Diablo ist eine Spielereihe, die auf Singleplayer-Basis funktioniert.
In D4 ist es eine Open World, da ist die Chance mit anderen zu spielen durchaus gut gegeben, wenn man sich z.B.in einen Clan im Spiel begibt.
Ansonsten ist Diablo ein Rollenspiel, dass eher einfacher gehalten ist, aber im Kern die Basis-RPG Elemente teilweise anbietet.
In der Diablo Serie ist besonders das „Böse“ der Feind. Die Hölle und zwar nicht die wir aus unserem Rl kennen, sondern hier ist es ein Gegenstück zum Himmelsreich und die Menschen sind dazwischen und in dieser Menschenwelt findet der Kampf statt, um es einfach auszudrücken. Es gibt 7 Übel, 3 Große und 4 niedere, die sich selbst auch nicht immer grün sind und um die Macht bulen.
Es ist ein Horror-aRPG.
Fokus ist die Geschichte und deine Charakterentwicklung.
Der Unterschied zu reinen RPGs ist, dass es sich hier mehr um den direkten Kampf dreht und die Charaktere so ausgelegt sind, mehr als einen Gegener zu bekämpfen.
Der Rest wie, wo, was ist dann Auslegungssache.
Diablo 1 war wesentlich mehr Survival und weit langsamer, was eine der besten Immersionen erzeugte, also so ein richtiges mittendrin Gefühl und jeder Augenblick wertig war.
Der ganze Kampf fand aber stetig unter der Erde statt, bzw. dann mit dem Add On Hellfire auch in Krypten und schleimigen Kriechtierbau. Man kämpfte sich immer tiefer und tiefer, fand nebenbei Items und erlebte die Story. Die Feinde waren sehr einprägsam, weil sie nicht so sehr nur Kanonenfutter waren.
Markante Feinde wie der Butcher, König Leoric und Diablo selbst, traf man immer wieder auch in weiteren Titeln und der alte Weise Deckard Cain begleitete uns ebenfalls bis nach Diablo 3.
Diablo 2 war deutlich schnellere Aktion, ausgearbeitetes Beutesystem, Runensystem und die bisher beste Klassenentwicklung und wurde mit D2R neu aufgesetzt, was durchaus gelungen ist.
In D2 kämpfe man sehr viel oberhalb der Welt und durch mehrere Akte, 5 an der Zahl mit Add On LoD, was eine wesentlich größere Spielwelt ergab und mehr Abwechslung.
Dafür war der Survival-Faktor geringer, das Tempo gesteigert und daher war es nicht ganz so stark atmosphärisch wie D1, aber dennoch bisher der beste Teil der Serie und ein Meisterwerk.
Dann kam ein Schnitt in die Serie. In D1 und D2 gab es kein Endgame und das Spiel lebte einfach von seiner ganzen Art und Weise selbstständig.
In Diablo 3 verbaute man ein Auktionshaus auch mit RMT(Echtgeldhandel), wovon sich Blizz Einnahmen versprach und damit krachend scheiterte und verlagerte das Spielgeschehen hin zu einem Endgame-Szenario, dabei wurde das eigentliche Spiel vergessen und galt als eher Tutorial.
Die Klassensysteme waren flach und es war doch arg monoton, wobei die Aufmachung gut war, die Filmchen schön, die Bosse aber Heulsusen die dem Spieler eigentlich eher auf die Nerven gegangen sind, statt mächtig böse zu wirken.
Zudem war die Grafik eher verspielter und mehr Comic-Style, was das ganze nicht besser machte.
Insgesamt der mit Abstand schwächste Teil der Serie.
Und nun haben wir Diablo 4. Statt Ah versucht Blizz nun einen ingame-Shop, der aber keine Vorteile im Spiel bringen soll, sondern nur Kosmetisches.
Das Game ist wieder weit realistischer und dunkel gehalten und bietet dem Horror wieder mehr Raum, was in D2 und vor allem D3 doch etwas gelitten hat.
D4 ist hier sehr stark und räumt auch D1 aus dem Weg, aber nicht was die Atmo und das so richtig dabei sein insgesamt angeht, dafür ist es noch immer zu schnell und zu viele Mobs die man gleichzeitig killt, aber dafür optisch und von der Story sehr wirkmächtig.
Wie es schlussendlich alles wirken wird, ist jetzt so frisch noch nicht einschätzbar.
Mit Erfahrung und etwas Abstand dann, wird man D4 gut einkategorisieren können.
Es hat eine Open World, es hat Seasons, es hat eine lange Zeit Charakterentwicklung erst durch Skillbäume, mit weiteren auf die Klassen bezogenen Entwicklungsmöglichkeiten wie das Buch der Toten beim Nekro, Waffenbeherrschungen bei Barbaren usw.
Ab Stufe 50 kommt noch ein großer und entscheidender Aspekt hinzu das Paragon-Brett. Es ist komplexe und lässt einen seine Klasse dann besser definieren und hält lange an. Das unterscheidet D4 definitiv von den Vorgängern, da hier die Charakterentwicklung die ganzen Stufen und darüber hinaus anhält und breiter sein soll.
Wie gesagt, wie und ob das alles gut funktioniert, werden wir erst erfahren müssen.
Die Story ist jedenfalls sehr gut, die Atmo dunkel, finster und gut, die Klassen wirken bisher, also vor dem Paragon-System etwas dünn in der veränderten Spielweise. Die Feinde sind bei weitem nicht so markant wie in D1. Dafür hast du viele Aufgaben nebenbei, Events, Instanzen und allerhand Spielereien, die so vorher nicht gab. Es hat auch Reittiere, Transmogg-System.
D4 wirkt im Kampf leider etwas austauschbar. Das ist so die Neuzeit-Krankheit der Spiele und zieht sich durch alle Subgenres im Bereich RPG mittlerweile im Online-Segment.
Der Fokus wird dabei leider immer von der eigentlichen Spielwelt, zu sehr auf Itemtausch und Endgame ausgerichtet, was dem RPG Faktor immer erheblich schadet und die Mechaniken stark dämpft.
Aber ob es für dich das passende Spiel ist… Es gab eine open Beta, da hättest du es ausprobieren können. jetzt bleibt eher Videos schauen und hoffen Blizz bringt bis Stufe 20 eine Demo.
Oder du spielst im Sale vielleicht mal D2R und schaust ob dir die Spielrichtung zusagt.
Grüße