Wir reden da aber über eine Sache in der mittlerweile auch der Staat die Finger drin hat. Du hast die gesetzliche Komponente/Arbeitsrecht (daher ist die Formulierung Homeoffice/Mobiles arbeiten/flexibles arbeiten) sehr wichtig.
Danach den Tarifvertrag und dann kommt die Betriebsvereinbarung.
Wenn man es darauf anlegt und alle Parteien mitziehen hast du mit deiner Argumentation keinerlei Chancen in Instanz 3 zu kommen um bspw dein „Gewohnheitsrecht“ durch zu bekommen .
Es ist ein geben und ein nehmen und ab und an isses der Kompromiss.
Und ich Wette das du ,wenn es Hart auf hart kommt schneller wieder im Büro sitzt als du aktuell glaubst. Wobei deine Firma daran kein Interesse hat weil sie schon das Fundament anscheinend nicht mehr haben.
Aber wenn die morgen ein Hochhaus kaufen/mieten und euch zurück holen wollen werden sie es durchsetzen können.
Da muss nur eine Firmenberatung eine Studie bringen das deine Firma mit einem Invest von 5 Millionen (feste Büros und Anwesenheit der Mitarbeiter) 15 Millionen mehr Gewinn einfährt weil eure „Heimarbeit“ keinerlei Effizienz bietet.
Was denkst du, ist das ein Grund? Oder ein schwerer Grund? Oder gar existentiell?
Nicht vergessen das schon aufgrund drohender Umsatzeinbußen Massenentlassungen „durchgewunken“ wurden trotz Arbeitsrecht, Tarifvertrag etcpp.
Dazu müsste in meinem Fall der Betriebsrat zustimmen was eher unwahrscheinlich ist. Die wollten eigentlich HO durchsetzen und haben sich dann nur auf eine mobile Betriebsvereinbarung eingelassen weil die… sagen wir „sehr Arbeitnehmer freundlich“ formuliert war.
Aber wenn der Arbeitgeber es mit Gewalt durchsetzen will auch ok. Dann mache ich eben das was die Blizzardmitarbeiter aktuell auch machen… Angebote wären ja da
Nun sind wir aber angekommen.
In deinem Fall mag es nicht sehr wahrscheinlich sein aber rechtlich hast du vermutlich wenig in der Hand wenn es hart auf hart kommen würde.
Schon gar nicht du als Einzelperson.
Und da du halt aus deiner persönlichen Erfahrung und mit einem Bauchgefühl doch viel diskutiert hast (nicht nur du) war es mir ein Anliegen zumindest mal das Wort „Homeoffice“
Differenzierter zu nehmen. So wie es rechtlich in Deutschland eben ist.
Rechtlich verbindliches Homeoffice in einer deutschen! Firma wird hier vermutlich kaum jemand haben.
Ich glaube diese wichtigen Unterschiede kennen die Pflegekräfte, Handwerker und Piloten nicht
Ist aber zur Wahrheitsfindung wichtig. Es gibt klare Regelungen für „Homeoffice“ und wie es Final jetzt klar wird ist es sogar nichtmal immer der Grund das man „vor Ort“ nicht leben kann sondern sich die Mitarbeiter an das angenehme leben derart gewöhnt haben das sie denken sie hätten ein Gewohnheitsrecht und lieber einen gesicherten Job aufgeben und sich neu bewerben anstatt mal ins Büro zu fahren.
Absolut. Nur… viele würden es auch gar nicht haben wollen wenn sie wüssten was es wirklich bedeutet. Das ist so tot reglementiert…
Auch geht es eben immer um die Umstände. Des Jobs, des Betriebes, der Kollegen,… man kann einfach nicht sagen das HO grundsätzlich gut oder schlecht ist selbst wenn es möglich ist. Darum ging es mir. Es ist nicht das Böse in Person das nur dazu dient Faulheit zu tarnen und es auch nicht die Toplösung für alle möglichen Dinge. Es kann nur sehr individuell sauber beurteilt werden. Sowohl was Risiken und Chancen wie auch was rechtliches angeht.
Ach ja… ich diskutiere hier nicht nur aus dem Bauchgefühl, ich weiß SEHR genau wie es in meinem Fall aussieht und was da rechtlich geht und was nicht. Aber… siehe oben… das würde ich nie verallgemeinern.
Ja. .wenn ich ins Büro müsste würde ich den Job eben wechseln. Das ist mir die 2,5h am Tag einfach nicht wert.
Eins noch… das ganze klingt so als hätte nur der Arbeitnehmer Vorteile. Auch der Arbeitgeber hat dadurch echte Vorteile… Stichwort Krankenstand z.B.
Bei vielen fehlts halt schon an der Unterscheidung von Homeoffice oder flexiblem/mobilem Arbeiten.
Ich arbeite tatsächlich auch in einem großen Konzern, in der Branche einer der größten in Deutschland, und wir haben in unserem Unternehmen genau einen Fall von homeoffice. Die arbeitet nach ihrem Renteneintritt noch weiter und das im echten HO. Ein weiterer Fall hat inzwischen endgültig aufgehört. Alle anderen haben nur mobiles Arbeiten.
Dass in jedem Fall ein Betriebsrat zustimmen muss, ist so nicht korrekt, denn es bestehen diverse Möglichkeiten zur einseitigen, fristgerechten Kündigung der Betriebsvereinbarung seitens einer Partei.
Zudem ist es auch nicht so, dass das Gewohnheitsrecht auf jegliche Bereiche des Arbeitsvertrages anwendbar sind, da u. a. das Gleichbehandlungsgesetz eine entscheidende Rolle spielen kann. In der Regel findet das bei Dingen wie Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld etc.
Auf das „HO“ bezogen, würde ich nach aktuellem Stand und Wissen in Zweifel stellen, was „der Jurist der Gewerkschaft“ dort zum besten gegeben hat, in dem er meinte, das würde darunter fallen.
Um fair zu sein, es fehlt bei vielen die wegen Corona plötzlich innerhalb von wenigen Tagen von zu Hause arbeiten mussten einfach auch das Wissen und auch von den Chefs wurde es ja irgendwie immer so kommuniziert.
Und das hinterfragt ja erstmal keiner.
Bis er hört das bei Homeoffice ggf der Anspruch auf Monitore, Stuhl und Hochfahrbären Tisch etc besteht… Da wurde nachgefragt und dann kam die Info „ne nicht so ein Homeoffice“ ist nur zeitlich begrenztes Mobiles arbeiten.
Das bedenkliche ist halt das es mittlerweile als normal angesehen wird, quasi ein Anrecht darauf besteht.
Ja, es ging 3 Jahre ohne das die Firma Pleite gegangen ist und viele AG haben durchaus auch die Vorteile erkannt und bleiben auch teilweise dabei die MA nicht 5 Tage über die Autobahn zu jagen aber gerade Teamarbeit ist nicht mehr so effizient, der Informationsaustausch,Wissensweitergabe etc.
Mails werden überflogen und das war es. Im Büro gab es bei kurzfristigen Änderungen Unruhe, es wurde mitgeteilt und von anderen direkt nachgefragt und so hat es jeder innerhalb von 1 Stunde wirklich gewusst.
Heute gibt es Mitarbeiter die es immer noch genau so bearbeiten wie vor 2 Jahren und haben die 5 Änderungen quasi kaum mitbekommen bzw nur in Teilen.
Ja, war auch gar kein Vorwurf. Einfach nur eine Darstellung des Standes bei vielen.
Ich bin froh, dass ich mein mobiles Arbeiten wohl für immer fortführen kann. Ab und zu mal reinfahren, wenn ich bei der Einarbeitung neuer Mitarbeiter mithelfe und ansonsten schon von zuhause arbeiten.
Mein AG hat sogar komplett umgebaut, ein Nebengebäude angerissen und statt einem neuen Bürogebäude kommen da jetzt Wohnungen. Tja, da wird zukünftig auch nie genug Platz für alle da zu sein.
Auch das ist so nicht richtig, es gibt durchaus Regelungen die z.B. besagen das bei Kündigung einer Betriebsvereinbarung diese gültig bleibt bis eine neue abgeschlossen wurde. Wir haben da z.B. eine Betriebsvereinbarung zur Arbeitszeit die deshalb noch gültig ist obwohl sie vor 3 jahren gekündigt wurde
Wobei da kein Widerspruch zu der Aussage von Katisha besteht.
Die Kündigung kann einseitig erfolgen, ohne Zustimmung des BR. Dass in der Folge dann auch erst wieder eine neue Vereinbarung abgeschlossen werden muss und solange die alte gilt, ist ja dann erst der nächste Schritt.
Wo habe ich Gegenteiliges geschrieben bzw. suggeriert?
Was an meiner Aussage „ist auch so nicht richtig“ und bitte interpretiere nicht etwas, was ich nicht geschrieben habe?
Dazu müsste in meinem Fall der Betriebsrat zustimmen was eher unwahrscheinlich ist.
Das war deine Aussage und nur darauf bezog ich mich. Warum du jetzt mit diesen weiteren Aussagen um die Ecke kommst, erschließt sich mir im Kontext nicht.
Kommt auf deine Arbeit an. Wenn du die von weiten machen kannst und das Ergebnis das gleiche ist haben alle halt Vorteile. Du sparst dir den Pendlerweg und der AG eventuell Miete.
zu deiner zweiten Frage - gibt halt einige Chefs, die einen Kontrollzwang haben und denken, die Mitarbeiter arbeiten nur, wenn der Chef hinterm Rücken steht und mal vorbeigucken kann.
Es erweckte für mich den Eindruck das der Betriebsrat in keinem Fall etwas machen kann.
Du hast da auf die Kündigung der Betriebsvereinbarung verwiesen. Die aber eben je nach Formulierung gar nichts bringt.
So kam es bei mir zumindest an.