Ich habe die WoW Installation vor ein paar Monaten gelöscht, und vermisse bis jetzt gar nichts. Das ist aber kein Spontaner Akt gewesen, wie es zuvor schon passiert ist, sondern eher eine Entscheidung, die bereits zu DF getroffen wurde, jedoch einen „Plan B“ hatte, der mir einen Grund gab, das Spiel zu behalten, als der „Plan B“ nicht funktioniert hat, habe ich es eben gelöscht… einfach, um nicht noch mehr Zeit sinnlos mit ihm, dem Spiel, zu verschwenden.
Ich habe mit WoW offiziell im Dez.2006 angefangen. Der Grund für die Verspätung war die langsame Verbindung „auf dem Land“, die eben dann endlich schnell genug gemacht wurde, dass dass Spiel gespielt werden konnte. Bevor ich mich offiziell angemeldet habe, habe ich die Testversion mit einem Kumpel gespielt, die uns beiden sehr gefallen hat. Auch er hat das Spiel dann eine weile lang gehabt, aber bald mit ihm aufgehört, da er auch im RL einiges änderte, und das Spiel nicht mehr zu ihm passte.
Früher war es so, dass ich das Spiel an sich nicht so „ernst“ genommen habe. Natürlich hatte ich von kaum etwas eine Ahnung, schon gar nicht von Theory Crafting, aber das machte nichts, weil die Spielwelt an sich, die gebotenen Inhalte, und vor allem die damals noch recht lebhafte (im Sinne von „Chaten / Kommunikation / Interaktion abseits vorgegebener Inhalte“) Community mir mehr als genug Gründe gaben, das Spiel zu geniessen. Ich weis noch, dass ich in Zul´ Farrak einen /w bekam, warum mein Charakter noch den „Lvl 1 Streitkolben“, den man zu beginn der Charakter Erstellung bekommt, tragen würde, anstatt eines besseren items, aber damals war ich eher so, dass ich items nicht für wichtig hielt, und im Talente Baum sowieso kreuz-und-quer geskillt habe „das hört sich gut an, das nehme ich.“
Dieser Spiel Antrieb, diese Motivation, es zu spielen, hielt sehr viele Jahre lang an. Ich hatte oft überhaupt keine Ahnung von der Story, denn anders als manche andere Spiele, die einen einfachen „recap“ der Geschichte bieten, ist WoW so, dass es halt dort weiter geht, wo man aufgehört hat, und wenn man eine Pause von ein paar Tagen, Wochen, macht - zumindest geht´s mir so im Spiel - bedeuten die Quests, die man machen muss plötzlich nichts mehr und „warum ich das jetzt mache? Ich weis nicht.“
Das änderte sich bei mir, als sich mein Leben auch eher zum negativen im Bezug auf „Sozialisieren“ änderte. Durch Entwicklungen vereinsamte ich zusehens, und so suchte ich die „Sozial Kontakte“ in WoW. Das mag zum einen über die Community gewesen sein (RP) aber auch über das Spiel selbst, den PvE Content … wo ich versucht habe, mich in die Geschichte rein zu fühlen, eine Ablenkung von der doch sehr starken nun vorhandenen Einsamkeit zu finden… genau das ist aber auch der Punkt, wo das Spiel für mich stark an Bedeutung verloren hat.
Auch mit konzentrieren verlor ich oft ab einem gewissen Punkt die Geschichts-Stränge, konnte zwar noch „in etwa“ folgen, aber viele Charaktere verstand ich nicht, und hinzu kam, dass mich die Geschichten an sich auch immer weniger ansprachen, da ich als „Einsamkeits Kompensation“ einen Teil von mir sagen wir „intensivierte“, was dazu führte, dass nur ganz spezielle Themenbereiche mich positiv ansprechen.
Dies hat dazu geführt, dass ich bei SL die Geschichte einfach nicht mehr weitergespielt habe. Ich habe WoW zwar nicht gelöscht, aber es einfach nicht mehr gespielt, und mich anderen Spielen z.B. TESO (das im Kern auch nicht viel besser ist, da der Held, man selbst, in diesen Spielen immer mehr wie eine „Maschine“ wirkt, die nur Aufgaben ab arbeitet, und weniger wie eine Person…) gespielt.
Als DF angekündigt war, war ich sehr happy, und habe mich auf das Add-on gefreut. Es spricht nämlich genau mein Thema an: Drachen, und so habe ich nicht nur die teuerste Edition gekauft, die es gibt, ich habe mit dem Spielbeginn auch gewartet, wann ich es „in Ruhe“ spielen kann (Schichtarbeit ruhige Zeit), um es voll geniesen zu können, und genau das tat ich auch. Zum ersten mal überhaupt leerte ich das Inventar, und brach alle existierenden Quests ab, sah DF als eine art „Eigenständiges Spiel“, und habe es so auch ausgelebt. Mit so gut wie jedem NPC hatte mein Charakter eine Konversation (NPCs die nur Text abgeben aber keine Quest).
Als die weiterführenden Add-ons angekündigt wurden, mit Themen, die mich genau 0 interessieren, war mir klar, das DF wohl das letzte Add-on sein wird, dass ich in WoW spielen werde. Zwar habe ich mir dann aus Gründen auch die Erweiterung geholt, sie auch „etwas“ gezockt, aber so bald das Interesse verloren, dass ich mit keinem meiner wenigen Charaktere die Grund-Hauptgeschichte, die seit Add on Veröffentlichung spielbar war, abgeschlossen habe.
Was mich WoW dennoch so lange behalten lies, war das RP auf Aldor. Ich habe extra einen neuen Char gemacht, und hatte ein Konzept für ihn und so, aber letztlich fand ich das (Dracthyr) RP, nach dem ich gesucht hätte, weder auf Aldor, noch auf dem deutlich aktiverem, englischsprachigem RP Server, wo man auch in Sturmwind an die 4-5 Dracthyr regelmäsig rumlaufen / rum wuseln sah (Auf Aldor sind nur extrem selten welche in Sturmwind und dann oft nur 1 oder 2).
Als ich eben mit dem Versuch, dort RP zu finden, auch scheiterte, gab es für mich eigentlich nicht wirklich irgendeinen Grund, wieso ich das Spiel noch behalten sollte, da ich keine Lust hatte, in erneuter Hoffnung wieder 1-2h am Abend für „effektiv nichts“ zu verschwenden, bei dem Versuch, dort RP Anschluss zu finden, und so habe ich es gelöscht, und zum ersten mal seit vielen „Löschvorgängen“ ist es echt so, dass ich nichts vermisse.
Ich hatte mit WoW eine sehr schöne und lange „Freundschaftliche Zeit“. Abseits vom Spiel selbst, dass mir neben Geschichten, Mounts, Erfolgen, Dungeons und co mehr als genug Beschäftigung bot, habe ich vor allem in der Frühen Zeit auch die Interaktion mit der Community genossen, und sehr viele Kontakte und Bekanntschaften geschlossen. Gut, das war damals, aber es ist etwas, was ich als positive Erinnerung an das Spiel behalte.
Seit ich WoW gelöscht habe, konzentriere ich mich eher wieder auf SP Story Spiele. So habe ich neulich tatsächlich mal Mass Effect Andromeda durchgespielt, auch, wenn es schon ur alt ist, aber diese Spiele geben eben das Feeling, dass der Held, der alle Rettet und die „Aufgaben“ macht (bei TESO heists immer „Aufgabe abgeschlossen“) halt mehr ist, als nur eine Helden-Maschine, denn da haben Begleiter auch eine Persönlichkeit, es gibt sogar Dating (oho), das spricht Leute, die nur wenige Soziale Kontakte haben halt offensichtlich mehr an, als eine „Wand“ von NPCs mit ! über´m Kopf, die einen von einer Stelle zur nächsten jagen „Tu dies, tu das.“
Die Monatliche Bezahlung läuft weiter, da gibt´s aber einige Gründe dafür, die ich hier wegen der eh schon großen Länge des Textes nicht aufführen will.
Gruß: Marluus