[Server-Event und RP] Portalöffnung am 01.06

Spät am Abend hatte sich Mirabeau in ihr kleines Gemach im Turm der Burg der Nethergarde zurückgezogen. Die Kammer wurde nur spärlich durch einige einsame Kerzen erleuchtet, und vom Burghof drangen immer wieder laute Ausrufe der feiernden Gäste an ihr Ohr.
Sie wäre jetzt gerne dort unten, dachte sie. Herr Chakkar war eigens aus Stormwind angereist, um hier vor Ort die Streiter der Allianz zu bewirten.
Aber sie konnte nicht dort unten sein - sie konnte ihren Kopf nicht abschalten.

In ihrem aufgewühlten Geist ließ sie die letzten Tage Revue passieren.

Nach dem Aufbruch aus ihrem Lager im Pass der Totenwinde wurde ihr Trupp abermals von garstigen Riesenspinnen angegriffen. Just als die zähen Biester bezwungen waren, bog die Delegation der Schildbrecher um die Ecke und auch aus der Burg Nethergarde traf in diesem Augenblick eine Hundertschaft Bewaffneter als Eskorte ein.
Es schien, dass die halbe Allianz in diesem Moment im Pass versammelt war.
Für Mira war es eine große Erleichterung, denn nun fühlte sie sich inmitten vieler Freunde vollkommen sicher.

Als sie endlich Nethergarde erreichten, fiel zunächst eine große Last von ihr ab.
Die so wichtigen Papiere der Hochzauberer hatten endlich ihren Bestimmungsort erreicht, und zunächst sah sich die junge Magierin bar jeder Last.
Doch nicht allzu lange. Erst jetzt wurden ihr die Auswirkungen ihrer Mission so richtig gewahr. Bar jeder Last? Pustekuchen! Die wahre Last begann wie ein Schatten heran zukriechen.

Immer wieder wurde sie gefragt: „Miss Lassalle, wie geht es nun weiter?“.
Ihre Antwort war stets: „Wir werden das Portal untersuchen und dann entscheiden.“
Was die Wahrheit war. Sie war ohnehin eine furchtbar schlechte Lügnerin.
Doch ganz langsam und doch unausweichlich entpuppten sich solch harmlos klingende Worte wie „Untersuchen“ und „Entscheiden“ als eine monströse Last ungeahnten Ausmaßes heraus.

Die eifrige Magistra Miss Agatha Schilling hatte eigens zum Zwecke der Untersuchung Armreifen anfertigen lassen, deren innenwohnende Magie vor den Einflüsterungen dunkler Energien am Portal schützen sollten. Was eine großartige Leistung war.

Mira hatte sich den Tag über mit allerlei -wie soll es auch anders sein- Papieren beschäftigt. Insbesondere studierte sie die Sichtungen der Dämonenangriffe, die aus allen Winkeln der Königreiche gemeldet wurden.
Sie trug diese Meldungen auf einer Karte ein um sich ein Bild zu machen, doch zunächst konnte sie sich keinen Reim darauf machen. Die Einfälle der Dämonen erschienen ihr höchst unkoordiniert, beinahe zufällig.
Was sollte das nur bedeuten? Es dauerte eine ganze Weile, bis Mira eine Theorie daraus ableitete. Ein Gedanke, der sie nicht mehr losließ.

„Was, wenn das gar kein Angriff ist?
Die Dämonen griffen nicht an - sie flohen vor etwas.!“

Später am Abend dann hielt sie es nicht mehr aus. Gemeinsam mit ihren Freunden Teijin und Miss Niwet McAllister ritt sie zum Dunklen Portal.
Sie musste es einfach persönlich sehen!

Dort angekommen, wurde sie schlicht überwältigt von den Eindrücken die unbarmherzig auf sie Einprasselten.
Wie ein Belagerungsheer hatten sich die Truppen der Argentumdämmerung vor dem Portal verschanzt und wehrten die einfallenden Wellen dämonischer Kreaturen aufopferungsvoll ab.

Und im Hintergrund dräute das riesige Dunkle Portal.
Mächtig. Ehern. Bedrohlich.

Entschlossen ließ Mira ihre arkanen Kräfte fließen um einen Blick auf die magische Ebene zu werfen. Das hätte sie besser nicht getan.

Viele Stunden später am Abend, allein in ihrer Stube, dachte sie angestrengt über das nach was sie am Portal gesehen hatte. Sie versuchte ihre Gedanken zu sortieren. Etwas, was sie gemeinhin sehr wohl beherrschte. In diesem Falle jedoch waren die Gedanken und ihre Folgerungen zu monströs, zu gewaltig.
Es dauerte lange, bis sie dich bahnbrechen konnten.

Und so brachte Mira tief in der Nacht, erschöpft und belastet ob der ganzen Tragweite zu Papier:

"Ein gewaltiger Fluss purer Magie strömt aus dem Dunklen Portal in unsere Welt hinein.
Wie Treibgut werden die Heerscharen der Dämonen an unsere Ufer getrieben.

Möglichkeit eins:
wir errichten einen Damm um den Fluss zu stoppen. Sprich: wir schließen das Portal.

Problem:
die Kräfte hinter dem Portal werden den Damm irgendwann zum Einsturz bringen.

Möglichkeit zwei:
wir schwimmen den Strom hinauf und stoppen den Fluss an seiner Quelle. Sprich: wir versuchen die Wurzel herauszureißen.

Problem:
Alles!"

Seufzend setzte Mira die Feder ab und starrte in das flackernde Licht der Kerzen.
Sie wusste, dass am Abend ein großer Trupp zum Portal aufbrechen würde. Und sie würde mittendrin sein. Es konnte möglich sein, dass die Truppen der Allianz und auch der Horde auf die andere Seite de Portals gelangen mussten um ihre Welt zu retten.
Mira wünschte sich so sehr, dass sie Unrecht hatte.

Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen und verbrachte den Rest der Nacht grübelnd und in dem hoffnungslosen Versuch die Tragweite der Ereignisse zu verarbeiten.
Schlaf wurde ohnehin überbewertet.

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Gutes Gelingen an die BC-Celebrasler, kommt heil wieder zurück durchs Portal (nach Ära-Celebras :sweat_smile:), fette Beute und ein wunderbares Portalöffnungsevent wünsche ich euch!

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OOC: diverse RP-Retroereignisse, dem Portalevent betreffend

In tiefer Meditation ist der Zwergenpaladin in einem Zimmer in der Kathedrale zu Sturmwind versunken. Schon vor Tagen hatte sich Brigor in Eisenschmiede vorbereitet.

Viele Vorbereitungen wurden in Eisenschmiede erledigt. Die Rüstung wurde beim Schmied auf Vordermann gebracht, der Reagenzienvorrat aufgefrischt, einige Segnungen von den Priestern abgeholt, die Hufen seines Pferdes Sonnenschweif ausgebessert und das Fell gebürstet, sein Hammer ausgewuchtet und der Proviant erneuert.

Nachdem der Zwerg noch einige Besuche erledigt hatte, ging es Richtung Sturmwind mit der Tiefenbahn.

Nun beendet der Zwergenpaladin seine Meditation und macht sich gen Turm von Azur auf.

Am Turm angekommen fand der bereits Angehörige der Akademie zu Seehain wieder. Kurze Unterhaltungen folgten und ein kleines Mahl. Danach widmete sich der Zwerg wieder eigenen Dinge. Am Abend fand der Paladin zwei seltsam anmutende Gestalten mit Namen Trista und Saga am Lagerfeuer wieder, die sich als begeisterte Anhänger der Akademie darstellen wollten, was ihnen durch den Blick des Paladins nur schlecht gelang.

Am nächsten Tag sammelte sich der bunte Trupp gen Dunkelhain. Zwischendurch wurde noch eine Nachtelfe aufgegabelt. Bis zum Dunkelwald verlief alles ohne Probleme, doch dann wurde die Luft stickig und schwefelig und ein Dämonenangriff passierte auf den Zug. Der Angriff konnte nur unter hoher Aufbringung von Kampfkraft, Lichtmagie und arkanen Wirken beendet werden. Es gab zahlreiche Verletzte, die durch Hilfskräfte aus Dunkelhain versorgt wurden, und ein Buch wurde von Phasendämonen fortgerissen.

In Dunkelhain angekommen machte sich der Paladin trotzdem per Greifen weiter auf dem Weg zur Nethergarde. Dort angekommen fand er eine Zauberin, die gerade einen Vortrag abhielt, und einige Nachtelfen bereits vor Ort. Brigor bliebt ein wenig in dieser Gesellschaft bis der dann bei den Ställen, die den Paladinen und Kampfpriestern der Kirche des heiligen Lichtes zugeordnet wurde, sein Zelt aufschlug.

Am nächsten Tag versorgte er sein Pferd, welches von einem Novizen des Tempels nach geführt wurde. Unterhielt sich kurz mit den Anwesenden und gönnte sich ein Bier. Schließlich packte er die Räucherschale samt Weihrauch aus, entzündet diese und schritt damit schwenkend den Stall ab. Nach der Weihe des Stalls ging es Richtung Portal, um den Vorort anwesenden Truppen bei der Ausbreitung der Dämonen zu helfen. Ein harter Kampf entbrannte, der seine Spuren an dem Paladin hinterließ. Eine lädierte Rüstung. Vom Licht geheilte Wunden. Ein Verband, um den linken Arm war das Ergebnis.

Zwischen den Tagen hatte Brigor unruhige Nächte. Die böse Präsenz in der Nähe machte ihn zu schaffen.

Brigor traf die Paladina Rianie A. Sie führte er, um die befestige Anlage um. Auch unterstützen sie die Dämmerung bei ihrem Kampf gegen die Dämonen am Portal.

Seine Rüstung lies sich der Zwerg bei dem ansässigen Schmied ausbessern. Seine Wunden besserten sich mithilfe des Lichtes zunehmend.

Nur noch wenige Stunden bis er lebensachtende Streiter des Lichtes sammeln wird, um die große Armee zu unterstützen, die den Gegenschlag auf der anderen Seite des Portals vollziehen wird.

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Achtung: Blizzard möchte uns heute mal wieder ärgern und portet alle niedrigleveligen Chars aus den Verwüsteten Landen raus. Wir wissen noch nicht genau, welche Level und Bereiche genau betroffen sind. In Stonard ist RP auf jeden Fall möglich.

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Einen wunderschönen guten Morgen!

Ob ihr noch wach seid oder schon wieder: Ich wollte mich bei allen für die Teilnahme an diesem Server-Event bedanken! Es lief wie immer nicht alles optimal und am Ende hatten wir doch noch ein bisschen Pause bis zur Portalöffnung, aber ich hoffe dennoch, dass ihr Spaß hattet!

Die Burg Nethergarde was schon früh am Abend brechend voll, was mich wirklich sehr gefreut hat! Ich wollte überall mal hallo sagen, aber die Zeit reichte nicht einmal dafür! Bei der Horde gab es sehr stimmungsvolles RP: Militär, Spionage, Planungen, Kennenlernen, ein wenig Unfug. Und ich habe diverse neue rp-Gilden und ungewohnt viele Flags gesehen (hallo Blutelfen!).

Mein besonderer Dank gilt neben allen, die gekommen sind (und ich werde garantiert Leute vergessen, aber ihr wisst ja, wer ihr seid!):

  • Waah und Hildur fürs Führen
  • Blutrot, Samtweiß, Bashuk, Theneres, Tharo, Salienne und Rahffzahn für die Hordenführung und RP
  • Allen, die schon vorab RP organisiert haben, vor allem Elesia, Milenna, Kargrim und Brigor
  • Allen, die zum gemeinsamen RP beigetragen haben, zum Beispiel Mirabeau fürs ordnende Brüllen in der Burg
  • Maqua für die Sunpfkurierwerbung und allen anderen, allen voran Salienne, für Werbung im Spiel und in euren Discords
  • Dem ganzen Planungs-Team auch für heitere Momente und unsagbar hilfreiche Grafiken

Auf dem Celebras-Discord findet ihr ein paar hübsche Bilder:

https://discord.gg/XwNffXtNuw

Viel Spaß in der Scherbenwelt!

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Die Vermessung des Dunklen Portals

Schwer hing die modrige, feuchte Luft über Stonard. Saliennes knöcherne Finger trommelten einen unruhigen Rhythmus entlang der Kante der schweren Holzkiste, welche die Orks des Stützpunktes für die Verlassenen bewacht hatten. Vier unscheinbare, kompassähnliche Geräte, Thaumatometer genannt, ruhten zu oberst auf einem Bett von diversen Füllmaterialien. Sie gehörten Magus Lexington Mortaim, dem Portalmeister Undercitys, und waren eine mehr als großzügige Leihgabe, welche Salienne für ihre Mission erhalten hatte.

Vermutlich wusste jeder Magieschüler, was Thaumatometer waren. Es war jedoch nicht ganz verkehrt davon auszugehen, dass die Anzahl derer, die schon einmal eines in ihren Händen gehalten hatten, gering war. Seinerzeit entwickelt von dem hochelfischen Magus Amordril Brightsun, der in einem Anfall von Bescheidenheit das Gerät nicht nach sich selbst benannt hatte, dafür aber die Maßeinheit als „Amordril Einheiten“ festlegte, war das Thaumatometer einer von vielen Versuchen, Magie quantifizierbar und messbar zu machen. Wie vieles andere in dem Studium der Magie auch, war ihr Nutzen Ansichtssache: es gab Magister, welche sie für ein essenzielles Werkzeug hielten und solche, welche sie komplett ignorierten oder als alberne Spielerei betrachteten. Erschwerend hinzu kam, dass ihre Herstellung sowohl zeit- als auch kostenintensiv war.

Als sie noch Salienne Bontemps, Tochter eines Parfümeurs, gewesen war, hatte ihr eigener Lehrmeister Thaumatometer eine „Spinnerei von arroganten Idioten, welche sich als Buchhalter der Magie verstehen“ genannt. Für die Verlassene, Salienne Maltemps, hingegen, war es ein Privileg, diese Gerätschaften in Empfang nehmen zu dürfen und sie hätte sie gerne intensiver studiert.

Etwa doppelt so groß wie ein Kompass oder eine Taschenuhr passte ein Thaumatometer so gerade noch in eine menschenähnliche Hand. Das Gehäuse war meistens aus poliertem Messing in das arkane Runen eingeätzt waren. Auf der Oberseite, dem sogenannten „Auge“, war ein Ziffernblatt in dessen Mitte eine einzelne arkanisierte Nadel ruhte, welche ausschlug wenn ein bestimmter Schwellenwert von Amordril Einheiten überschritten wurde. Man las den Wert ab und konnte somit die Stärke eines Zaubers oder den notwendigen Aufwand um sich gegen diesen zu verteidigen, messbar machen. Ein klassisches Thaumatometer gab seine Messungen über das Auge wieder.

Die Messgeräte von Magister Mortaim hingegen waren spezialisiert. Zunächst einmal waren sie auf Portalmagie geeicht, was bedeutete, dass sie zumindest in der Theorie einen Großteil der magischen Interferenzen, welcher in Form von Zaubersprüchen und Ritualen zu erwarten waren, ignorierten, was für die Messung eines magischen Portales durchaus hilfreich war.

Genau wie herkömmliche Thaumatometer hatten die Geräte von Magister Mortaim unterhalb des Auges einen feinen Riegel mit dem das Ziffernblatt aufgeklappt werden konnte um einen Blick auf die inneren Mechanismen zu erhaschen. Zwischen kleinen, zerbrechlich aussehenden Zahnrädern waren diverse Kristalle verbaut, welche die Messung ermöglichten. Im Normalfall sollten die Kristalle klar und durchsichtig sein, wobei während der Messung ihre Farbe oder ihre Klarheit variieren konnte. Jemand, der anders als Salienne im Umgang mit einem Thaumatometer geübt war, konnte aus dem sichtbaren Fluss von arkanen Strömungen innerhalb der Kristalle oder aus ihren farblichen Veränderungen weitere Erkenntnisse über die Art von gewirkter Magie oder ihren (räumlichen) Ursprung gewinnen. Diese Veränderungen waren jedoch flüchtig und verschwanden nach wenigen Stunden wieder.

Lexington Mortaim hatte seine Kristalle einer Behandlung unterzogen, sodass sie beinahe augenblicklich in ihren Ursprungszustand zurückkehrten. Seiner Ansicht nach waren die temporären Veränderungen innerhalb der Kristalle ein Echo der letzten Messung, welches das Messergebnis der nächsten verfälschen könnte. Dies war vermutlich der Grund, weshalb sie außerdem einen kuriosen Fehler hatten, welcher den Magier zur Weißglut trieb und wegen dem sie besonders für Saliennes Mission geeignet waren: Mortaims Thaumatometer konnten eine Messung nur auf einer Seite eines magischen Portales durchführen. Nämlich auf der, auf der es geöffnet worden war. Salienne hatte es selbst mehrfach getestet und war zu dem gleichen Ergebnis gekommen.

Der letzte und vermutlich wichtigste Grund, warum Mortaims Geräte einzigartig in ihrer Eignung für diese Messung waren, war, dass der auf Portalmagie spezialisierte Magus sie vor 2 Jahren schon einmal in die verwüsteten Lande gebracht hatte, um das Dunkle Portal zu messen. Es gab also Vergleichswerte.

Umso beunruhigender war, was sie von Seelket und Stoichkov erfahren hatte. Beide waren angemessen behutsam mit den ihnen ausgehändigten Geräten umgegangen und beide hatten die gleiche Beobachtung gemacht: die Nadeln waren ständig ausgeschlagen, drehten sich wirr auf dem Ziffernblatt und eine konkrete, quantifizierbare Messung war in der unmittelbaren Nähe des Portals schlichtweg nicht möglich gewesen. Stoichkov gab an, dass sein Gerät auf einen Wert „über 80“ ausgeschlagen war, als ein Schreckenslord das Portal durchschritt. Was Stoichkov vermutlich nicht wusste war, dass Amordril Einheiten nicht in Zehnerschritten gemessen wurden und das, was der Verlassene höchstwahrscheinlich für die Ziffer 80 gehalten haben musste, eine mehr als besorgniserregender Wert war.

Mit einem missmutigen Seufzen trat Salienne von der Kiste weg und sah zu wie ein grüner Hüne sie verschloss und gewissenhaft blanke, schwarze Nägel in den Deckel trieb.

Sie wusste, was sie zu tun hatte. Und auch wenn es ihr nicht gefiel mit den Lebenden zusammen arbeiten zu müssen, so waren ihre persönlichen Präferenzen nebensächlich. Sie hatte bereits seit einiger Zeit mit der Idee eines magischen Symposiums geliebäugelt und nun schien der rechte Zeitpunkt zu sein. Doch zunächst galt es, Magus Mortaim seine Werkzeuge zurück zu bringen – falls er sie noch wollte…


OOC:
Ein Dankeschön von mir an alle, die mit organisiert haben und an alle, die beim Event waren! Ich hoffe, auch diejenigen, die nachher nicht zum Portal konnten, hatten Spaß.

Es wird – natürlich – ein Nachspiel in absehbarer Zukunft geben. :wink:

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Merci für das tolle Event, ich habe echt Spaß gehabt. Und lieben Dank an Brigor für sein RP Angebot, so dass auch Neulinge schnell und unkompliziert Anschluss finden konnten!

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Schlaf würde überbewertet? Blödsinn! Mirabeau widerlegte diese ohnehin etwas gewagte These bereits in der nächsten Nacht.
Träge schloss sie die Tür ihrer kleinen Stube im Turm der Burg Nethergarde und fiel völlig erschöpft auf ihr Bett.

Die Kräfte des eigenen Leibes und des Geistes waren alles andere als unbegrenzt - eine Lektion, die die junge Adepta in diesem Augenblicke, als ihr Tag vorbeiging, lernte.
Sie fand nicht einmal mehr die Zeit über das Erlebte nachzudenken und zu reflektieren.
Zu gewaltig und zu epochal waren die Ereignisse dieses Tages gewesen, sodass sich schon jetzt sagen ließe, sie würde eine sehr, sehr lange Zeit brauchen das alles zu verarbeiten.

Der Tag begann ruhig. „Die Ruhe vor dem Sturm“ - zugegeben eine recht abgegriffene Redewendung , doch in diesem Falle traf sie zu.
Mira schlenderte über den Hof der Burg, kontrollierte die Bestände an Waffen und Pferden, Vorräten und Munition. Stets mit ihrem treuen Klemmbrett bewaffnet, füllten sich ihre sorgfältig erstellen Listen mit Häkchen und Strichen.

Nach und nach trafen immer mehr Streiter der Allianz ein - und es waren viele bekannte und unbekannte Gesichter darunter. Je weiter die Zeit voranschritt, desto mehr Aufgebote strömten in die Burg, sodass Mirabeau ihren Augen kaum glauben mochte.
Selbst sie, die Frau mit dem Klemmbrett und den Zahlen, verlor irgendwann den Überblick über diese bunten und edlen Heerscharen, die in Erfüllung ihrer Pflicht und aus Treue zur Allianz dem Ruf gefolgt waren.

Es schien ihr nur natürlich, die ankommenden Kontingente zu begrüßen und ihre Ankunft zu vermerken. Doch es geschah allerdings etwas, womit sie niemals gerechnet hätte.
Immer wieder kamen die Streiter zur ihr. Um Fragen zu stellen, oder schlicht ihre Anwesenheit und ihren Willen kundzutun, alles zu tun was getan werden musste.
Man begegnete ihr mit Respekt und ausgesuchter Höflichkeit und sie hörte mehr als nur einmal die Frage „Habt ihr hier das Sagen?“.

Da zu diesem Zeitpunkt die Marschällin, Miss Hildur, noch nicht eingetroffen war und die Leiterin der Delegation der Magier Stormwinds, Miss Schilling, noch im Turme Vorbereitungen für das Ritual am Portal traf, antwortete Mira pflichtschuldig in Ermangelung einer besseren Idee meistens „Sieht ganz so aus.“.

Zu ihrer großer Überraschung stellte das jedoch niemand infrage. Niemand. Außer Mira selbst. Aber für Selbstzweifel war dem Licht sei Dank kein Platz und keine Zeit - es gab mehr als genug zu tun.
Sie versuchte sicher zu stellen, dass die Heerscharen so gut es ging die vorgegebenen Plätze einnahmen und gut versorgt waren, und behielt den Zeitplan im Auge. Zwischendurch beantwortete sie die Fragen der Offiziere und Kommandanten, fand aber auch die Zeit, jene persönlich zu begrüßen, die ihr am Herzen lagen. So viele waren gekommen!

Ohne dass es ihr zunächst gewahr wurde, wuchs die Last und der Druck auf ihr. Langsam und doch so unaufhaltsam und gewaltig wie die Flut.
Den Göttern gefiel es, Mirabeau an diesem Abend zu lehren was es hieß Verantwortung zu tragen und zu führen. Der brachiale Schnellkursus - mit der groben Kelle serviert.

Spät am Abend, jedoch voll im Zeitplan, machten sich die Aberhunderten Streiter der Allianz auf zum Portal, unter Führung der Marschällin.
Kurz zuvor war Marschällin Hildur zur ihr gekommen und Mira gab ihr einen Überblick über die Lage der Truppen.
Vor allem natürlich interessierte die edle Kriegsfürstin die Prognose der Magier was am Portal zu erreichen war. Mira entgegnete ehrlich - sie hielt eine Schließung des Portals für unwahrscheinlich. Stattdessen könnte es nötig werden einen Weg durch das Portal zu finden um die Ursache des Dämoneneinfalls an der Wurzel zu bekämpfen.

Am Portal angekommen, stellte Mira zu ihrem Erstaunen fest, dass auch die Horde mit einer großen Delegation vor Ort war, unter Führung der Heldin von Ahn’Qiraj, der Taurin Waah.
Erst jetzt wurde ihr die Tragweite der Ereignisse zu richtig bewusst - an diesen Tag würde man sich lange zurück erinnern. Ein Tag, an dem sich das Schicksal Azeroths wendete.

In heldenhafter, aufopferungsvoller Manier bekämpfen die vereinten Truppen aus Allianz und Horde die einfallenden Kreaturen der Brennenden Legion.
Dann kam der Zeitpunkt, als Miss Schilling ihr mächtiges Ritual begann und Mira assistierte ihr.
Die entfesselten magischen Kräfte waren derart immens, dass Mira sich jetzt - wenige Stunden später in ihrem Gemach- kaum noch an den mächtigen Zauber erinnern vermochte, den ihre Meisterin dort am Portal wob.
Ihre Freunde stellten sich als Schutz um sie herum und wehrten unter Einsatz ihres Lebens immer wieder marodierende Dämonen ab.

Die Magier indes hielten sich an den von den stormwinder Hochmagiern ersonnenen Plan und schossen nach einer unbeschreiblich kräftezehrenden Prozedur ein Fanal aus purer Energie in das Portal hinein. Die Reaktion des Portals auf diese Erschütterung sollte zeigen ob es noch zu schließen war.

Entsetzen und Panik machten sich in Mirabeau breit als in ihr die Erkenntnis reifte -mit der Subtilität eines Vorschlaghammers - , dass dies unmöglich war. Ebenso gut könne man versuchen, einen Fluss aufzuhalten indem man Kieselsteine hineinwarf.
Es geschah jedoch mehr! Das Tor war nicht nur unmöglich zu schließen - es wurde gar durchlässiger, instabiler. Immer mehr. Schlag auf Schlag. Sekunde für Sekunde.
Sehr Schnell würde es möglich sein, das Portal zu durchqueren.

Hilfe erheischend schrie sie völlig aufgelöst nach der Marschällin. Mira war nicht mehr Herr ihrer selbst und ihre sonst eher zarte Stimme überschlug sich. Ihr Nervenkostüm hatte sich in den Urlaub verabschiedet und der Gedanke, dass das Befürchtete noch viel schlimmer war als sie es sich überhaupt vorstellen konnte., raubte ihr den letzten Rest an Selbstkontrolle.

Die Marschällin Hildur war rasch bei ihr, und Mira erklärte ihr die Situation. Oder sowas in der Art - sie erinnerte sich nicht mehr an ihre Worte.
In bewundernswerter Manier, bereitete die Marschällin daraufhin ihre Truppen vor, um sie durch das geschwächte Portal zu führen.

An das Folgende wird man sich überall in Azeroth noch lange erinnern - das Dunkle Portal war passierbar geworden und Massen an tapferen Kämpen der Allianz und Horde strömten hindurch um zu bekämpfen was ihre geliebte Heimat bedrohte.
Zurück blieb die völlig ausgelaugte Adepta und Buchhalterin Mirabeau, die sich in Begleitung einiger Getreuer kraftlos zur Burg Nethergarde zurückschleppte um dort in einen tiefen, wohlverdienten Schlaf zu fallen.

Für einen winzigen Augenblick der Geschichte war sie im Auge des Sturms gewesen. Welche Buchhalterin konnte das schon von sich behaupten?

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Hoch oben über Thrallmar, auf der obersten Stufe eines Wachturmes, saß Rashona Eisenbiss und lies einen Blick über das Land schweifen.
Die karge, rote Wüste erinnerte sie weit entfernt an ihre neue Heimat Durotar, aber die Verwüstung die dieses Land heimgesucht hatte, war mit nichts zu vergleichen, was sie sich hätte vorstellen können.
Eine Mischung aus Faszination und Trauer machte sich in ihrem Herzen breit und mischten sich dort mit einer seltsamen Verdrehtheit, die entstand, wenn sie in den Himmel dieser zerrissenen Welt blickte.
All das waren Gefühle, die sie sich Heute nicht erlauben konnte, Gefühle die gefährlich werden konnte.
Rashona konzentrierte sich auf die Karte, die vor ihr lag und markierte darauf die Orte, die sie von hier aus sehen konnte.

Der Nordmond, den Ashnak so genannt hatte, war noch immer im Norden. Er bewegte sich nicht sichtbar, was nützlich und irritierend zu gleich war.
Im Südosten ließ sich der Pfad des Ruhmes erahnen, der sie an die alten Geschichten ihrer Eltern erinnerte. An das, was sie und ihre Ahnen getan hatten. Weit im Westen waren in der staubigen Luft die Umrisse eines Gebirges zu erkennen.
Plötzlich erschien ein dunkelgrüner Finger auf ihre Karte und tippte auf den freien Platz links der eingezeichneten Berge. Die Stimme eines jüngeren Orcs erklang hinter ihr.
„Dahinter ist ein großer Sumpf, die Marschen. Da soll es lebendige Pilze geben, die sprechen können.“
Rashona hatte die Turmwache kaum bemerkt, der junge Mann sah erschöpft und abgerissen aus - vermutlich wie sie selbst.
„Sprechende Pilze? Ha, Gestern hätte ich dir das nicht geglaubt. Aber Heute…“
Sie warf einen Blick nach Osten, wo ein Stück entfernt und von hier aus nicht zu erkennen, das dunkle Portal stand, durch das sie gekommen war. Durch das sie alle gekommen waren.
„Du hast an der Seite von Ashnak Donnerhall gekämpft, habe ich gesehen. Lebt er noch?“, riss der Turmwächter sie aus ihren Gedanken.
Rashona brauchte einen Moment um zu reagieren. Sie rappelte sich auf und warf zornig die Arme in die Höhe. „Was?! Seit wann kennt eigentlich jeder Ashnak? Ständig katzbuckelt jemand vor ihm! Was ist denn los mit euch?! Wie ist es mit den Namen Schwarzzahn und Eisensbiss, sagen dir DIESE Namen etwas?“
Der junge Krieger wirkte irritiert. „Er hat sich in der Schlacht um Silithus einen Namen gemacht. Was ist denn los mit dir, dass DU das nicht weißt? Ich habe zu tun.“
Mit einem missbiligendem Schnauben und ohne sie eines weiteren Blickes zu würdigen, ging er auf die andere Seite des Turmes. In seinem Nacken konnte Rashona das Zeichen des Warsong Clans sehen.
Sie warf noch einen Blick in Richtung des Portals und das Gefühl des Zorns auf die patriarchalen Strukturen innerhalb ihres Volkes verschwand. Es wurde überrolt durch eine Welle anderer Gefühle, die die Erinnerung an die Schlacht um das Portal in ihr wach rief.
Es war eine Mischung aus Stolz und Liebe, die sie bis auf die Knochen durchdrang. Liebe zu ihrem Volk, Stolz auf die Orcs, mit denen sie gemeinsam an diesem Ort des Grauens gekämpft hatte und Stolz auf sich selbst und das, was sie erreicht hatte.
Sie war stolz auf Bashuk, die Kriegerin, die sie geführt hatte, stolz auf all die alten und jungen Krieger, die mutig an ihrer Seite gestanden hatten und stolz auf Ashnak vom Warsong Clan, der sich einen Namen gemacht hatte.
Diese neue, alte Welt - so verstörend ihr Anblick auch war - würde ihnen allen die Gelegenheit geben zu zeigen, was sie wert waren.

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