„Erniedrigend. Einfach nur erniedrigend.“, dachte Mjorna auf dem Rückweg nach Stromgarde. Man hatte das Ziel der Mission zwar erreicht, doch der Weg dahin…
Am Anfang ging es nur um Kobolde. Wilde rattenähnliche Humanoiden mit wilder Sprache und noch wilderen Bräuchen. Diese Wesen beten Kerzen an, das reichte Mjorna für die gesamte Einstufung ihrer Art.
Gedanken tauchten nun in Mjornas Kopf auf. Erinnerungen, die lange zurückliegen… Ihr erster Ausflug mit dem Flammenhort war damals die Bergung der Waffe ihrer Cousine Demiryas in Loch Modan. Ihre Cousine hatte damals jene nach einem Angriff verloren, wodurch diese kerzenliebenden Ungetüme jene hatten. Meister Siedefaust nahm Nehre und Mjorna zu jener ‚Bergung‘ mit, wodurch Mjorna ihre ersten kleinen Feuerbälle nutzen konnte… damals war sie noch relativ am Anfang ihrer Lehre, dennoch reichte die Aktion folgendes in ihr Gedächtnis brennen zu lassen: „ Das sind wilde Viecher, die brennen müssen.“
Heute hingegen… lief alles anders ab. Zwar bekam die arme Dunkeleisenzwergin ihre erste richtige Prellung durch einen Kobold( Jener hatte danach aber kein langes Leben. Die Zwergin sah sich gezwungen den elenden Wicht ein Ende zu bereiten und zerschmetterte ihn mithilfe ihrer flammenden Stabspitze) jedoch gab es noch furchtbare ‚taktische‘ Aktionen, an die sie kaum zurückdenken wollte. Mjorna fühlte sich durch die verdammten Kobolde erniedrigt und förmlich gedemütigt. Sicher machten die Entscheidungen logisch betrachtet mehr als Sinn, doch… ihr Stolz war angekratzt. Sie wurde von ihrem hohen Ross geholt, dass alles immer kontrolliert und perfekt laufen kann. Sachte schüttelte sie den Kopf und ließ den Blick schweifen…
Ihr glühender Blick erfasste ihre Verbündeten und ihre Lehrmeisterin Hüterin Schwarzgrund. Heute warf sie sich erneut zum Schutze von Mjorna vor sie. Durch diese Aktion hatte der Lehrling glücklicherweise kaum etwas von der arkanen Explosion abbekommen. Lediglich eine Schürfwunde zierte die graue Wange.
Nachdenklich blieb Mjornas Blick auf Luzula. Dauernd schützt sie ihren Lehrling und erleidet dadurch selbst Schmerzen. An Mjornas Miene wurde ersichtlich, dass ihr der Gedanke nicht behagt. „Ich muss stärker werden. Ich… andere dürfen nicht dauernd für mich derart einspringen. Vor allem nicht jene, die ich mag.“, murmelte Mjorna lautlos.
Langsam fühlte Mjorna mit ihrer Linken nach der Prellung und nach der Schürfwunde. Sicher waren es Verletzungen, doch sie nahm jene kaum war. Offensichtlich hat es andere viel stärker erwischt, wodurch ihre Aufmerksamkeit eher jenen galt.
Voller zwergischen Entschlossenheit blickte die Dunkeleisenzwergin hinter sich… zur Mine, die die vielen Erfahrungen hervorholte. Sie würde stärker werden und irgendwann wird sie selbst ihre engsten Vertrauten beschützen können. So wie sie es gerne bei ihren Eltern täte. Das war ihr Ziel. Es war ein Ziel wofür es sich lohnte zu kämpfen.
Für die Zukunft ihrer Gemeinschaft, die des eigenen Clans und ihre eigene.