Verschiedene Generationen

Heute treibt mich die Neugier

Wir haben nun fast allen Content aus dem damaligen Vanilla. Viel wird nicht mehr kommen, das meiste hat man inzwischen gesehen.

Nachdem der Reiz des neuen nun wohl auch weg ist, die rosaroten Brillen hoffentlich ab sind und die meisten wissen was sie im Spiel tun, würde mich interessieren wie die Leute die Classic zum ersten mal erlebt haben darüber denken.

Ihr die ihr WoW erst mit Cataclysm oder später angefangen habt, wie war es für euch so mühsam zu leveln, das erste grüne Item anzulegen, die erste Dungeongruppe zu suchen, das erste mal vom Klassenlehrer überfallen und restlos ausgenommen zu werden, ewig lange zu Fuß zu laufen… und hoffentlich auch die Freundschaften die ihr auf dem Weg geschlossen habt?

Das hier soll keine Diskussion werden. Ich würde einfach nur gerne subjektive Erlebnisse hören. Wir haben inzwischen ja verschiedene Generationen im Spiel. Leute die jünger sind als das Spiel selbst sogar, und ich frage mich ob WoW Classic in erster Linie etwas für uns „ältere“ Spieler ist. Also haut einfach eure Erfahrungen raus und bewertet die von anderen nicht. Manche mögen Fehler oder falsche Eindrücke beinhalten. Manche von Einzelfällen geprägt worden sein, die nicht repräsentativ sind. Aber lasst sowas bitte unkommentiert und vor allem beleidigt die Leute nicht für ihre subjektive Sichtweise.

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Einen wunderschönen Guten Morgen Undúrael :slight_smile:

Kurz Vorneweg: Ich wollte damals als WoW 2005 herauskam schon unbedingt dieses Spiel spielen, konnte meine Eltern mit 10 Jahren aber nicht dazu überreden 13€ im Monat für ein Videospiel auszugeben…
Ein paar Jahre später zum Cata Addon habe ich das ganze mit einem langjährigen WoW Spieler angefangen. Und ja, ich fand es ganz cool, aber irgendwie hatte ich mir das Spiel anders vorgestellt… Es folgten einige Starteraccounts, die nie über Level 20 hinauskamen.
Ich habe auch viele andere MMORPGs gespielt, wie Rift oder RoM. Aber so ein richtiger Funke kam bei keinem Spiel auf…
Etwas später war ich großer Overwatch Fan und auch nur wegen diesem Spiel bei der Blizzcon (Virtuelles Ticket) dabei, und dort wurde dann Classic angekündigt. Da stand für mich fest, dass ich dieses Spiel auf jeden Fall probieren muss. Ein Jahr später hatte ich dann die Beta spielen können und war wieder etwas gedrübt, ob mir das so tatsächlich gefallen wird.

Dennoch war ich dann am Releasetag ab Abends dabei. Und trotz langer Warteschlange konnte ich noch ein paar Stunden spielen und hatte es auf Level 6 geschafft. Vom Release war ich absolut Überwältigt. So extrem viele andere Spieler, die sich gegenseitig geholfen haben, teilweise sogar Schlangen für Bossmobs gebildet haben, ich war absolut fasziniert, vor allem da ich sowas in keinem anderen MMORPG erlebt hatte.
1-2 Wochen später lernte ich im Rotkammgebierge dann zwei, bzw. dadurch dann 3 Leute kennen, mit denen ich täglich zusammen weiterlevelte.
Wir hatten dabei auch ein wenig „Blödsinn“ gemacht und uns nicht darauf konzentriert möglichst schnell das höchstlevel zu erreichen. Leider war das auf einem PVP-Server doch ein fehler. Das OpenPVP hat zwar bis dahin immer Spaß gemacht und hatte auch einen besonderen Reiz, den ich auf dem mittlerweile gewechselten PVE Server ein wenig vermisse, allerdings war der Start von Phase 2 für uns absolut zum schlechtesten Zeitpunkt. Wir waren bei Level 48-50 und so willkommene Ehrespender. Es war uns zu keiner Tages oder Nachtzeit mehr möglich irgendwo zu spielen (waren auch eher die Quester statt Inibesucher damals), weshalb wir nach 2 Wochen mehr oder weniger aufgegeben haben. Mit einem aus dem Rotkammgebierge hatte ich dann auf einem PVE Server neu angefangen, statt Krieger spielte ich dann den Schurken und es war die beste Entscheidung überhaupt :smiley:

Auf Everlook hatten wir schnell eine Gilde gefunden, in der wir nicht nur leveln konnten sondern auch die Raids für unsere Spielweise perfekt war, keine WBuff-Pflicht, Anfängerfreundlich wurde jeder Boss erklärt und als ich mit Level 60 zu den Raids dazukam, waren wir noch nicht so Ausgerüstet wie heute, weshalb einige Bosse doch ein paar Versuche gebraucht hatten. Aber genau das hat mir gefallen, lieber etwas herausforderung, als einfach durchzusprinten. Ein anderer Realfreund hat dann während Corona auch mit dem Spiel angefangen, allerdings ohne MMO - Erfahrung. Bei ihm ist es eine ähnliche Erfahrung, nur raiden gefällt ihm nicht ganz so gut bisher xD

Nächsten Samstag wollte ein anderer Freund, damals noch vom PVP-Server wieder anfangen, den Phase 2 mit vertrieben hatte. Ich freu mich richtig darauf hier dann zu 4 mit einem neuen Char durchzustarten, auch wenn ich meinem Schurken treu bleiben möchte :smiley:

Ich hatte zwischenzeitlich, gerade zwischen Start und P2 auch richtig mit einer Spielsucht zu kämpfen, die ich so noch nie erlebt hatte. Egal ob ich auf der Arbeit saß oder im Bett lag, Prio1 Gedanke war immer im WoW Bezug. Nachdem man unter der Woche 2-3 Stunden später ins Bett ist, wie man sich maximal herausnehmen wollte konnte ich nicht herunterfahren. Innerlich ging ich die Quests durch die ich offen hatte, plante wohin ich als nächstes gehe, überlegte wie ich bei den Berufen weitermache usw. Wäre P2 nicht so gekommen wie es nunmal war, könnte es sein das es immer noch so extrem ist. Durch diese 2 Wochen mehr oder weniger Zwangspause hat sich das aber zum Glück ganzschön entschärft - kam zwar noch vor, aber nicht mehr so lange Anhaltend.

Dennoch ist das für mich eines der besten MMORPG Erfahrungen die ich je erlebt hatte. Kein Spiel konnte mich bisher so fesseln und in keinem Spiel hatte ich bisher so viel Spaß. Es ist hauptsächlich die soziale Erfahrung. Es kommt auch vor das man sich nur ins Gasthaus setzt und mit leuten schreibt. Und neben der Erfahung ist es auch einfach das entschleunigte und nicht überladene Spiel. Ich bin 25 Jahre alt, auf der Arbeit hab ich genug Stress, für ein Spiel muss ich mich nicht zusätzlich stressen. Und man kommt einfach rein, es gibt nur die Inhalte die auch tatsächlich zum Rest des Spiels gehören und zusammenpassen, ich sage nur Pokem ähm, Haustierkämpfe? Retail WoW hat, wenn man neu Anfängt einfach so viele Dinge, das richtig einzuordnen fand ich als Anfänger einfach zu viel. In Classic hingegen nimmst du deine erste Quest an, ließt wohin du musst und bist bereits mitten im Spiel. Dinge wie „Leveln ist doof, man levelt nur fürs Endgame“ ist in meinen Augen auch eine Einstellung die ich in einem MMORPG nicht erwarte.

Ich möchte hier aber kein Spiel schlechtreden oder ähnliches. Ich habe mit Sicherheit eine Einstellung zu MMORPGs die eher die älteren Spieler befürworten würden, statt die meisten in meinem alter. Woran das liegt kann ich auch gar nicht genau sagen. Vl. kommt es daher das ich sehr sehr früh schon vorm PC saß und vor allem die damaligen Spiele kennengelernt habe. Viele Spiele fasse ich allein aus dem Grund eines Itemshops nicht an, für mich hat sowas in einem fairen Spiel nichts verloren. Mein kleiner Bruder hingegen freut sich wenn es einen Skinshop in einem Spiel geben soll, das hat schon so viele Diskussionen gegeben…

Ich hoffe ich konnte ein wenig Einblick geben, warum man als junger 25 Jähriger lieber ein „veraltetes“ Onlinespiel spielen möchte, als die vielen „Alternativen“ MMORPGs die es gibt. Und ich hoffe das in Zukunft auch wieder klassische MMORPGs veröffentlicht werden - der ActionMMO Markt ist mehr als Übersättigt… :smiley:

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Ich hab zu release mit meinem bruder gespielt (er 18 und ich 28) . Er konnte aufjedenfall nachvollziehen was classic ausmacht und hat auch schnell gefallen daran gefunden.
Aber auf langer sicht sucht er halt noch die herausforderung (m+ , mythischraids) . Die zeiten sind bei mir vorbei ^^ .

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Cooles und sehr passendes Beispiel <3 :smiley:

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Das hätte tatsächlich ich sein können. :stuck_out_tongue_winking_eye: :ok_hand:

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Sehr schöner Bericht, hat Spaß gemacht zu lesen, weil ich mich an vielen Stellen selbst erkannt habe (Obwohl ich schon Vanilla gespielt hatte).

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Die Levelphase von Classic, der lange Weg bis lvl 60…das Treffen neuer Spieler an gefährlichen Orten etc., dass hat mir auch am meisten Spaß gemacht.

Das Endgame ist einmal in der Woche für 2-3 Stunden spaßig…wobei auch das zur Routine verkommt und der Spaß damit oft wegfällt. Man spielt dann aus Notwendigkeit des Gears für irgendwann neuen Content und weil man seine Mitspieler trifft, welche man ohne das Spiel wohl aus den Augen verlieren würde.

Ich will es mal so vergleichen:
Die Levelphase war wie ein langer Waldspaziergang, während das Endgame daraus besteht 1-2 mal pro Woche kurz das Fenster aufzumachen, tief Luft zu holen, und dann den Atem wieder anzuhalten und zu schauen, dass einem nicht die Luft ausgeht.

Es fehlt unbeaten Content. (Content der so schwierig zu absolvieren ist, dass man lange daran rumknabbern kann…und zwar am besten 40er Gruppencontent). Und ich rede von unbeaten Content für Min-Maxer!

Retail ging den Weg von Timesinks, Goldsinks und anderen „Features“ bei denen man als Konsument auch direkt merkt, dass es hier nur darum geht den Spieler länger am PC zu halten ohne wirklich mehr zu bieten.

Ein gutes Spiel muss nicht „Features“ beinhalten, die versuchen sollen den Spieler länger am Spielen zu halten.
Ein gutes Spiel wird ein Spieler von sich aus länger spielen als ein schlechtes.


Mittlerweile sage ich auch nicht mehr „World“ of Warcraft, sondern „Nutshell“ of Warcraft. Das aber sowohl zu Classic als auch zu Retail.
Classic erscheint mir in gewisser Weise sogar noch mehr zusammengepfercht zu sein als Retail…

Es reicht ja bereits sich anzuschauen, dass manche Single Player Titel wie Assassins Creed mehr Quadratmeter Spielwelt haben als ein Spiel wie WoW mit mehreren tausend Spielern pro Server.

Das Genre MMO kämpft heutzutage bloß mit der Unbereitschaft Projekte anzugehen, die die Dimensionen gängiger Single Player AAA Titel sprengen und die Grenzen des Vorstellbaren überschreiten.

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Classic kann garnicht schwer sein da alles seid 15 Jahren schon Publik ist.

Und das ganze mit nem Aktuellen SP - Game zu vergleichen ist wie

Äpfel mit Birnen zu vergleichen :slight_smile:

Vertue ich mich oder hat niemand etwas darüber gesagt dass Classic schwer ist?

Er sagte doch lediglich dass es nice to have wäre oder?
Nicht bös sondern ernst gemeint :stuck_out_tongue:

Kaizo Mario gibt es auch schon seit 12 Jahren und trotzdem krieg ich es nicht gebacken, da auch nur ein Level durchzuspielen. Und da kommt nicht erschwerend hinzu, dass mein Erfolg davon abhängig wäre, dass es auch 39 andere gebacken kriegen vOv.

Ich bin froh, dass ich Dark Souls Spiele gebacken kriege und da finde ich schon ein paar Bosse wirklich echt schwer, egal ob mit Sunbro oder solo. Speedrunner hingegen würden vermutlich sagen, dass da alles einfach ist.

Und im Grunde ist das vermutlich auch gar nicht so falsch denn eins haben all diese Sachen (und auch WoW) gemeinsam: sie sind völlig undynamisch. Man muss eigentlich nichts weiter tun als sich zu merken, zu welchem Zeitpunkt man was tun muss. In WoW sagen einem das die Bossmods sogar meist. Ist halt nur die Frage, wie leicht es einem Fällt das auch umzusetzen und da ist eh jeder anders.

Hatte retail damals mit WOTLK angefangen und ein paar Add-ons später wieder aufgehört weil’s mir einfach nicht mehr gefiel.
Ich find’s einfach großartig, endlich wieder ein geiles MMORPG!

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Hab mit BC (2.4) angefangen und Classic nach ~ Level 24 aufgehört, weils mir nicht gefallen hat:

Zu viel Grind, das Gameplay ist mir viel zu langsam und schlichtweg langweilig, die langen Laufwege (Contentstreckung) nerven, schlechte Community (Leaver und Flamer) und im Endgame würde es mir eh keinen Content bieten.

Von daher 2004 bestimmt ne tolle Erfahrung, 2020 nope.

Inwiefern? Man wird doch zu keinem Grind gezwungen - sprich Ruf o.ä.

Willkommen in 2020.
Ist überall so. :slight_smile:

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Ich meine die Quests. Man merkt, dass das Spiel aus einer Zeit stammt in der das Leveln in MMOs primär über Mobs grinden lief (WoW war ja mal mit nur insg. ~200 Quests geplant).

Der Höhepunkt war in Silverpine die Quest mit diesen Sumpfviechern wo man 5 Questdrops sammeln muss. Ich hab ne Stunde Mobs töten müssen bis ich endlich die Items hatte.

Und das war dann auch der Punkt wo ich gequitet bin, weil das nicht die erste Quest dieser Art war und ich da überhaupt keinen Spaß dran habe.

Ja, das stimmt, aber da ist es einfacher die Spieler zu ersetzen. Es nervte in Dungeons irgendwelche pepegas zu haben, die wegen Kleinigkeiten flamen und leaven und man dann locker 30 Minuten verliert bis man dann Ersatz gefunden hat.

Ist mir meine Zeit zu schade für.

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