Heyho zusammen,
Normalerweise bin ich nur ein stiller Mitleser und schreibe hin und wieder etwas im technischen Forum, aber nach in den letzten paar Wochen gemachten Erfahrungen möchte ich mich auch mal äußern.
Ungewertetes PvP spiele ich gerne mal seit etwa 12 Jahren, am liebsten die epischen, und meine aktivste Zeit war zu WoD, wo ich quasi in Ashran zuhause war.
( An dieser Stelle Grüße an alle von damals, Freund wie Feind, Primadonna, Feudaal, Priskah und all die anderen die diese Zeit zu einem unvergesslichen, schönen Erlebnis gemacht haben. Danke schön, es war immer sehr schön mit/gegen euch bow )
Arena war nie meins, die normalen BG spiele ich schon lange nicht mehr, weil ich leider nicht mehr so viel Zeit habe wie damals. Heute beschränkt es sich auf ein paar Epische am Tag, um idealerweise die täglichen Conquestpunkte einzusammeln.
Das gestaltet sich die letzte Zeit zunehmend sehr schwierig, weil ich habe leider eine „Serie“ erlebt, die ist fast so erfolgreich wie damals Tasmania in der Bundesliga. Seit Jahren spiele ich am liebsten meine Eule, zum groß Twinken fehlt mir leider die Zeit.
Mir ist bewußt, das mein Gear noch sehr verbesserungswürdig ist, und hierzu brauche ich eben Conquest. PVE ist nicht wirklich was für mich, also M+ usw, und so beschränkt sich mein Spiel eben auf Story durchquesten, etwas Moggear farmen, paar Mats sammeln und hin und wieder ein paar epische halt.
Von den letzten 15 habe ich genau eins gewonnen, und das ausgerechnet und ironischerweise als Söldner bei der Allianz.
Ich erinnere mich noch gut daran, wieviel Freude es gemacht hat, wenn man ein schön gespieltes Alterrac absolviert hat. Am Eisblut den Engpass dichtmachen, deffen beim Miniboss, Türme waren schwer umkämpft, wenn man gefragt hat ob jemand hilft die Base zu bewachen, waren einige dazu bereit. In der Mitte wurde nicht, wie heute üblich aneinander vorbeigeritten, sondern es ging schonmal mittenrein in den Feind. Und dann ging die Post ab. Es war wunderbar…
Die Schlachtfelder gibt es ja nicht seit gestern, gewisse Mechaniken gelten ja noch heute wie damals. Man ritt nahe an den Wachen vom Friedhof vorbei, um sie wegzulocken, und der hinten folgende konnte in ruhe tappen. Minen waren begehrt und wichtig und haben mehr als einmal für richtig enge Spiele gesorgt. Türme wurden besetzt und verteidigt, zurückerobert. Kurz, jeder der schon ein paar Jahre spielt, kann sich gut erinnern. Selbst eine Niederlage war nicht so schlimm, wenn nur hart gefightet wurde. Am Ende hat es einfach nicht sollen sein. Neu anmelden, better luck next time.
Und wie sehen die AV heute aus? Kein Tank, 3 Heiler ( die ich absolut nicht beneide dort, aber denen ich für ihren unermüdlichen Einsatz immer sehr dankbar bin). Taktik? Kann man das essen? Man fragt, ob jemand hilft deffen, Basis, Turmstellung, Engpass, Eisblut, egal was. Keine Antwort. Man geht selber hin, zwei oder drei Kameraden folgen. Die blaue Flut kommt, und spült das verlorene Häuflein weg. Turm gone. Gegenangriffsversuch. Mit ein paar Mann gegen 10 blaue, wieder Geistheiler.
Ok, Karte auf. Alles ist blau. In der Basis keiner da, aber bestimmt der halbe Verein der Konkurrenz. Unser Angriff hat sich in der Kurve vor der Brücke totgelaufen. Gezerge. Gut, ein schöner Zerg kann was feines sein, aber doch bitte taktisch. Und nicht planlos mitten in Timbuktu…
Weil es nicht läuft, verlassen viele das Bg. Unterzahl. Einige fangen an zu flamen, andere verkriechen sich irgendwo hin und machen nichts mehr, ein paar verwegene versuchen noch irgendwas zu retten, aber vergeblich. Man kann mir nicht erzählen, das man sowas gut finden kann? 15-20 Leute, die zwischen Turmstellung und Eisblut dichtmachen, würden den Feind in Konfusion stürzen. Die gute alte Rushtaktik funktioniert nicht. Was nun? Den Friedhof im Rücken kann man das Nest gut halten. Die Verstärkung wendet sich zum Vorteil weil die Allianz dann nach einem Ableben im Kampf von Schneewehen, Eisschwingen, oder von noch weiter weg angeritten kommen muss. Überzahlspiel. Die Mine tickt, ein paar Stealther können in der Gegnerbase Unruhe stiften. Vielleicht deren Mine holen. Evtl einen Turm holen. Schon hat der Gegner das Problem mit leaven, mimimi und allem was dazugehört…
Nuja.
Insel der Eroberung. Seit die Gleven nicht mehr so stark sind, und Hangar das Nonplusultra ist, sollte doch bekannt sein was zu tun ist…
Call: All hangar, left door. Einige scheinen es verstanden zu haben und kommen mit, aber eine nicht unbedeutende Anzahl von Leuten geht Mitte oder irgendwo ins Nirvana. Hangar geht nur klar, wenn die Horde von Anfang an dort mit dem gesamten Verein aufkreuzt. Wenn die Allianz sich erstmal dort eingenistet hat, kriegt man die da so gut wie nicht mehr raus. Problem bekannt. Siehe anderen Fred hier…
Nachdem wir mit zahlenmäßiger Unterlegenheit an der Rampe aufgehalten, festgenagelt und schließlich zurückgeschlagen worden sind, ist der tap natürlich durch und das Gunboat dreht fröhlich seine Runden. Meistens hat dann jemand vom Respawn die Werkstatt geholt und ein paar Allies kommen vorbei um zu kucken ob da nicht auch was geht. Kleinkampf, Geplänkel, small unit action. Dann sind die Fahrzeuge ready, evtl auch die Belagerungsmaschine, die im Angriff gegen Infanterie sehr mächtig ist. Normalerweise müsste es jetzt so ablaufen: 4 Demos, die Belagerungsmaschine voll besetzt, und alle damit zum Hangar via Alliaufgang und gib ihnen. So kann man die dort evtl wieder rauswerfen…
Ablauf jedes mal:
4 Demos, und jeder fährt in eine andere Richtung, der sicheren Zerstörung entgegen. Ich hole mir den Siege. Ich bitte, ich bettle, ich flehe im Chat auf deutsch, englisch und italienisch: „ Ich brauche Kanoniere. I need a gunner! Cannoniere per favore!“
Nichts. Vielleicht einer, der auf der dem Feind abgewandten Seite an den Flammenwerfer geht und die Ladung irgendwo ins nichts verpulvert. Mittlerweile sind die Allies auf meinen Panzer aufmerksam geworden und beeilen sich, das gefährliche Teil außer Gefecht zu setzen…
Die Gleven, ja, zu der Zeit wo ich noch öfters gespielt habe, waren die halt das absolute muss. Es gibt nur ein, zwei gute Plätze von wo aus man das Tor beharken kann. Und die wurden da auch gut verteidigt. Eine kleine Wache unten am Wasser und bei den Gleven AoE-Fiesta um feindliche Schleicher aufzudecken. Ok, hin und wieder holzten ein paar Kameraden in den Boden weil zu tief gezielt, aber meistens stand ein Stealther oben am Tor um zu schauen wie der Beschuss ankommt ( orange Zahlen, dann liegt das Feuer gut)und um Incs frühzeitig anzusagen. Es dauerte halt immer seine Zeit, aber mühsam ernährt sich das Eichhörnchen und irgendwann ging das Tor dann kaputt und rein in die Bude.
Heute habe ich die Erfahrung machen müssen, das die Gleven kaum bewacht werden und von jedem Schurken oder Feral, der sich nahe genug ranschleichen kann, mit einer Harakiriaktion über die Wupper geschickt werden kann. Die bezahlen dann halt ihre Aktion mit dem ableben, aber Gleve schrott, Zeit gewonnen.
Weiter im Text: Hangar ist blau, Werkstatt auch, die Leaverwelle ist angelaufen, die paar Gleven können höchstens ein paar Schuss abgeben bevor sie zerstört werden und die Allianz hat es nicht eilig, weil für die läuft ja eh alles nach Plan. Das ist der Moment, wo ich denke, gehste auch, aber nein, ein angefangenes Schlachtfeld wird von mir Zuende gespielt, ganz egal wir schlecht es aussieht. Bin da wohl ein Teil einer kleinen Minderheit…
Tausendwinter.
Ein schönes, stimmiges BG. Schöne Karte. Auftrag klar. Wir müssen da rein! Oder die dürfen nicht rein. Je nach Ausgangslage. Man hört oft das sich Leute beschweren, als Angreifer hätte man keine Chance. Aber die letzten Male wurde bei den Spielen wo ich dabei war, der Gruppe so richtig schön der Scheitel gezogen. Als Verteidiger waren die innerhalb von 5-10 Minuten schon am letzten Tor am knabbern, als Angreifer kam man auf keinen grünen Zweig.
Ich bin der Meinung, hier sollte der ganze Raid geschlossen und kompakt agieren. Traditionell ist Sunken das erste Ziel. Dann müssen aber auch ALLE dahin. Was dann kommt sieht etwa so aus:
Szenario Angreifer:
20 Leute biegt nach der Brücke rechts ab um nach Sunken zu gelangen. 10 gehen über die Straße nach Sunken. Und die anderen 10 gehen nach links oder sind sich nicht genau sicher was sie jetzt machen sollen. Ende vom Lied: der Feind ist schon mit dem Löwenanteil der Gruppe vor Ort, knallt die meisten von uns, die da in Unterzahl eintreffen ab und nimmt sich den Rest dann einzeln vor. Der Respawn sammelt sich dann unten bei den Werkstätten während die Gruppe die zur linken Seite gegangen ist, und mangels Abschusserfolgen nichts bauen kann, tatenlos rumsteht, oder , im besten fall und oft gesehen, dem Festungstor mit einem Seuchenkatapult zu leibe rückt.
Währenddessen wälzt sich die blaue Katapultkolonne im Verband mit Infanterie über die Brücke in Richtung Süden und beherzte Kämpfer(meist nur wenige) mit der Goblinpanzerfaust werden im zusammengefassten Feuer getötet. Dann fällt die erste Werkstatt, ein paar blaue rollen zum ersten Turm und zerstören diesen, während die am Friedhof verbliebenen entweder sich zur nächsten Werkstatt zurückziehen, oder sich Lemminggleich der blauen Walze vor die Rohre stürzen. Noch mehr Kills, noch mehr Katapulte. Dann ists nur noch eine Frage der Zeit, bis die Kolonne die Karte umrundet und wild um sich schießend die Zeit runterticken lässt. Um großartig noch was zu reißen ists dann zu spät…
Alle gesammelt Sunken, als Angreifer sowie als Verteidiger, und dann Druck machen, so das sich die Konkurrenz nicht organisiert sammeln kann. Theoretisch doch nicht so schwer. Praktisch aber scheinbar doch…
Wenn es gut gespielt wird, und man der Allianz direkt am Anfang so richtig schön einen vor den Koffer gibt, entwickelt die Sache meistens eine Eigendynamik, und der Gegner darf sich mit all den schönen, frustrierenden Folgeverkettungen auseinandersetzen.
Alles was da fehlt ist ein bisschen Einsatz, Beharrlichkeit, Kampflust und Verständnis der Grundprinzipien des Bg. Alles kein Hexenwerk. Und alles machbar…
Geballt zuschlagen, Kills sammeln, Fahrzeuge bauen, Fahrzeuge verteidigen, ein Panzerrudel bilden, gesichtert von Infanterie. Praktisch unangreifbar und unaufhaltsam. Gegenschläge des Feindes bleiben im zusammengefassten Abwehrfeuer liegen. Es macht Spaß. Und am Ende freut man sich über die eigene, und die Leistung des Teams. Zusammen sind wir stark.
Zu guter Letzt kommen wir jetzt zu Ashran.
Leider ist das falsche Ashran in der Rotation. Es müsste das klassische rein, oder zumindest sollte das gezielt anwählbar sein. Liebhaber dieser gepflegten Keilerei können schön mit gleichgesinnten taktisch ausgefuchste Schlachten schlagen, und wer es nicht mag, bleibt einfach fern. Alle sind zufrieden.
Es ist einfach wunderbar und immer neu, was es dort für Kämpfe geben kann. Keine Runde war wie die alte. Die Events waren interessant und schön designet, man konnte so viele Verschiedene Taktiken spielen, Umfassungsmanöver, Kesselschlachten, Hit and Run, Überfälle, es gab alles was das Herz begehrte.
Die Items und Gadgets waren schön ausgefuchst und, gut durchdacht Eingesetzt, sehr mächtig. Aber ich schweife in Nostalgie ab… Wenden wir uns der Version zu, die 24/7/365 spielbar ist.
Es können einem als altem Ashranveteran die Haare zu berge stehen, wenn man sieht was aus unserem schönen Ashran gemacht wurde. They cut off the balls of the Fight.
Eine undurchdacht abgespeckte Version. Ohne Herz, ohne Anforderungen. Irgendwie wie ein Duell zweier Ritter auf dem Pferd. Man kommt sich entgegen, und einer wird aus dem Sattel gepustet.
Trotzdem gibt es noch hier und dort einige Überbleibsel von früher, doch die werden so gut wie nie beachtet. Oder man wird von Leuten dafür im Chat gerügt, die sich des Gewichts der Items und Tricks nicht bewusst sind. Im Wald neben der Hordebasis gibt es Pflanzen, die für eine Stunde lang die eigenen Werte um 15% erhöhen. 15% ! Das ist schon enorm, weil wie wir alle wissen gilt im PvP: Je grösser der Rumms, umso grösser der Bumms! Ein Raid der sich, ok für alle reicht es in einem Abwasch nicht, aber die spawnen schnell wieder, mit den Pflanzen eindeckt, und seien es nur 10-15 Leute, hat beim Clash an der Fahne einen schönen Vorteil. Dazu noch schön versteckt, aber nahe dran, die Standarte die Vielseitigkeit erhöht, aufstellen, evtl noch Kampfrausch dazu, das scheppert schon gewaltig. Der Gegner wird rasiert, und schon geht´s los bei denen mit Mimimi, „loose, l2play boons“ und allem was schön Frustriert…
Ebenfalls im Wald stehen Knollen, die für kurze Zeit Schaden in einem beträchtlichen Maße reduzieren. Kombiniert zb mit Baumrinde im Makro, oder je nach Klasse mit einem anderen Deffcooldown, das kann über Überleben oder Sterben entscheiden…
Wird aber fast nie genutzt, bzw gezielt Ignoriert.
Die Bücher, von Raremobs gedroppt, können, geschickt Eingesetzt, das Spiel enorm beeinflussen. Fliegen im Schlachtfeld als Druide. Unbezahlbar. Luftaufklärung, Artefakt suchen, im Rückraum vom Friedhof zurückkehrenden Spielern auflauern… Manche Klassen haben nützlichere, manche weniger nützliche Bücher. Aber haben ist einfach haben, und besser wie brauchen.
Die Solarsphäre, im Keller unten bei den Minen, wo beim klassischen das Geisterevent war. Verleiht einen Tempobuff. Eigentlich ein Must-have, um dem Gegner schön eins zu verplätten. Aber leider wird die nur sehr selten geholt, und wenn dann nicht verteidigt. Und wenn sich mal einer erbarmt, und dort unten auf Posten bleibt, damit die Allianz sich die nicht zurückdreht, der wird dann als AFK gemeldet, weil „man trägt ja nichts zum Gewinn des BG bei! (sic!)“
Die Gadgets und Möglichkeiten sind gegeben, nutzt sie doch. Der Gegner macht das meistens. Dann locken die unseren Raid bis vor ihre Base und verteidigen mit Mann und Maus die Brücke, die Fahne ist irgendwo ferner liefen, ein paar Leute schieben die auch Pflichtbewusst nach vorne, wir sehen nur den Feind und greifen mit Tunnelblick an, und die Allianz? Die macht seelenruhig mit 5 oder 6 Mann unseren Boss in unserer Basis. Flaggen brauch man dazu nicht mehr. Leute von uns, die vom FH kommen, melden es nicht mal das die an unserem Boss knabbern. Es läuft doch so gut. Wir sind mit 120 zu 46 Punkten vorne, das kann nicht schiefgehen. Plopp, der rote Bildschirm geht auf, Niederlage. Wuhuuu! Mehr wie einmal gehabt die letzte Zeit.
Bitte, bitte, 3x bitte mit Zucker obendrauf, viele von euch sind doch auch gefrustet wenn es Tagelang nur Eisenhaltige Luft mit Rückwärtsgang gibt. Ihr seid oft genug alte Veteranen, die eigentlich wissen wie es geht. Ihr beherrscht eure Klasse. Ihr kennt die Mechaniken. Ihr könnt weiterdenken. Ihr könnt das. Lasst euch nicht zur Schlachtbank führen. Ein Rückstand ist noch lange kein Grund um die Flinte ins Korn zu schmeißen.
Ein bisschen Einsatz. Dann kommen vielleicht noch ein paar andere dazu, die sich mit dem aktuellen Spielstand nicht abfinden wollen. Es bildet sich eine Insel in der Schlacht und weitere kommen dazu, die eigentlich wollen, aber nicht wissen wo sie grade jetzt was Einbringen können, das dazu beiträgt, die Sache eventuell doch noch zu drehen.
Und dann kommt der Zeitpunkt wo der Allianz erbitterte Gegenwehr geleistet wird. Und mit etwas Glück, schlägt das Pendel um. Es ist nicht unmöglich.
Versucht es doch mal.
Ok es ist aus dem Ruder gelaufen und viel Umfangreicher geworden als geplant. Aber alle die es bis zum Ende durchgelesen haben, danke schön dafür. Ganz ehrlich. Und überlegt mal, ob es immer so sein muss. Der Gegner ist nicht so Unwiderstehlich wie es manchmal aussieht. Es gibt immer einen Weg. Für uns alle, für gute Kämpfe, für Erfolg und ein gutes Gefühl. Und für die Horde!
Best regards,
Dayne
