Ich bin da ganz ehrlich: Die sind teils (nicht alle) einfach aber auch durch die Bank weg strunzendämlich und so hart am Leben vorbei, dass ich mich frage, wie die irgendwann selbstständig leben wollen.
“Ich werde Streamer. 4k die Woche Kohle yolo amk”
“Ich werde Youtuber! yolo amk”
“Wie, ich muss arbeiten …? Hartz4 geht doch auch. Der Nachbar hat auch Hartz und hat sich letztens eine neue Glotze gekauft!”
“Ich muss nicht arbeiten, die werden mich schon noch als Rap-Star entdecken!”
Geduld. Das ist eine rar gewordene Fähigkeit in den jüngeren Generationen, das ist mir auch schon aufgefallen. Man sieht dort auch alles - und das klingt so paradox - in einer weltumfassenden Zielstrebigkeit die doch immer um einen selbst kreist. Ich kriege diese Einstellung nichtmal richtig erklärt, mir ist die so fremd und es haben echt viele versucht mit das näher zu bringen.
Ganz ehrlich: Das Höher, Weiter und Schneller ist ja auch erwünscht.
Problem: Es zeigt einem halt keiner, wie das vernünftig in kleinen Schritten umgesetzt/gelebt wird.
Wie soll man was lernen, wenn es keinen Mentor gibt?
Mein Neffe will zur Bundeswehr. Eigentlich seit er denken kann.
Ich weiß nicht, ob du die Musterungsvoraussetzungen kennst, aber denkst du, die nehmen ihn mit einem chronischen Nierenleiden? Dem wachsen halt kontinuierlich Nierensteine nach, wenn der seine Tabletten nicht nimmt und müsste 1x im Jahr zur Kontrolle.
Ich könnte mir vorstellen, das wird schwierig, wollte seinen Traum aber bisher noch nicht vernichten.
Ach ich weiß nicht, ich sehe sehr viele junge Menschen dieser Generation (meine Güte, sprach Methusalem…) die sich sehr engagieren. Über die Maßen sogar, schädlich teilweise für sich selbst würde ich sogar sagen. Also das genaue Gegenteil der Couch-Generation. Vielleicht ist das Extremgefälle da radiakler?
Genau diese Überengagierten sind aber die, die haargenau mit dieser Enttäuschung des “fehlenden Impacts” dann nach einem Monat desillusioniert aufgeben.
Ich dachte ja, der Mann (Sinnek) übertreibt. Aber dann hab ich’s live gesehen. Genau so einen Fall wie Tobini beschreibt.
Ui. Das kann ich Dir leider nicht beantworten.
Ich weiß nicht, wie “ausgefeilt” die medizinischen Tests sind, die aktuell im Rahmen der Musterung durchlaufen werden.
Es kommt aber auch auf den Bereich an, in den er möchte.
Aber wie ginge das auch? Wir und unsere Vorgänger mussten das nie lehren. Das funktionierte. Oder?
Wie bringt man diese Geduld und das Schritte sehen und aufwärts abarbeiten bei? Das ist tatsächlich die Frage, mit der ich mich - recht erfolglos - derzeit daran wirklich beschäftige.
@Syclis, es gibt ja nicht nur den Militärischen bereich in der Bundeswehr sondern auch den Zivilen. Manch einer denkt Soldat, und nach ein paar Monaten Kaserne denkt er nur noch ne du, das is nix für mich.
Wenn er wirklich interesse hat, einfach mal einen Termin bei einer der Beratungsstellen der Bundeswehr machen. Dort kann man sich beraten lassen, und all solche Dinge bereden.
Geduld? Ich versuchte es mit Aufgaben. Wenn Sohnemann einen Jogurt z.B. haben wollte oder ein neues Lego Spielzeug, dann musste er geduldig sein. Oder wenn er mit mir zusammen spielen wollte. Ich habe ihn dann oft auf einen Stuhl Platz nehmen lassen und ihm gezeigt, wann es los gehen kann (Anfangs mit einer Eieruhr, die dann nach einigen Minuten klingelte). Das habe ich von klein auf gemacht. Jetzt ist es so, wenn er etwas will und fragt mich, und ich sage “gleich” dann setzt er sich auf das Sofa, einen Stuhl oder eine Bank und wartet geduldig ab, bis ich mich ihm widme.
Das wusste er noch nicht. Aber es hilft schon mal, wenn du nicht sofort weiß, dass das ein absolutes no-go ist. Danke, dir. <3
Was soll ich sagen … ich hasse an Kinder, aber auf den Knirps lass ich nichts kommen.
@Rachnel , das ist eine gute Frage. Meine Hauptsorge ist, wie finde ich bei einem Kind in manchen Fragen das gesunde Mittelmaß.
Wie bringst du deiner Tochter bei, dass sie keine Rassistin wird, aber aufpassen sollte, wenn sie an manchen Gruppierungen vorbei geht?
Was sagst du ihr, damit sie vor anderen Menschen Respekt hat und höflich ist, aber selbst dann nicht mal so behandelt wird, von gleichaltrigen?
Wie bringst du deinem Kind bei, mit dem Internet umzugehen (denn das muss man irgendwann), ohne das es irgendwelchen krummen Dingern auf den Leim geht und du es aber auch nicht ständig kontrollieren willst?
Ich kann da nur raten/vermuten, aaaaber ich sehe es teilweise bei mir selbst: Wenn ich auf Youtube einem Künstler zusehe denke ich auch oft “Boah, wie geil, das will ich auch können.”
Das Ding mit dem “Können” ist eben: Jahrelange. Praxis.
Üben, auf die Schnauze fallen, Dreck abklopfen, wieder aufstehen und nochmal ran, bis es sitzt.
Man “sieht” einfach bei den Videos nicht, dass in diesen x Minuten jahrelange Arbeit dahinter steckt.
Natürlich kann der Ehrgeiz geweckt werden, aber man muss dann tatschlich auch dran bleiben.
Rückschläge mit einkalkulieren. Nicht gleich die Forke in den Mist schmeißen und sagen “Die anderen können es besser, ich bin eben zu schlecht”.
Auch das Scheitern braucht seinen Platz. Und ist absolut notwendig für Erfolg. hust Es bringt einem nur keiner mehr bei, dass es völlig normal ist, sich auf die Fresse zu legen.
Und dann wird auch wieder durch die hohen Anforderungen der Außenwelt bekräftigt, dass es den Prozess des Scheiterns/Lernens einfach nicht zu geben hat.
Das funzt aber nich.
Also die Bundeswehr sucht auch ständig im zivilen Bereich Nachwuchskräfte.
Bei den aktiven Truppen suchen sie auch händeringend Nachwuchs.
Durch den Wegfall der Wehrpflicht sind die überall knapp.
Im Zweifel einfach vorstellig werden und einen Termin in einer der Außenstellen (Kreiswehrersatzamt) ausmachen.
Ich wollte mich damals (1999) auch verpflichten, aber nachdem der San-Arzt ne arterielle Thrombose nicht erkannte und mir das Bein beinahe abgenommen wurde wollten sie mich nicht mehr. ^.^
Mist, das mit den Beratungsstellen habe ich total verdrängt. O.O
Da sollte man allerdings auch aufpassen, dass man keinen Bären aufgebunden kriegt.
Der Wehrberater damals meinte “Ja, elektronische Kampfführung. Da sitzen Sie dann auf ihrem Boot am Waffensystem und sind dan derjenige mit dem weißen Handschuh, der die Knöpfe betätigt.”
Realität war dann (zum Glück xD): Tastfunkerfasser. Auf dem Festland.
Es hilft, wenn man sich einen Überblick über das verschafft was die da suchen. Und dann auch gezielt nachfragen (dafür sind die Berater ja da).
Wenn man Pech hat, dann sind die Berater etwas… uhm, weltfremd.
Bei Kindern kann man mit ganz anderen Mechanismen ansetzen. Zum Glück.
Aber wie schult man die jungen Erwachsenen, die in der Situation sind? Ich bin ratlos.
Das sind gute Fragen, Syclis. Meine Eltern haben mir viel vorgelebt und ich denke immer noch, dass das neben allen Tricks, Kniffen und Erklärungen mit die beste Art ist, dem Kind das Werteempfinden und die Moral mitzugeben, die man ihm mitgeben möchte.
@Bundeswehr: Denke auch es kommt darauf an, in welchen Bereich er will. Mit und bei der Bundeswehr kann man mittlerweile fast alles machen. Wäre Zoll für ihn eine Alternative? Da sieht es mit der Vielseitigkeit ähnlich aus.
Danke erstmal euch, wegen den Tipps zur Bundeswehr, das werde ich meinem Pupsi mal nahe legen, wenn es so weit ist. Ich fände es schön, wenn es klappt und er aus seinem … Umfeld raus kommt.
Und ja, ich denke auch, vorleben ist das Beste. Mir wird’s nicht passieren, eher friert die Hölle zu, als das ich ein Kind möchte, aber im passenden Alter, macht man sich halt doch hin und wieder seine Gedanken wie und überhaupt. Gesetz dem Fall, irgendwann kommt die Schock-Nachricht.