Dolkin steht vor den Aushängen und brummt missmutig in seinen Bart. Da hat er doch gestern zufällig mitbekommen, dass die Zwerge einen Kriegsrat planen um nach den vergifteten Biervorräten das weitere Vorgehen gegen die Untoten in Southshore zu planen. Und hier hängt: nichts! Sollte er sich verhört haben? Oder treffen sich die Zwerge doch am vierten Tag dieser Woche zur achten Stunde? Und sind auch andere Allianzvölker eingeladen, den Zwergen beizustehen?
Er muss Torgar nochmal genau auf den Zahn fühlen. Und den Schildbrechern dringend die Bedeutung der Aushänge klar machen!
Zholak betrachtet den verwirrten Zwerg der schon seit Stunden auf das leere Aushänge-Brett starrt. Irgendwie sieht er so aus, als würde obgleich der vorstehenden Ereignisse unsicher sein.
Ja weiß er denn nicht, dass es überall Spione gibt! Wir können doch nicht einfach unsere Pläne offenlegen!
Zholak lächelt. Sie ist zuverlässig, dass Dolkin schon Kontakt mit den richtigen Leuten aufnehmen und seine benötigen Informationen erhalten wird.
Aushänge sind gefährlich. Die fliegen nur überall rum. Wer das wieder alles lesen könnte…
Pah. Die Schildbrecher haben doch nicht etwa Angst? Na jut, ich werd’ niemandem verraten dass sie sich in Dun Garrok treffen. Am vierten Tag der Woche (Donnerstag). Zur achten Stunde.
Áine sieht den Zwerg dort stehen und auf den leeren Fleck starren und wundert sich, was er dort erwartet hat.
Terizza setzt sich an den Tisch im Donnerbräu und nach dem dritten Schlauch Starkbier zieht sie Feder, Tinte und ein leeres Blatt aus dem Beutel und beginnt mit raschen Strichen zu schreiben:
Werter Torgar,
ich möchte hiermit in aller Form und formell und so protestieren, dass nicht allen Euren Zwergenkämpfern bekannt und genehm war, dass Gnome genauso wütend über die Biervergiftung sein können wie die edlen Schildbrecher und die Zwerge der Lilien.
Es war für mich selbstverständlich, allein schon weil meine Familie in Ironforge Unterschlupf gefunden hat und ich mit der Zwergin Thora so eng befreundet bin als wäre sie meine Schwester, dass ich meine arkanen Kräfte in den Dienst der Rache für diesen fürchterlichen Frevel gestellt hätte.
Dass ich gleich nach meiner Ankunft mit Herablassung behandelt worden bin und mir unterstellt wurde, ich hätte mich verlaufen, dass zwergisches Getuschel sich in meinen gnomischen Ohren wie Häme anhörte gerade weil ich kein Wort davon verstand, damit habe ich nicht gerechnet.
Meine gnomische Großartigkeit ist der Ansicht, dass Gnome von vornherein als ebenbürtige Verbündete hätten angesehen werden sollen und dass dies allen Schildbrechern bekannt sein hätte müssen und Respekt eine Selbstverständlichkeit hätte sein sollen.
Somit schließe ich den Brief und wünsche Euch einen guten Tag und dass Euer Bier in den Schläuchen niemals gefrieren möge.
Hochachtungsvoll
Terizza
Nach zwei weiteren Schläuchen sie hüpft sie summend hinaus in den Schnee und wirft das Schreiben in den Briefkasten.
Ooc: Ich bin nicht beleidigt, eher amüsiert und hoffe, die Untoten haben Saures bekommen.
Autsch - das hat gesessen!
Kurz nachdem Sytera der Gnomenfrau noch beim Verlassen des Bunkers in Dun Garok hinterhersah, kam Torgar wutentbrannt in die Besprechungshalle gestapft und ließ seinem Unmut freien Lauf. „Wo ist die Gnomin hin? Was ist hier vorgefallen?“ Kleinlaut erhob sich die Zwergenfrau und erklärte ihrem Chef, was soeben passiert und warum die Gnomenfrau gegangen war. Daraufhin hagelte es wilde Worte und Beschimpfungen auf Sytera herab. Sie hörte auch Satzbrocken, wie „…wertvolle Verbündete…“ oder „… wichtige arkane Kräfte…“, doch das Meiste waren eher wüste Worte und Beleidigungen. Letztere kränkten sie nicht wirklich, denn sie wusste, dass Torgar auch nachsichtig sein konnte. Irgendwann wäre die Sache erledigt. Doch in der jungen Zwergin keimte das dringende Bedürfnis auf, die Sache mit der Gnomin zurechtrücken zu wollen. Und zu müssen! Die Schildbrecher sind nicht überall sonderlich beliebt, das hat sie schon mitbekommen. Und es soll nicht an ihr liegen, dass sich das noch verschlimmert.
Nachdem sie also von ihrem Chef den Kopf gewaschen bekommen hatte, machte sich Sytera am nächsten Morgen eilig ans Werk und schrieb der Gnomin ein paar krackelige Zeilen auf ein Stück Pergament. Sie musste dringend wieder mehr schreiben, denn ihr Schriftbild hatte durch die Zeit der toxikologischen Ausbildung wahrlich gelitten. Dann setzte sie sich auf einen Greifen und flog nach Lakeshire. Es wird zwar noch etwas dauern, bis sie wieder landen würde, doch sie hoffte noch rechtzeitig anzukommen, um den Brief dort persönlich bei den Lilien abzugeben.
Xzerilin schüttelte missbilligend den Kopf, während sie an den vergangenen Abend dachte. Diese Kinder! In der Befürchtung, dass die Gemüter ob des vergifteten Biers hitzig sein könnten, hatte sie sich zum Kriegsrat begeben, um die wütenden Zwerge von leichtsinnigen Aktionen abzuhalten. Es war ihr nicht geglückt. Zu ernsthaftem Schaden war zum Glück wohl niemand gekommen.
Torgar schaut mürrisch auf das Pergament, welches ihm ein Bote überbracht hat. Ein Beschwerdebrief? Bei allen Bärten, dass er sich mit sowas herumplagen muss. Wenn die Gnomin einen Groll hegt, dann soll sie das auf die altehrwürdige Weise bei einem Humpen Bier mit ihm klären.
Er streicht sich eine Weile nachdenklich durch den Bart, dann trifft er eine Entscheidung. Er ruft einen seiner Zwerge zu sich und schickt ihn mit dem Auftrag los, der Gnomin eine Botschaft zu überbringen.