Unten wird ein TL:DR sein
Nach ca einem Monat seit offiziellem Start, ein Feedback von mir, als Casual Gamer.
War während und nach der ersten Beta mehr gehyped als jedes Online Revolver-Blatt was bezahlt wurde, das Spiel hat fast alles, was ich an D3 nicht mochte „gefixt“ (außer der Partygröße und Anzahl gleichzeitig nutzbarer Skills).
Das Thema Story sprengt den Rahmen, ist aber unterm Strich hinnehmbar, für 2023 wäre es allerdings schön gewesen, wenn man ein gewisses Maß an Entscheidungsfreiheit hätte, die sich auch auf die Story auswirkt.
Bis zum Ende der Story war ich so von dem Spiel hin und weg gerissen, dass ich von Diablo IV geträumt habe, das einzige andere Spiel, bei dem das passierte war WoW - was mich aus meiner Diablo II Sucht weggerissen hat, nur um das über 10 Jahre zu suchten… dachte mit D4 wird es ähnlich, aber das „Endgame“ ist so lieblos dahergeklatscht, man spürt dass es komplett auf Seasons baut, kurzzeitig interessante Änderungen, nachdem das eigentliche Spiel schon ausgelutscht ist - Quasi die Lebenserhaltung eines sterbenden Spiels.
Es wird groß geredet wie „bei den Vorgängern gab es auch Seasons, DAS ist halt Diablo“ wtfbbqlol - nein - das ist Diablo wenn es nach Jahren ausgelutscht ist und man vor Langeweile mit seiner FW Sorc in den Clan War geht, dann doch gewinnt, weil der Gegner ein WW Barb mit Wirt’s Leg ist, man langsam vergisst, dass Undead Stygian Dolls einen den Tag so richtig vermiesen konnten, genau dann waren Seasons - ein absoluter Neuanfang, ohne quasi direkt im Endgame zu stehen - eine richtig geile Sache.
Aber doch nicht anderhalb Monate nach Release?!
Eben auch über folgende Aussage gestolpert:
"The most important thing for us in seasons, kind of going off script in a different way, is when you’re playing seasons and you’re playing Diablo IV you’re having a great time and when you’ve reached all the goals and done all the things you think are really, really important and you want to go take a break to play something else for a while that’s fine, we do the same thing,” game director Joseph Piepiora said during a recent developer livestream (via Gamesradar)
Also wir haben ein brandneues Spiel, ein AAA Titel, bei dem man „Alle Ziele und alles, was man als wirklich, wirklich wichtig erachtet“ innerhalb kürzester Zeit erreichen kann und dann ist es auch okay, wenn man vor Langeweile ein anderes Spiel spielt, bis die nächste Season anfängt?
Und diese Aussage vom Game Director? Ca. ein Monat nach Release?
Da braucht man gar nichts mehr zu sagen…
Diablo IV ein Hammer Potential, wo scheinbar kein großes Interesse besteht es auszureizen.
Content zu leicht, selbst mit dem ersten Character rennt man durch die Massen, als wären die aus Schaumstoff. In vorigen Teilen musste man manchmal zurück und noch etwas Gear farmen, bevor man weiter konnte oder es war tatsächlich schwer und an einigen Mobs biss man sich die Zähne aus.
PK nur in bestimmten Zonen - das war doch Teil der besonderen Würze, wenn dieser Sound aufheult und man schlagartig mit 120%'iger Aufmerksamkeit dabei war. Man bei übertreibern umgeloggt und PKK betrieben hat. (PvP Flag ging nur aus der Stadt heraus, man konnte also recht gut weiter zocken)
Season „Zwang“:
Ja man muss die Season-Mechaniken isolieren, wenn man aber auch Quests Season only macht ist das der traurigste versucht Player für die Season zu animieren, der mir einfällt und das geht sicherlich nach hinten los und Blizz verliert einige viele Casuals.
Beispiel: Black Desert Online lässt Season Chars auch auf den non season Servern spielen. Season Gear ist nur für Season Chars nutzbar und normal Gear teils nicht für Season Chars - und so kann man trotzdem mit Leuten zocken, die zu selten zocken um Seasons mitzumachen. Klar ist die Natur der beiden Konzepte von „Season“ stark unterschiedlich, die Season Effekte auf den Server zu beschränken ist aber auch keine Zauberei und um „Neustart ohne gosu items/guildies die einen pushen“ geht es doch schon lange nicht mehr.
War von Diablo Immortal richtig positiv überrascht, es macht Spaß, man wird wegen Story progression zum leveln/spielen bewegt.
Dachte eigentlich, D4 würde in diese Richtung gehen, aber statt neuen Dimensionen, ist es ähnlich wie bei Overwatch und es ist mehr Diablo III V3.0 als Diablo IV.
TL:DR
Bin Casual Gamer, für mich eigentlich ein Hammer Game, viel ungenutztes Potential
Wäre für:
- Global PK, mit Aktivierung in der Stadt und entfernen des TP und Warnton bevor Hostile in Map-Anzeigeweite kommt
- Kein Season-„Zwang“, Quests für Season Server auch auf Eternal Realm. Season-Chars sollten auch auf Normal Server spielbar sein, damit man mit „super casuals“ zocken kann; Season-Mechaniken nur auf Season-Servern aktiv.
- Drehen an der Schraube für Schwierigkeitsgrad, zumindest bis lvl 60 ist alles zu einfach, bin casual, will nicht erst hunderte Stunden investieren um ne challenge zu haben.
- Für (zukünftige) Main Quests, dem Player Story verändernde Entscheidungen geben (Multi-Endings, am besten mit Bad Endings - echtes Game Over und Neustart ab einem bestimmten Punkt, wo es noch abwendbar ist)
- Story-replay option wie bei D3 oder SC(1+2) - außer evtl wenn es Multi-Endings gibt
- Guild Content - zB Guild Hall, die man upgraden kann
- Verbesserung in der Charactererstellung. Mehrere Körpertypen, Bessere Haare.
- D4 sollte sich das ein oder andere Game Konzept von Diablo Immortal abgucken
Was ich wirklich schlecht finde:
- Das aktuelle Endgame ist uninteressant für casuals, nach der Story gibt es nicht mehr viel, was einen antreibt, non casuals haben nach 2 Wochen max lvl - daher behaupte ich dass es denen auch nicht besser geht. D4 jetzt schon mit Abstellgleisverfahren (Seasons) am Laufen/Leben zu halten ist schockierend.