Schön und gut, aber macht das Spaß?

Manchmal überrascht es mich selbst noch, dass ich WoW zwar immer seltener, aber dennoch in wie auch immer gearteter Weise regelmäßig Spiele. Das hängt mit Sicherheit damit zusammen, dass ich nun fast 10 Jahre Entwicklung in meine Charaktere gesteckt habe und das ich vor allem ein Spieler des Typs „Completionist“ bin. Also es macht mir Spaß Dinge zu sammeln, Ruf zu farmen, Quest Gebiete „abzuschließen“, BiS Gear zu erlangen, letztendlich das Gefühl zu haben, das Spiel durchgespielt zu haben. So wird es vielen gehen.

Schön und gut, aber wenn ich ehrlich bin, ist das auch so ziemlich die einzige Motivation. Ich komme nicht umher mich zu fragen, sollte ein Game Designer sich nicht auch fragen „Macht das Spaß?“. Man sieht sich in WoW mit so vielen Dingen konfrontiert die einen…das sage ich völlig wertfrei…beschäftigen. Und Beschäftigung muss sein, ein MMORPG kann nicht wie ein Offline RPG funktionieren, es braucht langzeit Motivation.

Es gibt überwältigend viel zu tun in dieser Welt, aber Hand aufs Herz, „macht’s Spaß“? Das drängt sich mir auf, wenn ich z.B. Conduits erhalte. Okay es geht um Charakterprogression, ich werde stärker. Aber ist das ein spaßiges Feature? Dass man Symbole anklickt, Conduits auswählt und dann 3,5% mehr schaden macht oder um 1,5% geheilt wird nachdem man Schaden erleidet?

Macht das Spaß die Fraktionen von Korthia zu farmen?
Macht das Spaß Währungen zu farmen um gear zu upgraden?

Ich vermisse Aktivitäten in diesem Spiel, wo die Gear- und Charakterprogression nicht im Vordergrund steht, sondern die Tätigkeit an sich eine spielerische Freude erfüllt. Ich vermisse Innovation und Risikobereitschaft der Game Designer neue Wege zu gehen. Ich sehe mich jeden Content Patch aufs neue mit Beschäftigungstherapien konfrontiert.

Um mal Beispiele zu nennen, und das bitte nicht auf die Goldwage legen, die Möglichkeiten sind unbegrenzt:

  • Rennen mit Reittieren
  • Fun Arenen (Rundenbasierte, größer werdende Gegnerwellen)
  • PvP 1v1 prestige Duelle (Als Event im Kalender z.B.)
  • World Events allgemein (und damit meine ich nicht die Invasionen im Schlund - langweilig…)

Mir geht es nicht darum zu bashen. Ich finde einfach, das Game Design dieses Spiels könnte mal wieder eine Prise mehr „Macht das Spaß was wir hier erschaffen?“ vertragen, als „Sind die Spieler damit lange genug beschäftigt?“.

30 Likes

Hi, Du sprichst mir aus der Seele.
Ich habe jetzt mein Abo gekündigt und höre nach 13 Jahren auf, WoW zu spielen. Es ist nicht mehr das Spiel, was ich so sehr liebte und mich regelrecht gefesselt hat.
Allen, die das jetzt hier lesen und vielleicht auch kommentieren, habt Spaß bei dem was ihr macht
Alles Gute… Nein, mein Gold kann ich nicht mehr weitergeben. Es hat schon jemand bekommen.

15 Likes

Gab es schon und wenn es mich nicht täuscht, hat das fast keine S*u gespielt. Erste Aussage ist richtig bei der zweiten bin ich unsicher bzw. habe keine Zahlen dafür.

Da bin ja noch gar nicht drauf gekommen - geile Idee :smiley:

1 Like

Erinnert mich gerade an die Community Mount-Rennen in Tausend Nadeln zu Vanilla <3

1 Like

Mit ein bisschen mehr Liebe könnten diese aber super sein. Ist wie bei vielen, die Grundidee ist da aber die Umsetzung etwas naja. Ich bin ja dafür eher nur einmal oder zweimal die Woche so ein ein Event, halt wie die ganzen Feiertage, aber dafür mit ein wenig mehr Liebe. Ich finde auch nciht alles toll, dailies mache ich gar nicht und wq nur selten (für diejenigen, die mir immer unterstellen, dass ich absoluter Fanboy bin^^)

Die „langeweille“ die viele verspüren ist ja auch der Grund warum gerade viele aufhören. (Die Skandale sind nicht der Grund, nämlich das Produkt, welches vielen keinen oder kaum noch spass macht)

Andererseits ist wow wohl immernoch das mmorpg, welches am meisten content und auch Abwechslung bietet. (Wenn du das möchtest)

Die frage ist doch, wie soll solch ein spiel denn anders aussehen. Was fällt der community denn ein an neuen, spass bereitenden Features? Wer hat Kontakt zu Blizzard um die gesammelten Punkte mitzuteilen?
Möchte und darf Blizzard überhaupt darauf eingehen?

1 Like

Gut geschrieben vom TE… es liegt nicht an der Masse der Möglichkeiten sondern daran dass es nicht wirklich Spaß macht. Auch ich habe nach 15 Jahren Retail verlassen und spiele etwas BC. Das war eigentlich undenkbar für mich, einen Char in dem soviel Zeit und Arbeit steckt zurückzulassen… gerade auch weil ich viel und gerne gesammelt habe.

Aber es fehlt etwas… ich mache es, weil es da ist… ich spiele was angeboten wird und langweile mich dabei. Wenn als einziger Reiz nurnoch die Gewohnheit bleibt, dann verliert auch sie irgendwann die Zugkraft und man hört auf.

Seit Sl fühlt es sich für mich das erste mal so an, als wäre der Anfang vom Ende gekommen. Kein apprubtes Ende… ein schleichendes

9 Likes

Hat man doch mit den micro holidays versucht umzusetzen, die dann aber fast niemand gespielt hat.

Das sind eher so Sachen, die die Com selber organisieren kann.

was WOW fehlt ist das Miteinander und selber kreieren des Contents.

Die Spielerschafft hat sich teilweise geändert, aber auch durch die vom Spiel vor gegebenen Sachen fällt es schwerer sich selber auszuleben da man ja noch dies und das und jenes machen „muss“

Zu viel themepark zu wenig sandbox

3 Likes

Ja, WoW macht mir nach mittlerweile 16 jahren immer noch Spaß und es ist besser als je zuvor

3 Likes

Ich persönlich finde, es macht keinen Spaß in der Form.

Ich glaube, das ist eine spannende Frage.
Nichts.
Sondern, dass es erstmal weniger Systeme werden, wäre wichtig.

Man verrennt sich da in Beschäftigungstherapie, anstatt qualitativen Content zu liefern. Individuelle Klassenquests (Legion), epische Questreihen, Systeme, die über Patchzyklen hinaus bestand haben. Uvm.

Das Gefühl, das man einloggt und sich selbst, unter wenigen Systemen/Features, aussucht, was man spielt oder welchen Content man bespielt und fokussiert. Alles repetitive und belanglose reduzieren oder abschaffen. Weg davon, zu glauben, das die Spieler nicht selbst wissen, was sie „heute“ bespielen wollen oder sich vorgenommen haben, anstatt ihnen zig Systeme mit Leistenfüllen und Sammeln vorzusetzen und sie dazu zu animieren - und wenn man all das nicht macht, das Gefühl „hinten dran zu sein“ zu erschaffen. Da kann man auch ein Handyspiel spielen.

11 Likes

Bin absolut deiner Meinung, leider ist das Ziel der Entwicklung leider nur auf dreißte Art und Weise unsere Spielzeit zu maximieren mit offensichtlich so wenig finanziellem Aufwand wie möglich.

6 Likes

Also ich muss zugeben das ich so ein System wie in Korthia gerade sehr viel angenehmer finde als damals zu Nazja wo die Lotterie mit den Items war.

Als Vieltwinker der gerade keine Zeit hat für M+ oder mehr als einmal die woche NHC mit einem Char ist das upgraden der Items super.
Auch kann man die Währung dafür ergrinden. Ergo kann ich selbst entscheiden wie weit ich an einem Tag spielen will und hab trotzdem ein genaues Ziel vor Augen.

Diese Art von Gameplay sagt mir persönlich sehr zu, weil sie mich bei der Stange hält, mich aber nicht unnötig bestraft wenn ich mal einen Tag nix grinde

1 Like

Schon die Haustierdungeons besucht? :wink:

Habe mal auf nem P-Server gespielt da wurde ein Event veranstaltet wo sich jeder einen level 1 Tauren oder so erstellen musste und gewonnen hatte wer am schnellsten zu Fuß und Ohne mounts nach Punkt X gelangt ist.
Hat Spaß gemacht.

3 Likes

Mich nervt, dass man nur am Sammeln ist. Meist weiß ich gar nicht, wofür. Ich habe irrsinnig viele Mats, brauche das meiste aber gar nicht. Es müllt einem einfach alles nur die Taschen und Bankfächer voll. Und mit jedem Addon geht es von Neuem los. Manchmal kann man es noch nichtmal verkaufen, sondern muss sie so entsorgen.

Weniger wäre mehr. Auch Zahlungsmittel, die mehr als nur ein Addon Bestand haben, wären toll.

Ich weiß noch, wie ich in Pandaria für den Umhang gespielt habe. Das war ein Ziel. Und jetzt sammelt man Legandaries. Also, ich habe nur zwei. Das reicht mir. Es gibt keinen Anreiz, mehr zu besitzen. Es ist von allem zuviel. Dadurch verliert es völlig an Wert.

6 Likes

aber es zwingt einen ja niemand das zu machen, ich finde Shadowlands bisher ziemlich gut weil sehr viel einfach optional ist.
Es gibt keinen richtigen Zwang etwas zu machen, aber man kann alles machen…

4 Likes

Ich denke es kommt etwas auf den Content an, wie man die Frage „Macht das Spaß?“ beantwortet. Dungeons, Raids und PvP sind alle grundsolide bis sehr gut und für mich liest es sich meist so, dass die Kritik dazu meist von den Borrowed-Power-Systemen herrührt, nicht dass der Content an sich schlecht wäre. M+ ist was anderes, da streitet man sich eben immer wieder drüber, ob die Ausrichtung jetzt gut oder nicht gut ist, für das was das System aber sein soll ist es sehr gut (auch wenn ich es selbst nicht mag).

Warum es so viel Kritik gibt ist denke ich etwas darin begründet, dass es im Vergleich zu früher schwieriger ist, einfach den Content zu spielen, den man möchte, da es eben mehr Systeme gibt als Equip, dass den Charakter verstärkt wie Torgast und Legendarys. Dadurch kann das Gefühl der „Arbeit“ aufkommen. Meiner Meinung sollte man die Borrowed-Power-Systeme ohne den Grind einfügen, die älteren Erweiterungen hatten das auch nicht und die Spieler haben auch durchgängig gespielt.

Zum anderen ist der Open-World-Content seid Legion fast gleich geblieben. WQs und Raremobs bilden den Großteil davon und meiner Meinung nach ist beides nicht sehr interessant, vor allem die Raremobs. Das fast gar keine Innovation stattfand verstärkt das Problem. Dieser Casualcontent muss zwingend im nächsten Addon überarbeitet und erneuert werden. Zudem muss die Story viel umfangreicher erzählt werden, vielleicht würde sie dann auch endlich mal wieder besser ankommen.

1 Like

Zwang gibt es nicht, aber wenn man in der Geschichte weiterkommen und alles sehen will, muss man schon ziemlich viel grinden. Ich habe jetzt Maldraxxus durch, würde aber gern die anderen Pakte auch noch sehen. Also wieder von vorn klein anfangen mit Anima-Farmen usw.