Die angedachte kleine Feier auf dem Schlachtschiff aus Sturmsang entpuppte sich als größere Feier, als ursprünglich erwartet und angedacht. Die „Sturmfaust“ hatte deutlich mehr Gäste, als Matrosen und Soldaten, die ihren Herren nach Sturmwind begleitet hatten, … die sich wiederum für die Feierlichkeit nach Sturmwind begaben, um dem Kapitän und Schirmherren Platz zu schaffen. So wünschte es auch der Ritter von Übersee.
Sir Hekthor nahm die ersten Gäste in Empfang und führte sie durch das Schiff und sagte ein paar Worte zu den einzelnen Räumlichkeiten und legte auch ein paar kleine Regeln fest. Diese wurden offenbar diszipliniert eingehalten, so wurden die Kanonen des Schiffes nicht angerührt, die Mannschaftsräume der Besatzung blieben ebenso größtenteils unbetreten. Zumindest klagte kein Matrose über verschwundene Wertsachen oder Bettwäsche, die durcheinander kam, weil Jemand darin schlief. Während der Rundführung fanden sich immer mehr Gäste ein und folgten brav der Masse, mit großem Interesse zu erfahren, was es über das Schiff zu wissen gibt.
Naja. Eigentlich bestand das Hauptinteresse darin, herauszufinden, in welchen Räumen Alkohol zu finden war. Am Ende der Führung schwärmten die Gäste über das gesamte Schiff verteilt aus und Hekthor nahm noch den ein oder anderen Nachzügler an die Hand, um stolz sein Schiff zu präsentieren und diese Gäste noch einmal seperat herumzuführen und auch Fragen zu beantworten. Es waren wahrlich viele bekannte Gesichter und vor Allem vornehme Adlige anwesend, die man bei dem Turnier der Erbauer kennenlernen durfte, aber auch gänzlich unbekannte Personen. Es schleicht sich der Verdacht ein, dass sich dem Getöse auch ein paar blinde Passagiere mit eingefunden haben, die sich ebenso an den Köstlichkeiten bedienen konnten und es wohlmöglich so vorgesehen hatten. Hekthor war dies offenbar einerlei. Er war in Geberlaune, bekam er durch manche Gäste auch schöne Geschenke. Auch ein besonders großzügiges Geschenk wurde ihm dargeboten, bei dem er beinahe gewillt war, es abzulehnen.
Es war ein zum größten Teil friedliches Event, möchte man meinen, aber was wäre ein Umtrunk, ohne Gäste, die über die Bretter der einzelnen Decks schwanken, sich über die Reling hängen und die eigene Seele von wilden Geistern befreien? … Naja. Oder eher ihren Mageninhalt entleeren. So wie eine richtige Feier auch sein sollte, ging auch einiges zu Bruch. Eine ganze Theke, samt Getränkeschrank wurden (versehentlich) umgeworfen. Offenbar gab es dabei keine Verletzten. Das ist ja die Hauptsache.
Als der Kapitän sich dem Lärmspender näherte, gab es keine Spur von möglichen Verursachern. Allgemein war der kleine Aufenthaltsraum wie leergefegt. Wo waren nur die ganzen Gäste auf einmal hin verschwunden? Einerlei. Die lieben und motivierten Matrosen der Sturmfaust würden sich am nächsten Morgen mit vollem Elan daran machen, das Chaos auf dem Schiff zu beseitigen und die Scherben einzusammeln. Ihren Gesichtern konnte man die Freude kaum ansehen, aber das lag wahrscheinlich an der langen Nacht in den Freudenhäusern der Stadt und den doch sehr frühen Morgenstunden, die wenig Schlaf zugelassen hatten.
Eine furchtbare Nachricht ereilte einen der adligen Gäste, über ein bevorstehenden Angriff auf dessen Land, welches Hekthor dazu bewegte, die Feierlichkeit langsam aufzulösen. War er gewillt seine Hilfe anzubieten. Eine kleine Besprechung wurde noch geführt und damit wurde die Veranstaltung auch offiziell für beendet erklärt, ehe alle Gäste das Schiff wieder verlassen hatten.