Dir ist offensichtlich noch immer nicht klar, wie D1 und D2 am Ende von den „Progress-Junkies“ gespielt wurden, hm? Dein Problem ist, dass Du in D3 das erste mal, beabsichtigt oder unbeabsichtigt, direkten Kontakt mit einer progressiven Spielweise hattest und es Dir nicht zusagt.
Instanzen wurden eingeführt, um Content vervielfältigen zu können und somit verfügbarer zu machen. Dies war ein notwendiges „Übel“, um mit den Spielermassen durch den INet-Boom umgehen zu können. Aber evtl. vermisst Du auch einfach nur das tage- oder wochenlange warten auf einen Rare-Spawn für Deinen Story-Line-Quest?!
Was bedeutet RPG? Rollenspiel! Der Spieler schlüpft also in einer Rolle. Diese Rolle bzw. die damit verbundenen Aktionen in der Spielwelt sollen im Optimalfall diese dynamisch verändern/beeinflussen. Willkommen im Jahr 2021, wo dies nicht mehr nur in Form von ge-scripteten Optionen in Deiner persönlichen lokalen Instanz dieser Welt stattfindet, sondern in einer Multi-User-Umgebung und zwar hauptsächlich durch und in Form von Interaktionen und Beziehungen zwischen den Spielern.
Du erwartest hier nach wie vor Dinge vom Entwickler, Publisher und ALLEN anderen Spielern, zu denen Du selbst nicht im geringsten in der Lage oder Willens bist.
Nein, das RPG ist nach wie vor vorhanden. Du musst nur mal anfangen, Deine Rolle zu spielen. Einfach mal über den Tellerrand hinaus blicken. Was Du Dir indirekt wünschst, ist eine stendig vom Entwickler/Publisher erweiterte auf Dich zugeschnittene Story-Line. Das ist vollkommen unrealistisch …
So bieten die MMORPGs heutzutage eben ein Endgame an, welches zeitlich unbegrenzt ist und von selbst Content erzeugt.
Nun, das ist es, was die Spieler TEILWEISE daraus machen, ja. Heißt aber nicht, dass Du dazu verpflichtet wärst, genau so zu spielen. Wenn Dir der Mainstream nicht passt, dann lös Dich davon …
Ansonsten überleg einfach mal, was unterm Strich dabei heraus kommt, wenn Du ein Spiel 10 Jahre lang spielst und dann einen Rückblick wagst. Jahrelanger Timesink im Hinblick auf den Progress eines Charakters oder Accounts. Ja, das ist sogar der wesentliche Teil eines Rollenspielst. An Punkt A starten und sich dann weiter entwickeln.
… und das ist/war in AD&D anders? Ging es dabei nicht auch darum, Erfahrungen zu sammeln, im System-Level aufzusteigen, um neue mächtigere Fähigkeiten einsetzen zu können? Ranglisten und Rekorde, insofern vorhanden sind dabei dann doch nur Begleiterscheinungen.
Insofern wäre ich über Positivbeispiele von Dir gespannt. Natürlich aus dem Bereich der MMORPGs.
Wie genau stellst Du Dir ein Spiel vor, welches ohne solche oder ähnliche Zielsetzungen langfristig Spaß machen soll? Neuer Content? Viel zu teuer! Rein auf Basis der Interaktionen zwischen den Spielern? Schwierig bis unmöglich oder totsterbens langweilig.
Ranglisten etc. sind doch genau solche Nebensachen - oder bist Du in D3 dazu gezwungen Dich aktiv mit eben diesen auseinander zu setzen?
Die Vermischung von MMORPG und aRPG macht in meinen Augen durchaus Sinn. Die meisten Spieler sind nicht mehr willens oder in der Lage ein aufwendiges MMORPG zu spielen, sehen in kurzweiligen aRPGs aber durchaus Potential für mehr.
Nein, wenn, dann opfert man Inhalte um Kosten zu sparen. Siehe oben, ein sich selbst erhaltendes Endgame ist deutlich billiger als stets und ständig neuen Content liefern zu müssen.
Zudem fördert es die Interatkion unter den Spielern. Ja, man glaubt es kaum, aber das ist eines der größten Potentiale von MULTI-Player-Games - das Zusammenspiel mit anderen Spielern! Evtl. solltest Du das einfach mal ausprobieren. Ja, maybe bist Du an die falschen Spieler und/oder das falsche Spiel geraten. Aber dann ist es nicht die Schuld des Entwicklers und dessen Unwillen RPG-Inhalte zu implementieren, sondern Deine falsche Orientierung zu den in Deinem Fall falschen Spielern/Produkten.
Wenn Du nun tatsächlich kein Spiel findest, was Dich in dieser Hinsicht glücklich machen kann, dann gehörst du möglicherweise zu einer verschwindend geringen Minderheit, die eher zu P&P greifen sollten, als im Internet nach nicht vorhandenem zu suchen. Denn niemand wird ein Multimillionen-Dollar-Projekt aus dem boden stampfen, nur um eine Hand voll Außenseiter das perfekte RPG-Erlebnis zu liefern.
Was Du hier beschreibst ist ein Casual-Spieler. Dieser Spielertyp wird so ziemlich überall glücklich. Eben weil er mit wenigen Erwartungenen ins Spiel geht und sich keine utopischen ziele steckt. Der Casual will einfach in seiner ggf. spärlichen Freizeit unkompliziert Spaß haben. Das funktioniert in D3 und wird auch in D4 funktionieren.