mal ein etwas anderer Post, hoffentlich für manche von euch doch von Interesse.
Für die Forschung meiner Masterarbeit untersuche ich wie und ob sich IRL Einschränkungen (physisch oder psychischer Natur) auch online ins Spiel(erlebnis) weiterziehen.
Hierfür bräuchte ich eure Unterstützung und wäre dankbar wenn ihr mir bei Interesse kurz ne Nachricht auf ancsi88@hotmail.com schreiben könntet, damit ich euch den qualitativen Fragebogen zukommen lassen kann!
Ansonsten wäre es auch hilfreich, wenn einige von euch mir mitteilen könnten, was sie unter dem Wort „Behinderung“ verstehen oder welche Bezeichnung sie hierfür bevorzugen und ob es einen Unterschied zwischen dem gesellschaftlichen und eigenen Verständnis gibt.
Da mir der Begriff nichts sagt nehme ich an, dass ich nicht betroffen und damit nicht geeignet bin ^^"
Hier kann ich mich allerdings knapp zu äußern: Da der Begriff der „Behinderung“ umgangssprachlich sehr negativ belastet ist (Auch ich nutze den Begriff letztendlich wenn etwas für mich wirklich Doof oder unverständlich ist, z.B. eine Reaktion) bevorzuge ich im allgemeinen den Begriff „Einschränkungen“ wenn ich z.B. mit oder von Jemandem mit Behinderung spreche. Dann wähle ich zumeist eben nicht diese Umschreibung sondern spreche von jemandem mit Einschränkungen oder der eingeschränkt ist, in welcher Form auch immer.
Gesellschaftlich/Persönlich:
Eine Behinderung ist ja oft funktionell dafür verantwortlich ist das jemand wirklich nicht in der Lage ist etwas zu tun oder auszuüben - allerdings trifft das für mich auch auf jene Menschen zu die z.B. durch starke Ängste eingeschränkt sind welche eine Andere Ursache haben -Theoretisch/Geistig/Körperlich wären sie ja schon in der Lage alles zu tun.
Daher finde ich den Begriff der Einschränkung, der dann alle einfach aufgrund der Tatsache mieinschließt sehr viel angenehmer, denn jemand der aufgrund von sozialer Phobie etwa nirgends anrufen kann hat keine „anerkannte“ Behinderung ist im Leben aber genauso eingeschränkt wie jemand der aufgrund einer angeborenen körperlichen Einschränkung anderes nicht tun kann z.B…
Mag hier fix wiedersprechen. Das wird „seelische Behinderung“ genannt und man bekommt auch einen Schwerbehindertenausweis, wenn es einigermaßen ausgeprägt ist. Zumindest 50%. Annerkannt wird es somit auch. Wenn man bei starker Ausprägung arbeitsunfähig ist z.B hat man da in vielen Dingen die gleichen Möglichkeiten wie körperlich behinderte, die dies nicht können. (Steuervergünstigungen, Reha, Sozialamt, Frührente… usw.)
Das Wort Behinderung beschreibt es an sich ganz gut, weil man eben behindert ist bei gewissen Dingen. Aber da es in der Gesellschaft mittlerweile eher negativ besetzt ist, als Beleidung gegen nicht behinderte eingesetzt wird oder ins lächerliche gezogen wird, finde ich persönlich „eingeschränkt“ eigentlich besser.
Wegen der Umfrage werde ich mich wohl dann mal melden. Bin bestimmt gutes Material dafür
Die Frage lautet: Ist es eine schriftliche Umfrage oder eine via Voicechat?
Wenn es eine schriftliche ist, würde ich mich bei dir melden und diese ausfüllen - Wenn dazu ein Gespräch nötig ist: Eher nicht.
Ich bin nämlich Schizoid mit Tendenzen zum Autismus und eventuell könnte ich tatsächlich die Zielgruppe sein oder was genau wird gesucht?
Für mich ist das Wort „Behinderung“ schlicht und ergreifend ein Wort, welches je nach Kontext einen Zustand beschreibt (Behinderung, gehbehindert, eingeschränkt etc.), eine Beleidigung darstellen kann (Du bist doch behindert, „behindi“) oder im allgemeinen Sprachgebrauch den Zustand einer Situation beschreibt (Das ist doch behindert (bescheuert, doof etc))
Ich persönlich habe kein Problem damit, wenn wir von Behinderungen, Störungen oder Einschränkungen reden.
Ja…Wow, erstmal noch einen Kaffee. Danke dir. „Nee real bin ich nicht, also nicht geeignet“ xD
Wohin müsste man sich denn damit wenden? Ich bin oft nicht mal in der Lage einen einfachen Arzttermin zu machen, Manchmal hab ich Angst vorm Postboten (Klingt seltsam, ist aber so) habe X Therapien durch und niemand, wirklich niemand hat auch nur in erwägung gezogen, etwas in die Richtung auszustellen bzw. es wurde halt gesagt „Sie müssen nur trainieren“.
Wäre schon interessant, da ich davon ausgehe das mich das bins ans Ende begleiten wird. Daher war das natürlich auch mein Beispiel erster Wahl
Auf jeden Fall zu einem Psychotherapeuten, nicht zu einem ‚einfachen‘ Psychologen oder Berater, der z.B keine Medikamente aufschreiben darf. Meine Psychotherapeutin darf auch Gutachten erstellen z.B.
Damit kann man dann beim Arbeitsamt/Sozialamt etwas erreichen, dass man z.B als arbeitsunfähig gilt und trotzfdem sein Leben bestreiten kann. Unter Umständen wird man dann noch zum Gesundheitsamt/Amtsarzt geschickt. Vorschläge zu Reha und Klinikaufenthalten kommen eigentlich auch vom Psychotherapeuten und die können bei Beantragung bei der Krankenkasse dann ihren Senf dazu geben und verdeutlichen, warum dir das etwas bringen würde. Vielleicht hattest du nicht die richtigen Therapeuten oder deine Lage nicht ernst genug geschildert? Zu Anfang hatte ich immer beschönigt und so getan als ob ich ja doch kann/will um nicht als „faul“ oder „unfähig“ zu gelten. Gerade als Mensch mit sozialen Ängsten neigt man ja dazu, „nicht doof dastehen“ zu wollen. Das war ein Fehler. So habe ich selbst dazu beigetragen, nicht ernstgenommen zu werden. Aber mittlerweile sage ich es halt wie es ist.
Bis vor ein paar Jahren habe ich auch eine Betreuerin vom Betreuungsgericht gehabt, die ich mir selbst beantragt habe. Zur „Hilfe bei Behördengängen“ und „Hilfe bei Gesundheitsfragen“. Die hat mir dann geholfen bei Anträgen beim Versorgungsamt für den Schwerbehindertenausweis z.B. und beim Umgang mit dem Sozialamt (Anträge ausfüllen…) und hat für mich herumtelefoniert wo ich es nicht konnte. Da kann man zu Gericht gehen, seine Situation schildern, das eventuell mit einem kleinen Schreiben / Diagnose vom Psychotherapeuten untermauern und bekommt dann die Hilfe durch Betreuer.
Hätte dir gerne eine PN geschrieben aber ich habe hier die Funktion nicht gefunden. Wenn mir jemand sagt wie das geht, nehme ich den Beitrag hier gerne raus und schicke dir eine PN, weil das ja eigentlich den Rahmen etwas sprengt und auch etwas persönlich wird.
Danke dir für deine sehr ausführlichen Antworteen. Vielleicht hatte ich einfach Pech und die behandelnden haben mir das einfach nicht abnehmen wollen ^^" War tatsächlich bei „richtigen“ Therapeuten da die Lage öfter recht akut war.
Das mit dem Beantragen beim Gericht klingt sehr interessant und ist eine gute Anlaufstelle, vielen dank dir für deine Offenheit und Hilfe
Das Amt habe ich zum Glück hinter mir lassen könenen, trotzdem kann eben der Alltag je nach Phase schnell zur Hölle auf Erden werden und man schiebt wichtige Dinge unnötig raus
(Wie das mit der PN geht weiss ich leider auch nicht)
Freut mich, wenn ich irgendwie helfen kann.
Wenn du mal einen guten Tag erwischt, kannst du einfach mal beim „Amtsgericht/Betreuungsgericht“ anrufen und nachfragen. Sowas müsste es überall geben.
Diese Betreuer sind eben nicht nur für ‚entmündigte‘ oder Demenzerkrankte, was viele so denken, sondern auch als Hilfe für Leute die das selbst nicht so auf die Reihe kriegen. Da wird auch nichts getan was du nicht möchtest, sofern du keine Gefahr für dich selbst oder andere darstellst.
Das Gute ist, dass sie nicht nur in deinem Auftrag sich für dich mit Ämtern und Behörden ausseinandersetzen können, sondern oft auch schon wissen was es alles für Möglichkeiten gibt und wo man sich hinwenden muss um bestimmte Dinge zu erreichen, weil das eben täglich’ Brot für die ist. Ich kam mit meiner gut klar und empfand sie als hilfreich. Es war auch nicht schwierig, sie wieder „loszuwerden“, als ich sagte ich möchte jetzt wieder selbstständiger alles regeln.
Manche denken ja sonstwas, wenn sie „Betreuung vom Amtsgericht“ hören…
Ja, die Umfrage wäre schriftlich (ausser ausdrücklich anders gewünscht) und ich würde mich sehr über jede Teilnahme freuen!
Ich habe bewusst keine genaue Spezifikation der Zielgruppe angegeben, da ich ein so breites Spektrum wie möglich erarbeiten und niemanden ausschliessen will, der/die sich angesprochen fühlt
Solange man aus Fleisch und Blut ist und sich angesprochen fühlt, wäre ich froh um die Teilnahme
Der Fragebogen wurde nicht direkt gepostet um 1. Troll-Antworten (damit ist nicht die Rasse gemeint^^) zu vermeiden und 2. Um das Interesse basierend auf den Fragen nicht zu beeinflussen (obwohl nichts ausserordentliches gefragt wird, aber man weiss ja nie XD).
in Ergänzung möchte ich noch anmerken, dass man, um Ansprüche geltend zu machen, eine Diagnose benötigt, die von einem Facharzt erstellt werden muss, das wäre in dem Fall ein Psychiater. Da ist es allerdings leider sehr schwierig, jemand kompetentes zu finden und auch einen Termin zu bekommen, Wartezeiten von einem halben Jahr sind nichts Ungewöhnliches.
Ich arbeite seit über 25 Jahren ehrenamtlich in der Elternberatung eines Autismusverbandes und habe da schon sehr viel Positives aber auch leider Negatives erlebt.
Das Wort Einschränkung ist mir zu „seicht“, inzwischen spricht man auch von „erhöhtem Unterstützungsbedarf“ und gemessen daran, wieviel und in welchen Bereichen Bedarf vorhanden ist, wird auch der GdB bemessen, der sich dann wieder auf die Hilfen, die man erhalten kann, auswirkt.
LG Xaltera
edit im Falle von Verdacht auf Autismus / Asperger-Syndrom ist es hilfreich, sich an Autismusverbände in der Nähe zu wenden, die haben in der Regel gute Adressen.
da ich nicht persönlich betroffen bin sondern mein erwachsener Sohn, frage ich an, ob ich deine Mailadresse an ihn weiterleiten darf. Er spielt zwar nicht WoW sondern andere Online-Spiele, aber ich möchte gern in irgendeiner Form deine Arbeit unterstützen.
Allerdings kann ich nicht garantieren, dass er auch wirklich teilnehmen wird
Ja das höre ich hier auch immer wieder. Insbesondere bei den Gesprächs- und Verhaltenstherapeuten. Bei uns gibt es aber auch einen Gebäudekomplex mit verschiedenen Kliniken (auch Psychiatrische Einrichtung) und da ist auch eine Psychiatrische Ambulanz dabei. Wenn man dorthin überwiesen wird, geht es schnell. Da hast du aber nur 1x im Monat (oder seltener, je nach schwere) einen Termin von 30-40 Minuten wo eben besprochen wird wie es dir so erging und wo es dann eher um Medikation geht.
Richtige Gesprächstherapie o.ä wo man 2x die Woche hin gehen kann ist das nicht.
Aber diese Ärztin („Neurologin, Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie“ steht auf ihrem Schild) hat mir immer alles geschrieben, sie kennt mich ja schon seit ich 18 bin.
Um Arbeits(un)fähigkeit zu beurteilen, musste ich aber letzten Endes auch zum Amtsarts vom Gesundheitsamt. Ob der Psychiater war, weiß ich nicht mehr. Ich glaube es nicht. Er hat sich dann wohl auch das Urteil besagter Psychotherapeutin unterstützend dazugenommen.
das würde mich sehr freuen! Gerne kannst du die E-Mailadresse an deinen Sohn oder andere weiterleiten, die vielleicht in die Zielgruppe gehören
Da ich diese Forschung auch nach meinem Master weiterverfolgen möchte, ist ein breites Spektrum an Teilnehmern (WoW-Spieler oder nicht) sehr willkommen!
Ich möchte diesen Beitrag nochmal pushen und hoffe, dass dieser nochmal ein wenig Aufmerksamkeit bekommt.
Was mir besonders an der Umfrage gefallen hat: Ich musste nichts stupide ankreuzen, sondern durfte zu jeder Frage(Word Dokument) einen eigenen Text verfassen.
Mir hats super viel Laune gemacht und vielleicht hat ja der ein oder andere Spieler doch nochmal Lust sich bei Chiiyuki zu melden