[N-RP]Magisches Miteinander - Die Astralen - 27.04.25

[IC]

<Der folgende Aushang wird an den verschiedensten Orten angebracht, an denen sich Magier tummeln. Man kann Exemplare in Sturmwind, Orgrimmar, Silbermond, Brill, Eisenschmiede, Boralus und diversen anderen Orten finden. Magier von Stand und Rang können über Kollegen sicherlich auch persönlich auf diese Veranstaltung aufmerksam gemacht werden>

[OOC]
Wann? 27.04.25 von 20:00 bis etwa 23 Uhr. Später dazustoßen ist den ganzen Abend über möglich.
Wo? IC und OOC - Attrium der Steinformer in Dornogal
Was? Eine informelle Veranstaltung zum Austausch über Astrale.
Wer? Jeder der möchte und einigermaßen glaubwürdig nach Dornogal kommt.

Wichtig: Sprachtränke sollten auf jeden Fall mitgebracht werden.
Falls man sie vergessen hat, können welche bei Zanilan und Glockenhell gegen den Preis eurer Seele erworben werden.

17 Likes

Kleiner Push - weil es heute Abend ist!

1 Like

ooC: Da ist mit jemand mit dem Pushen zuvorgekommen - unerhört! :slight_smile:

„Ein Wispern aus Dornogal“

Die Kerze auf dem Steintisch brannte nieder, bis der Docht zischend in seinem eigenen Talg verging.
Gul’teran stand still, den Rücken zum Licht gewandt, die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Er lauschte.
Nicht auf Stimmen.
Nicht auf Atemzüge.
Sondern auf die Bewegung der Welt.

Die Magie zitterte heute anders.
Feiner. Gezielter.

Seine Aufmerksamkeit glitt zu einem zusammengefalteten Stück Pergament, das auf seinem Tisch lag. Es war nicht durch die Hände eines Kuriers gekommen, auch nicht durch Späher oder Dämonenpakt. Nein – dieses Mal hatte es sich seinen Weg allein zu ihm gebahnt, getragen von der bloßen Schwere seines Inhalts: eine Einladung.

Er ließ die Worte noch einmal in seinem Geist aufsteigen.

„Das magische Miteinander – Atrium der Steinformer, Dornogal. Austausch über die Astralen.“

Gul’teran blinzelte langsam.
Die Astralen.
Jene Händler des Nethers. Grenzgänger zwischen den Welten. Schatzmeister verlorener Königreiche.
Ein Thema, das mehr Fragen aufwarf, als jede einfache Abhandlung beantworten konnte.

Er seufzte, tief und schwer. Die Knochen seiner Wirbelsäule knackten leise.
Er erinnerte sich gut an frühere Begegnungen mit diesen Wesen – wie sie Verträge schlossen, als wären Seelen nur Handelsware; wie sie Portale webten, die selbst den besten arkanen Knotenpunkten Azeroths Konkurrenz machten.

Es wäre klug gewesen, dorthin zu gehen.
Sich unter die Wissensdurstigen zu mischen.
Fragen zu stellen. Antworten zu hören, die vielleicht selbst die Loge nicht vollständig begriff.

Doch er konnte nicht. Nicht dieses Mal.

Die Umstände, die ihn banden, waren älter als dieser Abend.
Andere Fäden, andere Spiele, die gezogen werden mussten.
Dornogal würde heute Nacht ohne ihn summen.

Er senkte den Blick auf die Einladung.
Sauber formuliert. Offen für alle. Ein edler Versuch, die Wunden Dalarans zu heilen – die Wunden eines verlorenen Zentrums magischer Macht.
Doch Gul’teran wusste: Wunden heilen selten ohne Narben.

Sein Blick wurde härter.
Wer sich heute in Dornogal versammeln würde, würde nicht nur Wissen austauschen.
Bündnisse könnten entstehen. Allianzen in Gedanken und Zielen.
Und dort, wo Bündnisse wuchsen, wuchs auch immer Misstrauen.

Er murmelte:
„Ein Garten der Stimmen. Aber auch ein Garten der Gifte.“

Er trat an seinen Schreibtisch, öffnete ein kleines Buch.
Darin: Notizen über Astrale, gesammelt über Jahrzehnte.
Skizzen von Handelsstationen, Vermerke über bekannte Gruppierungen – die Konsortien, die Aschenzungen, die Splitterverkäufer.
Berichte über ihre Rolle auf den zerschmetterten Welten des Nethers, auf Azeroth selbst – immer suchend, immer feilschend.

Er strich mit einem Finger über eine Skizze: eine Astralensilhouette, gezogen aus violettem Rauch.

„Wer sie zu verstehen glaubt, irrt“, flüsterte er.

Er klappte das Buch wieder zu.
Seine Gedanken wanderten zurück zur Einladung.

Sprachtränke empfohlen.
Portalverbindungen bereitgestellt.

Eine Organisation, die wusste, dass Wissen nicht an Zungen zerbrechen durfte.
Eine Loge, die verstand, dass Worte manchmal mächtiger waren als Runen.

Er lächelte schmal.

Zanilan, der Absender, war klug genug, den Austausch in lockerer Form zu gestalten.
Keine starre Konferenz. Keine aufgeblähten Reden.
Nur: ein Fluss von Wissen.

„Ein Fluss…“, dachte Gul’teran, „…und wo ein Fluss fließt, kann er auch unterspült werden.“

Er legte zwei Finger auf das Pergament und zog eine feine Linie über den Rand.
Ein kleiner Riss entstand – kein Zerreißen, nur ein Markieren.
Ein Symbol. Ein Versprechen.

„Heute nicht. Aber bald.“

Er wandte sich von der Einladung ab, löschte mit einer einzigen Geste die restlichen Kerzen.
Sein Gewölbe versank in Dunkelheit, durchbrochen nur vom matten Glimmen seiner eigenen Präsenz.

Er würde nicht dort sein, wenn Magier und Gelehrte über die Astralen sprachen.
Er würde keine Fragen stellen, keine Geschichten hören.

Aber andere würden berichten.
Immer berichtete jemand.
Und Gul’teran würde zuhören, auch aus der Ferne.
Er würde lauschen auf das, was zwischen den Worten lag. Auf das, was nicht ausgesprochen wurde.

Denn Wissen war ein Netz.
Und Netze konnten fangen.
Oder… sie konnten strafen.

Mit einem letzten, leisen Lächeln verschwand er in den Schatten seines Refugiums, das Pergament wie ein stilles Versprechen auf dem Tisch zurücklassend.

1 Like