[Zwergen-RP Dunkeleisen] Flammenhort

Es ist hier entsetzlich schmutzig. Sieh es dir an… überall der Staub und von der Küche will ich erst gar nicht anfangen. Ich könnte meinen Unrat dazuwerfen und es würde keinen Unterschied machen.
Groll war ein besonderer, kleiner Kauz, der Luzula immer wieder erstaunte. Der grau gefiederte Vogel hockte auf ihrer Hand und krallte sich an dem schützenden Leder fest, während er den Kopf zur Dunkeleisenzwergin verdrehte und einmal schrill pfiff. Für einen Familiar war Groll fast erschreckend klug, aber noch wesentlich zynischer. Mit schmalen, sachte glimmenden Augen lugte er auf das angebliche Chaos in der Kochnische vom Ordenshaus und plusterte entsetzt das Gefieder, bevor er die Federn auf seinem Kopf wie die Ohren einer genervten Katze dichter anlegte.
„Es würde sehr wohl einen Unterschied machen. Davon unabhängig räumen Thjarma und Mjorna stets gewissenhaft hinter sich auf.“, erwiderte Luzula mit einem leisen Seufzen. „Das ist im Übrigen kein Staub…“
Und was ist dann… das!?
Das schrille Stimmchen des Kauzes kreischte kurz empört, als er auch bereits mit lautlosen Schwingen zur Küche gleitete. Mit kurzen, kratzenden Schritten stockerte Groll über eine Arbeitsplatte und neigte seinen Körper dabei derart weit vor, dass Luzula fast befürchtete, er würde jeden Moment nach vorne umkippen. Stattdessen beäugte der Familiar hingegen ausgesprochen kritisch das alte Holz auf jede Ritze, bis er demonstrativ mit den Flügel schlug und dadurch eine feine, weiße Wolke aufwirbelte.
Staub, Dreck, Unrat!
„Und deine Ecke auf meinem Bücherregal ist nicht voller weicher Daunen und gelegentlich mit Gewölle versehen?“, seufzte Luzula tonlos aus und hob forschend die Brauen an. Langsam trat sie heran und setzte bedächtig nach, „und das ist kein Staub, sondern von Mjornas Motte. Vermutlich von den Flügeln oder Pollen aus dem… Fell, wenn man dies so nennen möchte.“
Mehr Verachtung vermochte das kauzige Gesicht des Vogels nicht auszudrücken, als sich der Familiar wieder seiner Meisterin zuwandte.
Nahrung war das also… Nahrung ist dreckig! Nahrung macht uns alles zunichte!
„Puderzucker. Die Motte heißt nicht Nahrung.“ Manchmal war Groll vielleicht doch nicht so klug, wie sie es ihm zugestand. Der Kauz kreischte aber verärgert weiter und machte seinem Unmut deutlich Luft.
Lächerlich! Schande! Die Menschen werden lachen.
„Zügle dich, Groll!“ Allmählich hatte sie genug und das Machtwort genügte auch, dass der Kauz unvermittelt still wurde, obwohl er wieder missmutig über die Arbeitsplatte hoppelte und nach Makeln suchte. „Die Novizen und Magier des Sanktums werden nicht anhand des Staubes einer Motte über uns urteilen. Sie kennen diesen Ort und so wie ich es sehe, ist es aufgeräumt und ordentlich. Seit wann stört ausgerechnet dich so etwas?“ Das erinnerte Luzula daran, dass sie das Bücherregal mal mit Cadmirs Hilfe wieder ausräumen und von der Wand schieben musste, damit sie dahinter Grolls Mist reinigen konnte. Bei den Ahnen, sie vermochte schon jetzt darauf zu schwören, dass sie dort mindestens eine tote Maus, wenn nicht gar mehr, finden würde…
Müssen einen guten Eindruck machen. Groll säuselte kleinlauter zurück, nachdem ein paar Herzschläge vergangen waren und richtete die dottergelben Augen wieder auf seine Herrin. Sie fühlte, wie sich das kleine Vogelherz eine Spur schmerzlich zusammenzog. Besorgnis schwang mit und verdrängte die künstliche Wut.
Sie haben geschimpft beim Rat. Sie haben gewettert beim Rat. Es tat weh.
Jetzt schmälerte Luzula ihre Lippen und atmete tief durch, bevor sie sanft mit den Fingern über den Kopf des Kauzes streichelte. Natürlich hatte ihr Familiar gespürt, was in ihr vorgegangen war. Die Stiche in ihrem Herz waren ihm bei der Ratssitzung in der Forscherhalle nicht entgangen und das würden sie auch durch ihre Verbindung nie. Es brauchte keine weiteren Worte, dass sie einander verstanden. Stumm starrten sich Meisterin und Familiar in die Augen, während die Wogen des Zornes zur Gänze verrauchten und sanfterer Trost sich wie eine Decke darüberlegte. Deswegen mussten sie sich eigentlich keine Sorgen machen.
Es würde ein guter Austausch werden, denn es kamen Freunde zu Besuch…

Im November ist es wieder soweit!

Das Magiersanktum Sturmwind und der Flammenhort lassen ihre Novizen und Lehrlinge abermals über den Tellerrand sehen. Für wenige Tage erwarten wir Besuch aus Sturmwind, bevor auch unsere Dunkeleisenzwerge die frische Luft der Hafenstadt schnuppern dürfen und an der Lehre des jeweils anderen teilhaben.

Wer aber auch allgemein unseren Unterricht beobachten möchte, darf dies jederzeit tun. Einfach nachfragen, wann es wieder soweit ist, oder in der KhazModan-Community im IC-Channel auf Ankündigungen achten. :slight_smile:

Liebe Grüße,
Luzula

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„Herrje, Puderzucker!! Ich habe doch gerade erst über die Arbeitsplatte gewischt!“, sprach Mjorna laut in der Küche des Ordenshauses.

Sie war aktuell mit einem Putzeimer bewaffnet und einem Lappen, der Staub entfernen sollte… jedoch staubte die kleine weiße Motte munter weiter umher, während sie von gefühlt von ~jedem~ einzelnen Feuerblütentopf naschte und dadurch Pollen in der Luft war, welches sich hartnäckig überall verteilte.

(Zum Entsetzen von Luzulas Familiar Groll!)

Puderzucker schien sich keiner Schuld bewusst zu sein. Der flauschige Körper war voll Pollen gehüllt und förmlich zum Protest hob die Motte, die am Geländer saß, die Flügel empor… in Zeitlupe… nur um dann einmal kräftig mit jenen zu schlagen, und damit Mjornas Leben schwer zu machen! Denn durch diese Aktion wirbelte Staub samt Pollen umher und bedeckte Tische und Arbeitsflächen erneut gänzlich.

„Nein!!“, quiekte die Zwergin auf, die wütend umherfuchtelte und es damit schaffte die Motte in ihr Zimmer zu scheuchen. Schleunigst schloss sie die Tür und eilte zurück in den Hauptraum des Ordenshauses.

Aufgrund der trotzigen Aktion des weißen Tierchens war alles wieder gänzlich mit einer dünnen Staub und Pollenschicht bedeckt, als hätte Mjorna gar nicht geputzt.

Lautlos formte die Zwergin einen Fluch mit den Lippen, ehe sie resigniert seufzte und sich wieder daran machte das Ordenshaus wieder von der feinen Staubschicht zu befreien… heute war es nämlich soweit! Der Beginn des Austausches mit dem Magiersanktum Sturmwinds stand bevor! Es ist immer eine Erfahrung für angehende Zauberer seinen Horizont zu erweitern.

Und heute sollte der Beginn zu neuen Erfahrungen sein!

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„Hjelo, Menschen sind… sonderbar.“, plauderte die Golemschmiedin mit ihrem liebstem Konstrukt. Sie betrachtete seine steinernen Gesichtszüge und schüttelte ihren Kopf einmal so kräftig, sodass der schwarze Zopf hin und her wehte.

„Da quasselt eine der Novizinnen dieses diesjährigen Lehrlingsaustausches doch allen Ernstes: Huch, Maulwurfmaschinen sind unsicherer als ein Portal!“

Jertha sah entsetzt drein. Das Konstrukt meldete sich zu Wort: „Hjelotrom bestätigt: Verständnis für Erschafferins Unverständnis. Laut meiner Berechnungen sind Portale prozentual in der Lage fehlzuschlagen.“

Jertha nickte zustimmend: „Nicht nur wenig sogar. Wie oft sind vor allem die Menschen gerade in Kampfsituationen überfordert und machen Fehler? Oft genug. Da funktioniert eine gut gebaute Maulwurfmaschine viel besser.“

Sie nickte einige Male, wobei sie schließlich Runen in etwas Kleines eingravierte… Jertha arbeitete an einem kleinen Konstrukt!

Wirklich winzig im Vergleich zu Hjelotrom. Wohl etwa nur bis zu den Beinen und Bauchbereich einer Zwergin reichend.

„Hachja… unser neuer Freund wird auf alle Fälle bessere Dienste leisten als so manche Portalmeister. Was meinst du?“

Das Konstrukt grollte tief, wobei er sich gen des kleinen Konstrukts wandte: „Hjelotrom bestätigt: Die Einheit ‚Quimnir‘ macht nützlichen Anschein.“

Quimnir… so hieß das neuste Konstrukt, dass Jertha in der letzten Zeit für sich konstruierte. Der kleine Golem sollte später, sobald sie endlich im Schwarzfels genug Goldmünzen erwirtschaftet hat, die Maulwurfmaschine führen, welche sie für den Flammenhort plante. Sie arbeitete bereits seit Monaten an Plänen, knüpfte Kontakte zum Schwarzfels und erhielt sogar Hilfen von ihrer Sippe Schattenstein, die sie nach Jahren wieder traf.

Quimnir wird Protokolle lernen von Maschinenführern des Dunkeleisenclans… das hat sie bereits geschafft. Da der Platz in einer Maschine gering ist, vor allem da jene für den Orden geplant war und nicht für eine ganze Kampftruppe wie jene im Dunkeleisenmilitär, musste Platz gespart werden!

Dafür ist das kleine Konstrukt fabelhaft. Er nahm wenig Platz ein, funktionierte stets bei guter Wartung und ermöglicht einen weiteren Insassen in der Kabine. Außerdem ist der Nutzen eines kleinen vor allem rechnendem Konstrukt nicht zu verachten.

Jertha plante bereits eine kleinen Bereich in der Maschine als Führerkabine, in welcher Quimnir Platz hatte und mit seinen kleinen mechanisch und magisch veränderten Ärmchen die Maschine bedienen darf.

Nachdem die all Runen eingraviert wurden legte Jertha einige Schriftrollen neben sich und schloss die Augen. Sie führte das Ley in die eingezeichneten Runen… konzentriert beschwor sie jenes und murmelte dabei immer wieder leise Formeln. Ein sehr aufwendiges Prozedere. Da Ley freiwillig in Runen wandert ist es in dem Aspekt leichter zu bändigen als das Formen von Zaubern wie es ein Zauberer tat.

Dennoch ist es schwer genug, wenn man die Masse an Magie bedenkt, die förmlich ewig wirkende Runen benötigen. Jertha war noch nie in der Lage selbst Zauber zu wirken. Sie benötigte ihre großen Archive, die sie in all den Jahren mit Wissen über verschiedene Zauberarten mithilfe der Runenmagie anlegte. Umso praktischer war es aber, dass genau ihre Berufung sowieso meist nur Runen nutzte. Alle Konstrukte waren von Ihnen gezeichnet und funktionierten über jene.

Nach schier ewigem Anzapfen an dem Ley… begannen die Runen am kleinem Konstrukt hell violett aufzuleuchten. Es war getan.

Nun vollführte Jertha noch ewig viele Anpassungen, sodass auch das kleine Konstrukt in der Lage war zu dienen und seine Nützlichkeit unter Beweis zu stellen!

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„Ein…Bär.“

Mjorna musste unwillkürlich schmunzeln als sie an die Situation zurückdenken musste, als sie mit Tamva an der Hüterin Schwarzgrund und an Tellos van Haven vorbeispazierte.

„Ja… gut. Dann haben wir wohl einen Bären.“

…hieß es letztlich recht schnell, nachdem nämlich der Lehrling den fabelhaftesten und ganz und gar wunderbarsten Welpen…- Bärenjungenblick aufsetzte, während die tragische Geschichte des kleinen Tiers erzählt wurde. Zur Krönung: Das Bärenjunge hatte immerhin ebenfalls Ohren wie Mjorna!

Mjorna hatte nämlich die letzte Woche Besuch von einer jahrelangen guten Freundin, die dem Volk der Kaldorei angehörte und dazu noch eine Druidin war und dementsprechend gerne in der Wildnis umherstreunte, um die Natur zu beobachten.

Hierbei war diese Elfe die Zeugin eines traurigen Schauspiels in dem verschneiten Dun Morogh. Man sah, einige tote Tiere, die im Kampf verstarben. Ein paar Wölfe und eine Bärin samt Junges. Höchstwahrscheinlich war dementsprechend die Bärenmutter der Überzahl des Wolfsrudels zum Opfer gefallen. Wie durch ein Wunder erspähte jedoch die Elfe etwas äußerst unauffälliges ganz und gar schmächtiges in den Büschen versteckt. Das weitere Bärenjunges, welches nur wenige Wochen alt war und mehr als dringend auf Hilfe angewiesen war. Mjorna bekam genau dieses Bärenjunge förmlich in die Hände gedrückt und… war nun wohl in der Verantwortung das Tier großzuziehen und zu hegen und zu pflegen.

Letztendlich ging dies nun so weit, dass das Bärenjunge sogar mit nach Sturmwind reisen musste, da der Lehrling nun eine Woche in Sturmwind wohnt aufgrund des erneuten Lehrlingsaustausches mit dem Magiersanktum.

Dementsprechend trifft man nun Mitglieder des Flammenhorts genau dort an. Für eine Woche in Sturmwind!

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Unter leisen Plätschern stürzte das Wasser aus ihren Haaren zurück in die Schüssel. Für wenige Sekunden lehnte sich die Dunkeleisenzwergin mit beiden Armen noch gegen den kleinen Waschtisch und lauschte in das Haus hinein. In der winzigen Waschküche roch es nach nasser Wäsche, die in Leinen über ihrem Kopf von der Decke hingen. Im Badezuber befand sich noch das schmutzige Wasser vom Vortag und vor der Tür jauchzte eines ihrer kleinsten Kinder beim Spielen. Es klang verdächtig danach, als würde Sedrim grässlich gekitzelt werden, denn er jammerte bereits krächzend nach Hilfe zwischen den Lachanfällen. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen schöpfte Luzula sich erneut Wasser ins Gesicht und rieb sich mit einem müden Seufzen über die Wangen.
In den wenigen Minuten Ruhe und Abgeschiedenheit hinter der dünnen Holztür zum Wohnraum schwelgten nach und nach Erinnerungen und Gedanken durch ihren Schädel. Der Lehrlingsaustausch lag wieder in der Vergangenheit und das Ordenshaus platzte kurzzeitig aus allen Nähten, aber das rege Treiben und die Vielzahl an Stimmen fehlte Luzula ein kleines bisschen. Die Menschen waren ein sonderbares, aber interessantes Völkchen. Sie wuchsen so schnell auf und verschwanden auch wieder rasch, aber die Menschen wussten einen Eindruck und Spuren zu hinterlassen. Ein paar Bande wurden enger geknüpft und neue gefunden. Die gestrige Geschichtsstunde der Hochgeborenen Leyhauch war hingegen frischer und die erlebten Erinnerungen der Magierin hatten eine Tür geöffnet, der Luzula inzwischen mutiger entgegen trat. Doch wie mochte es für die Elfe sein, welche bereits ein Alter umspannte, das unwirklich erschien? Waren sie alle nicht mehr oder minder Eintagsfliegen für jemanden wie sie? Womöglich nur flüchtige Funken, die kurz aufglimmten, während das Feuer noch lange weiterbrannte? Das musste wahre Einsamkeit sein.
Die Zauberin schüttelte sich kurz und griff nach einem Tuch, um sich das Gesicht trocken zu reiben, wobei der lodernde Blick über die hängende Wäsche huschte und an einem großen Hemd hängen blieb. Sie hatte versucht es in den frühen Morgenstunden sauber zu waschen, aber die eingetrockneten Blutflecken waren hartnäckig geblieben. Zwar war der Stoff wieder weich und die Nähte von dem verkrusteten Dreck gereinigt worden, aber die Verfärbungen würden stets eine Erinnerungen der Schlachten bleiben, die das Kleidungsstück hinter sich hatte - und sein Träger.
Die hagere Dunkeleisenzwergin warf das Tuch locker über die Schulter und betastete prüfend das Hemd, knibbelte versuchsweise an einem oder anderen Fleck, bis sie mit einem herzlichen Lächeln das Gesicht kurzweilig in den Stoff drückte und tief durchatmete. Die geröteten Wangen kühlten am feuchten Stoff langsam wieder ab und die Nase sog den seifigen Geruch ein.
Immerhin… stank es nicht mehr nach nassen Hund.

In den letzten Tagen ist viel passiert und wahrscheinlich werden vor den Feiertagen im Flammenhort auch noch ein paar Dinge anstehen!
Schaut trotzdem ruhig im Düsteren Viertel vorbei oder schnuppert Eisenschmieder Luft.
Ansonsten wünschen wir allen besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch! Zwischen den Feiertagen wird es auch mit aller Wahrscheinlichkeit in der Gilde sehr ruhig sein. Daher sehen wir uns im Zweifelsfall wieder im neuen Jahr… oder vorher auch auf den Events, die in Eisenschmiede noch anstehen.
Ein Besuch lohnt sich! :slight_smile:

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Mjorna saß stundenlang vor dem Spiegel.

„Bei Frau Zischbrüh… was hast du nur getan.“, wisperte sie lautlos ihrem Spiegelbild entgegen. Die lange Haarpracht des Lehrlings war gänzlich gewichen.

Mjorna selbst hatte nach einem fröhlichen Tavernenabend beim Aufräumen noch einiges getrunken. Obwohl sie bereits etwas angetrunken war, ging das fröhliche Alkohol süffeln bis tief in die Nacht weiter…immerhin hatte sie eine illustre Trinkgemeinschaft mit Thalore, Rhumi und Tellos. Doch zusätzlich noch beim Aufräumen zu trinken… keine gute Idee. Zuviel Sulfuronwasser mit allem möglichen gemischt befand sich in der Blutbahn der Zwergin mit dem ordentlichem und langem Haar. Schließlich hat Mjorna es bis früh in die Morgenstunden noch hinbekommen die Taverne auf Vordermann zu bringen und kam auf die hervorragende Schnapsidee folgendes zu tun:

Zum Frisör zu gehen! Genau jetzt und sofort! Sie war gerade derart selbstbewusst und dies sollten bloß alle wissen!

Dort angekommen wurde erstmal die schöne Haarpracht in einem satten schwarz gefärbt, woraufhin Mjorna zufrieden schmunzelte. Ihr Vater hatte schwarze Haare… außerdem hatte sie als sie in den Flammenhort kam ebenfalls noch die Haare dunkel gefärbt. Eine wunderbare Entscheidung. So huschte die betrunkene Dunkle in das Ordenshaus und sah nachdenklich auf die noch lange Haarpracht… und ergriff selbst eine Schere! Schnipp-Schnapp, alles war ab! Selbst an ein Seitenpony hat sie gedacht. Zwar konnte die neue Länge und dazugehörige Haarfülle die Segelohren verdecken… doch am nächsten Morgen, an dem Mjorna ihre Routine beginnen wollte mit dem Flechten der Haarpracht, sah sie einfach nur ewig in ihr Spiegelbild. Sie tippelte nervös am Tisch umher, rieb die Schläfen und versuchte die schlecht geschnittenen Haare erneut zu retten, was erneut Einbußen an Länge bedeutete.

Letztendlich tuschelte die Zwergin leise: „Und das alles nur, weil dieser Bronzebart mich zum Ringkampf auffordert. Bei Frau Zischbrüh, gleich werd ich doch noch lichtgläubig. Licht bewahre.“

So zuppelte sie ewig an den Haaren umher und entschied sich zumindest für zwei kleine Zöpfchen. „Mjorna, du wirst dich gut verkaufen. Du wolltest das so. Ganz und gar eine weise Entscheidung, die du nicht bereust.“, spricht sie sich selbst dauerhaft zu. Auch wenn der Blick bedauernd wirkt! Das Bärenjunge, Tamva, stupste dauerhaft die traumatisierte Zwergin an, welche weiterhin versuchte sich selbst Mut zuzusprechen!

…Als Pyromantenlehrling sollte sie immerhin stets Kontrolle über ihre Gefühle haben. Dementsprechend war dies eine absolut fabelhafte Übung…

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Für wenige Sekundenbruchteile hatte Luzula das Gefühl, dass ihr der Boden unter den Füßen wegbrechen würde. Schwindel verdrehte das aufkommende Chaos im Kopf und ein eisiger Klumpen lag der Dunkeleisenzwergin mit einem Ruck derart schwer im Magen, als wollte er sie auf die Knie zwingen. Starr und regungslos vermochte die Zauberin sich für mehrere Herzschläge nicht zu rühren, in denen sich das grausige Bild wohl für immer in ihre Netzhaut brannte. Vielleicht hätte sie Ygmars und Rhumis Ratschlag beherzigen sollen. Vielleicht hätte sie nicht an das Grab herantreten dürfen. Erde war aufgewühlt und beiseite geschoben worden. Ohnehin hatte der Körper nicht tief im Boden gelegen und war eher verscharrt worden. Die Grube war aber wieder geöffnet worden. Vor längerer Zeit… und die kläglichen Überreste des darin liegenden Zwergen waren nicht nur vom Zahn der Zeit übel zugerichtet worden, sondern auch von der Tierwelt.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sich stets zuerst Gallorims warmherziges Lächeln zuerst in ihre Erinnerungen geschlichen, wenn sie an ihn dachte. Der Sanftmut in den Augen des Priesters verscheuchte jeden düsteren Gedanken und vermochte Gemüter zu erhellen. Jetzt wurde dieses Bild verdrängt - von einem kopflosen Körper im zerschlissenem Priestergewand mit gebrochenem Stab. Eingebettet und umgeben von den Knochen seines tapferen Greifen Moroghwind, welcher zusammen mit dem alten Zwergen gefallen war.
Es bestand kein Zweifel. Vor ihren Schlamm besudelten Stiefeln lag Gallorim… und irgendjemand hatte nicht bloß sein Grab geschändet, sondern auch seinen Schädel geraubt. Luzulas Hände ballten sich unwillkürlich zu Fäusten, als die Momente der Ohnmacht schwanden und Trauer ihr fast die Luft abschnürte. Rhumis ruhige Stimme erklang dicht hinter ihr, dann knirschten sich entfernende Schritte im feuchten Sand.
Gallorim hatte Luzula von der Geduld erzählt und der Barmherzigkeit, welcher der Priester wie kein zweiter nachging und beispielhaft vorlebte. Hier und jetzt spürte die Dunkeleisenzwergin nichts dergleichen. Stattdessen zog sich ihr Herz schmerzlich zusammen. Das Licht hatte den alten Priester nicht beschützen oder vor dem Tod retten können. Es würde ihn auch nicht wieder lebendig machen. Aber das verdammte Licht kannte auch Vergeltung…
Luzula knirschte beträchtlich mit den Zähnen und ging vor dem geöffneten Grab leicht in die Hocke, während die glimmenden Augen unruhig flackerten und prüfender den Toten nach Hinweisen absuchten. Der Grad zwischen Vergeltung und Rache war verflucht schmal - und könnte der Dunkeleisenzwergin nicht gleichgültiger sein. Sie hatte nicht dem Licht ihr Wort gegeben, sondern Gallorim.
Kurz hob sie den Blick zum Waldrand an. Die Ausläufer Val’Sharahs lagen verschwommen hinter einer Nebelbank, sodass sich die wuchtigen Baumstämme als düstere Umrisse abzeichneten. Nicht das Licht war ihr heilig, sondern ihre Familie und sie sollte verflucht sein, wenn ihr der Übeltäter ungestraft davonkäme!
All die Trauer und der aufkeimende Zorn würden ihr noch nützlich sein. All der stechende Schmerz in der Brust und der quälende Anblick des Toten würden auf den Grabräuber in lodernden Flammen niederprasseln und ihn fühlen lassen, was Luzulas Innerstes aufwühlte. Sein elender Kopf wird lichterloh brennen!
Kein würde, kein wenn und aber… keine Gnade.

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Das Gefühl zu Ersticken war grausamer als vieles, was die Dunkeleisenzwergin in ihrem Leben hinter sich hatte. Es brachte Machtlosigkeit mit sich. Unfähigkeit irgendetwas gegen die schier aussichtslose Situation etwas zu tun zu können, außer sich vielleicht zu fügen… damit die Qual ein schnelleres Ende fand. Die Zauberin hatte Kämpfe gegen Elementare, die Horde und Legion geführt, aber inmitten der verdorbenen Wildnis Val’sharahs stand sie zum ersten Mal einem Diener der Leere gegenüber. Sie hatte Geschichten gehört über den Schattenhammer, den Tentakeln und vergangenen Schrecken aus alten Tagen, aber erst jetzt begriff die Dunkeleisenzwergin, was es wirklich bedeutete, wenn der Verstand im eigenen Körper zum Gefängnis wurde. Jede Muskelfaser war angespannt, zitterte unkontrolliert, während die Lungen krampfhaft versuchten erfolglos nach Luft zu ringen und ihre Gedanken haltlos rasten.
Es war ein paradoxes Erlebnis. Furchteinflößend bis ins Mark. Sie wusste, dass dieser Wahnsinnige mit ihrem Verstand spielte, dass inmitten dieses Waldes kein Wasser bis zu ihnen gelangen könnte. Nicht in diesen Mengen, nicht sodass sie daran zu ersticken begannen. Nur ein Alptraum! Nur eine verdammte Illusion! Nur eine Täuschung!
Aber da war nicht nur der Kultist, sondern auch noch ein Flüstern. Luzula verstand keines der Worte und dennoch machten sie ihr Angst, wirkten merkwürdigerweise verlockend und verheißend. Die Vernunft wollte um keinen Preis verstehen, was die Stimme in ihrem Kopf säuselte, aber ihr Geist konnte nicht anders, als das Rätsel lösen zu wollen. Nach dem Verständnis in der unverständlichen Sprache zu suchen! Nach der Wahrheit! Es gab nur eine Wahrheit!
Ein Ächzen riss die Zwergin aus der Starre. Atem füllte ihren Brustkorb nach einer gefühlten Ewigkeit. Sie hatte keinerlei Ahnung, was genau in den wenigen Sekunden geschehen war, aber der Kultist jaulte vor Schmerz und schien die Fassung für einen Moment fallen zu lassen. Es war genug, um binnen kürzester Zeit die Lage zu erfassen, in welcher sie steckten. Rhumi und Ygmar ging es kein Stück besser als ihr. Die Spinnenzüchterin lag regungslos am Boden, ihre achtbeinigen Gefährten hatten sich wie zu einem Ballen schützend an ihren Leib gedrängt und Ygmar kämpfte mit sich, um irgendwie noch auf den Beinen zu bleiben.
Schuld. Es war ihre Schuld, dass diese Zwerge sich in Gefahr begeben hatten. Sie hatte erst kurz zuvor angeboten, dass sie nicht weitergehen mussten. Natürlich hatten die Dunklen nicht abgelehnt. Was auch immer als nächstes geschah, es lag in Luzulas Verantwortung. Nicht nur Gallorim hatte sie einst ihr Wort geben, sondern auch dem Flammenhort. Eine Ordenshüterin kümmerte sich um die ihren. Zähne knirschend drückte die vor Wut und Verzweiflung bebende Zwergin langsam den Arm herunter. Ihre lodernden Augen fixierten noch den Kultisten, welcher soeben Ygmars Bluthund von sich trat. Die Bestie musste ihn gebissen haben!
Sicher war sich Luzula nicht, aber diese eine Chance würde es kein zweites Mal geben. Solange ihre Muskeln ihr wieder halbwegs gehorchten, reckte sich ihre Hand dem Stacheldolch am Gürtel entgegen, bis die Handfläche sich unter fürchterlichen Zittern gewaltsam in die Spitze hineindrückte.
Schmerz war ein guter Lehrmeister. Vielleicht war es die jagende Pein, die ihr über den Arm bis in den Rücken fuhr und den faulen Zauber beendete. Womöglich gab es auch eine andere Ursache, denn Luzula bemerkte nicht das warme Licht in ihrem Rücken, als ihre blutige Hand krampfhaft den Dolch umschloss und aus der Starre befreit die Waffe zog. Die Finger ihrer rechten Hand packten mit um den Griff, um ihre Linke an Ort und Stelle zu fixieren. Ihre Augen hatten nur noch ein Ziel…

Der erste Stich war aus Not.
Der zweite wurde zur Vergeltung. Ihr dritter Stich hingegen war aus Rache geboren.
Zu dem Zeitpunkt war der Diener der Leere längst tot. Die Spinnen und Ygmar waren ebenfalls über ihn hergefallen. Es war vorbei… und trotzdem hatte sie es sich nicht nehmen lassen zweimal mehr den Dolch sprechen zu lassen, als es überhaupt notwendig gewesen wäre. Schlicht und ergreifend, weil Luzula es wollte. Damit er seinem Gott, oder was auch immer ihm im Ableben erwartete, berichten konnte, was sie von seinesgleichen hielt… und dass es mit Strafe nicht getan war, wenn man ihr jemanden wegnahm.
Das war ein zufriedenstellender Gedanke, als die Dunkeleisenzwergin sich erschöpft zurück auf die Beine wuchtete und den Kopf noch schwerfällig anhob, um auf einen blanken, einsamen Zwergenschädel wenige Schritte vor ihr zu sehen…

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Da war sie nun. Eine der letzten Blutsverwandten, die Mjorna eigentlich hatte. Ihre Tante Bjargud tauchte plötzlich aus der Versenkung auf und suchte augenscheinlich nach Mjorna… die Tante, die die Zwillingsschwester ihrer eigenen Mutter ist. So kam es, dass Mjorna plötzlich über die Feiertage des Winterhauchfestes plötzlich verschwand… Sie reiste mit ihrer Tante mit, um zumindest anzuhören was sie zu sagen hatte. All die Jahre war diese Familienangehörige unauffindbar und nun, wo Mjorna eine neue Familie gefunden hatte im Flammenhort, war sie plötzlich da.

Dementsprechend trudeln bestimmt noch die Winterhauchgeschenke, die Mjorna für ihre wahre Familie vorbereitet hatte, die nächsten Tage über Boten und Briefe ein…! Mjorna hatte einige Familienangelegenheiten zu klären…

(In dem Sinne fröhliche Festtage weiterhin & guten Rutsch an alle! Auf ein weiteres schönes RP-Jahr. :smile: )

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Mjorna vollführte einige Zauber an eine der Attrappen im Militärviertel Eisenschmiedes.

Hierbei schleuderte sie verheerende Feuerbälle, Lanzen aus purer Lava und weitere zerstörerischen Hervorrufungszauber ihrem erdachten Feind entgegen… Untote. Bald bekommt sie erneut die Möglichkeit jene das Feuer küssen zu lassen. Der elende Geruch verwesenden Fleisches, welcher schließlich gänzlich dem des brennenden Fleisches weicht… ein hervorragendes Gefühl, so widerlich der Gedanke auch war.

Der Untot ist zwar vielem gewachsen… aber Feuer zerstört ihre Existenz bis auf das letzte.

Mjornas erste Gegner, die sie in einer gefährlichen Mission töten musste, waren Verlassene… damals noch im Hinterland, als bereits die Fronten an Stromgarde gehärtet waren. Schließlich zog sich das bis nach Stromgarde selbst weiter, wo die Dunkeleisenzwergin mehrfach zwar auch einstecken musste, aber im Großen und Ganzen viel mehr Zerstörung in den Reihen der Feinde verursachte.

Nun war es erneut soweit. Bald ruft die Schlacht, um Sylvanas‘ Loyalisten den Flammen zu übergeben, welche bereits gierig an den Armen Holzattrappen zeigten, wozu sie fähig waren.

Hungrig umschlung die Hitze mehrere Attrappen, als Mjorna einen Kegel aus Flammen vor sich wirkte. Mittlerweile war der Zauber kein großes Hindernis mehr, sondern ein normaler Zauber in ihrem Repertoire. Dementsprechend lange und weitläufig wirkt der Kegel mittlerweile vor ihr.

„Ihr werdet bekommen, was ihr verdient habt… Verbündete von Feuer wirkenden Zwergen anzugreifen, ist nie eine gute Idee.“, ging der grauhäutigen Zwergin mit dem flammendem Blick durch den Kopf, wobei ein Mundwinkel in die Höh‘ zuckte.

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Jertha lag wach in ihrer Liege… in einem Keller, einer Quarantänezone in der Schlacht um Cordberg.

Nicht nur die körperlichen Schmerzen forderten ihren Tribut… ihre seelischen umso mehr.

Hjelotrom war zerstört worden.

Jenes Konstrukt , welches sie nach dem Tod ihres Ehemannes nach jenem benannte. Jenes Konstrukt, welches sie seit 50 Jahren besaß. Jenes Konstrukt, mit welchem sie unzählige Kämpfe bestritt, unzählige Siege errang und unzählige Male extremste Lebensabschnitte überlebte… er war für sie da da, als Hjelom starb.

Jertha fühlte sich wohl wie eine Mutter, welche den Tod des eigenen Kindes erlebte. Elendig. Gebrochen. Natürlich hatte die Zwergin als Golemmeisterin in ihrem Leben und in ihrer Tätigkeit viel mehr Konstrukte gebaut… doch Hjelotrom war ihr persönliches Kriegskonstrukt. Ein Meisterwerk aus Dunkeleisen, unzählig vielen Anpassungen und besonderen Runenzaubern.

Eine Träne bahnte erneut den Weg nach unten. Sie war glücklich ihre Zwerge um sich gehabt zu haben, als sie aus der Bewusstlosigkeit erwachte…

Ygmar, Rhumi und Luzula waren äußerst betroffen aufgrund Hjelotroms Zerstörung, woraufhin Jertha sich geborgen fühlen durfte. Sie war auf alle Fälle nicht alleine. Sie hatte ihren Orden, der Flammenhort, der für sie kämpfte und mit ihr litt. Ja, sogar um ihr Überleben kämpfte. Familie fühlt sich so an. Die Dankbarkeit war der Zwergin im Gesicht geschrieben, als sie mitbekam, dass die Zwerge sogar in Schichten vorbeikamen, um auf sie in dem Quarantänekeller Acht zu geben.

Sie wird den Verlust überleben… aber nur, weil sie Zwerge bei sich hat, die alles für sie tun. Wie Hjelotrom. Nur… dass jene das aus einem freiem Willen tun, nicht, weil sie dazu erschaffen wurden.

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Jertha Tharline Schattenstein saß recht fertig in ihrem Zuhause… Zurück in Eisenschmiede. Sie hatte eine bequeme Robe angezogen, um bloß keine Sekunde mehr in jeglicher Form von Rüstung zu verweilen. Außerdem hatte sie ihren sonst so ordentlichen Zopf locker geöffnet, während sie mit tiefen Augenringen am Tisch saß. Mit einer Sulfuronwasserflasche bewaffnet… gefühlt bereits die 10. Flasche seit der Ankunft. Die Ereignisse in Cordberg hatten sie auf alle Fälle mehr als aufgewirbelt. War sie zu abhängig?

Ja, das war sie.

Die Zerstörung ihres persönlichen Konstrukts nahm sie derart mit, dass sie eine Leere im Körper hatte, wie es gewöhnlich bei Müttern, die ihr Kind verlieren der Fall ist… Denn dieses Gefühl hatte sie bereits schon einmal. Nicht mit einem Konstrukt, mit einem lebendigem Kind. Vor vielen Jahren. Es war beängstigend wie sehr jener Verlust ihrer Psyche zusetzte. Die sonst so kräftige Zwergin betrachtete recht müde ihre Werkstatt. Lustlos blickte sie auf den Trümmerhaufen, welcher das Material ihres Konstrukts Hjelotrom beherbergte. Es war äußerst wichtig, dass der Flammenhort mit ihr zusammen und einigen Freunden auf Cordberg sich um die Bergung des Materials bemühte… Doch Jertha fühlte sich unfähig auch nur Hand an einen Hammer anzulegen und die Esse zu befeuern, die seit langer Zeit in ihrer Werkstatt erloschen war. Außerdem… müsste sie für das Dunkeleisen die Reise zum Schwarzfels in Kauf nehmen. Nur an den Essen im Vulkan ist die Temperatur heiß genug, um das äußerst feuerresistente Material zu schmelzen und für die Verarbeitung bereit zu machen. Außerdem war der Datenkern irreversibel zerstört, wodurch jedes neue Konstrukt aus jenem Material ein neues Konstrukt ist. Einen Hjelotrom wird es nie wieder geben… nie wieder in der alten Form.

So griff die Zwergin zur Sulfuronwasserflasche. Nach der Ankunft in Eisenschmiede und dem Verladen des Gepäcks ging sie wortlos von der Gruppe weg… Der Zwergin benötigte auf alle Fälle Zeit für sich. Es musste Schmerz verarbeitet werden… Kraft- und Lustlosigkeit bezüglich allem machte sich bemerkbar. Geschlafen wurde wenig, noch weniger wurde gegessen.

Damals, als Hjelom, ihr Ehemann nachdem Hjelotrom benannt war, starb… Hatte sie ebenfalls eine recht lange Zeit absolut alleine gelebt. Jedoch war sie eben nicht gänzlich alleine… Sie hatte ihr Konstrukt, mit welchem sie kommunizieren konnte, welches sie beschützen konnte und neben welchem sie unzählige Kämpfe bereits bestritten hatte.

Heute sieht all dies dezent anders aus. Die Golems, die sie aktuell außer Hjelotrom hat, sind alle recht neu. Es ist ~anders~. Doch… Jertha ist letztendlich überhaupt nicht alleine. Der Flammenhort, der Orden, bei dem sie bereits seit Jahren dabei ist und mittlerweile seit einer langen Zeit bereits zur Wissenshüterin befördert wurde… dieser Orden war für sie da. Wenn sie ein offenes Ohr brauchte, Hilfe brauchte oder egal bei welchem Problem sonst. War sie letztendlich erneut abhängig?

Ja. Jedoch auf eine positive Weise…

Jene Abhängigkeit war einer Gemeinschaft geschuldet. Es war eine positive Abhängigkeit, welche sie als Zwergin nur wachsen lassen wird. Zusammenhalt… Freundschaft… All jenes fühlte sich durch den Kampf an der Front verstärkt an. Cordberg riss ihr etwas aus der Seele, packte jedoch direkt etwas anderes hinein. Etwas, was Jertha auf alle Fälle zu schätzen weiß. Sie wurde nicht alleine gelassen mit dem Schmerz, sondern aufgefangen. Einige Fremde sind durch die Tage an dem Feld zu wahren Freunden geworden, die in den misslichsten Lagen dennoch an Kleinigkeiten für sie dachten. So erhielt die Zwergin wahre Unterstützung in der Bergung des Konstruktes, sie erhielt spontan von jemandem, der ihr vorher eigentlich gänzlich fremd war, einen Splitter in die Hand gedrückt, der vom zerstörtem Konstrukt war. Ein Trost, der in jener Situation ihrer Psyche mehr als gut tat.

Letztendlich war es an den Lebenden zusammenzuhalten. Füreinander da zu sein. Aus freiem Willen… Dies hat mittlerweile auch die Dame mit den Golems im positivem Sinne erfahren dürfen.

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Was war das Licht?
Luzula hatte über Jahre und Monate versucht dieser Frage und einer Antwort darauf näher zu kommen. Neugierde hatte die Zauberin gepackt und ein nicht unerhebliches Maß an Interesse über diese befremdliche Macht, welche ihren Anhängern und vielen unzähligen Personen Hoffnung gab. Das Licht schien soviel Kraft und Überzeugung in die Köpfe zu sähen, dass sich seine Diener ohne Zögern und Zaudern in Schlachten warfen. Die Tugenden wurden nicht nur zu hochgehaltenen Bannern, sondern zu Verpflichtungen und einem schier unerschütterlichen Glauben, dass einige auch bereit waren ihr Leben dafür zu geben. Die Dunkeleisenzwergin hatte geglaubt, dass sie Gemeinsamkeiten zwischen der Tradition der Zauberer und dem ausgeübten Glauben des Lichtes entdeckt hätte - oder zumindest mit ihrer eigenen Weltanschauung.
Mit einem wesentlichen Unterschied: Die arkanen Mächte waren nur ein Werkzeug. Der Glaube an das Licht war bedeutsam mehr als nur das. Hatte sie angenommen… gehofft, geglaubt.
Idiotie.
Niedergeschlagen richteten sich die schwach glühenden Augen auf das Leichentuch. Die kleine Kammer wurde bloß von einem Kerzenlicht erhellt, aber in der Dämmerung vermochte die magere Zwergin dennoch die Konturen unter dem dünnen Stoff zu erahnen.
„Ich denke, dass ich einem Irrtum nachgelaufen bin, Väterchen…“ Ihre Stimme blieb zu einem Flüstern gedämpft, als sie sich leicht verbeugte und betroffener die vorläufige Ruhestätte des zwergischen Priesters in Augenschein nahm. Die Wände waren karg, ein penetranter Duft verbrannter Kräuter hing im Raum und hinter der Tür drangen nur wenige Geräusche aus der Halle der Mysterien bis an ihre Ohren.
„Es heißt immer, dass das Licht uns beschützen oder leiten möge. Ich wollte glauben, dass es deine eigene Entscheidung gewesen ist noch ein letztes Mal in den Krieg zu gehen, um andere Leben zu retten. Dass du des Alters und der Last des Lebens müde geworden bist und selbst mit deinem letzten Atemzug etwas Gutes tun wolltest.“, fuhr sie leise fort und zog bedauernder die Brauen dabei zusammen. „Das habe ich bewundert, wie gehasst. Wir wussten beide, dass unsere Geschichte hier enden würde. Nicht wie, aber dein Ende war unvermeidlich. Du bist praktisch dem Tod in die Arme gelaufen, aber für deinen Glauben… deine Überzeugungen und dem Willen zu Helfen. Das kann ich respektieren, Gallorim. Du warst bereit dieses Opfer zu tragen. Vielleicht hast du es auch nach all’ den Jahrzehnten auch ein kleines bisschen herbeigesehnt.“
Die Dunkeleisenzwergin ließ sich wieder zurück auf den Hocker fallen und legte ihren Kopf in den Nacken zurück.
„Ich beneide den inneren Frieden, der dir innewohnte. Von dem ich glaubte, dass das Licht ihn dir schenkte und das Wissen um seine Macht, Gnade und Barmherzigkeit. So wie bei dem jungen Novizen. Ich kannte ihn nicht lange, oder gut… aber du hättest ihn gemocht. Nervös hielt er sein erstes Gebet hier in den Hallen der Mysterien. Dann ging er nach Cordberg und in seine allererste Schlacht. Bei den Ahnen, ich sah ihm die Nervosität an der Nasenspitze an.“
Luzula lächelte, jedoch freudlos mit unruhig flackernden Blick, der zur Gewölbedecke gerichtet blieb.
„Und wir sprachen über das Licht. Dass seine Wege unergründlich seien, aber die Hoffnung in den Herzen stärke und er seinen Glauben darin fand. Dass es mehr ist, als ein Werkzeug wie meine Zauberei. Es hält wie eine schützende Mutter die Hände über ihre Kinder.“ Sie schnaubte aus und fuhr sich mit den Händen über das fahle Gesicht, wie den Haaransatz. Resignierter funkelte Luzula danach wieder den verdeckten Leichnam an.
„Kannst du mir sagen, warum ich dann nie sah, wie das Licht sich einer seiner Diener erbarmte? Warum der junge Mann elendig sterben musste? Ständig höre ich, dass es beschützt und leitet… sehen tue ich aber nur Männer und Frauen, die sich selbst aufopfern. Seid ihr nicht mehr Werkzeuge des Lichtes, Väterchen? Ohne zu wissen, wohin es euch tatsächlich führt? Sondern stattdessen nur in der Hoffnung und im Glauben, dass euch das Ende gefallen wird und sich der Weg lohnen würde?“ Die Zauberin faltete die Hände im Schoß ineinander und senkte trübsinniger das Haupt. Der Blick fiel auf die eigenen Füße. „Ich wollte dir glauben. Ich wollte auch Tellos, Tronrud, Avanos und Sean glauben. Aber ich denke allmählich, dass es nur zwei Möglichkeiten gibt, Väterchen: Entweder Ihr seid für das Licht nichts weiter als entbehrliche Werkzeuge… oder das Licht ist euer Werkzeug, um euch die Kraft zu geben eure Überzeugungen zu leben. Mir bleibt nur auf zweiteres zu hoffen, Gallorim. Denn wenn dem so ist, dann ist nicht das Licht für die Wunder auf Azeroth zu verantworten oder für den Schutz seiner Gläubigen, sondern ihr…“
Die Dunkle legte behutsam eine Hand auf dem Tuch ab, worunter sich das zusammengefallene Gerippe befand und presste für einige Herzschläge die Lippen zusammen. „Dann hätte es auch keine Verantwortung oder Mitschuld am Leid unzähliger. Dann läge alles einfach in unseren Händen. Das wäre tröstlicher, als anzunehmen, als dass es sich um die Lebenden weniger schert… und sich nur der Toten erbarmt.“
Was war also das Licht? Vielleicht ein Heuchler, wenn es auf den Rücken anderer seine Kämpfe austrug, welchen als Belohnung die Hoffnung zu Genüge reichte. Die Dunkeleisenzwergin erhob sich schwerfällig und schlicht auf leisen Sohlen zur Tür, ehe sie noch einen Blick über die Schulter zur Liege warf. Eine Mutter… war es in jedem Fall nicht.
Nach einem kurzen Seufzen pustete Luzula vorsichtig die Kerzenflamme aus und schloss die Pforte leise hinter sich.

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Angestrengt schnaufte die junge Zwergin, als sie ~stur wie sie war~ begonnen hatte alleine den großen Spinnenkäfig zu zersägen und die Bretter samt Gitter aus dem Zimmer zu transportieren. Sie hatte über zwei Jahre lang Rhutra und Rhotrus, zwei Aschespinnlinge, die sie als kleine Spinnlinge von ihrer Cousine bekommen hatte. Nun war es jedoch an der Zeit Abschied zu nehmen…Selbst als kleine Spinnenart, waren diese Tiere doch beachtlich groß geworden, wodurch das kleine Zimmer, welches Mjorna im Ordenshaus besaß, keinesfalls ausreichend ist. Rhutra hätte schon beinahe den armen Rhotrus aufgefressen! Begleitet wurde das Zersägen von der kleinen Motte, Puderzucker, welche hier und da erbost an Mjornas Schulter zirpte. Wie ein Papagei hatte sich die Motte aus den Azurmythosinseln angeeignet nahe an der leuchtenden Haarpracht der jungen Zwergin zu sitzen. Zum Glück blieb es jedoch nur bei Zirpen… Würde das Tier sprechen können, ginge es mit Mjornas Nerven deutlich bergab!
Angestrengt hievte die Zwergin einige der Bretter hoch und transportierte sie umständlich vor dem Ordenshaus… Rhumi hatte die Aschespinlinge übernommen. Die Zwergin, welche bereits einige Zeit in dem Flammenhort Mitglied war, war sowieso viel besser in der Lage über derartige Tiere Kontrolle zu haben. Rhumi war Spinnenbrüterin und -‚flüsterin‘. Beinahe wortlos, lediglich mit Gestik war es ihr gelungen selbst große Lavaspinnen zu zähmen und außergewöhnlich brav als Begleiter bei verschiedensten Missionen dabei zu haben.
Jene Dame war jedenfalls viel besser in der Lage eine derart aggressive Spinne, wie Rhutra es war, zu befehligen. Der Abschied fiel Mjorna nicht einmal sonderlich schwer… Sie war sich sicher, dass die beiden Spinnlinge besser in der Brutkammer der Spinnenbrüterin aufgehoben waren.
Letztlich hievte die Zwergin auch die aller letzten Bretter auf den Karren und machte sich auf. Was man mit überschüssigen Holz machen konnte…? Es als Attrappe nutzen! Gesagt. Getan. Die junge Zwergin ging in ihrer Rüstung vor die Tore Eisenschmiedes, suchte eine angenehme Stelle in dem kaltem Dun Morogh aus und begann die förmlich unzähligen Bretter zu stapeln und als Zielscheibe für einige ihrer Feuerzauber zu nutzen. Mittlerweile war sie einige lange Zeit Mitglied des Flammenhorts, was sich in ihren Fähigkeiten widerspiegelte. Ihre Lehrmeisterin, Luzula Schwarzgrund, brachte ihr stetig neue Zauber bei, welche es Mjorna ermöglichten immer näher an ihr Ziel zu kommen. Pyromantin werden… Ein Ziel, welches die Zwergin seit ewig langer Zeit vor Augen hat.
Konzentriert ging die Zwergin in einen sicheren Stand und rasch züngelten hungrige Flammen aus ihren Handflächen heraus dem Holz entgegen. Hungrig umschlungen die Flammen das Holz wie in einer tödlichen Umarmung… Hastig zerfraß die Flamme das Holz und brachte jenes zum Brennen! Schließlich zuckte ein schneller Ball aus verheerenden Flammen, ein Feuerball mit ordentlichem Durchmesser, ebenfalls der behelfsmäßigen Attrappe entgegen. Wie ein Projektil schlug er in das Holz ein, als ob jenes noch nicht gut genug brannte! Ein Blick, der Mjorna stets glücklich machte. Zu sehen, dass sie selbst in der Lage war derartige Zerstörung herbeizurufen erfreute die rothaarige Zwergin sehr. Es bedeutete jedes Mal, dass sie ihrem Ziel immer näher und näher kommt. Sie wollte nicht mehr machtlos sein und wird es auch nicht wieder sein, dafür sorgte ihre langjährige und anstrengende Ausbildung zur Pyromantin im Flammenhort.
Nach dem Üben der Zauber schüttelte Mjorna ihre Hände aus und betrachtete wie hypnotisiert die hungrige Flamme, welche noch die Reste des Holzes verzerrte und schließlich, nachdem der Brennstoff ausging, wie im Nichts verschwand. Sobald das Feuer nichts hatte an das es weiterbrennen kann, verschwindet es. Ob irgendwann auch die ‚Gegner‘ ausgehen werden…? Der Konflikt mit der Horde schien größtenteils wieder in der Vergangenheit zu liegen, doch neue Konflikte bahnten sich an. Diesmal jedoch mit extremeren, größeren Gegnern. Ein Konflikt mit den alten Göttern, der Leere selbst.
Was ein Lehrling bei einem derart großen Konflikt ausrichten kann? Gewiss nicht allzu viel, jedoch zeigt dies der rothaarigen Zwergin… So schnell geht der Konflikt ~der ‚Brennstoff‘~ eines Kämpfers nicht weg. Azeroth war von Krieg durchzogen und wird es gefühlt immer sein. So wird auch die Welt der Zwergin weiterhin Soldaten jeder Art brauchen… Sei es magischer Natur… Soldaten mit Schild und Schwert oder anderweitige Spezialisten.
Es war keinesfalls verwunderlich, dass auch zu diesen Zeiten vermehrt Anwärter dem Orden beitreten möchten. Viele junge Zwerge benötigen einen Sinn im Leben, eine Beschäftigung…Eine Lehre. Sofern sich jene dazu entschließen ebenfalls wie Mjorna den Kreislauf des stetigen Weglaufens zu entfliehen, war es an der Zeit des eigenen Schicksals Schmied zu werden, somit den Hammer zu ergreifen und die eigene Zukunft zu schmieden.

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Mit lautem, dumpfen Klacken fiel die schwere Tür zu Rhumis Domizil und Spinnenbrutkammer ins Schloss. Sie war gerade von einem morgendlichen Besuch in der Stadt zurückgekehrt, im Gepäck ein kleines, abgegriffenes Buch aus der Bibliothek, dessen Umschlag ein doch nicht zu einschüchternder Titel prägte: ‚Eintauchen in die Welt der Magie – Grundlagen und Begriffsklärung‘. Einige Sekunden verstrichen, die der glühende Blick der jungen Dunkeleisenfrau auf das literarische Machwerk fiel, doch es war als blickte sie geradezu hindurch.

Was erhoffte sie sich von dem Buch?

Es war ein weiterer umtriebiger Vortag gewesen, wie sie nun öfter vorkamen. Mjorna und Thjarma hatten sich, soweit Rhumi das einschätzen konnte, bei einer weiteren Pyromantielehrstunde sehr gut geschlagen.

Lehrstunde… Vielleicht war das Buch doch eher für Schulkinder als Erwachsene gedacht? Der Bibliothekar hatte diesen komischen Blick, den die Leute manchmal hatten.

Lotta, die Brutmutter der Lavaspinnen, eines der Geschöpfe die Rhumi als ihre nächste Verwandtschaft betrachtete, wurde munter wann immer sie ihr von der Feuerzauberei der Dunkeleisen erzählte, da wollte sie ihr endlich persönlich zeigen wie das alles so ablief. Lotta – Als die Gedanken zu ihr wanderten, schaute Rhumi von dem Buch auf, entriegelte eine weitere schwere Tür, und winkte das Muttertier mit dem glühenden Hinterleib aus dem großen Brutraum herüber zu Rhumis Zimmer. Die zwergischen Mundwinkel huschten nach oben. Die behandschuhte rechte Hand wurde vor die Kieferwerkzeuge des Tiers gehoben, das sie vorsichtig und anhänglich mit den zwei Kiefertastern kitzelte – wären Handschuhe denn kitzelig. Rhumi schloss die Tür zum Brutraum wieder, saß sich mit Lotta zu ihren Füßen herumkrabbelnd auf ihr steinernes Bett nach zwergischer Machart.

Wozu war nun das Buch?

Lotta, der Blick ging abermals zu ihr, war nicht die einzige Spinne am Vorabend. Ein ganzes Säckchen voll junger Waldlauerer hatte sie nachdem die beiden Lehrlinge unter Hüterin Schwarzgrund Steine beschworen hatten der Kaldorei Lunaraa von der Zeit in Cordberg vorgeführt.

Was mehr Spinnen als Kinaxx, so gut sichtbar mit ihrem blauen Kristallleib, später auch noch verletzt, in Cordberg wohl alles hätten verhindern können? …Was regnende Zaubersteine?

Rhumi verzog den Mundwinkel. Die Kopfschmerzen vom Vorabend meldeten sich zurück. Tröstend berührten die Kiefertaster der Lavaspinne Rhumis vom Bett hängende Beine, als ihr Unbehagen gespürt wurde. Kopfschmerzen. Nicht wegen der Lehrstunde des Flammenhorts, nicht wegen Lotta, nicht wegen der Waldlauerer Spinnlinge. Ein junges Waldlauerer-Mädel und die Kaldorei hatten gleich dieses Bauchgefühl füreinander, das war Rhumi immer wichtig. Auch wenn Spinnen keinen Bauch im traditionellsten Sinne hatten. So bekam die Kleine ein neues Zuhause, Rhumi ein Säckchen voll Münzen. Ein Schmunzeln schlich sich für einen Moment auf Rhumis Lippen, dann blickte sie, leicht verwirrt, zu Lotta hinab.

Warum dachte sie noch gleich über all die Spinnen gestern Abend nach? Richtig, das Buch.

Sie schlug das kleine Büchlein auf, und begann zu lesen. Leicht bewegten sich ihre Lippen und täuschten tonlos die Formen der gelesenen Worte an. „Die arkane Magie ist seit jeher eines der wundersamsten Forschungsgebiete Azeroths. In den nachfolgenden Kapiteln sollen dem geschätzten Leser ihre grundlegendsten…“ Die Spinne war verkauft, und einige von ihnen hatten sich zum freundlichen Plausch im Ordenshaus des Flammenhorts zusammengesessen. „…Zugriff auf die Leylinien, die sich quer durch unsere Welt ziehen und an verschiedenen Knotenpunkten…“ Es war ein Abend der Zauberei, es war eine Magierin zu Gast. Es wurde sich über Magie unterhalten, klar. „…Zugriff auf die Leylinien, die sich quer durch…“ Halt, war sie da nicht schon?

Rhumi wusste immer, dass sie sich einem Orden der magisches Wissen sucht angeschlossen hatte, eine spannende Vorstellung. Wie die Ruinen in Uldum und… wo war die mit den schroffen Kerben in den Felsen noch? Heulender Fjord? Verrückte Sachen, die sie da wohl mit ihren Toten anstellen konnten. „…kann ein Magier diese Kraft bündeln und nach seinem Willen formen, was von den schwächsten und einfachsten, zu den mächtigsten und komplexesten Formeln…“ Sechster Zauberzirkel der Hervorrufung, erster Zauberzirkel der Bannung, vierter Zauberzirkel, dunkle und helle Mönchsgürtel. Elfen die die Zeit anhalten aber dann doch zehn Sekunden vergehen, nur eben in dreißig Sekunden. Oder war es andersrum? Was soll das überhaupt heißen? Zeit ist Zeit, die kann doch nicht plötzlich anders laufen… oder? Lady Leyhauch beherrschte den höchsten Zirkel in der… war es Trans…mutation? Yhro konnte auch Transze-Irgendwas. Musste wohl was Ähnliches sein.

…nach dem zuvor beschriebenen Muster können wir nun…“ Hm? Zuvor… wo soll das gewesen sein? Ein pochendes Stechen breitete sich in Rhumis Schädel aus. Sicher wäre es besser zu den Stellen weiterzublättern, wo das wichtige Zeug kommt. „Komponenten“ , nein, „Mananutzung“ , weiter, … weiter, weiter, nein… „Magische Kreaturen“ - Die grobe Skizze eines Basilisken fiel ihr ins Auge. Für die hatte sie schon immer was übrig, sechs Beine wie ihre majestätischen Krokiliskenvettern, was schon ziemlich nah an acht war – Rhumi musste amüsiert glucksen. Sie wusste auch, dass ihr Magen besser verdauen konnte als selbst beim Sulfuronwasser-freudigsten Dunkeleisen, sie Steine und Kristalle fraßen, bis die magischen Kristalle ihnen manchmal selbst Kristalle aus dem Leib wachsen ließen und sie mit bloßen Blicken magisch versteinern konnten. Verrückt, wenn aus Zwergen auch rauswachsen würde, was sie essen und… Rhumis Blick senkte sich, sie wurde des Buches in ihren Händen gewahr. Mit resigniertem Stöhnen wurde es in eine Ecke des Raumes gepfeffert, Lotta fauchte neben Rhumis Bett kurz auf.

Hoffentlich war es nicht zu teuer. Der Bibliothekar hatte sowieso schon so komisch geschaut.

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Sedrim starrte seit einigen geschlagenen Minuten bereits auf die Wasseroberfläche der kleinen Grotte im düsteren Viertel und zog eine missmutige Schnute. Die glühenden Knopfaugen des Kindes leuchteten unruhig, während er sein Spiegelbild akribisch in Augenschein nahm und schließlich auch mal verstohlen zu seinem Bruder Franclorn neben sich schielte.
„Wann glaubst du, wachsen uns endlich Bärte, Lorn?“, maulte der Junge nach wenigen Sekunden genervt und rieb sich über die Wangen. Aalglatt, nicht einmal Stoppeln waren fühlbar! Die pechschwarzen Haare auf seinem Kopf hingegen wuchsen kreuz und quer in alle Richtungen, aber nicht ein einziges hatte sich bislang auf das Kinn verirrt. Sein Bruder war natürlich keine großartige Hilfe, als jener gleichgültig mit den Schultern zuckte und tonlos ausseufzte.
„Ich bin schon sechs!“, setzte Sedrim verärgert nach und schnippste gegen die stille Wasseroberfläche. „Glaubst du, wir müssen mehr Erdwurzeln essen?“
Jetzt runzelte der Rotschopf neben Sedrim ratlos die Stirn und entgegnete mit kritischer Miene seinen Blick. Franclorn hatte noch nie gerne viel gesprochen, aber das musste er auch gar nicht, dass Sedrim wenigstens meinte ihn zu verstehen.
„Cadmir wäscht sich seinen Bart manchmal mit Erdwurzelsaft.“, erläuterte der schwarzhaarige Bursche in einem Tonfall, als läge in dieser Information derart viel Gewicht und die Weisheiten des Universums, dass sie eigentlich weggeschlossen gehörte. Dazu nickte Sedrim bekräftigend und warf einen forschenden Blick über die Schulter. Eben benannter Cadmir stand einige Schritte hinter ihnen und unterhielt sich aktuell noch mit einem anderen Dunkeleisenzwerg.
„Mama sagt, das dauert, bis wir zwanzig sind…“ Franclorns leise Stimme neben ihm riss Sedrim erst aus den vertieften Gedanken. Der Älteste der Geschwister hatte wahrlich einen prachtvollen Bart, den er hingebungsvoll pflegte und ihn als gestandenen Zwerg auszeichnete. Die geflüsterten Worte ließen Sedrim nun aber aufhorchen. Erschrocken fixierte er seinen jüngeren Bruder und weitete die Augen. „Zwanzig!? Aber… aber, das sind… äh.“ Jetzt geriet der kleine Zwerg ins Stocken und glotzte überlegender auf seine Finger. Einer nach dem nächsten klappte unter leisen Gemurmel ein, bis alle abgezählt waren und er wieder missmutiger zu Franclorn guckte. Das Urteil der Rechenarbeit lautete: „Zu viel.“
Seinen Bruder schien das nicht im geringsten zu beunruhigen, denn es folgte abermals mit unenthusiastischer Bedeutungslosigkeit ein Schulterzucken. Das konnte Sedrim so nicht auf sich sitzen lassen und befand es für notwendig seinen jüngeren Bruder in der blühenden Fantasie anzustecken: „Schau, Lorn… ich werde bestimmt mal so einen Bart haben wie Cadmir! Und deiner wird aussehen, wie von Vater.“
Gebannt blinzelte der Knabe auf die Reaktion. Im Gegensatz zu ihm hatte Franclorn feuerrotes Haar, welches an den Spitzen auch bereits ein sachtes Glimmen zeigte. Der kleine Zwerg schürzte allerdings die Unterlippe und zog eine Schnute, als würde ein unangenehmer Geruch unter seiner Nase hängen - je länger er über diese Zukunftsmusik nachdachte.
„Jetzt guck’ nicht so, Lorn. Wenn wir Bärte haben, dürfen wir überall mit. Hat Mama gesagt.“
„Will keinen roten Bart haben.“, maulte Franclorn nun verärgert und stierte finster drein. „Dann lieber keinen.“
„Willst du alleine hier bleiben?“ Die altkluge Nachfrage wurde von einer passenden, forschenden Miene untermauert und mit bestimmter Zufriedenheit beobachtete Sedrim, wie sein jüngerer Bruder nach kurzen Zögern und Abwägen rasch den Kopf schüttelte. „Siehst du? Und vielleicht wird dein Bart ja auch schwarz.“
Hoffnungsvoller beugte sich nun auch wieder Franclorn zum Wasser vor, um das Spiegelbild zu betrachten. Sekunden verstrichen, wo die beiden Knirpse akribischer ihre Gesichter nach wenigstens einer kümmerlichen Bartstoppel vergebens absuchten. Eisenschmiede war langweilig. Draußen warteten die Abenteuer und Sedrim malte sich bereits aus, wie sie gemeinsam jeden Winkel Azeroths erkunden würden - mit stolz im Wind wehenden Bärten!

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Da denkt man als fast 100 Jahre alte Zwergin, dass man bereits einiges gesehen hat. Doch dann entdeckt man Mechagon.

Die Mitglieder des Flammenhorts wurden von der charismatischen Mechagnomin Metippany Glittercog zu einer Erkundung der Stadt Mechagon eingeladen. Hierbei hatte zwar Jertha einiges erwartet, doch das, was die Golemschmiedin mit ihren eigenen Augen zu sehen bekam, ließ selbst bei ihr die Kinnlade hinabfallen. Das sogar mehrfach.

Über einen Teleporter, wie es wohl bei dem kleinem mechanischem Volk üblich war, kamen die Dunkeleisenzwerge und einige andere Freunde der Mechagnomin schließlich in der Stadt an. Was die illustre Reisetruppe begrüßte? Eine verfluchte mechanische Ratte, die umherrannte! Selbst das Kleintier wirkte lebendig, obwohl es reine Mechanik war. Schließlich präsentierte Metippany, kurz Meti oder Tippy, die mechanische Stadt weiter und erläuterte etwas über die Ursprünge dieser Gnome, welche wohl erst vor knapp 400 Jahren Gnomeregan mit ihrem König Mechagon verließen und bis dahin wohl in der Welt der Gnome zu einem Mythos geworden sind.

Zwischen der lehrreichen Worte der Mechagnomin, wurde aber Andrew, auch von Jertha genannt ‚Rew‘ wohl tatsächlich von einer dortigen mechanischen Ratte gebissen! Zumindest sah zwar wohl keiner warum er aufschrie, Luzula empfand es jedenfalls als äußerst amüsant, wohingegend auffälligerweise Quimnir beschäftigst umherhuschte. (In Wahrheit zwickte der kleine Quimnir den Menschen auf Luzulas Kommando, nachdem der Mensch einen unbedachten Kommentar abließ. Aber dies war nun das ewige Geheimnis des entzückendem Quimnirs und Luzula.)

Letztendlich wanderte nach einigen geschichtlichen Details die Reisetruppe weiter, wobei man vom Staunen nicht wegkam. Blaupausen für diverse mechanische Spielereien hingen einfach an den Wänden aus, die Ausmaße und wohl die Masse an Metall, die für die Stadt benötigt und verbaut wurden waren unfassbar.

Selbst die Mechanisierung eines vorher noch „normalen“ Arms einer hiesigen Mechagnomin durfte man (bei starken Nerven) beiwohnen.

Ich verstehe ja, dass sie sich bis in das letzte Optimieren möchten, Quimnir… Aber funktionierende Arme entfernen, um sie mit mechanischen auszutauschen? Das ist doch irgendwann zumindest in meinen Augen etwas zu viel…“, sprach die Dunkeleisenzwergin leise zu ihrem kleinem Konstrukt, Quimnir. Der kleine Golem reichte Zwergen bis höchstens zur Hüfte, hatte feingliedrige Hände und war eigentlich lediglich dazu erschaffen worden, um die neue Maulwurfmaschine zu warten und mitzusteuern, welche der Flammenhort nun besaß. Es war ein rechnendes und unterstützendes Konstrukt, welches mehr für Wissenaufbewahrung gedacht war, als beispielsweise die übergroßen Kriegskonstrukte, wie ehemals Hjelotrom und ansonsten Thurath. Er war aus stabilem Vulkanstein bisher gefertigt, eventuell passt Jertha ihn jedoch in Zukunft noch mit einer Metallhülle an… Nun, wo sie ihn doch vermehrt mitnimmt. Jenes kleine Konstrukt entgegnete jedenfalls seiner Erschafferin: „Quimnir bestätigt! Mechanisierung ignoriert bisherige organische Komponente.“

So sah Jertha zwar den Sinn einer derartigen Mechanisierung, sofern Körperteile im Krieg oder desweiteren verloren wurden…aber die Entfernung gesunder Arme ließ sie mit einem mulmigen Bauch zurück.

Doch nicht nur jener Teil der Stadt mit den enormen Metallmassen erstaunte… Tippy führte die Personen am Rand der Schrotthalde hin. Fantabulöse Halde…oder dergleichen nannte sie es, daran konnte sich die Dame Jertha auf alle Fälle erinnern. Was sie sah, brach ihr kleines Schmiedeherz. Massen über Massen an Metall und dergleichen waren ohne jegliche Kategorisierung übereinander gehäuft und türmten enorm in die Höhe, wohl so hoch wie die Hallen in Eisenschmiede. Ein enormer Schmelzofen mit Ausmaßen, die Jertha niemals angenommen hätte, türmte derweil am Rand der Halde. "Das Metall liegt einfach…So da. Überhäuft von anderem Metall. Quimnir, bitte gib mir einen Stromschlag oder so ab, wenn ich in meiner Werkstatt jemals so unordentlich wäre.", nuschelte die Dunkle zu ihrem kleinem Konstrukt, welcher mit einem munterem, magisch verzerrtem Stimmchen: „Bestätigt!“, von sich ließ.

Letztendlich ging Jertha mit einem mulmigen Gefühl wieder nach Hause. Abgesehen von dem Schrottplatz, der Mechanisierung des Arms der Gnomin, dem Garten und anderen außergewöhnlichen Vorkommnissen war sie zwar unfassbar erstaunt, fühlte sich im gleichem Zug aber fast klein. Sie dachte, dass sie ein passables Wissen über manche technische Spielereien hatte… Jenes Wissen war jedoch, um es noch nett auszudrücken, absolut erbärmlich im Vergleich zu den enormen technischen Errungenschaften des kleinen Volkes auf der Insel Kul Tiras. Aber in dem Erschaffen von Konstrukten nach der Bauart ihres Clans, wird ihr auch kein Mechagnom etwas vormachen können! Jene Handwerkskunst beherrschte Jertha wie im Schlaf. Das Wissen über die Runen hatte die Dunkle ebenfalls gemeistert, sodass sie auch dahingehend unterrichten konnte.

Doch nach diesem wahrlichen Kulturschock begann die Dunkle mit Quimnir und Thurath die Reise schließlich zurück in die Sengende Schlucht und schließlich in den Schwarzfels. Sie arbeitete wieder vermehrt an der Schattenschmiede, um Golems für das Militär des Clans herzustellen oder dortigen jungen Zwergen etwas unter die Arme zu greifen. Zumindest für einige Zeiträume, um wieder etwas mehr das eigene Können selbst zu verbessern und schließlich auch später wieder die Lehrlinge im Flammenhort, wie Thjarma, mit klarerem Kopf unterrichten zu können. Es ging auch nach herben Verlusten wie kürzlich mit Hjelotrom weiter im Leben. Dementsprechend musste sich Jertha neu orientieren und die eigene Zukunft brav mit eigener Hand weiterschmieden.

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Nahkampf…

Das Wort alleine lässt mittlerweile Mjornas Laune augenblicklich den Bach runtergehen. Wer braucht schon das Herumfuchteln mit erbärmlichen Waffen, wenn man in der Lage wäre… Flammen aus unmittelbarer Nähe entgegen zu spucken oder entgegen zu wirken!?

Ja, natürlich hat ja Hüterin Schwarzgrund Recht… Letztendlich gibt es in jedem Kampf Situationen, in welchen man beispielsweise zu viel Ley heraufbeschworen hat und demnach keine weiteren Zauber wirken kann, und ~deshalb~ auf den Nahkampf zurückgreifen soll.

Doch… Auch das lässt sich doch mit genug vorausschauender Planung…zumindest… ein wenig eindämmen… Oder?

Mjorna seufzte resigniert und begann ihre Schläfen zu reiben, während der feurige Blick auf Puderzucker, der schneeweißen Motte, lag. „Puderzucker… ich verstehe ja den ganzen Nutzen hinter den Nahkampfübungen und den ganzen Torturen. Aber… meine Güte, ich muss mich in Kämpfen einfach umso mehr anstrengen stets in Distanz zu bleiben! Genug Zauber dafür habe ich dafür bestimmt… Ich will doch als Pyromantin später gar nicht, dass ich meine verheerenden Zauber, die auf große Distanz sind, gar nicht mehr wirken kann. Selbstverständlich sollte ich ein gewisses Wissen irgendwo bezüglich dem Umgang im Nahkampf haben…Aber…mein Fokus ist nicht darauf!“, plauderte sie schließlich gen der Tiers. Es folgte einfach nur ein Zirpen von Puderzucker.

Daraufhin seufzte Mjorna erneut und sah gen des Stabs, welchen sie zu dem letztem Winterhauchfest von Hüterin Schwarzgrund erhalten hatte. Man konnte bereits eine Staubschicht darauf erspähen.

…Dass dieser Neue, Yhro, dauernd mit ‚Oh, schau mal was ich im Nahkampf kann, weil ich Mönch bin!‘ ankommt, hilft meiner Motivation auch nicht.“, stellte sie schließlich nüchtern fest und sieht dabei erneut gen ihrer Motte. Daraufhin streckte Puderzucker die Flügel weit empor und zirpte gar erboster auf!

Verfluchter Nahkampf…“, murmelte der Pyromantenlehrling nochmal leise und schnappte sich lieber ein Buch.

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Jertha setzte die Schreibfeder ab und starrte einige lange Momente auf die Briefe, die sie verfasst hatte. Es war ein endgültiger Schritt. Es tat ihr zwar im Herzen weh jene Worte zu verfassen, aber sie wusste, tief im Herzen, dass es richtig war.

So seufzte die Golemschmiedin und klopfte einmal auf Quimnir. Sachte hoben sich dabei die Mundwinkel von Jertha, ehe sie die leergeräumte Werkstatt verließ mit zwei Briefen in der Hand, die sie noch vor Türen hinlegen wollte… Nichts war ansonsten in der Werkstatt übrig. Über die letzten Wochen hinweg hatte die Dunkeleisenzwergin ihren Plan zur Wirklichkeit werden lassen und demnach all ihre Besitztümer in ihre neue…alte Heimat gebracht. Dem Schwarzfels. Die Werkstatt selbst hatte sie für einen ganz guten Preis wieder verkauft, genau so wie die Wohnung, die sie in Eisenschmiede besaß.

Es war für Jertha an der Zeit Eisenschmiede zu verlassen. Sie wird einfach an jenem Ort auf Dauer nicht gänzlich glücklich. Sie möchte wieder ihrer Profession nachgehen… Richtig nachgehen. Das bedeutet, dass sie wieder Kriegskonstrukte für ihren Clan herstellen möchte. So wie damals…

Lange blickte die kräftige Dunkeleisenschmiedin auf ihre Werkstatt. Viele, viele Stunden verbrachte sie in jener. Seit der Ankunft in Eisenschmiede hatte sie immerhin recht schnell eine kleine Werkstatt für ihre Zwecke erworben, um zumindest ein wenig etwas in Eisenschmiede bauen zu können… Auch entstand Thurath dort. Auch brachte sie Gwendolein und Thjarma dort die Schmiedekunst bei.

Ein Seufzen erklang aus ihrer Kehle, ehe sie den Weg durch das elende, kalte Dun Morogh antrat. Vorher brachte sie noch zwei ihr wichtige Briefe zum Flammenhort, ehe sie schließlich Eisenschmiede hinter sich ließ… Nun war es an Jertha wieder in dem Schwarzfels Fuß zu fassen.- Wieder richtig für den Clan zu arbeiten und darin glücklich zu werden.

Gegen Ende des Tages begann schließlich der Fußweg der kräftigen Dunkeleisenzwergin über Dun Morogh, Loch Modan, hin zu der Sengenden Schlucht. Es wird eine Weile dauern, aber sie wollte die Reise langsam angehen. Neben ihr ein kleines Konstrukt, Quimnir, aber ebenfalls das Giftkonstrukt Thurath. So verließ die Golemschmiedin Eisenschmiede~

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Luzula konnte nicht in Worte fassen, wie gedemütigt und vorgeführt sie sich fühlte. Wut schnürte ihr glücklicherweise den Hals zu, sodass sie auch nicht in Versuchung kam ihren Unmut in einem erzürnten Brüllen Luft zu machen. Ihr fahles Gesicht verdunkelte sich allerdings beträchtlich und die Finger spannten sich dermaßen an, sodass das Blut aus ihren Knöcheln wich. Bei den Ahnen, was musste sich die Dunkeleisenzwergin am Riemen reißen, um den Kerl nicht an die Gurgel zu springen und das dämliche Grinsen aus der Visage zu prügeln. Natürlich redete die Stimme der Vernunft in Luzulas Kopf auf die Zauberin ein, mahnte, dass sich solche Taten nicht lohnen würden und sie sich damit weitaus mehr verbauen würde. Wie sooft hatte die Vernunft recht und die hagere Pyromantin schwieg…
Bloß mit ihren Blick schien sie den anderen Zwerg - ihr gegenüber - in Brand setzen zu wollen. Ganz zu ihrem inneren Bedauern geschah es nicht, aber ihm verging wenigstens ein bisschen das süffisante Lächeln.
„Es tut mir aufrichtig leid, dass sich Eure Reise in den Schwarzfels noch um ein paar Tage verschiebt, Hüterin Schwarzgrund.“
Tut es dir nicht. Luzula schmälerte zu gedanklichen Kommentaren die Lippen.
„Es ist ein ganz unglücklicher Umstand, dass die Dokumente noch nicht fertig gestellt wurden. Das soll Euch und die Eurigen aber natürlich nicht aufhalten dennoch den Schwarzfels zu besuchen, nicht wahr? Ihr müsstet bedauerlicherweise nur ein weiteres Mal hin, um die Sachen zu überbringen.“
Absicht, kein unglücklicher Zufall.
„Aber das macht Euch doch nichts aus, oder?“ Der andere Dunkeleisenzwerg lächelte sie süffisant an. Er wusste, wie sehr sich ihre Nackenhaare aufstellten, wenn sie nur an den Schwarzfels dachte oder die Aussicht dort öfter hin zu müssen, als eigentlich notwendig.
„Selbstverständlich nicht.“, erwiderte Luzula gepresst und zwang ihre Mundwinkel zu einem kalten Lächeln, „eventuell stehe ich aber zu einem späteren Zeitpunkt nicht zur Verfügung. Könntet Ihr nicht auch auf andere zurückgreifen, um die Dokumente zu überreichen?“
„Oh, Hüterin Schwarzgrund, Ihr denkt immer mit. Das weiß ich unter anderem so sehr an Euch zu schätzen! Die Unterlagen sind von großer Wichtigkeit und ich wüsste keine bessere Person, welche sich dieser Bedeutung im Klaren ist. Ich bestehe darauf, dass Ihr das erledigt. Nur keine falsche Bescheidenheit! Ihr habt Euch mein Vertrauen hart erarbeitet.“
Die Übersetzung dieser geschwollen Worte war: Du tust das. Kein wenn, kein aber. Außer du möchtest Schwierigkeiten bekommen.
Wollte sie das? Luzula zog es für einige Sekunden ernsthaft in Erwägung, als sich der Dunkeleisenzwerg wieder zu Wort meldete und beiläufig ganz gelassen etwas Sulfuronwasser in einen Kelch einschenkte.
„Mh, soweit ich weiß, sind auch die Wildhammerzwerge nicht erschienen, nicht wahr? Wollten sie Euch wirklich nach Schattenschmiede begleiten? Was für ein mutiger Schritt. Das Vertrauen, was sie haben müssen… in Euch… oder in den Flammenhort.“, sinnierte der weißbärtige Mann nachdenklich und erhob sich aus seinem Sessel, um gemütlichen Schrittes zum Fenster zu wandeln. Luzula blieb sitzen. Ihre glühenden Augen verfolgten ihn allerdings und kniffen sich zu erbosten Schlitzen zusammen. „Oh, verzeiht! Oder auch nicht. Sie sind schließlich nicht hier.“
Keinen Rückhalt. Sie verstand, was er damit eigentlich sagen wollte.
„Das war ihnen dann scheinbar doch zu heikel.“, setzte er mit einem entschuldigenden Lächeln nach und die Zauberin schnaubte lediglich zur Antwort knapp aus.
„Also, kommt ihr die Tage nochmal vorbei, Hüterin Schwarzgrund? Ich bin zuversichtlich, dass es sich nur um eine kurze Aufschiebung handelt.“
„Gewiss, Herr Dunkelflamme. Es ist mir eine Ehre dem Clan zu dienen.“, presste die Pyromantin mühsam zwischen den zusammengedrückten Zähnen durch und erhob sich aus dem Stuhl.
„Ich wusste, dass auf Euch Verlass ist! Ehre der Flamme, Hüterin.“
Der Politiker bekam keine Verabschiedung von ihr. Stattdessen wendete sich die Dunkeleisenzwergin langsam ab und schritt mit knirschenden Kiefer aus dem Zimmer. All zu traurig war sie nicht darum, dass sich die kleine Reise in den Schwarzfels hinauszögerte, aber wie ein Hündchen anzutanzen, wenn dieser Kerl pfiff… das ging ihr erheblich gegen den Strich.

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