Ich bin tot! Wo ist jetzt das Licht? (Gedanken und Fragen zum Hintergrund)

Kurz vor dem neuen Addon sind mir einige Gedanken zum Hintergrund des Jenseits auf Azeroth gekommen.

Auf Azeroth gibt es sehr viele Völker mit teils unterschiedlichen Jenseitsvorstellung.
Da wäre der Ahnenkult der Orcs.
Der Lichtglaube der Draenei, Menschen, Zwerge und Hochelfen.
Das Jenseits der Trolle. Und so weiter und so weiter.

Worum es mir eigentlich geht. Keine dieser Jenseitsvorstellungen findet sich in den Schattenlanden.
Wo ist denn dort das Licht? Wo sind denn die geehrten Vorfahren?
Wenn aktuell in Azeroth ein Orc, ein Draenei, Troll oder Zwerg stirbt, kommt er in die Schattenlande. Dort stellt die Seele recht schnell fest, dass der ganze Glaube an das Licht, die Ahnen schlicht falsch war.

Wir stellen uns das mal mit einem konkreten Beispiel vor.
Gorta ist eine treue Orcin der Horde. Im vierten Krieg hat sie tapfer gegen die Allianz gekämpft. Bei einem Angriff auf Kul Tiras ist sie von einem Zwergenschützen erschossen worden. Sieg oder Tod. Und im Angesichts des nahenden Todes hadert Gorta nicht. Denn sie war tapfer und freut sich auf das Wiedersehen mit ihrer Familie und ihren Ahnen, die im jenseit darauf warten, sie willkommen zu heißen.
Gortas Seele schlägt sich durch die Nebel der Schattenlande. Ihr Mut und ihr Glaube bleibt ungebrochen, denn die Ewigkeit ihm Kreise ihrer Ahnen erwartet sie.
Und auf einmal steht sie vor einem blauen Menschen mit Flügeln, der ihm etwas von Prüfung und Ewigkeit als Kyrianer erzählt. Oder irgendjemand, der verdächtig nach einem Geißelnekromant aussieht, erzählt etwas von ewigen Kampf.
Wir können uns die Gedanken und Gefühle von Gorta jetzt gut vorstellen.

Wo bin ich?

Wo sind meine Ahnen?
Was erzählt der Mensch da?
Wo ist meine Axt?

Die Schattenlande sind eine interessante und exotische Idee. Aber sie haben nichts mit dem Jenseitsglauben der Azerother gemein.
Das heißt, dass entweder, jeglicher Glauben an ein Jenseits falsch war.
Das würde dem ehrenhaften Tod einiger Charaktere in Azeroth die Würde nehmen. Zum Beispiel der todkranke Argentumritter in Eiskrone. Oder das Opfer von Varian Wrynn. Oder Bain Bluthuf. Oder Velen aus Draenor. Oder, oder, oder. Viele Helden Azeroth sind, mit dem Trost ihres Glaubens, in den Tod gegangen. Und jetzt war alles falsch.

(Wobei die Nachtelfen fein raus sind. Denn die inkarnieren ja zu Irrwischen und gehen zurück in den Kreislauf.)

Oder sind die Schattenlande nur ein kleiner Teil des Jenseits von Azeroth. Und das Licht, die Lande der Ahnen sind immer noch eine Möglichkeit.
Und wie bringen die Blizzardautoren das mit der Halle der Tapferkeit in Einklang? Die ehrenvollen Krieger werden von den Walküren in Odyns Halle gebracht, um dort in alle Ewigkeit zu Feiern und sich zu prügeln. Spielt Odyn sein eigenes Spiel mit den Seelen? Und was ist mit Bwonsamdi? Was passiert mit den ganzen toten Trollen?

Wie seht ihr das?
Sind die Schattenlande die absolute endgültige Unterwelt für alle Seelen Azeroths?
Ist der Glaube der Azerother falsch?

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Mok’ra

Das Thema hatten wir intern schon seid dem Erscheinen der Chroniken wie auch allen Infos zum addon.

Die frage ist einfach nicht zu klären. Meinungen und Ansichten liefern einige blickpunkte die nicht immer zusammenführen.

Wir sind intern soweit zu sagen das die Schattenlande die wir betretten eher ein Spiegelbild unserer welt wäre.
Nur imm verdrehten sinne, blizz zeigte und bisher 3 schattenlandregionen?

1 addon schattenlande
2 hellhein
3 hallen der tapferkeit

Wir gehen davon aus, das die Schattenlande ein Spiegelbild des ganzen kosmsmus ist. Nur weil man spieltechnisch überall hin kan heißt es ja nicht das es es nicht gibt.
Vor allem wenn man bedenkt das die brennenden legion möglichkeiten besitzt zwischen nether, totenreich und der lebenden ebene sich zu bewegen.

Ich würde so sagen die Schattenlande haben auch Abstände zwischen den welten wie wenn wir durchw weltall reisen. Bis blizz was anderes sagt. Somit können orcs z.b. nicht die ahnen von draenor finden wenn sie wo anders starben.

Ich glaube es wäre wenn nur mit einen mächtigen zauber eines schamanen möglich durch eine neue verankerung gewisse ahnen zu transferieren in einer neuen zone.

Zum licht keine Ahnung. Necromatie könnte auch das gegenstück des lichts dort sein. Da leere ja eigentlich eine andere Brosche bekommt durch die void lords.

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Also, ich bin leider nicht so im Bilde, ob die Schattenlande das Jenseits darstellen, oder sowas wie eine Art Hölle sein sollte für die Seelen die nicht so dolle waren während ihrer Lebenszeit. Ich habe mich nicht so arg in die Story gespoilert von SL, weil es mich so stark noch nicht interessiert.

Ob all der Glaube umsonst war? Ob man veräppelt wird?

Ich würde sagen, der Glauben ist nicht vergebens. Gerade beim Licht sieht man ja sehr deutlich, dass es sogar während der Lebenszeit, eindeutige Zeichen gibt. Das Licht bringt jemanden dazu, schwere Wunden heilen zu können, aber auch Segen zu verteilen, Mut schöpfen zu können, vielleicht auch sowas wie Zufriedenheit.

Ähnlich würde ich das bei dem Ahnenglauben der Orcs sehen, auch wenn dort keine eindeutigen Handlungen durch den Glauben entstehen wie eine Lichtheilung. Orcs treten mit mehr Mut in eine Schlacht, wenn sie daran denken, zu ihren Ahnen zu kommen, wenn sie sterben. Sie sterben vielleicht sogar mit Zufriedenheit, stellen sich Gegnern, die vllt sogar übermächtig sind (Hello Saurfang). Das alles nützt ihnen ja im Leben.

Ich sehe ehrlicherweise auch nicht, wieso einem Charakter die Würde genommen wird, aus der Sicht der Lebenden versteht sich. Weil für die Lebenden waren es trotz Allem große Taten. Selbst wenn du einer der Helden bist und von den Schattenlanden weißt, ist Varian doch trotzdem für seine Überzeugungen gestorben, oder? Das verdient Respekt, auch wenn er nicht in das Jenseits gekommen ist, wie man es sich vorstellt. Hat der ehrenhafte Tod dann weniger Gewicht?

Also, um mal den Vergleich zu ziehen, auch wir wissen nicht, ob es Himmel und Hölle gibt und wo man am Ende landet… trotzdem ist der Glauben nicht vergebens. Ich nehme an, dass der Glaube vielen Menschen hilft, ihnen Zuversicht gibt, sie zu guten Taten bringt, ihnen Halt und Kraft schenkt. Das ist etwas Gutes und ich denke nicht, dass diese Tatsachen ihren Wert mindern, sollte es keinen Himmel geben.

Nach meinem Wissen ist es ja so, dass die Lebenden eigentlich nichts von den Schattenlanden wissen und zumindest meine Charaktere, werden wohl nie davon erfahren wie es dort ist, sofern Blizzard nicht irgendwelche Lore Charaktere davon berichten lässt. Meine Charaktere sind viel zu normal, als dass sie da wie die Helden mit gehen. Meine Charaktere kennen die Helden nicht. So wird meine Orc weiterhin an ihre Ahnen glauben. Und ich glaube, selbst wenn ein Charakter daher kommt und meiner Orc davon erzählt, dass es die Ahnen nicht gibt etc. würde sie ihm nicht glauben. Ihr Glaube daran, ihre Ahnen eines Tages zu treffen ist stärker.

Alles andere wäre auch Meta Wissen und das nutze ich nicht.
Meine toten Charaktere bespiele ich ja nicht mehr. Ob die sich dann im Nachhinein grämen, verbittern oder Ähnliches, weil sie eben nicht zu den Ahnen gekommen sind? Gut möglich.

Bei der Halle der Tapferkeit bin ich bisher davon ausgegangen, das dort nur Vrykul landen, weil… naja das so eine starke Anlehnung an den nordischen Glauben ist. Die Vrykul sind für mich bisher immer die Wikinger in WoW gewesen, die mit diesen Hallen quasi Walhalla erhalten haben.

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Eine gute Frage, gehen wir es doch einmal durch.

Wir sehen immer wieder, dass die Ahnen, auch die die bereits in den Schattenlanden sind, angerufen werden (Cairne wäre ein Beispiel.) Der Ahnenglaube speziell sagt ja nicht wohin die Toten gehen und offensichtlich dürfen sie von Zeit zu Zeit ihre alte Gestalt wieder annehmen um zu den Lebenden zu sprechen, nur ist es ihnen scheinbar verboten oder nicht möglich über die Schattenlande zu reden.

Odyn lässt sich leicht erklären. Er fängt die Toten gewissermaßen ab bevor sie in die Schattenlanden kommen. Deshalb brauchen seine Val’kyr ja diese Verbindung zu besagten Schattenlanden. Das Interessante dabei ist eigentlich, dass er offen und vermutlich wissentlich den Schattenlanden ihr Anima vorenthält, wodurch er zumindest eine kleine Teilschuld an der aktuellen Knappheit trägt.

Wie weit die Nachtelfen fein raus sind muss sich wohl zeigen aber die NIght Fae scheinen ja eine Verbindung zu Elune zu haben. Nur der Punkt „Sie holt die Nachtelfen als Sterne an den Himmel“ ist wohl falsch.

Kommen wir zum Licht…das ist der schwierigste Punkt. Inwieweit ist das Licht Teil der Schattenlande? (Für jene die mehr wissen bitte keine Spoiler, ich habe keinen Beta Zugang^^ ). Von daher würde ich an der Stelle sagen…mal schauen, mehr kann ich im Moment nicht sagen. Vom Licht aber einmal abgesehen kommen die Glaubenvorstellungen der Völker grob hin. Details mögen falsch sein aber damit wird man leben können…oder sterben :smiley: .

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Also die Vorstellung der Trolle ist mit Bwonsamdis „The Other Side“ eigentlich 1:1 stimmig umgesetzt.

Ich gebe zu, dass ich gar kein Problem mit der Unterschiedlichkeit hatte.

Jenseitsvorstellungen werden von Glauben und Kultur geprägt. Sie prägen eher das Leben bzw. die Ausrichrichtung des Lebens eines Einzelnen und einer Gesellschaft als das was wirklich danach kommt.

Was wirklich danach kommt und „real“ ist, kann etwas völlig absolut irgendwie anderes sein. Von daher fand ich es sogar ganz spannend, dass man es nicht 1:1 überstülpen kann. Die Anlehnungen sind ja erkennbar da und jede Kultur muss sich irgendwie ihr Plätzchen da suchen (oder auch nicht, weil wir eh alle gleich gebuttert und vom Arbiter verteilt werden… oder so)

Das wir jetzt ic wissen, dass wir falsch lagen und wie es wirklich aussieht, ist mir in seiner Konsequenz und mit dem Rattenschwanzeffekt im RP dann wieder ein Dorn im Auge. Aber das ist ein anderes Thema und tut der ersten Erfahrung erstmal keinen Abbruch.

Ich finde, dass sind alles gute Fragen. Und eine Antwort habe ich auch schon darauf, denke ich… Im Prinzip sind unsere Seelen eine Art Energie oder Kraft. Sprich also, Macht, die auf anderen Existenzebenen ein Naturgut ist.

Stell dir mal vor, das Wasser in unserer Realität/Dimension sind die Lebensgeister von Wesen aus einer anderen(vorherigen) Existenzebene. Ohne Wasser würde es in Verbindung mit Kohlenstoffatomen und anderen Bausteinen kein Leben auf unserer Erde geben. Ohne Wasser würden wir nicht existieren. Für uns ist es ganz normal. Prinzipiell verhält es sich genauso mit der Anima in den Shadowlands.

Dort ist besagte Anima auch ein Naturgut, dass die Realms brauchen, um nicht zu kollabieren. Quasi das Wasser der Schattenlande. Und sagen wir mal, genauso wie Wasser zum Bau von Chemischen Technologien verwendet werden kann genauso kann Anima als Machtquelle von Shadowland Wesen genutzt werden.

Menschen haben Wege gefunden aus Wasserstoff (schweren Wasser glaube ich) eine Bombe zu bauen. Sprich also, eine große „Machtquelle“ gewissermaßen.

Bwowsamdi (hoffe der Name ist richtig geschrieben) nutzt die Seelen, die er als Loa erhält wahrscheinlich auch als Machtquelle um seine Geschäfte mit anderen zu machen.

Irgendwo im Lore Forum hab ich auch was davon gelesen dass es die Theorie gibt, dass die Kugel in der Richterin das allsehende Auge von Odyn ist und er dieses anderen überlassen hat, um die Richterin zu schaffen. Die Hallen der Tapferkeit sind Odyns eigener Realm und vermutlich equivalent zu den Shadowlands. Vermutlich gehört dieses Nachleben einfach einer anderen Kultur an (genau wie die Inkarnation der Nachtelfen, die du meintest).

Und um mal einen Bezug auf die Realität zu machen… Wir selbst wissen nicht, was der Tod mit sich bringt. Egal ob wir an Buddismus, Christentum, Reinkarnation oder sonstige Religionskonstrukte glauben… Wir könnten genauso enttäuscht werden.

Ironischerweise habe ich erst kürzlich eine Folge Star Trek Voyager gesehen, in der es um fast dasselbe Thema ging…