[quote]ooc:
Schöne Geschichten, nur weiter so und nicht unterkriegen lassen!
Danke! Ich gebe mir große Mühe.
Akkara´s CharakterstoryDem Ziel ganz naheIhre Rast fand ein unsanftes Ende, als Akkara von einer feuchten Wolfsnase im Gesicht geweckt wurde. Tokha schien etwas gehört zu haben, da seine Lauscher spitz nach oben gerichtet waren. Kurz die letzten Gedanken abgeschüttelt setzte sich die Orcin auf und horchte nun selbst in die Richtung, welche der Wolf fixierte. Der Abend war bereits angebrochen und es war dunkel. Selbst der Mondschein hatte seine Schwierigkeiten die dichten Baumkronen zu durchbrechen und die tagaktiven Waldbewohner schwiegen. Es war still und eigentlich nicht der rechte Zeitpunkt, um aufzubrechen, doch Tokha´s Verhalten wies eindeutig darauf hin, dass er mit seinem Rudel genau in diesem Moment weiter wollte.
Akkara verließ sich auf die Instinkte ihres Begleiters und sattelte ihren Reitwolf. Auch wenn es zu Fuß womöglich sicherer gewesen wäre, sie wollte keine Spuren von sich hinterlassen. Pfoten waren in einem Wald unauffälliger als feste Kettenstiefel. Ohne Licht würde sie nun komplett auf beide Wölfe verlassen müssen und hoffte nicht in einen Felsspalt abzurutschen. Tokha führte selbstbewusst und mit langsamen Schritten voran, während die Orcin versuchte die dunkle Nacht im Blickfeld zu halten. Die Geräuschkulisse war fremd und etwas unheimlich.
Was in solchen finsteren Wachmomenten der Verstand und das Unterbewusstsein mit einem anstellen können war wohl noch merkwürdiger. Akkara meinte Stimmen oder Schritte hinter, neben sich wahrzunehmen, dass sie sich verfolgt fühlte. Solch eine Anspannung zu ignorieren wäre ebenso erleichternd wie unvorsichtig zugleich. Am liebsten hätte die Orcin blind in den düsteren Wald geschossen, nur damit sie sicher sein konnte etwas Falsches gehört zu haben. So beugte sich zu einer Satteltasche hinunter, holte ein Seil aus dem Leder und begann sich um die Hüfte am Reitwolf gut und straff festzubinden. Ihr blieb nichts weiter übrig, als den Tieren blind zu vertrauen. Akkara schloss die Augen und versuchte gegen die Stimmen in ihrem Bewusstsein anzukämpfen, indem sie tief und ruhig atmete. Zu viel schwirrte ihr in den letzten Tagen, Wochen und Monaten im Schädel herum.
Wie lange Tokha das kleine Rudel durch den nächtlichen Wald führte war ungewiss. Akkara öffnete erst wieder ihre Augen, als sie stehen blieben und der Leitwolf wie versteinert und mit aufgerichteten Ohren ins dunkle Nichts starrte. Die Orcin löste das Seil wieder und rutschte aus dem Sattel. Sie kniete sich neben den Wolf, schob mit einer Hand die Äste vom Gestrüpp beiseite und wurde fast vom prasselnden Flammenschein geblendet. Das Rudel befand sich auf einer kleinen Anhöhe, die gut versteckt und umringt von dichten Büschen und breiten Farne, in unmittelbarer Nähe einer Bastion lag. Hören konnte sie nichts, der Wind wehte in entgegengesetzte Richtung, was sie gut an den Flammen eines großen Feuers erkennen konnte.
Hohe, eng aneinandergebundene Pfähle bildeten einen stabilen Palisadenzaun. Große, patrouillierende Schatten gaben dem Ganzen ein seltsames, gespenstisches Flair. Leiber konnte sie keine sehen, die schienen fast von der Dunkelheit der Nacht komplett verschluckt worden zu sein.
Akkara legte mit einem zufriedenen Grinsen ihre Hand auf Tokha´s Schädel, um lobend ihre Fingerspitzen auf seinem Fell immer wieder zusammen zu ziehen. Die Orcin kramte aus einer weiteren Satteltasche einen kleinen Kerzenstumpen hervor und entzündete gut geschützt im Dickicht mit ihren zwei Feuersteinen den Docht an, um einen weiteren Eintrag in ihr Tagebuch zu schreiben.
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Angekommen?
Tokha brachte mich in derselben Nacht noch weiter in den Wald hinein. Ein Sturkopf, aber der Wind stand scheinbar günstig, dass er etwas wittern konnte. Sind nun gut versteckt hier, die Kerze ist zu schwach um uns zu verraten. Ein Glück das ich sie aus der Hafenspelunke mitgenommen hatte. Stand einfach so auf dem Tisch rum.
Ob wir am Ziel sind weiß ich noch nicht, zu dunkel. Die Schatten sehen nicht wie die von Orcs aus, vielleicht Oger? Hatte mich bei der Nachtwanderung am Sattel festgebunden, die Stimmen im Kopf waren zu laut und wollten mich blenden. War das Angst? Auch das weiß ich nicht, aber sie verfolgen mich bis in meine Träume.
Am hellen Tage werden wir sehen, wo wir stecken, gleich noch etwas ratzen und Versteck ausbauen. Werden hier wohl etwas bleiben, bis ich weiß wer hinter den hohen Zäunen lebt. Versuche mir immer wieder ein Gegenüberstehen mit meinem Ziel vorzustellen, es endet immer unschön.
Abwarten.
Akkara Ende
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Da das kleine Rudel sich weiter noch bedeckt halten musste, richtete sich Akkara in ihrem Versteck ein wenig ein. Ihr Reitwolf, zu dem sie durch diese Nachtwanderung etwas mehr Bindung aufbauen konnte, wurde vom schweren Sattelzeug befreit. Futter und Wasser wurde gerecht geteilt und auch Tokha durfte endlich seinen kleinen, gewebten Teppich als Unterlage wieder neben sich wissen. Lange dauerte es nicht, da drehte sich der Wind erneut und nun konnte sie ein paar tiefe Klänge aus der Bastion vernehmen. Ob es sich dabei um den gesuchten Clan handelte, sollten die nächsten Tage zeigen.