Regen, Regen und Regen. Den ganzen Tag schon regnete es. Mal regnete es in Strömen, mal regnete es eher nieselig und wenn es abflaute, dann nur, weil gerade keine Wolke direkt über dem Lager war. Man konnte diesen Sumpf lediglich hassen. Über die Nacht waren noch weitere Krieger gekommen, doch die geringe Anzahl an Rebellen war weiterhin eher beunruhigend. ©Grimmfang
Das Wetter wurde im Laufe des Tages und Abend nicht wirklich besser und generell spiegelte es wohl im Allgemeinen gut die Stimmung wider, die hier herrschte. Zwar war sich jeder sicher oder weitgehend sicher, für das Richtige einzustehen… dennoch war das Wissen um die Spaltung, die Unwissenheit über das, was folgen würde, sowie die Tatsache, dass man sehr wahrscheinlich Freunden gegenüber stehen wird, belastend. Niemand wollte das Blutvergießen, aber dennoch schien es, je mehr man darüber nachdachte, unvermeidlich, wenn man sich nicht selbst aufgeben wollte oder das, was die Horde sein sollte. Generell schien an diesem Abend, mehr Unruhe als sonst zu herrschen. Führer verschiedener Einheiten gingen auf und ab, wirkten angespannt, gespannt oder gar ungeduldig. Immer wieder sahen sie aus dem Lager hinaus oder hinauf zu dem Gemäuer, in welches sich Saurfang auch an diesem Abend zurückgezogen hatte und wohl über das Kommende brütete.
Wer einen Blick in Richtung des Turmes warf, der konnte wohl immer mal wieder im Halbdunkel des Unwetters erkennen, wie der Blick des alten Kriegshelden in Richtung der Küste gerichtet war. Auch der Blick von Baine wanderte immer mal wieder dorthin.
In den letzten Tagen hatten sich, abgesehen vom Taurenhäuptling, auch Thalyssra die erste Arkanistin, sowie der Lordregent Lor’Themar Theron eingefunden. Auch Rokhan und einige Dunkelspeere waren angekommen. Selbst der Champion der Horde, Rexxar, unterstützte diese Sache. Das ein ums andere Mal konnte man ihn in Gesprächen mit dem früheren Kriegshäuptling Thrall sehen.
Plötzlich kam Bewegung ins Lager. Eine gewisse Unruhe wohl. Baine war vor einer Weile im Turm verschwunden. Vekh, Grimmfang und Rindar waren wohl die ersten, die es gesehen haben: drei Personen, Reiter, näherten sich, ohne ihr Ankommen groß zu verheimlichen.©Maagal
Am Tor stand Grimmfang und informierte das Lager über die nahenden Reiter. „Verbündete Reiter nähern sich lasst sie durch!“, schallte seine Stimme, als er bereits am Eingang des Lagers Platz machte und mit gehobener Fackel, zur Seite stapfte. ©Grimmfang
Die Reiter näherten sich weiter dem Lager, ungehindert, schien es und als wüssten sie sehr genau, wohin sie mussten. Vor dem Lager angekommen hielten sie inne - schon allein, um niemanden zu überrennen, der dort Wache stand. Als ihnen allerdings Platz gemacht wurde, neigten sie das Haupt, und preschten weiter hinein, in die Lagermitte. Diejenigen, die die Reiter erblickten, konnten sich zumindest von Zweien ein rasches Bild machen: Eine Frau, Sin’Dorei, mit strahlendem, blonden Haar, welches bis zum Steiße reichte, gebunden zu einem Zopf, in flammend roter Rüstung. Valeera. Gladiatorin, Überlebenskünstlerin, einstige Freundin und Vertraute Varian Wrynns. Außerdem ein junger Mann, der Kopf unter einer Kapuze verborgen, die aufblitzende Rüstung aber recht eindeutig - gold, blau, Intarsien der Allianz und des Sturmwinder Königshauses. An seinem Gurt eine unverkennbare Waffe. Shalamayne. König Anduin Wrynn. Den dritten im Bunde, Matthias Shaw, Kopf der SI:7 dürften nur die Wenigsten gekannt und vor allem erkannt haben. Spione sind immerhin nicht dafür bekannt… bekannt zu sein.
Die Blicke richteten sich umgehend auf das Gespann. Die Anführer der Horde oder was davon hier versammelt war, erhoben sich. Der ein oder andere mag reflexartig zu seiner Waffe gegriffen haben. Der Blick wanderte umher, unsicher, wohl zum Turm. Aus jenem heraus trat nun Baine, eine Fackel in der Hand, leuchtete ins Lager, in die Nacht hinein. An seiner Seite Jaina Prachtmeer. ©Maagal