Ja DAoC war schon großartig, du hast etwas verpasst, natürlich altersbedingt kann dir keiner einen Vorwurf machen.
Eigentlich klingt das so als hast du heute mehr Freiheit, aber eigentlich ist das WoW-System das größere Gefängnis.
In DAoC hatte man mehr Freiheit als im WoW und trotzdem waren deine Mitgenossen egal ob Gilde oder Random, zu jeder Zeit überall, immer deine potentiellen neuen Freunde und Angebote mit ihnen zu spielen, weil der Fokus der Welt immer im Augenblick lag und nicht einen stetig davon ablenkte wie aktuell. Du konntest auch alleine spielen und es ging auch gut.
Die Welt und der Aufbau der Klassen/Rollen bot dir aber in der Partnerschaft meistens nur Vorteile.
Du musstest keine Questitems sammeln und die Gruppenleute waren noch nicht fertig…
Die Welt in der du dich bewegt hast war viel gefährlicher, langsamer dadurch und es gab Mali an EP fürs Sterben. Mit einem SPielpartner oder gar mehr, wuchs also deine Macht, deine Möglichkeiten und das Potential der Klasse konnte besser ausgeschöpft werden. Dein Spielspaß stieg, die Leute waren nacher um dein Wohl bemührt so wie du um ihres.
Der ganze Spaß wurde auf eine bestimmte Art interessanter und es fühlte sich gut an.
Man spielte zudem auch weit ortsgebundener und ist nicht laufend nur rumgeritten, geflogen, geportet oder gerannt um Quests zu machen, die nur den Fokus auf das wesentliche überlagerten.
Jetzt ist man doch nur noch am Abarbeiten und da noch rein und da anmelden für irgendwas.
In DAoC war alles eher ein Fluss und da wo du warst warst du immer genau richtig.
Heutzutage werben Gilden. Sie suchen nicht wirklich Freunde, auch wenn sie damit werben, sondern Mitglieder in einer Struktur damit gewisse Aufgaben, Abschnitte oder Aktionen überhaupt erst wahrgenommen werden und diese Initiativen geht meistens von einer kleinen Gruppe aus, die dann oftmals auch der Gildenkern ist der sich das aufbaut.
In DAoC hat keine Gilde geworben. Die Gilden sind aus Zusammenspiel und Freundschaft gewachsen, eben dadurch das man irgendwo auf jemanden getroffen ist, mit dem man einen Abend gelevlt hat und noch einen und noch einen und irgendwann nach Wochen ist man in den Kreis der Gilde aufgenommen worden.
Es war einfach eine logische Konsequenz sich zu den Freunden zu begeben die man nun hatte, beiderseitiges Wohlwollen und Kennlernzeit gingen Hand in Hand.
In DAoC hab ich keine Gilde jemals werben gesehen. Die Gilden selbst waren Gemeinschaften und dort war man keine Bereicherung, nur weil man aufgenommen wurde und dann für einen Raid oder sowas nützlich war, wie Kohle in einen Kessel geworfen, die die Leistung der Lok steigert und verheizt wird.
Hier waren echte Freundschaften und Bindungen der Ausgangspunkt aus dem Zusammenspiel geboren.
Klar übergoße Gilden neigten damals auch dann irgendwann genau aus diesen Punkten zu Grüppchenbildung und es kam mal zu einem reinigenden Bruch, wo dann aus einer sehr großen Gilde sich 1-2 dann kleinere Gilden abspalteten.
Es war eben auch so, dass man mit 4-5 Leuten dicke war, mit nochmal 5-6 Leuten sich gut verstand, weitere 3-4 auch ok waren und dann der Rest nicht so viel mit einem zu tun hatte.
Die Zeit für mehr als 15 Leute ist da gar nicht gegeben und wenn man mit denen eben jeden Abend eh was macht, kommt es schnell zu gewissen Abgrenzungen auch innerhalb der Gilden.
Man muss aber auch dazu sagen, dass WoW hier durch andere Grundlagen des Spieles, auch andere Gildenmotive hervor bringt. Wenn wie in WoW Instanzen, Bosse und Items dadruch als klares Hauptziel gelten, jeder aber dort alleine nichts zu melden hat, bilden sich für dieses Übergeordnete Ziel gemeinschaftliche Wege, aber deswegen noch keine Freundschaften.
Und wenn dann nicht coop herrscht, sondern Wettkampf und Items als begrenztes Gut dabei sind, entstehen schnell Verteilungskämpfe und Bestenlisten.
Kein so gutes Mittel für Miteinander.
Wenn man dann noch den Rest des Games stetig alleine seiner Aufgabenkette folgt und eigentlich gar keine Zeit hat Energien für andere aufzubringen, wird das mit Freundschaft schwer.