Danke, dass du dir die Mühe gemacht hast und uns eine generelle Diskussionsbühne zur Verfügung stellst. Mal schauen, wie lange es dauert, bis sich die bisherigen Auseinandersetzungen hierher verlagern.
Ich fange mal mit meinen Gedanken zur Standardmeta an:
Was für ein Glück, dass ich jetzt Wild spiele, weil so muss ich mich nicht mit den ganzen neuen Krebsdecks in Standard auseinandersetzen. Was ich dort gesehen habe, hat mich erschaudern lassen.
Quest-Mage war für mich als Deathrattle-DH bewältigbar, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das als Controldeck ein extrem unangenehmer Gegner ist. Die haben praktisch unendlich Schaden im Deck…
Was ich praktisch gar nicht auf dem Schirm hatte, war der Garrotte-OTK. Der kommt mir sehr spanisch vor, weil andere Cast when Drawn-Spells wie Bomben nicht mit Spelldamage skalieren. Außerdem noch der Flavorfail, dass die Bleeds nicht im gegnerischen, sondern im eigenen Deck landen Vielleicht ist das aber auch die simpelste Lösung, um dieses Deck gleich wieder dorthin zu schicken, wo es hingehört. Für mich ist das nur ein wandelnder Bug und sollte mit einer Fliegenklatsche zerschmettert werden.
Der Quest-Warlock hat die Erwartungen erfüllt, die ich bei meiner Vorhersage an ihn hatte und naja, mir bleibt dazu nichts zu sagen außer, dass das ein wandelnder Designfail ist. Dass man selber keinen DMG von den eigenen Karten bekommt, geschenkt, aber ihn auf den Gegner zu projizieren ist in Verbindung damit, dass Fatigue zählt, zu abartig. Das einzig positive an der Sache ist, dass Tickatus eine Verschnaufpause einlegen kann, weil er nicht mehr eine der meistgehassten Karten ist. Jetzt kann er sich in der zweiten Reihe verstecken.
Quest-Hunter habe ich in Standard ein bissel gespielt und auch dagegen gespielt und mir kommt es wie ein T2-T3-Deck vor. Man kann zwar einige der anderen Quests racen, aber auch nicht immer zuverlässig und von Aggrodecks wird man geplättet.
Ansonsten… Bleibt nur noch Aggro und das sind eigentlich die üblichen Verdächtigen. Die profitieren halt davon, dass es so viele Questdecks gibt. Wenn man Turn 1 passt, macht man ihnen ein großes Geschenk. Mal schauen, ob sich das zu einem Dreieck aus Aggro-Combo-Control einpendelt (in dem ich Midrange schmerzlich vermisse) oder ob es weiterhin so polarisierend bleibt. Vor irgendwelchen Nerfs werde ich Standard jedenfalls nicht mal mit dem kleinen Finger anrühren.
Wild hingegen…
Ich hätte nie gedacht, dass ich das sage, aber dort wird gefühlt mehr mit den neuen Karten experimentiert. Die Wild-Meta wurde auch mit einer frischen Brise versehen, indem der Quest-Warlock Priestern aller Art auf den Kopf haut und dem Raza-Priest zusammen mit dem Quest Hunter gleich doppelt. Ich gebe zu, dass ich hier biased sein könnte, weil ich immerhin ein tolles Wilddeck in meiner Mainklasse spielen kann, aber dass ich keinen einzigen Big Priest gesehen habe, ist einfach nur großartig.
Mal abgesehen von den Quest Warlocks, von denen es ein bisschen viele gibt und der weiterhin bestehenden Secret Mage Plage, die sich allerdings abgeschwächt zu haben scheint, ist die Deckvielfalt allerdings sehr groß. Ich habe alle Quests bis auf die vom DH und Rogue gesehen, darüber hinaus noch einen Schweinepriester und was mir auch gefällt, ist die Tatsache, dass Quest Hunter nicht gleich Quest Hunter bedeutet.
Ich selber spiele nämlich einen Odd Quest Hunter mit viel Carddraw, der sich stellenweise wie ein astreines Controldeck spielt, bevor er je nach Matchup entweder über Chipdamage, einem Combozug oder einem Mix aus beidem zur Vernichtung des Gegners ansetzt. Ich stehe 25-12 mit dem Deck, also läuft es ganz gut ^^
Es gibt allerdings auch einen aggressiveren Dragonbane Build, der mit Bussarden und Kolkar Packrunnern arbeitet. Ich schätze das wirklich sehr, dass man im Mirror nicht immer gegen exakt dasselbe Deck spielen muss (Zumal ich mir meine Liste sowieso selber gebaut habe)
Jedenfalls macht mir Wild (Mal abgesehen von Niederlagen gegen Quest-Warlocks und Secret Mages) sehr viel Spaß, weil die Spiele sehr viel länger als in Standard dauern und ich so meinen Quest Hunter richtig auskosten kann. Es macht schließlich keinen Spaß, wenn die Gegner so schnell umkippen. Ich möchte länger als nur für 30 Lebenspunkte face gehen können. Danke an den Raza Priest, der sich mir mit 2x Reno und ein bisschen extra für über 100 Lebenspunkte entgegengestellt hat und trotzdem gestorben ist
Aber genug mit lustig. Der Quest Hunter ist leider auch Teil des Problems, weil er wie die meisten Sturmwindquests jeglichen Schaden von der Hand aus macht. Das ist eine Tendenz, die in Wild halbwegs tolerabel ist, weil es da noch Tools dagegen gibt, aber in Standard leider zu Spielen führt, die mehr und mehr in Richtung Yugioh tendieren. Mir wäre bedeutend wohler beim Gedanken an die Zukunft des Spiels, wenn ich wüsste, dass Blizzard nicht noch mehr solcher Karten druckt. Es gibt eine kritische Masse und die ist für mich im Moment überschritten. Es bleibt zu hoffen, dass dies kein Point of no Return ist und mit etwas Finetuning eingerenkt werden kann. Sonst können sich alle Midrange- und Controldecks einen Grabstein meißeln.