[N] Pfad der Ahnen

Der Wind war trocken und heiß, als er über die Savanne strich. Er wirbelte Staub auf, ließ das gelbe Gras zittern und trug den Duft von sonnengewärmter Erde, wildem Salbei und fernen Lagerfeuern mit sich. Ein Tauren-Kalb saß vor einem kleinen Tipi, eng an seine Mutter geschmiegt. Der Schatten des Zeltes bot nur wenig Schutz vor der erbarmungslosen Sonne, doch die Wärme störte das Kalb nicht. Es lauschte den leisen Geräuschen der Steppe – dem Rascheln des Windes, dem Summen von Insekten, dem gelegentlichen Krächzen eines Vogels, der hoch über ihnen kreiste.

Seine Mutter saß ruhig neben ihm und arbeitete mit geübten Händen an einer Lederdecke. Sie zog mit einem spitzen Knochennadel dünne Sehnen durch das weiche Material, während ihre Ohren sanft zuckten und ihr Blick über die weite Landschaft wanderte. In ihrer Nähe lag eine flache Schale mit duftenden Kräutern, die in der Hitze ihren würzigen, erdigen Geruch verströmten.

Plötzlich bemerkte das Kalb eine Bewegung am Horizont. In der Ferne, wo die flirrende Hitze die Luft zu verzerren schien, zog ein gewaltiger Staubwirbel über die Ebene. Doch es war nicht nur der Wind, der ihn aufgewirbelt hatte – darin bewegte sich etwas. Gestalten, groß und würdevoll, schoben sich langsam durch das goldene Gras.

„Mutter, wer ist das?“ fragte das Kalb und deutete mit seinem kleinen, dunkelbraunen Finger in die Ferne.

Die Mutter hob den Kopf, legte das Leder beiseite und betrachtete die Gestalten. Einen Moment lang schwieg sie, als lauschte sie einer alten, fernen Stimme. Dann sprach sie mit tiefer, ruhiger Stimme:

„Das ist der Pfad der Ahnen.“

Das Kalb runzelte die Stirn. „Der Pfad der Ahnen?“

Seine Mutter nickte. „Sie sind eine heilige Gemeinschaft. Sie folgen den Schritten unserer Vorfahren, wandern durch das Land, um ihre Stimmen zu hören, um die Weisheit der Ahnen zu empfangen. Sie ehren die Vergangenheit und suchen den rechten Weg für die Zukunft.“

Das Kalb betrachtete die fernen Tauren genauer. Sie waren prächtig geschmückt – ihre Hörner mit bunten Bändern umwunden, ihre schweren Fellkleider mit Perlen und Federn verziert. Manche trugen lange Stäbe, an denen kleine Knochen, Muscheln und geschnitzte Talismane baumelten und bei jeder Bewegung leise klapperten. Andere hielten Trommeln, auf die sie in gleichmäßigem Rhythmus schlugen, als ob sie den Herzschlag der Erde selbst nachahmten.
„Ist es ehrenhaft, mit ihnen zu ziehen?“ fragte das Kalb schließlich, ohne den Blick von der Prozession abzuwenden.

Die Mutter lächelte sanft. Sie legte eine warme Hand auf die Schulter ihres Kindes. „Ja. Es ist eine große Ehre. Wer dem Ruf der Ahnen folgt, ehrt nicht nur seine Familie, sondern auch den Geist unseres Volkes. Sie geben sich dem Fluss der Zeit hin, lassen sich von den Zeichen der Erdenmutter leiten. Ihr Auftauchen heute ist kein Zufall.“
Das Kalb blinzelte und sah zu seiner Mutter auf. „Es ist ein Zeichen?“
Die Mutter lächelte sanft, ihre dunklen Augen funkelten in der Sonne. „Ja. Wer dem Ruf der Ahnen folgt, ehrt unsere Vergangenheit und unsere Zukunft gleichermaßen. Ihre Reise ist eine Prüfung des Geistes, eine Suche nach Wahrheit. "
Das Kalb schwieg und lauschte. Das Kalb wusste noch nicht, was die Zukunft bringen würde. Doch es fühlte ein Flüstern in seinem Inneren, leise, aber klar – ein Ruf, der vielleicht eines Tages auch seine eigenen Hufe auf den Pfad der Ahnen lenken würde.

Nach den ersten RP-Abenden möchten wir uns nun auch ebenfalls vorstellen.
Der „Pfad der Ahnen“ ist eine Gruppierung von Shu’halo welche spirituell-konservativ altes Wissen in die Welt tragen um es für künftige Generationen zu bewahren. In einem guten Mix integrieren wir druidisches Rollenspiel mit Schamanismus und anderen spirituellen Aspekten um die Lebensweise der Shu’halo zu erhalten.
Wir haben uns bewusst gegen ein (weiteres) Stammes-Konzept entschieden, da die Aldor viele und gute Stämme beherbergt und in unseren Augen keinen weiteren benötigt. Daher liegt unser Fokus auf Reisen durch ganz Azeroth um altes Wissen zu verbreiten, zu bewahren, die Erdenmutter zu heilen und die Pfade der Ahnen zu wahren.

Dementsprechend ist unsere Gruppe vielen modernen Neuerungen oder Technologien vielleicht kritisch oder gar ablehnend eingestellt. Wir sind keine „Kuschel-Tauren“ die alles friedlich akzeptieren, Konflikt-Rollenspiel ist erwünscht und wir sind gerne dafür zu haben, Charakteren welche die Erdenmutter verletzen, eins mit der Keule überzuziehen. Sofern spirituell angehaucht und das Wohl der Shu’halo-Lebensweise im Sinn habend, sind wir jederzeit auch für Grimmtotems und Hochberg-Tauren offen. Gute Krieger, Jäger und auch Jünglinge braucht eine Gemeinschaft immer.

Unser Rangsystem:

  • Oberhaupt
  • Älteste/r
  • To’an’sha („Wanderer des Schicksals“ - Mitglied)
  • To’karah („Ruf der Ahnen“ - Anwärter)

Zusätzlich zum Rollenspiel sind wir auch gemeinsam als Gruppe im Spiel unterwegs, sei es alte Erfolge, alte Raids, den aktuellen Content. Dungeons werden zwar gelaufen, aber Min/Max. oder gar volle Pulle durch M+ Rushen auf Teufel komm raus wird man bei uns nicht finden. Wir sind groß, pelzig - und gemütlich.

Wir wünschen uns passende Tauren-Rollenspieler die auch Spaß daran haben, sich kreativ einzubringen und die Gemeinschaft zu formen. X Twink-Leichen und Charaktere die man nur 1x im Monat sieht, möchten wir gerne vermeiden.
Für RP-Kontakte jeglicher Art, Handel, Bekanntschaften, Bündnisse,…sind wir stets zu haben.

Discord: auf Anfrage
Ansprechpartner: Tsahri und jedes Mitglied im Generellen

14 Likes

Glück auf

Wir wünschen euch viel Erfolg bei eurem Vorhaben. „Gemütliche“ Rpler kann es nie genug geben. Vielleicht läuft man sich ja in den Ebenen sogar mal über den Weg? Bis dahin… alles gute und viel Spaß beim Rollenspiel

Für den Eisenträgerklan

5 Likes

Throm’ka

ein Tauren Projekt, was richtig seltenes - Leider!

Ich wünsche euch viel Spaß und vor allem ein gutes Durchhaltevermögen, den Durststrecken sind meist leider der Untergang von RP-Projekten.

Ich freue mich zumindest schon, wenn ich etwas von euch im RP mit bekomme und euch auch besuchen kann.

Aka’magosh

2 Likes

Danke für die Wünsche und die Besuche auf unserem Discord. :cow2:

Um sie herum lag die Steppe in einer fast greifbaren Ruhe, die Zeit schien stillzustehen. Der Mond, der große Wächter des Nachthimmels, schien sie mit einem unergründlichen Blick zu betrachten, als ob er all die Geheimnisse der Welt in sich barg. Nacea spürte das Gewicht dieser Verbindung tief in ihrem Herzen. Sie war nicht nur eine Einzelne, nicht nur ein Moment in der Zeit. Sie war ein Teil des großen Ganzen, das sich immer weiter drehte, ohne Anfang und ohne Ende.
Sie hatte nie geglaubt, dass es jemals einen Ort geben könnte, an dem sie sich nicht mehr zu Hause fühlte, aber nun hatte sich etwas in ihr verändert. Die Ahnen, die in ihren Träumen lebendig wurden, riefen sie nicht mehr zu den Zelten von Donnerfels.
Der Ruf war leiser geworden, sanfter.
Und führte sie hinaus in die weite Welt.

2 Likes

Schöne Idee, hoffe man läuft sich mal über den Weg!

4 Likes

Der Boden unter ihr war kühl, feucht vom Tau, und der schwache Duft nach Erde und altem Gras erinnerte sie daran, wo sie war. Nicht in einem Dorf, nicht unter vertrauten Zelten – sondern draußen, unter Ahnenhimmel, allein. Fast allein.
In der Ferne röhrte ein Kodo – vielleicht Tahunak’s, vielleicht ein wilder. Schwer zu sagen. Ihre Gedanken waren noch bei der letzten Nacht. Und bei ihm.

Tahunak…
Grimmtotem. Schon das Wort allein brannte sich wie ein Splitter Misstrauen zwischen ihre Rippen. Zu viele Geschichten, zu viele blutige Spuren in der Erinnerung ihres Volkes. Und doch war da dieser Bulle – schweigsam, stur, aber… nicht falsch. Nicht wie die anderen. Sie erinnerte sich an seinen Blick. Klar. Rau.

Was will er? Was sucht er bei uns?
Der Pfad war lang. Der Weg unsicher. Sie musste ihm nicht vertrauen. Noch nicht. Aber sie würde ihn nicht wegschicken.
Vielleicht… führt der Pfad sie gemeinsam ein Stück weit. Vielleicht endet er im Streit, oder im Schweigen. Aber jetzt?
Sie konnte zuhören. Und fühlen.

1 Like