Shadowlands ist großartig

Das Ziel des Threads? Positivität.

Einmal tief einatmen, los geht’s:

Ich weiß, das ist ein harter Brocken für das WoW-Forum, aber ich möchte ihn genau hier platzieren.

In den vergangenen 16 Jahren gab es so viele extrem unterschiedliche Phasen - sowohl in WoW als auch im Reallife und mal mehr oder weniger ist WoW ein ständiger Begleiter.

Gestartet mit meinem Magier in Classic war ich überzeugt: Willenskraft ist mein bester Wert, schließlich muss ich weniger trinken. 6 Monate hat es gedauert, bis man mir mit einem Grinsen erklärte, was beim Magier wirklich Sache ist.

Dann ging es steil bergauf - Raids, Raidleitung, Gilde, alles was das „Suchtherz“ begehrt. Und anschließend rasant abwärts. Richtig abwärts.

Mit den vergangenen AddOns hat sich vieles, einiges sogar grundlegend, verändert. Und doch ist WoW immer ein Begleiter gewesen. Mal mehr, mal weniger begeistert. Frust war wie auch die Freude ebenfalls immer an Board.

Mit WoW wurde ich ein Gamer und bin es bis heute. Das Spiel ist schneller und kurzweiliger geworden, jedoch kann man sich gnadenlos Wochenenden oder Urlaube reinziehen, ohne das man schlafen gehen möchte. Wie heute Abend.

Immer wieder war WoW mit-schuld, wenn mir etwas nicht gepasst hatte. Zu wenig Loot, zu viel Loot, zu schneller Content, eine immer toxischere Community, LFR, kein farmbares PVP Gear, Klassenveränderungen und viele weitere Dinge.

Aber: was war die Konstante in all den Jahren? Ich.

Tief durchatmen

So wie jeder von den Spielern, von Euch, die sich über alles mögliche beklagen. Es zählt so viel mehr dazu, was ich von einem Spiel erwarte, als das Spiel selbst. Erst die Umstände, Erwartungen und Enttäuschungen machen es zu etwas gutem oder auch schlechten.

Niemand ist dafür verantwortlich, welche Erwartungen ich stelle. Ob ich glaube, was man mir verspricht. Ob ich spiele, was mir keinen Spaß macht. Ob ich einlogge und bezahle, obwohl ich es eigentlich nicht möchte.

Gelernt in den vergangenen Jahren, bin ich ohne jegliche Erwartung an Shadowlands rangegangen, mit der Option, instant auszuloggen und mein Abo zu beenden, sollte ich mich nicht wohlfühlen.

Was ist passiert? In so vielen Bereichen wurde ich positiv überrascht. Die Gebiete sind großartig gestaltet. Die Storys, Nebenquests und das Feeling ist atemberaubend detailliert. Der eine möchte keinen Kitsch, der andere liebt ihn umso mehr.

Möchte ich den ganzen Tag im Spiel verbringen? Okay, geht klar. Möchte ich nur hier und da etwas PvP machen? Perfekt. Will ich mich reinsteigern und richtig Gas geben: Let’s fetz.

Das passiert, weil der Fokus weg von „ich will“ zu „ich nehme an, was mir geboten wird“ wechselte. Und genau darum geht es doch bei einem Produkt, für welches wir alle bezahlen. Bist Du zufrieden, bezahle und nimm es - bist Du es nicht, investiere Dein Geld in etwas, worin Du mehr Sinn siehst. Selbstverständlich ist konstruktive Kritik vollkommen legitim, emotionaler anhaltender Frust jedoch ein guter Grund, einmal tiefer zu reflektieren, woher er kommt.

Tief durchatmen

Word of Warcraft ist ein hochemotionales Thema, für eine unvorstellbare Menge an Menschen und da liegt auch das Frustrationspotenzial: Ich erwarte, das ich im kommenden AddOn exakt das erhalte, woran ich mich bereits gewöhnt habe. Bekomme ich es nicht, werde ich enttäuscht (von meiner eigenen Erwartung) und schuld daran ist der Entwickler, weil er etwas erzählt hat, was nun nicht eintrifft (ich habe geglaubt).

Versteh mich nicht falsch, es gibt auch Dinge in Shadowlands, die ich nicht gut finde. Aber: es ärgert mich nicht (mehr). Der Sinn von Spaß ist es, ihn zu erleben.

Weil es eine unüberschaubare Menge an emotionalen Frust-Threads dazu gibt, möchte ich hier einen positiven gegenüberstellen.

Tief durchatmen

Shadowlands bietet eine unglaubliche Menge (für mich) an positiven und gefühlvollen Dingen. Alte, gute Bekannte wieder zu treffen (möchte hier nicht spoilern), der Ardenwald mit einer Tiefe an Kitsch, Schmunzlern und tollen Dialogen. Der Schlund, der es mir manchmal ungemütlich macht. Thorgast, welcher bei einem Lauf zum einschlafen und beim Nächsten fordernd wird. Mir ein Legendary in meinem Tempo mit meinen Werten und in meinem Spielstil zu erstellen, wann ich es möchte.

Ich kann mich jederzeit entscheiden, ob ich etwas tun möchte oder nicht und dennoch hat das meiste keinen Einfluss auf meinen „Fortschritt“. Einloggen, ausloggen, wann ich will und dabei eine Menge Spaß haben.

Das hat für mich seit Wotlk kein AddOn mehr geschafft und dafür sage ich: Danke!

Und ein letztes Mal tief durchatmen

Seht die Details, die Liebe der Entwickler, die Musik und die Atmosphäre und denkt daran: Nostalgie ist wunderschön aber eine grausame Bi-tch! Sie lässt verschwimmen, was früher schlechter war und begünstigt, die neuen Dinge schlechter zu sehen, als sie vielleicht sind.

So what: Wir sehen uns in Shadowlands und vielleicht in einem BG, auch wenn mir Paladine für meinen Geschmack aktuell etwas zu aufdringlich sind :rofl:

Tipp: Öfter mal tief durchatmen, wenn die Emotionen hochkochen.

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Danke für die Zeilen. :+1:
Das war noch schöne Lektüre, so kurz vor dem zu Bette gehen.

Später schreibe ich noch mal paar Tipps (gefunden als Postkarte in den Unterlagen meiner zu Pfingsten verstorbenen Mutter).
Da passt auch das Durchatmen wunderbar dazu. :slight_smile:

gn8

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Schön das es dir gefällt !

Ansonsten die Gebiete sind Geschmackssache.

Und imho ist das Problem von SL das es nur aus altem Kram besteht der neu aufgebrüht wird und Diablo.

Und Sachen die sich jeder am Missionstisch zusammen grinden kann als „Legendär“ zu bezeichnen ist imho auch ein schlechter Witz.

Wie gesagt SL ist okay, aber der Bohei der da vorher gemacht wurde.

Meine Güte…

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Wenigstens mal einer der nicht jammert und flennt, bekommst ein :blue_heart: von mir.

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Moin, hier noch die angekündigten Tipps:

10 Ratschläge für mehr Zufriedenheit

1. Nimm dich an, wie du bist.
2. Ziehe nicht ständig Vergleiche.
3. Schätze kleine und große Glücksmomente.
4. Achte auf deine Freunde und Menschen des Vertrauens.
5. Sei selbst ein Freund und Vertrauter.
6. Lerne zu warten.
7. Übe Gelassenheit.
8. Tue jeden Tag etwas, was dir Spaß bringt und dich zufrieden macht.
9. Genieße die Sonnenstrahlen und lerne, im Regen zu tanzen.
10. Denk vor dem Einschlafen an Dinge, für die du dankbar sein kannst.
:coffee:

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Das ist ein sehr schöner Beitrag, vielen Dank an den Threadersteller. Diese Meinung vertrete ich schon sehr lange.

Ein Spiel kann niemals so verbogen werden dass wirklich jeder zufrieden sein kann. World of Warcraft begleitet die meisten von uns viele viele Jahre, und für manche gehört ein gemütlicher Abend Raid mit Kameraden mittlerweile zum Alltag. Obwohl uns WoW so viele Jahre treue Dienste leistet und durchgehend hohe Qualität liefert, finden Menschen immer wieder Kleinigkeiten zum bemängeln und fokussieren sich allein darauf. Das finde ich sehr schade.

@Xârathos, sehr schöne Ratschläge!

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Bist du jetzt unter die hobby personal coaches gegangen?

Geht auch anders herum indem man die rosarote Brille aufsetzt, einfach alles toll findet und jede Kritik als Störung seiner positiven Vibes interpretiert.

Hab jetzt seit 2-3 Tagen eig. kein Shadowlands gespielt, weil es schlicht langweilig ist.

Ich sitze nicht rum und denke mir „Boah cool, erstmal wieder Schlund spielen, da habe ich richtig Bock drauf!“ oder „geil, heute mal wieder Weltquestrunde mit den gleichen Weltquests wie die Tage davor, nice“.

Da können halt die Gebiete noch so toll aussehen. WoW fühlt sich in SL mehr nach Arbeit & Zeitsteuerung an als es sonst war.

Bin im Grunde kurz davor eine Pause einzulegen, weil einfach nichts motivierend ist im Game und nahezu alles irgendwelchen Gatingschranken unterliegt.

In ein paar Wochen sind die dann wahrscheinlich weg und man kann das Spiel dann vllt endlich so spielen wie es direkt hätte sein sollen.

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Das ist doch seit Legion schon der normale Alltag.

Und abgesehen von WoD haben wir seit BC immer Wochen und Monate lang die selben Dailies gemacht bis wir bei der jeweiligen Fraktion ehrfürchtig waren.

Jetzt bekommt man wenigstens 2-3 K Gold dafür und nicht wie früher nur irgendwelche Items die man sowie nicht mehr braucht.

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War in Legion ja auch schon schlecht. Viele Systeme in Legion waren schon nicht gut. Legion hatte aber den großen Bonus enorm viel Content zu haben, wodurch dies nicht so stark ins Gewicht fiel wie dann später in BfA oder jetzt eben SL.

In MoP gab es Bonusruf & Tokens. Diese komplette Umstellung auf Weltquests und sonst nichts gab es erst seit Legion. Und für ein Addonwäre das ja auch ein fine, weil es halt da erstmalig als System eingeführt wurde.

Ich bin nicht sicher, ob Du meinen Post überhaupt gelesen hast. Es geht nicht ums schönreden, sondern wohin wir unseren Fokus legen.

Wie ich geschrieben habe, gibt es Dinge, die mir nicht gefallen. Wichtig ist dabei jedoch, worauf ich meinen Fokus lege.

Mach genau das, verzichten wenn es einem kein Spaß bereitet.

Und dann kommst Du wieder - wenn es sich für Dich wieder stimmig anfühlt.

Um diese Dinge ging es mir mit diesem Post. Sich selbst nicht darin festfahren, was einem nicht gefällt, jeder hat die freie Entscheidung, was er tun möchte.

Möchte ich spielen aber mir passen Dinge nicht, habe ich die Wahl, einen Vorschlag ingame zu senden, mein Abo zu beenden und solange etwas anderes zu tun.

Aber der verstärkte Fokus einiger Spieler auf die für sie negativen Dinge macht das Spiel schlechter, als es eigentlich ist. Nicht für andere, sondern nur für sie selbst.

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Ich danke dir für diesen Post und kann und muss dir vollumfänglich zustimmen. Ja, Shadowlands ist nicht perfekt. In dem Moment, in dem man so viele unterschiedliche Mentalitäten, wie die Spieler nunmal sind, befriedigen möchte, gibt es keine Perfektion. Jeder von uns sieht Perfektion auch anders.
Ja, manche Dinge in Shadowlands nerven mich. Ich mag weder den Schlund noch Torghast sonderlich gerne - aber ich sehe halt die Dinge, die es mir bringt. Torghast: Legendary (yay, fast so weit) und, viel wichtiger für mich, Story.
Schlund: Noja… ist halt da, und wenn mich die Story dahinführt, nehme ich ihn mit und leide aber nicht drunter, weil ich weiß, dass das für mich wichtige danach weitergeht.

Es ist in der Tat eine Einstellungssache. In dem Moment, in dem die Dinge, die einem nicht gefallen, die Dinge überwiegen, die einem gefallen, ist es vielleicht Zeit für eine Pause. Fundiertes Feedback an die Entwickler und dann einfach abwarten und gucken, wenn man wieder mehr Spaß dran hat. Aber nicht enttäuscht sein, wenn das Feedback nicht angenommen wird, weil die Entwickler vielleicht auch einfach andere Dinge fokussieren…

Ich halte viel von konstruktiver Kritik. Ich halte wenig von Gejammere, wie mies alles sei und wie schön alles früher gewesen wäre. Leider überwiegt letzteres irgendwie.

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Das macht es dem Spieler selbst kaputt. Wer akzeptiert, nicht alles zu bekommen was er möchte, sich darauf fokussiert, was ihm gefällt, ist zufriedener und dankbarer.

Das ist meiner Meinung nach einer der grundlegendsten Punkte, weshalb WoW schon solange als „dem Tode geweiht“ markiert wird - die eigene Erwartungshaltung und ein zu starker Fokus auf Negatives.

Gilt übrigens für das restliche Leben ebenfalls.

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Ja, das denke ich auch und so bin ich tatsächlich auch. Ich war über SL von der Thematik her nicht glücklich, vom RP Aspekt her bin ich es immer noch nicht - aber ich habe trotzdem Spaß daran und werde sehen, was man realistisch fürs RP irgendwann mitnehmen kann.
Mein Mann ist da leider ein bisschen negativer eingestellt, den muss ich hin und wieder runterholen :smiley: Ich denke halt einfach, es bringt mir nach 15 Jahren immer noch so viel Spaß und Freude -j und das werde ich nutzen, solange es so ist. Wenn es etwas zu kritisieren gibt, kritisiere ich es. Siehe auch die Bitte um Legion Legacy Buff. Natürlich. Aber ich hab ja trotzdem Spaß!

Wenn du keine anderen, differenzierten & kritischen Positionen zu Games lesen oder hören möchtest, dann darfst du keine entsprechenden Plattformen besuchen. Leute die z.B. auf Kritiken mit einem „dann lass es halt“ reagieren kann ich im Grunde nicht ernst nehmen, da ich es als wichtig empfinde sich auch kritisch mit Dingen zu beschäftigen zu können.

Wie ich also schon sagte: Du willst einfach nicht „deine Stimmung“ getrübt bekommen, aber mit anderen und auch negativen Meinungen musst du eben rechnen, überall im Internet. Und das ist keineswegs falsch, unangebracht oder sonst irgendein Käse.

Von der Position Dinge also nicht zu kritisieren halte ich also rein garnichts, da dies für mich dazugehört. Andersherum wird ein Schuh für mich draus. Wenn es von Leuten die Stimmung runter zieht auch negative Kritik zu etwas zu lesen, dann darf man sich nicht in entsprechende Räume begeben.

Wieso willst du überhaupt andere bevormunden, was sie zu tun haben? Auch nicht die feine Art.

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So wie ich ihn verstanden habe, geht es ihm aber gar nicht um die Kritik an sich.

Von meiner Warte aus: Kritik, solange konstruktiv, ist super. Da können sich wunderbare Diskussionen entspinnen, solange jeder die Ansicht des anderen auch akzeptiert.

Nur dieses „mimimi alles doof“, das sich im Internet halt leider weit verbreitet hat - das ist weder konstruktiv noch irgendwie zielführend. Genauso, wie manche (nicht du, das ist jetzt wirklich allgemein gesagt!) anderen Leuten gerne alles, was die schön finden, schlecht zu reden versuchen.
Klar, so ist das Internet heutzutage. Aber man kann ja trotzdem mal der konstruktiven Diskussion eine Lanze brechen und auch sagen: Hey, ich finde das eigentlich ziemlich toll, wie es gerade ist, auch, wenn andere anderer Meinung sind. Das fehlt imho einfach sehr.

In diesem Forum gibt es aus meiner Sicht keine konstruktive Kritik. Nicht weil es sie nicht tatsächlich nicht gibt, sondern weil einfach alles als mimi betitelt wird.

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Da fällt mir nur das hier ein was mir mal vor 15 Jahren Ingame gesagt wurde

und das bewahrheitet sich immer wieder :

„WoW ist das was man daraus macht“

:slight_smile:

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Hm… kann ich nur teils bestätigen. Ja, die Fronten sind zum Teil extrem verhärtet, aber ich habe auch schon in der letzten Zeit sehr konstruktive Diskussionen gesehen, von daher würde ich das nicht so pauschalisieren. War aber auch ne ganze Weile nicht im Forum aktiv, kann also viel verpasst haben.

Hat mir alles sehr gefallen, was du gesagt hast. Wollte sowas ähnliches auch mal schreiben. Der Mensch tendiert dazu, die vergangenen Zeiten irgendwann sehr schön zu sehen und die negativen Dinge auszublenden. Die Erwartungen sind heute sehr hoch an ein Produkt. Ist genauso bei Serien und Filme. Habe das gerade Mal wieder bei alten Filmen gesehen, die in meiner Jugend super waren. Letztens lief ein Actionfilm aus meiner Jugend und ich musste mich kaputtlachen, wie schlecht der war. Hättest du mich aber vorher gefragt, wie der früher war, hätte ich bestimmt gesagt, dass der echt cool war.