Homeoffice der BlizZard Mitarbeiter

Wenn ich meine eigene Arbeit Freitags abliefern muss mag das sogar stimmen.

In einem relativ großen Supportteam habe ich belastbare zahlen das dem definitiv nicht der Fall ist.
Auswertung der Telefonanlage
vor Corona immer bei ~96% ( innerhalb von 30 Sekunden ) während Corona lag der unterste Wert bei 81% und der beste bei 89%

Andere Zahlen (Fristeinhaltung etc) ebenfalls um knapp 10% im Schnitt gesunken.

Die Leute die im Büro wenigstens noch Alibimäßig geklickt und telefoniert haben sind mittlerweile unsichtbar. Diejenigen die im Büro quasi ununterbrochen bei voller Auslastung waren lassen nun eben auch mal ein paar Prozent liegen (und denen gönne ich es sogar! Bzw verstehe es nur zu gut)

Und der rest wird ggf auch mal zwischendurch mit dem Nachbarn babbeln oder schnell unter die Dusche springen um mit so etwas nicht die Freizeit zu verkürzen.

Ein Freund von mir macht in einer anderen großen Firma ähnliche Kennzahlenauswertungen und hat seit März 2020 ähnliche Kurven.

PS: das sind keine personenbezogenen Auswertungen aber sie sind eben schon deutlich nach unten gegangen ohne das sich aufkommen oder MitarbeiterAnzahl geändert haben.

So ist es, da ich gar keinen anderen Bezug herstellen wollte, sondern mich rein auf diese Aussage bezog.

Ich selbst bin kein Jurist, aber meine bessere Hälfte. Da wir als Dienstleister für Unternehmen tätig sind, bleibt es natürlich nicht aus, dass man dennoch recht tief in der Materie ist.

Das ist einfach ein viel zu komplexes Thema, als das man hier so einfach gehaltene, oberflächliche Aussagen treffen könnte, die anderen bei ihrer Bewertung des Themas weiterhelfen, auch wenn das mitunter gut gemeint ist, so finde ich es nicht selten kontraproduktiv, wenn man sich aufgrund persönlicher Erfahrungen und etwas angelesenem Wissen so äußert, als wäre man Experte und das ist nicht böse gemeint.

Ich bin ein einfach ein Freund davon, stets die passenden Formulierungen zu wählen und Raum für andere Meinungen zu lassen, gerade dann, wenn man kein „Fachmann“ auf diesem Gebiet ist.

Ich würde auch nicht so, wie Blades das nicht selten handhabt, anderen recht deutlich zu verstehen geben, dass sie sich irren bzw. noch deutlicher, keine Ahnung haben, während man diese selbst aber hat, wenn es nicht auch tatsächlich so ist.

Persönlich empfinde ich diese zuweilen latente Überheblichkeit als unangebracht und unangenehm.

Es spricht doch nichts dagegen, es so zu formulieren, dass man etwas aus persönlicher Erfahrung meint oder glaubt und nicht vorgibt etwas zu wissen, was suggeriert, dass der Gegenüber falsch liegt.

Ich kann aus persönlicher Erfahrung heraus sagen, dass selbst Experten im Arbeitsrecht nicht alles bis ins kleinste Detail wissen, weil es so viele Verwinkelungen und Verzahnungen gibt, die es zu beachten gilt.

Es ist nicht selten sogar so, dass explizit Gerichte letztendlich entscheiden müssen, weil Gesetze/Regeln/Vorschriften nicht nur nicht eindeutig sind, da geht es nicht nur um etwaige Interpretationen, sondern dahingehend zuweilen sogar widersprüchlich.

Wir haben ja erst in der Pandemie für alle sichtbar/spürbar sehen können, welche Probleme auftreten können, wenn es Gesetze/Regeln/Vorschriften auf den unterschiedlichsten Ebenen gibt, siehe Kreis-/Bezirks, Länder- oder Bundesebene.

In einer Betriebsvereinbarung kann so vieles stehen und nicht selten steht dort sogar etwas, was dort überhaupt gar nicht so stehen darf, weil es rechtlich nicht haltbar ist.

„Bei uns steht es so und so“ bedeutet halt einfach nicht, „dass das so richtig ist und bei anderen auch so sein sollte bzw. so ist“.

Es wird im Bereich des „HOs“ in naher/mittelfristiger Zukunft rechtliche Anpassungen geben müssen, weil da in der Vergangenheit einfach gar keinen bzw. zu wenig Wert gelegt wurde, etwas, womit wir in D leider zu häufig zu kämpfen haben, weil oftmals immer erst etwas in Angriff genommen wird, wenn es eigentlich bereits zu spät ist oder zumindest mal „höchste Eisenbahn“ ist.

Wie heißt es doch so schön: „Deutsche Mühlen mahlen langsam.“

Wie sich also der Bereich „HO“ letztendlich entwickeln wird, und welche rechtlichen Auswirkungen das für alle Beteiligten haben wird, ist aktuell einfach nicht wirklich abzusehen/zu bewerten.

Wo Blades aber absolut recht hat, ist der Umstand, dass er sich dann einfach einen neuen Arbeitgeber suchen kann, und sicher auch finden wird, der das anbietet, was er sucht bzw. bisher hatte, und das nicht nur für eine absolute Minderheit, sondern für deutlich mehr Arbeitnehmer, als das noch vor der Pandemie der Fall war, weshalb diese Pandemie auch eine Menge positive Änderungen mit sich gebracht hat, wo wir leider wieder beim oben erwähnten Thema, hinsichtlich des Zeitpunktes von Veränderungen/Anpassungen sind.

Es musste erst eine Pandemie kommen, um zur Erkenntnis zu gelangen „das geht ja so auch“, während das vorher eher ein " wir haben das schon immer so gemacht" gewesen war. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

Viele Arbeitnehmer mussten und müssen leider noch immer lernen, dass für eine bessere Arbeitsleistung ein anderer Weg gegangen werden sollte/muss, weil die Belastbarkeit des Menschen/Arbeitnehmers in physischer, aber vor allem psychischer Hinsicht nicht unendlich ausreizbar/ausschöpfbar ist.

Die Arbeitgeber, die dahingehend zukunftsorientierter agieren, werden die Profiteure sein

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Natürlich gibts auch immer das Gegenbeispiel, deshalb ja auch die Einschränkung „in der Regel“.
Bei uns ist die Telefonie vorhanden, aber wir haben nur einen Richtwert von 75%. Alles drüber ist ineffektiv. Den halten wir, natürlich mit Dienstleister vorn, immer. Egal ob HO oder Büro.
Die reine Produktivität und Qualität ist um 3-15% gestiegen.
Das zeigen auch einige Studien.
Andere wiederum zeigen, dass man 30% produktiver im Büro ist. Ich denke dass das auch stark abhängig von der Branche ist.

Kann’s jetzt nur bei mir im Konzern sagen, da kenn ich die Zahlen, und da ist die Produktivität angestiegen.

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Klingt aber eher so, als ob die eine Gruppe, die Minderarbeit der anderen schon immer ausgeglichen hat und es nun einfach mehr auffällt.
Das ist so oder so ungerecht Gegenüber der Gruppe, die mehr Einsatz zeigen und sollte, egal ob Home-Office oder Büro, irgendwelche Konsequenzen für die anderen bedeuten.
Oder seh ich das jetzt ganz falsch? Mich würden solche Leute aufregen egal ob sie im Büro so tun oder es aufgegeben haben

Auch von Team und der Größe/ Zusammenhalt würde ich sagen. Ich würde schon gar nicht „faulenzen“ wollen weil dass dann nur am Ende an unseren Kunden und nach deren Beschwerde am Ruf unserer Abteilung hängen bleibt.

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Vor allen geht dabei der Tag auch nicht rum. Wenn ich nur gammeln würde, was ich mir tatsächlich auch mal erlauben könnte, läuft die ihr gefühlt rückwärts. Da zieh ich lieber durch, hab tolle Zahlen, bin Chefs Darling und hab meine Ruhe und der Tag ist fix vorbei.

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Problem ist tatsächlich das keine personenbezogenen Daten ausgewertet werden dürfen.
Klar ist das im Team ein (Streit)Thema und der Teamleiter und der Chef Wissen das auch aber denen sind die Hände gebunden…zumal ja die Zahlen gesamt trotzdem passen (die weit über 90% waren wirklich zum vorzeigen und das eben dauerhaft ohne nennenswerte Ausreißer nach unten) und aktuell bewegen wir uns im Rahmen dessen was „Normal“ ist.

Kleine Ergänzung: wir haben halt tatsächlich einige beurlaubte Beamte die schon vom know how und dem (sich rasant verändernden/entwickelnden) technischen Fortschritt vor 20 Jahren abgehängt wurden und dazu noch leute die vor 5-6 Jahren als Jungkräfte kamen und sich eher an denen orientiert haben da sie schnell gemerkt haben das nichts tun keine Konsequenzen hat so lange der Chef die nicht bei irgendwas erwischt. Einfach unsichtbar machen… Jackpot.

Unser Kernteam welches seit 20-25 Jahren zusammen ist ist grandios. Know how, Flexibilität und Teamwork ist Bombe. Aber von denen weiß ich auch das die tatsächlich ihre Auszeit nehmen und der Chef ebenfalls. Früher hat er uns immer gesagt das wir einfach mal etwas ruhiger machen sollen… Das kam aber nicht in Frage :grin: da haben wir uns beim Smalltalk gepusht.
Das fällt nahezu weg und wenn ich merke das es reicht und mich anfange aufzuregen meld ich mich ab und nehme mir 10-15 Minuten um runter zu kommen.

Hier ist das „in der Regel“ entscheidend, denn allgemeingültig, was du nicht getan hast, kann man das eben nicht formulieren, weil es eben auf den jeweiligen Bereich und das Produkt ankommt, um mal das „produktiver“ aufzugreifen.

Es gibt z. B. diverse Studien, die besagen, dass in Bereichen, wo u. a. Teams in Zusammenarbeit für das Ergebnis eines Produktes verantwortlich sind, die Qualität sich unterscheiden kann, wenn innerhalb eines Teams eine eher oberflächliche Beziehung miteinander herrscht, wo das jeweilige Teammitglied als fremd und austauschbar angesehen wird, weil eine durchaus nötige persönliche Beziehung nicht aufgebaut wurde, u. a. ein Grund, warum nicht jeder Arbeitgeber ein Fan von „HO“ ist.

Oberflächlich formuliert, arbeitet den Studien nach ein Team, welches diese Bezeichnung auch tatsächlich verdient, effektiver und qualitativ hochwertiger im Ergebnis, als „Zweckbündnisse“.

Natürlich kann man ein Team auch als solches formen, wenn es im „HO-Bereich“ tätig ist, was aber durchaus als risikohafter bezeichnet werden kann, und wo dann teambildende Maßnahmen angeraten werden, oder eben ein Hybridsystem aus „HO“ und Präsenzarbeit, auch wenn das auf wenige Tag im Monat beschränkt ist.

Sinnbildhaft mit dem Mannschaftssport zu vergleichen, wo einer Mannschaft, die auch tatsächlich eine solche ist, eine erwartbar höhere Leistung zugetraut wird, während jene, die aus Einzelkämpfern besteht, Hindernisse nicht so leicht überwinden kann, nicht bereit ist, für den anderen/die Mannschaft alles zu tun.

Ein Punkt, den man bei B/A durchaus kritisieren kann, wenn man die vorhandenen Informationen dahingehend interpretiert, dass es da u. U. fehlen könnte, was für das Ergebnis diverser Projekte kontraproduktiv wäre, wo wir aber wieder rein im spekulativen Bereich wären, welchen man dann auch so kennzeichnen sollte.

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Kann mich erinnern, dass ich damals in der Ausbildung sowas auch miterlebt habe in manchen Abteilungen und schon damals konnten die nichts dagegen machen :confused:
Bei meiner ehemaligen Arbeit ist es aufgefallen, weil es total egal war ob eine bestimmte Person krank war oder im Urlaub - die Produktivität der Abteilung und Verrechnung blieben gleich.
Am Ende sind die den auch losgeworden aber ich weiß nicht mehr genau wie.

Ich habe oben nochmal editiert :grin:

Das ist ja das Problem. Was MitarbeiterAnzahl angeht sind wir zahlenmäßig am untersten Limit im 3 Schichtsystem. Klar könnte man bestimmt Gründe finden ein paar los zu werden aber dann wird es doof mit der Besetzung und der Urlaubsplanung :grin:
Das macht diese Karteileichen eben trotzdem nützlich.

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Absolut. Weshalb ein vernünftiger Betriebsrat das eben juristisch absichert. Das Recht dazu hat er ja.

Ich denke die Regeln im Bereich HO sind eher viel zu eindeutig und sollten etwas realistischer werden. Das man als Mitarbeiter lieber „unsicher“ (jaa… ist in vielen Fällen halt so wenn die Betriebsvereinabrungen nicht wasserdicht sind da hast ja recht…) „mobil“ arbeitet als „sicher“ im HO… das sollte denen mal zu denken geben.

Weshalb ich ja oben sagte das es absolut vom Einzelfall abhängt ob mobiles Arbeiten sinnvoll ist oder nicht. Das hängt von so vielen Faktoren ab das man es kaum verallgemeinern kann.

Zusätzlich gibt es ja jede Menge Jobs wo man sich eh nicht „hinter anderen verstecken kann“. Wenn ich meine Arbeit nicht mache kann das nur an einem liegen… eben exakt an mir. Von daher bin ich eh zu 100% „gläsern“.

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