[Zwergen-RP] Das Ritual der Sturmspitze

„So, habe ich auch wirklich alles, was ich brauche?“, fragte sich Burgondil und strich sich nachdenklich über den Bart. Noch einmal hob der Skalde die Fackel und betrachtete den Inhalt des Beutels. „Feuerstein, Eisen, Zunder…“, murmelte er; seine Hand wanderte dabei klirrend und raschelnd im Beutel umher. Schließlich nickte er, schnürte den Beutel zu und erhob sich, um kurz darauf vor der Botschaft der Donnergreifen zu erscheinen. Während er den Blick zu den hohen Gewölbebögen Eisenschmiedes hob malte er sich bereits aus, wie der Gipfel des Berges hoch über ihm von stürmischen Windböen umweht wurde. Voller Vorfreude und Zuversicht atmete der Wildhammer einmal tief durch, dann rückte er den Beutel auf seiner Schulter zurecht und machte sich auf zum östlichen Portal.

Berg zum Gruße miteinander!
Beim letzten Zwergenrat bereits vorgestellt soll es hier noch einmal präsentiert werden: das „Ritual der Sturmspitze“.

Begriffserklärung
Das „Ritual der Sturmspitze“ ist ein Ereignis aus der Zeit vor dem Krieg der Drei Hämmer, als Bronzebärte, Wildhammer und Dunkeleisen noch gemeinsam in Eisenschmiede lebten. Damals bestieg man gemeinsam in regelmäßigen Abständen den Gipfel Eisenschmiedes, um durch die gegenseitige Hilfe das Vertrauen und den Zusammenhalt unter den Klans & Stämmen zu festigen. Außerdem erhoffte man sich durch ein Ritual am Gipfel des Berges Glück und Zufriedenheit für die Zukunft.

Ablauf des Events
Das Event startet im Bunker im nördlichen Bereich des Flugplatzes von Eisenschmiede (rechts neben Eisenschmiede gelegen). Einer kurzen Begrüßung und einigen Erklärungen folgt der anschließende Aufstieg zum Gipfel, wo das Ritual vollzogen werden soll.
Teilnehmer sollten sich aufgrund der kalten Temperaturen um entsprechende Winterkleidung kümmern, sowie für das Ritual einen persönlichen Gegenstand aus ihrer Vergangenheit mitbringen - alles weitere wie Kletterausrüstung etc. wird vom Veranstalter gestellt. Wozu der persönliche Gegenstand gebraucht wird erfahren die Teilnehmer IC vor dem Aufstieg.

Wer darf teilnehmen?
Da es sich bei dem Ritual um ein uraltes Zwergen-Ereignis handelt dürfen ausschließlich Zwerge jeglicher Klan-Angehörigkeit am Event teilnehmen.

Wann findet das Event statt?
Das Ritual beginnt am 20. Oktober um 20.00 Uhr und soll einen RP-Abend beanspruchen. Sollte das RP etwas länger gehen wird es am Folgetag, dem 21. Oktober, zu Ende geführt. Dies wird in dem Fall rechtzeitig InGame angekündigt.

Anreise
IC können Bunker und Flugplatz bequem von Eisenschmiede aus durch das östliche Tor erreicht werden. Ansonsten wird jeder Flugmeister sicher gerne einen Greifen zum Flugplatz zur Verfügung stellen; in diesem Fall erreichen die Teilnehmer den Flugplatz am Greifenlandeplatz nordwestlich des Bunkers.
OOC können Flugmounts benutzt werden. Niedrigstufige Zwerge können die Gnomenflugmaschine vom Steinbruch Gol’Bolar aus nutzen, nachdem sie diesen Bereich freigequestet haben.

Zusammenfassung

  • Was? Eine Besteigung des Gipfels über Eisenschmiede mit abschließendem Ritual an dessen Spitze.
  • Wo? Eisenschmiede, Bunker im nördlichen Bereich des Flugplatzes.
  • Wann? 20. Oktober um 20.00 Uhr (1-2 RP-Tage)
  • Wer? Zwerge aller Völker

Wer teilnehmen möchte darf sich gerne unter diesem Post anmelden, sich InGame bei mir melden oder gleich im Community-Kalenderevent eintragen.

Blitz und Donner!
Burgondil

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“Ich will da unbedingt teilnehmen!”
Luzula blinzelte ihren ältesten Sohn leicht perplex an, als er energisch mit den Armen in der Luft wedelte und dabei die Stimme erhob. Die zwei kleineren Dunkeleisenkinder unterbrachen ebenfalls das Abendessen und guckten gleichermaßen verwirrt wie interessiert zu ihrem Bruder. Die hagere Zauberin wollte gerade zum Sprechen ansetzen, wurde aber mitten im Luft holen unterbrochen, als Cadmir auch bereits hastig nachsetzte:
“Ja, ich weiß! Das Ritual der Sturmspitze eröffnet gute Möglichkeiten zur Diplomatie und dem Zusammenwachsen der drei Clans. Das ist deine Aufgabe und es könnte auch ein entsprechendes Signal setzen, aber ich möchte da auch mitmachen. Ich werde auch keinen der Wildhammerzwerge ärgern, wirklich nicht! Ich werde mich am Riemen reißen, keine Sprüche drücken - auch wenn es der eine oder andere verdient hätte! - und vorbildlich diesen Gipfel mit erklimmen. Davon abgesehen könnte ich auch erste Hilfe leisten, falls sich jemand verletzt und das scheint im Bereich des Möglichen zu liegen!”
Cadmir nickte gewichtig, während Luzula seufzend ihre Gabel beiseite legte, um den jungen Dunkeleisenzwerg nun in Ruhe bei seiner Ansprache anzusehen.
“Es geht mir auch nicht um Mjorna oder Thjarma. Ja, gut… Thjarmas Knie macht mir noch ein paar Bedenken, aber ich bin ihr Heiler und dann direkt vor Ort! Dann bekommen wir auch bestimmt einen der anderen Zwerge davon überzeugt sie hochzutragen. Das wird schon klappen! Und… ähm… und ich möchte auf der Spitze auch etwas verbrennen.”
Damit plumpste der junge Mann wieder zurück auf seinen Stuhl. Deutlich kleinlauter schob er mit seinem Besteck das Wurzelgemüse in seiner Schale von der einen zur anderen Seite. “Nicht nur für mich, sondern für uns.”, murmelte er etwas gedämpfter und hob unbeholfen die Schultern an. Er warf seiner Mutter einen flüchtigen Blick zu. “Dafür ist das Ritual doch auch da, oder? Um mit Altem abzuschließen und zuversichtlich in die Zukunft zu sehen. Es…”
“… ist dir wichtig, also geh ruhig.” Luzula beendete seinen Satz und hob die Mundwinkel zum milden Lächeln an.
“Wir kommen auch mit!”, plärrte unvermittelt eines der zwei Kinder mit einem begeisterten Grinsen rein, woraufhin beide Dunkeleisenzwerge eilig mit dem Kopf schüttelten und in einem Chor mit einem “Nein!” antworteten. Jetzt waren zwar zwei Knirpse unzufrieden, dafür hatte aber Cadmir für den restlichen Abend ein seliges Lächeln im Gesicht und würde das auch wahrscheinlich bis zum Ritual mit sich schleppen - oder bis zum beschwerlichen Aufstieg bei welchem sich Luzula im Stillen fragte, wie ihr großer, aber eher schmächtiger Junge das schaffen wollte.


Bald ist es soweit! :slight_smile: Nur noch acht Tage!

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Brumlings Auge folgt dem nervös wirkenden Burgundil, wie dieser in der Wildhammerbotschaft von einer Ecke des Raumes zur anderen rennt und immer wieder Blicke in irgendwelche Bücher wirft, aus herumstehenden Kiste einige Dinge herausnimmt und wieder zurück legt. Leicht grinsend nagt der Than beim Beobachten weiter an seiner Eberkeule. Vor der Botschaft vernimmt man das Krächtzen einiger Greifen das sich mit den Geräuschen der Stadt Eisenschmiede vermischt.

Kleiner Pusch für das Zwergenevent und Burgundil der dies leitet.

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„Grandios!“ rief Barrin Kupferquell aus. Der Botschafter sah mit einem breiten Grinsen den Dolmetscher an, welcher ihm gerade vom Ritual erzählte. Er zog einen Block Papier hervor und notierte sich die Infos schnell. Anschließend ging er gleich Nachhause und suchte seine verstärkte Kleidung heraus. Dieses Ritual wird sicher toll.

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Es war noch recht früh am Morgen als Burgondil sich auf den Weg zur großen Schmiede begab. Schon von Weitem spürte der Wildhammer die enorme Hitze, die von dem gewaltigen Krater ausging, und als er schließlich in den weiten Rund einbog war sie ihm beinahe unerträglich. „Ich bleib dabei… wir gehören in den Himmel, nicht unter den Berg“, brummte er und beschleunigte seinen Schritt.
Reyna Steinzweigs Kräuterladen enttäuschte ihn nicht; innerhalb kürzester Zeit hatte er alles zusammen, was er benötigte. Ein Grinsen huschte über seine Züge, als er auf dem Weg zurück zur Botschaft an den verblüfften Gesichtsausdruck der Händlerin zurückdachte. Er konnte es ihr nicht verübeln: Kunden mit einem derartigen Anliegen waren wohl nur selten bei ihr zu Gast.
Zurück in der angenehm kühlen Botschaft verstaute Burgondil seine Errungenschaften in einer kleinen Holzkiste neben seinem Bett. Dann wandte er sich um und hatte auch schon ein paar Schritte in Richtung Treppe getan, als er plötzlich inne hielt. Sein Blick huschte hinüber zu seiner Bettstatt… ob sie wohl noch da war? Nervös eilte er hinüber zum Bett, vor dem er sich auf die Knie sinken ließ und einen alten, staubigen Beutel darunter hervorzog. Mit fahrigen Fingern öffnete er den Verschluss und blickte hinein… nur um ein paar Augenblicke später aufzuseufzen. „Angstzwerg“, schalt er sich kopfschüttelnd und verstaute den Beutel wieder unter dem Lattenrost. „Warum hätte sie auch verschwinden sollen?“. Trotzdem war er erleichtert. Der alte Mann, von dem er das Ding bekommen hatte, hatte ihn über dessen Bedeutung für das Ritual aufgeklärt. Es war ihm nicht leicht gefallen, sich davon zu trennen, und Burgondil hätte sich in Grund und Boden geschämt, wenn er etwas so Kostbares verloren hätte. Aber sie war noch da, genauso wie alles andere. Kein Grund zur Besorgnis.
Als er sich schließlich nach oben zu seinen Wildhammer-Brüdern gesellte war er tiefen entspannt und zufrieden. Der Gedanke, dass alles für das Ritual vorbereitet war, beruhigte ihn, und er war sich sicher, dass es zur allgemeinen Zufriedenheit ausfallen würde.
Wenn nur die schweren Wolken nicht wären, die langsam auf den Berg zutrieben…

Kleiner Push für Sonntag :slight_smile: Der Berg ruft!

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Mjorna ging in ihrem Zimmer auf und ab. Vollgepackt in warmer Kleidung! Zwar konnte die Zwergin mithilfe der Zauberkunst etwas gegen Kälte machen, aber… wie kalt es letztlich wirklich dort oben an der Spitze ist? Da möchte man keine Risiken eingehen. So musterte die Zwergin ihren mit Fell verstärkten Umhang und die auch sonst stabile Kleidung. Heute ging es (ausnahmsweise) nicht darum besonders hübsch, sondern vor allem praktisch gekleidet zu sein.

Die Zwergin huschte schließlich noch an ihren Schreibtisch, schnappte sich ein Seil mit Haken, welches sie in den letzten Tagen erworben hatte für das Kletterereignis, packte damit ihre Umhängetasche und ergriff außerdem den wichtigsten Gegenstand des Tages: Das, was man aus der Vergangenheit mitnehmen sollte. So betrachtete sie den in rote Tücher gewickelten Gegenstand einige lange Zeit, ehe ein kräftiges Nicken zu sich selbst folgte und die bereite Dunkeleisenzwergin aus ihrem Zimmer huschte und zum Ort des Geschehens eilte!

Heute Abend ist es soweit! Kletterzeit für alle drei Zwergenclans!

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Ich wünsche euch einen schönen Abend!

Es klingt auf jeden Fall danach, dass es das werden könnte. Schade, dass ich mich bei Zwergen nicht sicher genug im Hintergrundwissen fühle, sonst hätte ich meine Dunkeleisendame mal ausgepackt.

Vielleicht gibt es hier aber ein paar Erlebnisse zu lesen nach heute Abend?

Ein Gruß
Kheandra

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Es war kalt im Zelt, als Burgondil die Plane zur Seite schob; sein Atem schlug kleine Wölkchen, die selbst in der Düsternis klar zu erkennen waren. Nach der Wärme des Feuers draußen schlotterte er nur umso stärker, als er vorsichtig zu seinem Schlafsack hinüberging, darauf bedacht, die anderen Schläfer nicht zu aufzuwecken.
Bald darauf lag der Zwerg, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, behaglich in seinem Schlafsack. Während er den leisen Stimmen und dem Prasseln des Feuers vor dem Zelt lauschte dachte er daran, was sie heute erreicht hatten. Das erste Aufeinandertreffen der Teilnehmer war friedlich verlaufen, ebenso der weitere Aufstieg - ein gutes Zeichen! Anders hingegen hatte sich das Wetter verhalten… eisige Böen und hohe Schneewehen hatten das Vorankommen erschwert und den Weg vom Flugplatz zum Basislager auf halber Höhe stark beeinträchtigt. Doch am Ende hatten sie es geschafft und sich ihr prasselndes Feuer, ihren Glühwein und stärkenden Eintopf mehr als verdient. Auch die Entscheidung, den tobenden Schneesturm im Lager auszusitzen und den Weg zur Bergpitze erst am nächsten Tag anzutreten, war die Richtige gewesen, denn einem erfrorenen Zwerg hätte kein noch so spektakuläres Ritual etwas genutzt.
Burgondil lächelte zufrieden und kuschelte sich noch tiefer in seinen Schlafsack. Morgen würden sie den Berg bezwingen… sofern der verdammte Sturm sie nicht alle im Schlaf von der Klippe wehte.

Der erste Tag des Events ist vorüber und unsere mutigen Gipfelstürmer haben das Basislager erreicht. Dort warten sie in aller Seelenruhe das Ende des Schneesturms ab, um dann morgen den Gipfel zu erklimmen und das Ritual abzuhalten :slight_smile: Um 20.00 Uhr geht’s weiter.

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Mjorna atmete genervt aus. Die Kälte, der steile Berghang… der widerspenstige Schnee, der das Vorankommen zusätzlich erschwerte. Sie war sich sicher: Bergsteigen gehört nicht zu ihren Lieblingsbeschäftigungen.
Da war sie nun. Eine Dunkeleisen in einer Truppe voll Bronzebärten, Wildhammern und nur zwei weiteren Dunkeleisen, Cadmir Schwarzgrund und Bromdur Hellstein. Die Dunklen waren die einzigen ihres Clans, die auf die verrückte Idee kamen mitzuklettern, woraufhin sie bereits bei den ersten Metern eindrucksvoll von der Kälte erklärt bekamen: Eure Welt ist dies hier nicht. Dennoch stapften sie tapfer weiter mit.
Mjorna atmete schwer aus, die Kälte schnitt sich förmlich in die graue Haut und machte auch die Atmung unangenehmer. Auf halben Weg zum Lager hin, hatte sie schließlich genug. Unauffällig legte sie sich einen weiteren Mantel um, einen Mantel, der nicht sichtbar war. So hatte sie zwar nicht mehr mit der extremen Kälte zu schaffen wie vorher, dennoch hieß dies gewiss nicht, dass die Anstrengung damit ebenfalls weg war. Weiterhin kraxelte sie müde den anderen hinterher, wobei sie stets versuchte die Fußstapfen der vorangegangen zu nutzen und in jene zu hüpfen.
Schließlich kam die illustre, aber doch zueinander (meist) freundliche Gruppe beim Lagerplatz an, wo auch schon Burgondils Vetter war und jene mit warmen Glühwein und Eintopf begrüßte. Die Wärme tat den Gliedern gut, das Feuer am Lagerplatz ebenso. Mjorna huschte ganz nah an die Flammen und fühlte sich direkt lebendiger, als sie die Hände danach ausstreckte und sich daran wärmte. Da waren sie nun. Wildhammerzwerge, Bronzebärte und Dunkeleisen an einem gemeinsamen Lagerplatz und am plaudern. Wer hätte gedacht, dass dies jemals möglich sei.
Schließlich hieß es jedoch für die Nacht, dass aufgrund der Witterung und eines Schneesturms lieber vorerst die Nacht genau hier, am Lagerplatz, verbracht werden müsse. Man sollte keine unnötigen Risiken eingehen… so ging ein gemütlicher Abend zu Ende, ehe schließlich die Zwerge in die Zelte huschten und schlafen gingen.

Vielen herzlichen Dank bereits für den gestrigen Abend an Burgondil! Alle Zwerge hatten auf alle Fälle zu kämpfen und ich freue mich auf die Fortsetzung heute Abend :smile: !

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Ich will da unbedingt teilnehmen!
Rückblickend betrachtet konnte Cadmir nur noch über seine eigene Aussage mit den Augen rollen. Warum hatte er das noch gleich für eine gute Idee gehalten? Der junge Dunkeleisenzwerg war fix und fertig. Seine Beine waren durchgefroren und seine Füße wurden erst durch das prasselnde Lagerfeuer wieder aufgetaut. Jeder Muskel in seinem Körper schmerzte und verfluchte ihn auf das Übelste für diesen verdammt dummen, närrischen, idiotischen, hochgesteckten Einfall bei diesem Aufstieg mitzumachen! Hatte sich der Alchemist und angehender Heiler übernommen? Auf jeden Fall. Es glich einem Wunder, dass er nicht auf halber Strecke bereits in den Schnee gestürzt und liegen geblieben war. Cadmir war nicht unbedingt ein Zwerg, der zuviel auf Ehre oder falschen Stolz gab, doch wenn er sich vor jemanden nicht die Blöße geben wollte, dann seiner eigenen Familie.
Der Wildhammerthan würde sich wahrscheinlich noch wochenlang an dem Anblick eines keuchenden und verausgabten Dunkeleisenzwergen belustigen können, aber Cadmir wollte verflucht sein, wenn er es nicht bis zur Spitze schaffen würde! Am Flugplatz dachte der junge Zwerg noch, dass der Gipfel gar nicht mal so weit weg war. Fast zum Greifen nahe, denn immerhin startete dieses Unterfangen nicht am Fuße des Berges. Jetzt wusste er es besser…
Erschöpft linsten die glühenden Augen hoch in Richtung des Wipfels, der im herabfallenden Schnee nicht mehr zu sehen war. Trotz der gesteppten Kleidung und dem gewachsten Leder fror er erbärmlich. Die Winde waren an den Berghängen wesentlich schneidender, kälter und beißender, sodass er das Gefühl bekommen hatte, dass jeder Atemzug Risse in seine Luftröhre hinterließ und ein leicht eiserner Geschmack seine Zunge belegte. Seinen Hals konnte er schlecht mit wattierten Stoff auskleiden. Dafür half aber der gesüßte Kräutersud, welchen er in den Flammen noch aufgewärmt hatte. Der Honig schmeichelte dem kratzigen Hals und milderte etwas den aufkeimenden Hustenreiz.
Nach dem friedlichen Ausklang des Abends konnte sich der Dunkeleisenzwerg auch nur noch beschwerlich aufrappeln, um dann in seinen Schlafsack zu kriechen. Seine Gliedmaßen fühlten sich an, als wären sie aus Blei und der Muskelkater am nächsten Tag würde ihn wahrscheinlich fast umbringen, aber angeblich war der schlimmste Teil schon geschafft.
Angeblich…
Noch während Cadmirs schweren Augenlider automatisch zuklappten, rief er sich in Erinnerung, warum er diese Tortur machen wollte. Für seine Familie. Für sich.
Und eine Umkehr war jetzt ohnehin viel zu spät…

Ich schließe mich dem Dank an! Auch wenn mein Zwerg nur noch fluchen möchte, aber dafür ist er zu kaputt… :wink:

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Mjorna atmete tief durch. Da stand sie nun. Nach vielen Schwierigkeiten und vielem Klettern hat auch sie als Dunkeleisenzwergin es geschafft den Gipfel zu erklimmen. Die letzte Ettappe war gleichzeitig die Schwerste… Eine Art ‚Treppe‘ befand sich zwischen der Hügelspitze und den tapferen Zwergen. Schließlich gingen zwei Wildhammerzwerge voran, um oben zu sichern mithilfe von Seilen, während der Rest per Seil gesichtert hochmussten. Mjorna hatte auf alle Fälle ihre Schwierigkeiten, wodurch sie dauerhaft auf der eisigen Treppe abrutschte und es ihren Mitzwergen gewiss nicht angenehm machte. Dennoch schafften sie alle es hinauf… gemeinsam. So standen oben am Gipfel Wildhammerzwerge, Bronzebärte und Dunkeleisen gemeinsam oben, um das Ritual der Sturmspitze zu haben wie es damals war, so Herr Burgondil Wildherz, der tapfere Wildhammerskalde, der die schriften zusammentrug und überhaupt die Truppe anführte.

Während des Rituals bestand für die Einzelpersonen die Möglichkeit zu entscheiden was mit dem Mitbringsel geschah… Mjorna warf ihr Mitbringsel in die hungrigen Flammen, die den geschnitzten Gegenstand vollständig zerfraßen. Sie wollte sich keine Blöße geben. Zwar war sie kurz vor extremsten Tränen, hielt sie aber so gut es geht zurück, wodurch der glühende Blick verdächtig glitzerte und aufgeregt loderte. Sie hatte etwas für sie sehr, sehr Wichtiges verbrannt… Das, was sie als Waisenkind all die Jahre an die Eltern klammern ließ. Nun war es an der Zeit die Vergangenheit ruhen zu lassen und lediglich im Geiste zu bewahren… statt an einem Gegenstand gebunden. Sie atmete tief durch, schluckte fest und fühlte durchaus Befreiung… Befreiung von der schier ewigen Trauer, die in ihren Tiefen war. Es war symbolisch, aber kraftvoll. Die Jahre sind vorüber und es war an der Zeit für die Zukunft zu arbeiten und zu leben. Die Vergangenheit… hatte zu ruhen. Sie wird nicht vergessen sein, doch sie sollte nicht noch in der materiellen Welt sein.

All die Zwerge, die beim Ritual da waren hatten wichtige und sehr persönliche Gegenstände dabei. Egal welches Blut in ihnen floss… Sei es Bronzebärte, Wildhammer oder Dunkeleisen. Sie alle waren lebendige Wesen, die mit Ängsten, Trauern und Hoffnung nun dort standen und auf eine bessere Zukunft hoffen… das Ritual brachte sie zusammen und war ein sehr persönliches Ereignis für alle.

So atmete Mjorna sachte auf, als sie die Gedanken zum Ritual in ihr Tagebuch schrieb, die Feder absetzte und in den Raum sah. Es war an jeden Zwerg das Beste aus der Zukunft zu machen. Daran hatte zumindest das gestrige Ritual sie auf alle Fälle sehr erinnert…

~ Ich bedanke mich herzlich bei Burgondil für die Durchführung und die Idee hinter diesem doch sehr persönlichem Event. Das Ganze war doch viel emotionaler, als ich erstmal dachte. <g> Mein Char hatte jedenfalls einiges mit sich selbst zu kämpfen, andere bestimmt auch. Außerdem steht ja noch der Umtrunk aus! Ich hoffe auch, dass das Event nicht zum letztem Male stattfand, sondern Wiederholungen in der Zukunft geben wird! Vieleeeeeeen Dank! ~

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„Aaaah, Burgondil, mein guter Junge.“ Die Augen des Alten leuchteten freudig auf, trotz des milchigen Glanzes, der darin lag. Er streckte seine knochige Hand aus und winkte den Wildhammer eifrig zu sich heran. Burgondil verneigte sich tief vor dem Greis und trat an den Tisch heran, an dem er zusammengekrümmt saß. „Ich war nicht sicher“, meinte er, während er einen Stuhl heran zog, „ob ich euch hier antreffen würde, Ehrwürdiger“.
Der Alte kicherte. „Wo sollte ich denn sonst sein? Hier in der Bibliothek habe ich wenigstens meine Ruhe“. Dann wurde er wieder ernst. „Das Ritual…“, krächzte er und beugte sich näher heran. „Hast du es durchgeführt?“
Burgondil nickte und strich sich über den Bart. „Ja, Ehrwürdiger, das habe ich. Ich habe die Worte zitiert, ganz wie Ihr sie mich gelehrt habt, und habe den Ritus vollzogen…“ Seine Stimme erstarb.
„Du hörst dich aber nicht gerade glücklich an“, meinte der greise Schamane und neigte den kahlen Kopf etwas zur Seite, die trüben Augen fest auf Burgondil gerichtet. „Hat es nicht deinen Erwartungen entsprochen?“
„Doch, schon!“, beeilte sich Burgondil zu bestätigen. „Ich habe die Gruppe zur Spitze des Gipfels geführt und sie dort vor die Wahl gestellt: ihre mitgebrachten Gegenstände zu verbrennen und die Asche für einen Wunsch an die Schöpfer zu verstreuen… oder die Variante mit der Erde. Die meisten haben sich für Ersteres entschieden. Es ist nur…“. Seine Ohren liefen erneut rot an. „… ich habe doch viel gehört. Viel persönliches, meine ich. Den meisten ist es offensichtlich nicht leicht gefallen, sich von ihren Gegenständen zu trennen.“
„Natürlich nicht!“, entgegnete krächzend der Alte. „Dafür ist das Ritual doch gedacht: zu lernen, nicht in der Vergangenheit zu leben oder sich an Besitztürmern zu erfreuen. Nur das Hier und Jetzt zählt. Außerdem habt ihr gemeinsam eure Vergangenheit und euren Schmerz geteilt. Und gibt es etwas besseres, als die Bande zwischen unseren Völkern zu festigen?“ Damit wandte er den Kopf und hielt Burgondil sein Ohr hin. Dieser öffnete seinerseits nur den Mund um ihn nach einer Weile wieder zu schließen und schmunzelnd den Kopf zu senken.
„Na also!“ Der Greis bleckte die gelben Zähne und lehnte sich wieder in seinem Stuhl zurück. „Ihr habt den Berg bezwungen, eine wichtige Lektion gelernt und es heil wieder herunter geschafft. Das würde ich einen Erfolg nennen, nicht wahr? Jetzt sei so gut und bringe dieses Buch hier zurück - und bevor du fragst: behalte die Kappe ruhig“. Er zwinkerte. „Ich denke, du wirst sie sicherlich nochmal benötigen“.

Damit ist gestern das Ritual der Sturmspitze zu Ende gegangen. Ich möchte mich noch einmal herzlich bei allen Teilnehmern bedanken; ich hoffe, es hat euch genau so gefallen wie mir :slight_smile: Ich habe auf jeden Fall viel gelernt und kann mir vorstellen, das mal wieder durchzuführen. Und jetzt mal sehen, was noch so alles in den staubigen Folianten verborgen liegt!

Huscht flux in seine Schreiberstube

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