Ughulg: Der Fremde aus Hammerfall
Verrat...Teil III
Erzählung und Bilder Ughulg
Noch immer ritz Ughulg gewissenhaft in das Brett als die ersten Sonnenstrahlen sein Gesicht treffen. Erschrocken darüber wie lange er hier schon sitzen muss richtet er sich auf und zieht einen verwaisten Nagel aus der Aussenwand des Gebäudes. Abschätzend stapft er zum Eingang der Schenke und nagelt sein Werk daraufhin mit einem Messerknauf über den Türbogen. Mit etwas Abstand liest er auf dem Brett in krakeligen orcischen Buchstaben: „Lohn’goron“. Zufrieden schiebt er das Messer wieder in den Schaft an seinem Gürtel und betritt die Schenke wo noch immer Totenstille herscht. Aufgebracht stampft Ughulg die Treppe hinauf zu den Schlafquartieren und brüllt lautstark in den Raum: „MADEN!“ Auf den Holzboden stampfend, dass Dreck und Staub durch die Sparren der Holzdecke rieseln, fügt er noch lauter hinzu: „ÄRSCHE HOCH UND ANGETRETEN!“ Müde und gequält kommt aus den Hängematten unter anderem zurück:
[Grunzer12]: Aye, Boss!
[Grunzer18]: Dabuh Kopp’ knacker.
[Grunzer37]: Jetz’ schon?
[Grunzer11]: Allet klar.
[Grunzer24]: seufz
[Grunzer15]: Dabuh!
[Grunzer42]: Nur noch 5 Striche… Zzz…
Mit grimmig verengtem Blick stapft Ughulg zur Hängematte des 5 Striche Grunzers. Die Arme auf dem Rücken gekreuzt, beugt er sich angewidert über die Hängematte und fragt mit ruhiger Stimme: „Noch 5 Striche? Hrm?“ Aus der Hängematte kommt zaghaft und mehr geträumt als gesprochen: „A-Aye… noch 5 Striche… Zzz…“ Ughulg wendet sich verächtlich schnaubend ab, um im nächsten Moment wütend herumzufahren und mit voller Wucht gegen die Hängematte zu treten. Nüchtern verfolgt er wie die Hängematte sich daraufhin überschlägt und der Grunzer unsanft auf den kalten Holzboden knallt. An den auf dem Bauch kauernden Grunzer herangetreten, stellt Ughulg routiniert seinen Stiefel in dessen Nacken. Nach vorne gebeugt und den Unterarm zusätzlich auf sein Knie gestützt, verlagert Ughulg sein Gewicht auf den bereits keuchenden Orc und stellt fest: „Ugh schnuppert Madendreck!“
Amüsiert beugt sich Ughulg weiter über den Grunzer und brüllt ihm in die Lauscher: „MADENDRECK VERSAUT UGH ABER NUB DEN TAG!“ Kurze Pause: „Kapiert?“ Mit den Armen und Beinen rudert der Grunzer unter dem Gewicht von Ughulg und versucht nach Luft zu schnappen um etwas Antworten zu können. Aber Ughulg verlagert mehr Gewicht auf den Grunzer und gibt ihm unter seinem Stiefel noch Bedenkzeit. Als der Grunzer kaum noch einen Ton rausbringt und auch das Strampeln langsam einstellt, nimmt Ughulg seinen Stiefel wieder aus dessen Nacken.
Der Grunzer fährt daraufhin wie vom Blitz getroffen nach oben und schaut Ughulg mit weit aufgerissenen Augen an. Noch immer nach Luft schnappend, sagt der Grunzer entschieden: „Dabuh!“ Ughulg wendet sich schmatzend und für das erste überzeugt wieder in den Raum wobei er die Schaulustigen Blicke der anderen Grunzer bemerkt. Mürrisch reisst er die Augen auf und fragt: „Was gibt’n es da zu glubschen?“ Noch bevor ein Grunzer antworten kann brüllt Ughulg auf den Schauplatz von eben deutend: „DAS GILT FÜR EUCH ALLE!“ Abermals stampft er auf den Boden das Dreck und Staub von der Decke herabrieseln und fügt hinzu: „UND JETZT BEWEGUNG! IHR DÄMLICHEN MADEN!“
Mit den Fortschritten der Grunzer zufrieden steht Ughulg auf der großen Holzbrüstung und beobachtet das treiben im Hof. Noch vor ein paar Tagen, musste er jeden Grunzer einzeln aus der Hängematte treten. Als Ughulg den Blutgardist über den Hof stapfen sieht, verschnürrt er hastig seinen Wams zu Ende. Er wartet geduldig, bis der Blutgardist die vielen Stufen hinauf zur Brüstung hinter sich gebracht hat. Daraufhin stapft er entschlossen auf ihn zu und entgegnet ihm mit fester Stimme: „Lok’tar!“ Der Blutgardist ignoriert Ughulg und stapft wortlos an ihm vorbei zum Geländer der Brüstung. Streng in den Hof blickend, fragt der Blutgardist beiläufig: „Alle auf dem Posten?“ Um zu zeigen wie ernst er seine Worte nimmt, schaut Ughulg besonders grimmig und bestätigt mit unterwürfig gesenkten Haupt: „Dabuh!“ Der orcische Blutgardist zieht ungläubig die Augenbrauen zusammen und fragt deutlich interessierter als zuvor: „Alle?“ Ughulg schnaubt und bestätigt dann etwas ausführlicher: „Alle auf dem Posten! Dabuh!“ Der Blutgardist nickt beeindruckt und gibt Ughulg im vorbeigehen einen lobenden Hieb gegen die Schulter.
Angewidert schaut Ughulg dem Blutgardist hinterher als ein Grunzer fröhlich pfeiffend hinter ihm vorbeiläuft. Ughulg fährt herum und knurrt: „Du!“ Als der Grunzer ihn unsicher anschaut deutet Ughulg einladent vor sich: „Jetzt!“ Der Grunzer stapft unsicher zu der Stelle auf die Ughulg deutet und blickt ihn dann neugierig an. Ughulg befiehlt dem Grunzer knapp: „Mein Wolf kriegt heut’ mehr Fleisch! Kapiert?“ Der Grunzer denkt angestrengt nach und antwortet mit funkelnden Augen und seiner Lösung sicher: „Wieder ein Gefangenenaustausch, eh?“ Ughulg richtet sich schnaubend auf und lässt unheilverkündent die Nackenknochen Knacken.
Er packt den überraschten Grunzer am Hals und zieht ihn unsanft zu sich heran. Mit feuchtem Auswurf brüllt Ughulg dem Grunzer ins Gesicht das ihm die fettigen Haare von der Stirn wehen: „HAT UGH WAS VON DENKEN GESAGT!?“ Ughulg schüttelt den Grunzer wie einen Strauch der Früchte abwerfen soll und tippt ihm mehrmals auf die Stirn: „Nub denken!“ Mit strammgestrecktem Arm Richtung Ställe weisend fügt er eindringlich hinzu: „MACHEN!“ Ughulg lässt den Grunzer so plötzlich los wie er ihn zuvor gepackt hat, woraufhin der Grunzer zurück taumelt und sich nach Luft ringend den Hals reibt. Noch immer blickt der Grunzer verstört umher und zögerd sich einfach aus dem Staub zu machen, als ihm bereits ein Ohrenbetäubendens: „WAS GLUBSCHT ES DA NOCH!? RUNTER VON MEINER BRÜSTUNG!“ entgegenraunt. Als der Grunzer daraufhin Richtung Ställe flieht, lehnt sich Ughulg auf das Geländer der Brüstung und blickt nachdenklich über den Wall.
Fortsetzung folgt . . .
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