Tor'gra, Pfad einer FlammenwÀchterin
Teil IVon alten und neuen Pfaden
Ich bin, wo du bist.
âAhyub. Wenn dhea sen wo mer sen, dann muhzz dhea dhe Grund sen wiezho egh aafgebrochân bin.â
Das⊠stimmt. Und es stimmt auch wieder nicht so richtig.
âDahz maght nub SinnâŠâ, stirnrunzelnd suchte sich Torgra einen Punkt an Deck, an den sie ihren Blick richten konnte, und entschied sich fĂŒr ein kleines Astloch in der Planke vor ihr. Sie richtete ihre Aufmerksamkeit dort hin. âWie kann etwahz reghtegh sen unnâ augh wieder nub?â
Wenn du dich nicht auf Astlöcher konzentrieren wĂŒrdest, sondern auf dich selbst, kĂ€mst du vielleicht drauf.
Torgra stieĂ ein verĂ€rgertes Schnaufen aus und wollte gerade zu einer Erwiderung ansetzenâŠ
All dein Frust und der Ărger auf mich wird dir nicht helfen. Genauso wenig wie es dein verwundetes EhrgefĂŒhl getan hat nach Lordaeron, die Wut auf die KriegshĂ€uptling oder deine Flucht in die SĂŒmpfe und die Festung des Donneraxt-Clans. Du wirst nicht finden, was du nicht richtig zu suchen anfĂ€ngst.
Ein kurzer Moment verstrich, in dem Torgra sich eine Bemerkung verkniff, die ihr schon auf der Zunge gelegen hatte. Ein paar bewusste AtemzĂŒge trugen die Worte, die sie hatte aussprechen wollen, erst ein StĂŒck zurĂŒck zum Gaumen, dann sanft und unausgesprochen in die Meeresluft. BeilĂ€ufig nahm die Orc wahr, dass ihr Atem mittlerweile kondensierte und auch ihre RĂŒstung kĂŒhl auf ihrer Haut auflag. Sie war jedoch so in ihre Gedanken vertieft, dass sie der aufkommenden KĂ€lte nur wenig Beachtung schenkte.
Sehr gut, wieder ein Schritt weiter. Und jetzt denk nach.
âHrm. Wenn dhea sen wo egh sen. ⊠un dhea dhe Grund sen warum egh hier bin. Aba augh nubâŠâ WĂ€hrend sie nachdachte, malte sie unbewusst mit dem kleinen linken Finger das Astloch nach, immer im Kreis, einmal herum und noch mal, und noch mal⊠Dann hielt sie plötzlich inne und starrte auf das, was sie da tat. âEgh dreh mer em KrÀÀzh. Meâ dhe Denken unâ dem wahz egh maghâŠâ
Sie spĂŒrte wie sich ein StĂŒck des Nebels lichtete, den sie innerlich wahrnahm, und wartete, ob die seltsame Stimme etwas dazu sagen wĂŒrde, erntete jedoch nur Schweigen. Dennoch fuhr sie ermutigt fort, âwahz hab egh⊠hrm. Egh⊠hab vasught mer Ehre wieder zu finden aba egh hab nub reghtegh zugehört bizhea. Egh wollte dahz allezh wieder wird, wie ehz war, wenn egh nur nub mehr uur dhe KriegshĂ€uptling mosch sondern uur un meâ Orcân dhe dem alten Weg folgen unâ wissen wahz Ehre sen.â Sie nickte zu ihren Worten und spĂŒrte, dass auch die Stimme ihr zustimmen wĂŒrde, also setzte sie fort, âdhe RÀÀze sen ash Schritt wahz andarehz zu maghn, aba egh hab nur gewollt dahz egh ankomm un dhe Weg nub genug beachtet.â
Auch das schien wieder richtig, und so machte sie weiter, âwenn dhea sen wo mer sen un dhea sen dhe Grund, aba augh nub dhe GrundâŠâ, nachdenklich ergĂ€nzte sie, âwenn dhe Grund uur dhe RÀÀze mer sen und augh dhea sen, und dhea sen wo mer sen⊠dann muhzz dhea mer sen. Unâ dhe Grund warum nub dhea, zhondan mer feige sen sen, weil egh dhe Lauscher nub aaf mer selbst gerichtet, unâ mer selbst nub meha geglubscht hab.â
KopfschĂŒttelnd rappelte sie sich hoch und stand noch eine Weile an der Reling. Die nĂ€chtliche KĂ€lte spĂŒrte sie nicht mehr, denn wie nach dem GesprĂ€ch mit Rriia, Raek und Sunekka am Feuer vor einigen Tagen fand sie auch jetzt wieder eine Flamme in sich selbst, die ihr Herz berĂŒhrte und ihre Gedanken zu ordnen vermochte. Und plötzlich wusste sie ganz sicher, welchen Weg sie als nĂ€chstes nehmen wĂŒrde.
Fortsetzung folgt âŠ