Die Ren’Dorei werden obsiegen
Die Wochen und Monate zogen ins Land, und auf den kurzen, kalten Winter folgte ein warmer und sonniger Frühling. Alyndra, die Geisterklinge, verbrachte ihre Zeit auf den Schlachtfeldern. Sie kämpfte an der Seite der Allianz an der Dunkelküste sowie im Arathihochland und half mit, gegendie „böse böse“ Horde zu kämpfen. Ihre Mitstreiterinnen bei den „Thori Eranu“ kämpften kräftig mit und dezimierten die Reihen der Horde, so gut es ihnen möglich war.
Aber aus Quel’Thalas war leider wenig Gutes zu vernehmen. Ihre verhasste Schwester Alween wollte sich dem verabreichten Gift nicht beugen. Die Sonnenpriesterin blieb nach Berichten von Spionen standhaft und gesund. Vielleicht war es auch zu dreist, eine erfahrene Priesterin vergiften zu wollen. Doch Alyndras Fokus lag aktuell nicht mehr auf der Beseitigung ihrer Schwester. Auch wenn es verlockend gewesen wäre, an das Restvermögen des Hauses Sternglanz zu gelangen, es hatte für die Geisterklinge längst nicht mehr oberste Priorität.
Dank anderer dunkler Aufträge, dank neuer Bekanntschaften hatte Alyndra sich wieder finanzielle Unabhängigkeit erarbeitet. Sie mietete sich in Sturmwind eine kleine Bleibe. Die Altstadt war ihr verwinkelt und eng genug, und die Wachen dort wenig „aufmerksam“. Ausserdem wohnte sie ganz in der Nähe des SI:7, was ihr zusätzlich sympathisch war.
Die Gnome vom „Sprengkommando Drei“ hatte sie in den letzten Wochen aus den Augen verloren. Die wuseligen, nervösen Streiter gingen ihren eigenen Geschäften nach, und wie sie hörte, suchte der Gnomjäger Kurt Kügelchen in Ulduar nach irgendwelchen Artefakten oder Blaupausen für seine eigenen Ingenieursexperimente. Reas, der Menschenschurke, war angeblich irgendwo in Nordend damit beschäftigt, seine Schleichfähigkeiten zu vertiefen. Er war also aktuell noch nicht von grosser Bedeutung für Alyndra, könnte es aber werden. Und von der verhassten Lichtdraenei hörte Alyndra ebenfalls lange nichts mehr.
Dafür lernte sie neue Gesichter kennen und sie knüpfte neue, vielleicht wertvolle Kontakte. Da war vor allem dieser Ren’Dorei Taremath Silberhauch. Ein stolzer und stattlicher Magier, dem sie sich nahe fühlte. Für ihn nahm sie einen Auftrag an, der sie vielleicht sogar wieder zurück in Feindesland führen würde. Und auch einen Druiden der Nachtelfen, Tyresian von der Tränenwache, weckte ihre Neugier. Er war einer der wenigen Kaldorei, der ihr nicht mit der gewohnten Zurückhaltung oder Scheu begegnete. Nein, der Druide forderte und neckte sie in einer Art, die von einer ungewohnten Selbstsicherheit zeugte und eine Geisterklinge aus der Reserve lockte.
So ging Alyndra ihren Geschäften nach, bereitete ihren nächsten Auftrag vor und behandelte ihre Klingen und ihre anderen, versteckten Waffen mit den tückischsten Giften, die sie zubereiten konnte. Ihren Hauptwaffendolch strich sie sorgfältig mit langsamem, aber tödlich wirkendem Gift ein, während sie den zweiten Dolch mit Krampfgift tränkte, das ihr Opfer auf der Stelle erstarren und gefügig machen würde. Diese beiden Gifte waren Garant für sie, dass ihr nächstes, blutelfisches Opfer ihr beim ersten Treffer schonungslos ausgeliefert wäre. Sie würde mit ihm umgehen können wie eine Spinne mit einer Fliege im Netz.
Aber Alyndra wollte es sich auch nicht nehmen lassen, am kommenden Donnerstag am Nobelgartenfest, das durch Mei von der Brauerei Lilienbräu beim Anwesen der Norwinsens organisiert wurde, teilzunehmen. Diese gesellschaftlichen Anlässe waren für sie stets eine gute Gelegenheit, für einen Abend lang ihre zwielichtigen Pläne zu vergessen. Auch die Stimmen in ihrem Kopf flüsterten an solchen Anlässen jeweils weniger. Manchmal verstummten sie für kurze Zeit sogar ganz…
(OOC: Weiterführung der Geschichte aus dem RP-Forum. Eigentlich gehört sie ja hier ins Realm-Forum. “To whom it may concern” )