Hi ich habe selbst erst bis knapp Stufe 30 gespielt und die beiden Beta Wochenenden bisher und mich nicht wirklich weiter um das Spiel erkundigt. Deshalb möchte ich mal meine Gedanken, meine jahrelangen Erfahrungen mit Diablo 3, Bedenken und Fragen zu DIablo 4 hier schildern:D
Ist leider auch etwas länger geworden, aber ich versuche das, was ich meine genau zu beschreiben, weil vermutlich nicht jeder verstehen wird was ich meine und ich mich bei so Sachen immer schlecht ausdrücken kann
Diese Interaktion mit anderen Spielern und die Community in Diablo 3 war irgendwie das, was mich jahrelang an dem Game gefesselt hatte und warum ich auch fand, Diablo 3 hat(te) (mit Ausnahme der Leute die dauernd „lfg (Klasse) +138“ oder so in den Chat spammen und Leute die auf T16 Meta-Gruppen durch die Spielersuche suchen und dann sofort leaven) die beste Community, die ich in meinen 26 Jahren in einem Game bisher erleben durfte. Ich habe nicht viele real life Freunde, die Videospiele spielen (und wenn dann LoL oder mehr casual als Diablo) und in Diablo 3 findet man selbst heute noch im allgemeinen Chat zu eigentlich jeder Uhrzeit dauernd irgendjemand hilfsbereiten, der einen bei allem möglichen Zeugs hilft, trotz der geringen Spielerzahl. Oder man bietet selbst seine Hilfe an und boostet Leute oder hilft bei Sachen, wie in der Season jetzt dem Hirtenstab, beim 125er Keys farmen oder den Conquests. Auch die Zugänglichkeit in Diablo 3 war irgendwie einzigartig. Man suchte jemanden, der einen boostet, ein paar Rifts und Grifts läuft und hat dann genug Zeugs, dass man weiter solo pushen kann bzw. halt andere im Multiplayer auf Qual 6 unterstützen kann oder man spielt sich alleine auf Level 70 hoch. Ich fand immer cool, dass das so schnell ging. Man konnte an einem Tag mit einer Season anfangen und die nächsten 2-3 Tage dann schon Solo Grifts auf 60+ laufen und halt weiter das Gear verbessern. Falls nicht, kann man im Multiplayer auf Qual 6 so lange Rifts mitlaufen, bis man genug Zeugs hat für das solo play und man dann nach genug Progress meistens im Multiplayer dann die Aufgaben der Season erledigen konnte und dann anderen Leuten hilft oder Gruppen zum pushen sucht, Schlüsselportale oder Bounties macht:D Das war zumindest immer so mein Gameplay-Loop von Diablo 3. Durch die Spielersuche (mit der man von Anfang an bis zum Endgame auf Qual 16 eigentlich durchgehend spielen konnte) fand man immer jemanden. Bei Rifts und Bounties spielt der Anfänger der frisch Qual 16 freigeschaltet hat sehr oft zusammen mit einem solo pusher, der Paragon 3000+ oder so ist. Ich finde, Diablo 3 hatte dieses Multiplayer-Konzept, was ein MMO ja eigentlich haben sollte, stets besser erfüllt als viele eigentliche MMOs das machen, besonders wenn man selbst keine festen Gruppen oder entsprechende Freunde hat, mit denen man sowas spielen kann, wie ich. Das (und die Ästhetik) ist das, wofür ich für Diablo 3 jederzeit eine Lanze brechen würde. Besonders für ein Game, für das man einmal bezahlt, Updates und neuen Content bekommt und keinerlei Ingame-Transaktionen hat (abgesehen von den Cosmetics aus anderen Games oder Deluxe Editions) Ich muss aber auch gestehen, ich habe erst so round about 2014/2015 intensiver mit Blizzard-Spielen angefangen. Ich weiß auch, dass Diablo 3 in seiner Anfangszeit viele Kontroversen wie den Launch und das Echtgeld-Auktionshaus hatte. Wollte das jetzt aber trotzdem mal schreiben, damit ihr wisst wo ich herkomme.
Meine Bedenken sind jetzt halt, dass das in Diablo 4 im Endgame nicht mehr so zugänglich sein wird und dass man im Endgame eigentlich vorab Leute suchen muss, mit denen man spielt man guckt stundenlang, bis man eine Gruppe zusammengefunden hat. In WoW ist es ja ähnlich. Die Spielersuche existiert zwar, aber besseres Gear als normales Raid gear wird man abgesehen von der timewalk-weekly nicht bekommen. LFG gibt es zwar, aber ab hc ist der Content mit fremden Spielern ohne Kommunikation halt wirklich schwer zu spielen. Das wäre, wie wenn Diablo 3 die Spielersuche bis Qual 9 oder Grift Lvl. 45 oder so hätte und man ab Qual 10 dann ein Gruppentool nutzen müsste, um lange nach einer premade-Gruppe zu suchen. In Diablo 3 gibt es diese Art des Zusammenspiels zwar auch, allerdings nur für die wirklichen Meta -Spieler, wenn sie gerade pushen wollen, die aber abgesehen von der Bestenliste, Paragon, höhere legendäre Edelsteine und mehr Blutsplitter-Kapazität keinen wirklichen Benefit haben. Durch ein Grift lvl 100 kann man genauso gut ein primal bekommen wie durch ein Grift lvl 150.
Ich hab den Multiplayer in Diablo 3 immer erst ab Stufe 70 gespielt (sonst entweder solo gelevelt oder ich fand jmd. der mich gezogen hat), aber zumindest in der Level-Phase sehe ich da jetzt in D4 noch keinen MMO-Aspekt. Man macht halt sein Ding und dabei sieht man Spieler in den Städten rumstehen oder ihr Ding machen und man, sofern man zufällig in der Nähe ist, einen XP-Buff bekommt. Aber wirkliche Interaktionen sah ich bisher noch gar keine (in den doch zweistelligen Stunden, in denen ich dieses Spiel zusammen mit den Beta Tagen wohl gespielt habe).
Mein Bedenken ist irgendwie, dass das Label „MMO“ eigentlich nur bedeutet, dass Blizzard 1) den Cash-Shop und Battle Pass rechtfertigen kann und 2) das Grundspiel für den einzelnen Spieler unzugänglicher macht und es für den einzelnen Spieler nicht mehr so ez pz wie Diablo 3 wird, progress zu machen und mit fremden Leuten zu spielen, sondern man halt jede Season richtig „reingrinden“ muss und sich gegenüber Diablo 3 alles strecken wird, für (vermutlich) einen ähnlichen Reward am Ende wie momentan in Diablo 3. Mir ist auch klar, dass man anfangs der Season nicht in einer 1-2h 70 Level hochhoppeln sollte wie in Diablo 3 und dann sofort 200-400 Paragon Level hat, allerdings befürchte ich, dass die Zugänglichkeit der breiten Masse für das Endgame auch darunter leiden wird, was dann letztlich zu führen könnte, dass viele Leute gar nicht die Max-Stufe erreichen werden in einer Season oder es wie in anderen MMOs (am Beispiel wow weil ich das halt selber spiele) eben zu einer Art „Zwei-Klassen-Gesellschaft“ kommt, die entweder weitestgehend den Content solo spielt und durch weeklys und dailys ein bisschen progress hat und die andere Seite, die premade Groups, die dann eben pushen und mythic+ spielen und raiden gehen und diese Gap dann immer weiter auseinander geht, was Diablo 3 irgendwie beides durch sein Multiplayer-System sehr gut verhindert hatte, da man halt selbst wenn nur ~200 Spieler online waren in den Communities immer jemanden fand, sobald man im Chat gefragt hat und (abgesehen evtl. von T16 Grifts) immer schnell ein passendes Multiplayer-Game zustande kam, für was auch immer man halt gerade machen wollte.
Was denkt ihr darüber?
Bwz. versteht ihr, was ich ausdrücken möchte? xD
Nicht falsch verstehen, Diablo 4 macht einen guten Eindruck auf mich und ich habe die Beta Tage und meine bisherige jetzige Spielzeit sehr genossen, ich mache mir nur Sorgen um den Multiplayer und das Endgame (was ja hands down 99% dieser Art von Spielen ausmacht)