungen. Er sprach leise, nutzte aber intuitiv die volle, satte Sprachmelodie des Thalassischen, ohne eine Silbe überzubetonen - er hielt inne, als sie ineinander redeten, drehte und hob die Hand des lose auf dem Knie liegenden Arms, um sie zuerst sprechen zu lassen.
"Nun.. Ich weiß es nicht. Es löst einfach ein schwierig zu beschreibendes Gefühl in mir aus." Die Elfe runzelte die Stirn, die Augen ins Leere gerichtet, als versuche sie das Gefühl, von welchem sie soeben gesprochen hatte, zu erfassen. "Weißt du, es gibt mir einfach die Hoffnung, dass dort draußen mehr ist, als wir manchmal glauben. Dass.. alles einen gewissen Sinn hat." Mit der rechten Hand strich sie sich eine der blonden Locken aus dem Gesicht hinter das Ohr und sah mit einem eher bitteren Lächeln zu Oona hinüber. "Weißt du, was ich meine?"
Einer seiner Mundwinkel zuckte in ein flüchtiges Lächeln, dann antwortete er ebenso ernsthaft wie zuvor: "Ich denke, ich weiß, was deine Worte sagen. Aber dein Gesicht sagt das Gegenteil. Also was macht das Leben auf dem Boden so fragwürdig und welcher Gedanke lenkt deine Mimik in das Gegenteil von der Hoffnung, die du beschreibst und in den Sternen suchst?" Die Worte kamen wohlbedacht und langsam. Das Gefühl, beobachtet zu werden, verstärkte sich nicht nur auf physischer Ebene.
"Es geschehen einfach Dinge im Laufe des Lebens, die einen das Leben als solches und seinen Sinn anzweifeln lassen. Es gibt Tage, an denen man sich fragt, warum man existiert. Was seine Aufgabe ist. Welchen Zweck man zu erfüllen hat." Sie hielt einen Moment lang inne, den Mund noch geöffnet, auf der Suche nach Worten. Dann griff sie nach einem kleinen Steinchen neben sich und hielt sich diesen vor ihr Gesicht. Betrachtete ihn. "Was für einen Sinn erfüllt dieser Stein?" fragte sie dann auf einmal leise, wohl mehr sich selbst als Oona.
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