Hati der ganz besondere Wolf, den jeder Jäger kennt

Als Kind durfte ich keinen Hund haben, da mein Vater Hunde nicht leiden konnte. Statt dessen wurde damals ein Kater angeschafft, der jeden bis auf meinen Vater terrorisierte und sich in Form von Narben auf immer verewigt hat.

Ich bin einfach kein Katzentyp…

Als ich dann 19 war und mein erstes Geld verdient hatte, wollte ich mir unbedingt endlich einen Deutschen Schäferhund Rüden holen. Die Suche begann. Meine Mutter fuhr ohne das Wissen meines Vaters mit mir viele Züchter ab.

Irgendwann wurden wir fündig. Perfekte Elterntiere. Ruhig und gelassen. Wunderschöne, quirlige Welpen. Es war noch einer zu haben. Ein Rüde. Welcher das wäre, fragte ich den Züchter. „Der die ganze Zeit schon bei dir sitzt.“

Während ich das Schreibe, kommen mir gerade wieder die Tränen.

Ich taufte ihn Wotan. Und er begleitete mich ab dem durch 16 Jahre meines Lebens.

Ich stellte Wotan immer vor alles andere. Sogar die Wohnung, später in Berlin, wurde so ausgesucht, dass er es schön hatte. Park um die Ecke versteht sich.

Irgendwann war sein letzter Gang zum Tierarzt. An dem Tag hörten mich viele im TS weinen. Sie hörten alle geduldig zu, wie ich einfach nur schluchzte.

Danke hier an diese Menschen, die ich nur online kannte, aber trotzdem sich das antaten.
Ich weine selbst gut 10 Jahre nach seinem Tod noch, wenn ich über ihn spreche. Für mich ging nicht nur ein guter Kumpel und Gefährte, sondern ein Traum zurück zu den Sternen, wo er für mich gefühlt auch immer hergekommen war.

Und damit begann für mich in WoW die Sammelwut von Wölfen. Sie erinnerten mich an Wotan und irgendwie war er dann bei mir. Viele halfen mir damals das alles zu bekommen. Runenstoff für Ruf, RBGs für den Sattel… und das so oft, wie viele Chars ich hatte. Damals war das nicht Acc gebunden.

Dann kam Hati ins Spiel. Und Hati musste unbedingt geholt werden. Hati wurde mein Lieblingswolf. Und Gott sei dank konnte man ihn dann für immer haben als Jäger.

Wotan und Hati teilen eine Gemeinsamkeit: beide Namen sind aus der germanischen Mytologie.

Hati bedeutet übrigens Hass und ist der Sohn von Fenrir. Er jagt Nachts den Mond über den Himmel und sein Bruder, Tags die Sonne.

Nach 10 Jahren habe ich mich gegen meinen Mann durchgesetzt und wir haben wieder einen Deutschen Schäferhund. Mein Mann wollte keinen mehr, da ein Hund auch Arbeit bedeutet und er mit einer chronisch, schwer depressiven Frau schon genug um die Ohren hat.
Jetzt sind es aber sogar Zwei geworden. Brüder. Rabenschwarz. Stockhaar, Arbeitslinie (die kommen von ehemaligen DDR Grenzhunden). Und inzwischen 8 Monate alt

Ich durfte mir damals die Zuchtnamen aussuchen. Da es der erste Wurf war, mussten es Namen mit A sein.

Attila und Arktur. Attila, weil meine Mutter mich so getauft hätte, wäre ich ein Junge geworden. In Ungarn ist das nichts außergewöhnliches ^^

Und Arktur ist ein roter Riese, den wir Nachts deutlich am Himmel sehen. Ich stand mit Wotan oft auf der Straße, nachts beim Gassi und haben die Sterne beobachtet. Artkur ist nicht nur sehr alt, sondern ein Reisender, der von unserer Galaxie eingefangen wurde und momentan den dichtetesten Reisepunkt zu uns hat. Da seine Flugbahn aus der Milchstraße senkrecht hinausführt, werden künftige Generationen ihn irgendwann nicht mehr sehen. Aber er die Milchstraße in ihrer ganzen Pracht von oben.

Die Rufnamen der Brüder sollten definitiv etwas mit germanischer Mythologie zu tun haben. Wie auch Wotan sein Name.
Eigentlich wollte ich Hugin und Munin. Wotans /Odins Raben, da die beiden ja auch rabenschwarz sind. Übrigens die beiden Einzigen im Wurf, da Deutsche Schäferhunde das schwarze Gen nur äußerst selten Dominant besitzen und damit selbst bei reinen schwarzen Ahnenreinen, es immer eine Portion Glück braucht.

Hugin und Munin klingen aber zu ähnlich. Freki und Geri? Die Wölfe an Odins Seite in Walhalla? Nein…

Aber was ist mit Hati? DEM Hati?!

So wurden sie letzten Endes Fenrir und Hati getauft.

Warum nicht Skalli statt Fenrir? Wie sein Bruder aus der Mythologie? Nun ja. Bei Skjol, Skalli… und andere Varianten fand ich seltsam zum Aussprechen oder erinnerte mich leider an die Tante aus Akte X, auch wenn ich das nie wirklich geschaut hatte.

So ist für mich nach einer langen Reise mit einem virtuellen Hati an der Seite meiner Jägerin, ein Hati an meiner Seite, in der Realität angekommen.

Danke an das WoW Team, dass ihr mir / uns einige schöne und tröstende Momente schenkt. Danke an die Community, die mein Schluchzen über Jahre ertragen hat und mir geholfen hat, meine Wunden zu lecken.

Es ist nicht alles toxisch und schlecht in WoW.

Ich wünsche allen hier viel Freude im Leben, auf das jeder seinen kleinen persönlichen Hati im Leben findet. Egal wie dieser auch geartet sein mag.

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