Im Grunde stimmt das zwar, aber dennoch auch irgendwie nicht ganz.
Ja ich stimme zu. Ich habe auch in Diablo 1 eigentlich zu 99% nix weiter getan als Monster verhauen. Das eine Prozent war dann in der Stadt seine Runde zu drehen bei den NPCs für alles Mögliche.
ja ich habe auch in Diablo 2 ähnlich gehandelt, hatte da nur noch ein paar mehr Videos und den Handel mit anderen Spielern, sowie ein wenig Playerkiller jagen oder selbst ein PvP Turnier-Sonntag als Gruppen-PvP Gildenweites Event.
Aber und das ist der Knackpunkt, war es trotzdem anders als wie es in D3 und D4 ist/war.
Und genau darum geht es eigentlich.
Der Fokus wurde verschoben und damit hat sich nicht nur das Gefühl geändert vom ganzen Ablauf, sondern auch inhaltlich vieles nicht zum Besseren gewandelt.
Damals habe ich einfach das Game genossen. während des ganzen Ablaufs. In D1 war es etwas anders als in D2.
In D1 war es noch mehr den Augenblick, weil es weit langsamer war, weit mehr die Atmo, auch weil es langsamer und dadurch wirkmächtiger war, und das Mobs umholzen, war nicht ganz so wie Kegel in Masse umwerfen, wobei das mit dem Magier da auch schon extremer war zugegeben. Dennoch war D1 einfach viel geerdeter und dadurch in allem sehr einprägsam und auch etwas taktischer in der Herangehensweise, weil bestimmte NPCs einfach sonst der ziemlich sichere Tod waren, wie Hunde, Dunkle Ritter, Schlangenwesen und noch paar mehr. Vor allem in höheren Schwierigkeitsgraden und als Melee.
In D2 war der Ablauf klar schneller und durch die Abwechslung in Akten, sowie Oberwelt und viele Dungeons, größer. Das Lootsystem ausgefeilter und die Klassen und deren Skills luden zu einem endlosen Twinken ein, was aber Spaß machte und es sich immer anders spielte, optisch, von der Geschwindigkeit, vom generellen Gameplay und hatte auch eine taktische Komponente, je nach Skillung.
Aber auch hier spielte man lange Zeit einfach das Game, bevor es irgendwann mit LoD zum verstärkten Baalrun wurde, weil die Ep da eben besonders schnell zu machen war, mit wenig Aufwand und am Ende noch Baal kurz um was droppen konnte bzw. seine Diener-Armee davor.
Aber eigentlich diente Baal in erster Linie zum überspringen des Games und einfach nur die Twinks hochjagen.
Das hat das Spiel aber im Grunde dann auf den Durchlauf in Normal bis Stufe 25 eingeschränkt. Irgendwie spiele ich auch heute noch am liebsten Diablo 2 in Normal bis Stufe 45 ca. Aber nicht in einem Baalrun, sondern die Akte halt durch. Da hat es noch am meisten Wert.
Aber man erkennt an diesem Baalrun-Prinzip schon die Schwäche des Games. Es verändert auch in D2 LoD massiv den Fokus.
Aktuell und auch in D3 war und ist der Fokus aber davon abgerückt ein Game zu spielen. Man hat immer das Gefühl im Progress und sehr flach in der Spielweise, durchkommen zu wollen. Es scheint alles was irgendwie dieses Durchkommen ausbremst und die Zahlenspielerei mindert, ein Störfaktor zu sein.
Das ist genau das, was im Gegensatz zu D1 und D2 Classic steht.
Ja man macht im Grunde dasgleiche, aber mit einem anderen Fokus und anderer Einstellung, weg von dem was es mal so gut machte.
Die Mechaniken sind dadurch auch Mist geworden. Einfaches Umskillen, am besten mehrere Builds wechseln und speichern, also alles so hergerichtet, dass es sich mehr um einen Sportspiel-Wettstreit und um irgendwas ganz am Ende dreht.
Dieser veränderte Fokus, zieht auch genau diesen Rattenschwanz an Problemen mit sich und läst uns am Ende unzufrieden werden.
Das Konzept dieses Weges, lässt einen immer leer zurück und versucht dann mit einem sehr simplen Inhalt dieses riesige Loch zu füllen, hat dabei aber auch noch eine Endlosspirale verbaut und neuerdings auch noch einen Turnus mäßigen Cut, wo man dann wieder von 0 startet.
Dummerweise mit einem Game, welches eben genau den leeren und unbefriedigenden Inhalt dann anbietet, den man am liebsten sofort überspringen will, um wieder in den Kreislauf der Endlosspirale einzusteigen und den daraus sich ergebenen Problemen und Unzufriedenheiten, weil dieses Inhalt einfach keine RPG Fülle abdecken kann, er kann maximal einen Wettkampf gerecht werden.
Und damit dies funktioniert, muss zwangsläufig der Rest des Spieles so konstruiert werden, dass es auch mit einem Wettstreit funktioniert.
Dies hat aber zur Folge, dass die Mechaniken alle dahingehend aufgebaut werden, was dann bedeutet, dass alles flach und demotivierend ist, bis man genau da ankommt, den Wettkampf loszuteten und die Zahlen über Items bei Boss-Kämpfen zu steigern.
Eigentlich hat man sich bei D4 richtig Mühe gegeben, diesen Spagat zu schaffen. Aber man kann ihn eben nicht schaffen. RPG und Sportspiel geht nicht zusammen, da das eine das andere automatisch aushebelt.
Und eigentlich hat Blizz nur logischer Weise die Mechaniken und auch das Lootsystem nicht für den Weg eines RPGs gebaut, sondern für einen immer wiederkehrenden und dabei wie eine Spirale funktioniernden Inhalt.
Ja D4 ist schon in Ordnung irgendwie, aber eben nur 1-2 Mal in der Kampagne, dann sind die Mechaniken und der ganze Ablauf unbefriedigend und monoton. Und am Ende steht ein Loot-System das einen überläd mit Schrott. Es wirkt alles sehr austauschbar und nicht befriedigend.
Ein D2 war immer befriedigend. Da hat man erstmal das Game in den Mittelpunkt gerückt. Später hat man dann aber auch Fehler begangen. Denn nicht nur die Baalruns, haben so einiges erstickt, auch das Synergie-System und die Immunitäten der Mobs sind so ein Grundproblem und Killer von Vielfalt geworden. Man hat sich dann mehr spezialisiert, aber auf eine unschöne Art und Weise und stieß dann auf die Hürden in Schwierigkeitsgrad Hölle.
Aber das ist eine andere Story.
D4 und auch schon D3 haben sich einfach von eigentlichen Kern dieser Reihe im Fokus was es sein soll abgespalten. Daher klappt es einfach nicht mehr so recht.
Ein D5 sollte dies nicht tun. Aber Blizz wird es wieder versauen, ganz einfach weil sie eine Cashcow erzwingen wollen. Wenn das der Kerngedanke ist, dann wird es zwangweise mieserabel werden… Wenn man dann noch wieder den Fokus auf nach dem eigentlichen Spiel legt, gute Nacht…