Langzeit Rp und das Ende von Projekten

Die Wellenbann und du, ihr seid gute Leute und habt tolles RP geliefert.

Aber beide leider eigene Projekte und mit nur zwei Mann eine Söldnergilde am Leben erhalten ist mühseelig.

Zudem ist WoW einfach nicht mehr die 13 Euro wert… vielleicht beim nächsten Addon nochmal probieren aber vorerst legen wir ne Pause ein.

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Kezan Zayba!

Das ist auch etwas was ich immer wieder sehe, das ein Konzept zerfällt und ein paar Spieler versuchen das was eigentlich Spaß gemacht hat weiter zu spielen. Grundsätzlich ging es mir nicht um „warum zerfällt Gilde X“ auch wenn das natürlich immer interessante Punkte sind aus denen ich versuchen möchte zu lernen. Der Poste von Ruumi vor zwei Tagen hat den Gedankengang für „Was braucht man damit Rp X lange zeit bespielt wird und spaß macht“ angeleitet und zu diesem Thread geführt. Auch um natürlich mein eigenes Projekt zu verbessern und von den Erfarungen der anderen zu lesen.

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Da macht es meiner Meinung nach aber auch am meisten Sinn die Fälle in denen es langfristig hielt direkt zu analysieren. Aber das kann halt auch etwas persönlicher werden. Ich habe da zwei inzwischen doch recht langlebige Projekte, das Magiersanktum und meine eigenen Wahrer des Gnomischen.

Das Sanktum überlebt als Gilde meiner Meinung nach gerade deshalb, weil organisiertes Gilden-RP weniger im Mittelpunkt steht als das Konzept, dass einfach einen Rahmen für das RP der Mitglieder bietet und einzelne Mitglieder dazu bringt Grund zu haben mit einander zu spielen. Jeder Novize hat seinen Mentoren, und beide haben Grund RP mit einander zu haben, jeder Novize wohnt in einem Haus mit anderen Novizen und hat Grund aufeinander zu sitzen und jeder Magier hat Fälle und hat Grund andere spezialisierte Magier anzusprechen. Dazu kommt dann eben der Durchgangsverkehr von Sturmwindern, der jedem Charakter ein Privatleben außerhalb der Gilde erlaubt. Da muss die Gildenleitung garnicht viel tun und selbst der harte Kern ist völlig austauschbar, der wichtige Teil ist das System. Und solange da nicht versucht wird alles umzuwerfen, ist das in vielen Punkten ein Selbstläufer und die meisten Angebote sind völlig optional.
Das ganze ist dadurch aber auch etwas statisch und Spieler die sich da mehr Aufregung wünschen verschwinden meist schnell wieder, oder haben die außerhalb des Gildenhintergrundes.

Die Wahrer dagegen gibt es ehrlich nur deshalb noch, weil ich einen harten Kern aus ca 5 Leuten habe, der ooc gut miteinander auskommt und kein Problem hat auch nach Monaten ohne RP wieder voll in irgendeinen wirren Plot einzusteigen. Die Gilde lebt nicht durchgehend, wir leben von Event zu Event und Plot zu Plot. Aber solange wir alle noch spielen, kommen so ziemlich immer alle zurück wenn einer fragt und wir haben unseren Spaß mit einander. Hin und wieder kommt wer dazu oder wer verschwindet, aber das ist eher selten. Man könnte sagen hier geht es kaum um die Gilde, sondern die Gilde ist nur eine der gemeinsamen Aktivitäten die wir als Freunde manchmal zusammen machen.
Damit geht natürlich einher, dass wir in unseren Grundvorstellungen vom RP, und viel wichtiger noch, was man im RP akzeptieren sollte und was nicht, ziemlich auf einer Linie sind. Aber es hält nun auch schon 8,5 Jahre.

Mich würden da mehr so Beobachtungen von Gilden die über viele Jahre immernoch - oder auch immer wieder - zusammen sind interessieren.

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Unser Projekt würde ich zwar noch nicht als langlebig bezeichnen (wir sind auch erst 1 Jahr alt), aber bei uns funktionieren folgende Dinge sehr gut. Es kommt natürlich immer auf den individuellen Typ an, ob das bei anderen auch klappt. Jeder hat andere Bedürfnisse und Anforderungen an das ‚perfekte‘ Konzept.

  • Flauten und Pausen töten das Konzept nicht automatisch. Man atmet durch, schöpft kreative Energie woanders, kehrt zurück. Der Kreislauf des RP-Lebens.
  • Daraus ergebend: Keine Erwartungshaltung. Wir machen alle zusammen das Projekt und jegliche Hierarchie ist nur IC. Als Gildenleiter sehe ich mich nicht als König an und auch nicht als alleinig verantwortlich für Spiel.
  • Keine unnötigen IC-OOC-Beziehungsdramen. Es war durchaus eine bewusste Entscheidung, dass die IC-Frau meines Charakters eine Person aus meinem persönlichen Leben ist, von der ich ziemlich sicher weiß, dass es nicht in kreischenden Tränen enden wird. Habe schon mehrere Konzepte daran zerbrechen sehen.
  • Einfach … Lust haben auf das, was man spielt? Lieber spielt man dann nur 3 Tage die Woche mit voller Motivation, als dass man sich jeden Tag online zwingt, weil „muss ja“ und nur emotierend vegetiert. Man loggt ein, wenn man richtig Lust hat und spielt dann entsprechend, wenn alle total motiviert sind.
  • Seine Mitspieler nicht zu sehr gängeln. Die dürfen sich ruhig entfalten und auch eigene Ideen einbringen. Ich gebe z.B. nur einen Rahmen vor, muss aber nicht eifersüchtig über jede Initiative wachen, die entsteht und diese absegnen. Meine Devise ist „Brennt die Hütte nicht ab, ansonsten, have fun.“
  • Gleiche Ansichten, was Lore/RP anbelangt. Wir haben alle etwa dieselbe Emotelänge, Emoteart und Vorstellung von gutem Rollenspiel. Das schafft ein, wie Rachenl schon meinte, homogenes Spielbild, was gut aneinander abspielen kann.
  • Als Hotspot außerhalb von Sturmwind, meiner Meinung nach sehr wichtig: Fühlerchen ausstrecken. Kontakte knüpfen. Waren IC erwerben, kleinere Events anbieten, Besuche mit Gilden organisieren, ab und an ein Plötchen … Und wenn es uns einmal nach Sturmwind verschlägt, dann ist es eben so.

Kurzum: Freundlicher Umgang und Interesse an mehr als dem eigenem Charakter, homogene Rollenspielumgebung und die Balance zwischen „Ich gebe Spiel vor“ und „Ich zwänge meine Spieler nicht in einen Pfad, dem sie folgen müssen“. Ist ja ein Hobby, soll Spaß machen. Und wenn sich Rollenspiel nicht wie Arbeit oder Pflicht anfühlt, dann klappt es meiner Erfahrung nach am besten. :smile:

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Die Konzepte, die ich kannte, haben sich meiner Erfahrung nach oft nur gehalten, weil sie von Leuten getragen wurden, die bereits eng miteinander verschweißt waren und sich kannten, sodass es gar nicht zu einem Verschwinden des Projekts kommen konnte, weil immer jemand da war, der aktiv war. Und es funktionierte auch nur dann, wenn diese Leitungspositionen dafür gesorgt haben, dass die Leute bespaßt werden.

So ganz pauschal kann man das aber alles nicht sagen. Es gab auch schon viele Projekte, die daran gescheitert sind, dass die Leitung alle paar Wochen plötzlich neue Interessen hat. Wo heute das Adelshaus eigentlich ganz geil klingt, ist es einen Monat später langweilig und eigentlich wäre der Kuchenladen jetzt viel cooler. Und zack, schon wird das neue Projekt hochmotiviert aus dem Boden gestampft, nur damit die Leitung dann 5 Wochen später wieder woanders herumgurkt.
Dazu kommt, dass manche Projektleitungen gnadenlos unterschätzen, wieviel Arbeit, Organisation und Fingerspitzengefühl mit anderen Menschen erforderlich ist, um eine Gilde zu führen. Da geht es dann z.B. nur darum, dass man sich selbst einen guten Ruf und Bekanntheit im RP erarbeiten will. Oder seinen eigenen Safespace schaffen will. Oder man will, dass andere Spieler nach der eigenen Pfeife tanzen. Oder man will einfach etwas Schönes erschaffen… und kapituliert bald darauf vor dem eigenen Unvermögen, Kompromisse zu schließen, Arbeit zu investieren und Menschen zu überzeugen, mitzumachen. Da wird die Freiheit und die Zeit, die man vorher hatte, plötzlich wieder attraktiv.
Konflikte tragen auch sehr gern dazu bei. Zwei Spieler entschließen sich, eine Gilde aufzubauen. Es läuft einigermaßen - plötzlich zerstreiten sich die beiden und jeder will seiner eigenen Wege gehen. Die Gilde zerfällt, weil eine Art Rosenkrieg darum ausbricht.

Meine Gilde ist sehr klein, aber hält sich eben dadurch, dass man nicht aktiv rekrutiert sondern nur das einsammelt, was vielleicht IC mal aus Überzeugung hängenbleibt. Und jeder ist darüber informiert, dass es zwischendrin Plots geben kann, aber nichts festes geplant ist und man auch nicht darauf warten soll, dass etwas passiert. Wenn RP stattfindet, dann findet es statt - wenn nicht, dann nicht. Einen Aktivitätszwang gibt es auch nicht. Wer geht, der geht, wer bleibt, der bleibt.
Es gibt keine Erwartungen, so kann auch niemand enttäuscht werden.

Du vergisst noch die Gildenmitglieder, die niemals Beteiligung oder Aktivität zeigen, aber immer fröhlich am Meckern sind, wenn irgendwas auch nur im Ansatz unausgereift ist.

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Mein Rezept für die Valieux Ishel und Wüstenmondkarawane kann ich kurzgefasst auf diese drei Punkte herunterbrechen:

  • Durchhaltevermögen. Selbst wenn es die ersten Wochen schlecht aussehen mag: Es kann nur bergauf gehen. Demotivation und Pessimismus langfristig zu bekämpfen ist eine Kunst.
  • Zuverlässige Co-Leiter/Offiziere sind ein Segen. Solche sollte man sich definitiv ins Boot holen, insbesondere wenn sie die eigenen Fähigkeiten ergänzen. Hat man selbst wenig Lust auf Rekrutierung? Dann sollte man sich einen Offizier suchen, der gerne rekrutiert. Zudem kann man das SLn delegieren, wodurch man sich selbstredend sehr viel Zeit und Mühe spart. Über die vielen verschiedenen Vorteile könnte ich noch ewig schreiben.
  • Eigeninitiative und Motivation der Mitglieder. Wenn diese nicht vorhanden sind, gibt es Wege, die Mitglieder dazu zu animieren, selbstständig RP zu organisieren. Viele Lehren aus der Personal- und Unternehmensführung kann man hierfür 1:1 auf den Gildenbetrieb anwenden, und sein Wissen in diesem Bereich zu vertiefen kann von erstaunlich großem Wert sein.
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Das Problem ist wirklich, Leute zu finden, die Führungspositionen übernehmen würden.
Meine Gilde lief zwei Jahre lang gut. Aber dann ist mit der Co Leiter weggebrochen. Und trotz regem Interesse und einen ständigen Strom von Bewerbern habe ich dicht gemacht.
Einfach, weil ich alleine keine Gilde leiten kann.

Ich würde auch gerne wieder ein Projekt auf die Beine stellen. Ideen sind genug da und Durchhaltevermögen gibt es auch.
Nur fehlt es an Offizieren/ Co-Leitern. Hab’ schon mit mehreren Leuten gesprochen. Interesse wäre da, aber wenn, dann bitte nur zum reinschauen und mitspielen.
Organisation, Planung, Verantwortung? Das will keiner.

Edit: Charakterroulette mit dem Forum. Yay.

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Also erstmal die Augen des Chars…wie so´n Erleuchteter, genial :grin:

Und naja, dass kann man nachvollziehen.
Ich meine wie oft versuchen z.B. Leute was aufzubauen nur um am Ende der „bespaßer“ zu sein.
Das ermüdet einfach irgendwann und man verliert die Lust. Vorallem wenn die die sich nur bespaßen lassen dann auch noch, wenns mal drei Tage nichts zu tun gibt, sich dann auch noch beschweren das gerade nichts ansteht.

Ich z.B. hab das über all die Jahre immer wieder versucht.
Und mittlerweile bin ich selbst wer, der nichts mehr führen will sondern einfach nur wo mitwirken will.

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Genau das ist der Grund warum ich mein Projekt direkt nach zwei Monaten an den Hacken gehängt habe. Die Hälfte der Leute war nur am rumjammer, das sie nicht 24/7 bespaßt werden von mir.

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Deswegen bin ich nur noch mitwirker oder spiele kleine Rollen.
Ich bin hier durch mit Projekten und Gilden zu gestalten :grin:

  • Motivierte Mitglieder, die bestenfalls regelmäßig Zeit haben (wollen) und die sich gänzlich diesem einen Projekt verschreiben und nicht noch in 23 anderen Projekten/Gilden und auf Events verpflichtet sind.

  • Mitglieder, die zum eigenen RP-Stil passen und die das ganze Projekt bereichern und mitgestalten statt sich nur berieseln zu lassen.

  • Mitglieder, die Respekt vor der Leistung des SLs haben und sich einbringen und eventuell gewillt sind, selbst mal Spiel anzubieten.

  • Offene Kommunikation und eine gewisse Vertrauensbasis, gegenseitiger Respekt untereinander und auch ein gewissesw OOC-Zusammenpassen des harten Kerns, der die Basis der Gilde bildet.

  • Die Möglichkeit, auch außerhalb der Gilde Kontakt zu anderen RPlern zu finden, damit es kein Insel-RP bleibt.

  • Zuverlässige Co-Leitung, die das Steuer übernehmen kann, wenn mal was ist und nicht der ganze Kahn den Bach runtergeht, weil der Kapitän gerade nicht kann.

Und:
einen fähigen Leiter, der offensichtlich nicht ich ist.

Egal, wie viel Herzblut du investierst, wenn du der Einzige bist, dem das Projekt wichtig ist, brennst du einfach aus und selbst, wenn dann Leute kommen und sagen: wir helfen - wenn du schon ausgebrannt bist, wirfst du halt trotzdem hin.

Zumindest war das bei mir akut so. Neben halt noch einigen anderen Gründen. Es gab viele Punkte, wieso das Projekt gescheitert ist.
Mein Versagen ist halt an der Stelle aber eben durchaus in der Gewichtung schwerwiegend. Ich habe das Projekt nicht aus eigener Überzeugung aufgezogen, sondern weil es gewollt wurde, stand dann damit eine zu lange Zeit allein auf weiter Flur und habe mich verausgabt und bin ausgebrannt und als ich schon nicht mehr konnte kamen die richtigen Leute und Versuche - nur leider zu spät für mich. Dazu dann noch RL-Stress und so weiter - das ist halt keine gute Mischung.

Kurz:
Es ist wie beim Gärtnern. Alle Aspekte müssen stimmen, sonst wird das einfach nichts und das langzeitmäßig zu hegen und zu pflegen erfordert einfach Hingabe, Weitsicht und eben ein gewisses vorausschauendes Management auch.

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Wie schön, dass eine Münze immer 2 Seiten hat.

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Ich hatte auf Allianz auch ein relativ großes Projekt am laufen.
Der Plan war ursprünglich die Gruppe so auf zubauen, dass diese auch ohne Projektleitung funktioniert.
Nichts da, ich brauchte dringend eine Rollenspielpause und mit mir war das Projekt dann im Grunde auch zu Ende. Was schrecklich schade ist, wobei meine Leute ein Traum waren (Untotenliebe geht raus <3).
Aber so ist es in der World of Warcraft manchmal.
Projekte kommen und gehen.

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Und das ist das traurige.
Manchmal waren da dann Projekte dabei die echt interessant war für einen und der Meinung von einem selbst das RP bereichert haben.

Welche dann aber kaputt gingen eben wegen denen die nur bespaßt werden wollen, weil man zu weit von Sturmwind weg ist oder weil sie durch OOC (Ins IC gezogen) schon von anfang an bombadiert und behindert wird.