Ughulg: Der Fremde aus Hammerfall
Verrat...Teil V
Erzählung und Bilder Ughulg
Der Tag ist vergangen und Hammerfall hüllt sich in die Dunkelheit der Nacht. Der Hof steht still. Die Wachtürme sind besetzt. Nur bei den Ställen flackert noch das unruhige Licht einer umstürmten Fackel. Nachdenklich sattelt Ughulg seinen Wolf als eine gekrümmte Gestalt den Stall betritt.
Mit seinem Stock in den Knochen am Stallboden stochernd, stellt Graud umgehend fest: „Sieht nicht nach unseren Jagdgründen aus!“ Ughulg ignoriert Graud und schnaubt bei dem Versuch den Sattelgurt in das gewohnte Loch zu ziehen. Neugierig hebt Graud die Augenbrauen an: „Wieder ein nächtlicher Ausflug?“ Genervt antwortet Ughulg: „Nub.“ Einen Moment darüber nachgedacht, fragt Graud beunruhigt weiter: „Ugh kommt nicht wieder?“
Erneut antwortet Ughulg mit einem knappen: „Nub.“ Etwas besorgt bemerkt Graud daraufhin: „Und Ugh hat sich das gut überlegt?“ Etwas leiser fügt er hinzu: „Ughulg ohne Standarte!?“ Ughulg blickt auf seine verdreckte Standarte und fragt Graud mit ernster Miene: „Was sind wir?“ Mit soviel Überzeugung wie der alte Orc aufbringen kann, raunt er Stolz durch den Stall: „Wir sind ORCS!“ Die Antwort bereits erwartet, stellt Ughulg ohne zu zögern in Frage: „Sind wir das?“ Mit grimmig verschlitzten Augen kommt er Graud näher: „Angeführt von wem?“ Den Schädel schwächezeigend gesenkt, antwortet Graud mit einem Seufzen: „Von verfluchten Maden.“ Mit einem kräftigen Nicken ergänzt Ughulg lautstark: „Gol’kosh! Maden die nub bluten!“
Aufgerichtet und mit dem Stolz eines alten Orc Kriegers, brüllt Graud daraufhin durch den Stall: „ORGRIM HALL“ Überrascht von Grauds Gefühlsausbruch schaut sich Ughulg beunruhigt um. Erst als er durch die Stallfenster niemand ausmachen kann, wendet er sich wieder zu Graud: „Warum kommt Graud nub mit?“ Graud muss so ausgiebig Lachen das er anfängt dabei zu Husten: „Hihi…hust…“ Er deutet auf seinen krummen Rücken: „Die Wildnis ist kein Ort für einen alten Orc!“ Nach genauerer Betrachtung des alten Orcs wendet Ughulg sich einsichtig wieder dem Wolf zu. Als Graud das Grübeln über sein Alter überwunden hat beginnt er schmunzelnd: „Graud wird einfach Berichten…“ kurzes kichern: „Der Kopp’knacker sei beim Fischen in den Bach gefallen!“ Aus vollem Hals bricht das Lachen aus Ughulg heraus und auch Graud steigt munter mit ein.
Einige gröhlende Augenblicke vergehen bis die beiden sich angestrengt den Bauch halten. Mit vom Lachen vertränten Augen legt Ughulg seine Pranke auf Grauds Schulter: „Und Ugh wird alle vor deinem Raptor warnen!“ Augenblicklich aufgebracht, hebt Graud die buschigen Augenbrauen an: „Wie oft muss Graud dir das eigentlich noch erklären?“ Er klopft mit seinem Stock auf den Stallboden: „Raptor schmeckt eben nicht wie Eber!“ Amüsiert darüber Graud verärgert zu haben, stößt Ughulg die Stalltür auf und ruft nach seinem Wolf: „Kagh!“. Als der Wolf daraufhin über die Stalltür auf der anderen Seite springt, raunt Ughulg ihm hinterher: DICKSCHÄDEL! Noch immer verstimmt zischt Graud daraufhin über die Schulter: „Woher hat er das nur?“ Ughulg zuckt nur mit den breiten Schultern und greift sich die Fackel aus der Halterung am Stallbogen.
Im Schein der Fackel stapfen die beiden über den Hof und beobachten wie der Wolf durch die Schatten huscht. An der kleinen Seitentür neben dem großen Tor angekommen, wirft sich Ughulg ein dickes Fell über die Schultern und reicht Graud die Fackel. Mit in Falten gelegter Stirn nimmt Graud die Fackel entgegen und bemerkt dann besorgt: „Ugh wird seinen Dickschädel eine Weile einziehen müssen!“ Woraufhin Ughulg nur einen Maulwinkel hochzieht und grimmig „Hrr.“ macht. Auf den Wolf geschwungen und die Pranke zur Brust geführt öffnet Ughulg sein Maul zu einem kräftigen: „Aka’magosh! Alter Freund.“ Die Pranke ebenfalls zur Brust geführt erwidert Graud ihm: „Aka’magosh. Alter Dickschädel.“ Das Fell um die Schultern noch etwas enger gezogen, reitet Ughulg langsamen Schrittes hinaus in die eisige Nacht.
Fortsetzung folgt . . .
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