Aber genau das wäre doch mal geil gewesen. Als Hordler quasi die Situation GANZ zu erleben, einen Aethas zu erleben, der mit sich hadert, der überlegt, welche Konsequenzen das mit sich bringt, der mit einem Berater diskutiert, was jetzt zu tun ist und welche Maßnahmen sinnvoll wären.
Und dann auf Alli-Seite quasi ein Gegenbild darzustellen. Man erlebt eine Jaina, die außer sich ist, die im Zorn noch einmal Theramore vor ihren Augen Revue passieren lässt und erkennt, dass sie mit Aethas eine Schlange ins Paradies gelassen hat, sodass man wirklich das Gefühl hat, dass ihre Reaktion gerechtfertigt ist.
Dann wäre für beide Seiten die Konfrontation der beiden der Höhepunkt, allerdings aus unterschiedlichen Sichtweisen.
Der Hordenspieler weiß, dass Aethas versuchen möchte, das Ganze diplomatisch zu lösen, falls das misslingt, Zeit zu schinden, damit die Sonnenhäscher evakuiert werden können.
Der Allianzspieler kennt nur Jainas Sicht der Dinge.
Jaina ist zu zornig und aufgebracht, fährt Aethas in die Parade, als er sich erklären möchte:
Jaina: „Ihr habt die Kirin Tor betrogen, Sonnenhäscher! Ihr habt Garrosh erlaubt, seine Truppen durch MEINE Stadt zu schleusen!“
Aethas (ruhig): „Auch wir haben diese Stadt mitaufgebaut! Lasst mich Euch erklären, wieso-“
Jaina: „Ich bin die Ausflüchte und Rechtfertigungen leid! Es war ein Fehler, Euch und Euresgleichen in Dalaran zu dulden! Zu denken, Ihr würdet die Kirin Tor über die Horde stellen!“
Aethas (beschwörend): „Ich hatte keine Wahl, Jaina! Ich habe nichts getan. Es war-“
Jaina (donnernd): „Genug! Ihr habt weg gesehen! Ihr und Eure Sonnenhäscher seid hier nicht länger willkommen!“
Aethas seufzt. Er hält kurz inne, hadert sichtlich mit sich, dann verhärtet sich seine Mimik.
Aethas: „Das ist auch unsere Stadt, Prachtmeer! Habt Ihr Beweise, die unser Mitwirken belegen? Sicherlich könnt Ihr diese Anschuldigung auch vor dem Rat der Sechs verteidigen?“
Jaina: „Ich habe persönlich die Spur verfolgt, die Eure Agenten hinterlassen haben. Und sie führte mich direkt hierher!“
Aethas: „Meine Agenten? Ihr glaubt ernsthaft, ich würde eine derart offensichtliche Spur hinterlassen, die Euch zu mir führt?“
Blablabla, alles endet wie gehabt. Aethas wird eingefroren und von Jaina mitgenommen.
Der Unterschied ist, wir hätten zwei Figuren gehabt, die, je nach Perspektive, „nachvollziehbar“ gehandelt hätten.
Jaina durch ihre persönliche Geschichte mit der Horde, Aethas, der versucht hat, zu beschwichtigen, dann aber auf Plan B setzen musste, nämlich Zeit für die Evakuierung zu schinden.
Das wäre „moralisch grau“ und „uneindeutig“ gewesen.