Wen Du schon mit Wissenschaft kommst, in der Wissenschafttheorie - also die Wissenschaft über Wissenschaft - gibt es einige Merkmale anhand der sich die Qualität einer Theorie messen lässt. Je nachdem nach wem man da geht (Popper, Kuhn, Esser, Campbell, etc.), können sich die Qualitätsmerkmale unterscheiden.
Die logische Konsistenz und Widerspruchsfreiheit ist bei allen zu finden. Die sehen hier viele nicht. Die Idee der Manipulationsanhänger ist ja, Blizzard versucht durch Manipulation zum Kauf von Karten anzuregen. Wahrscheinlicher ist jedoch, das höherer Frust bei den Spieler eher zu abnehmender Spielerzahl als zu steigenden Verkäufen führt.
Zudem sollte eine Theorie sparsam sein. Das heißt, dass sie so wenig Zusatzannahmen wie möglich haben sollte. Die Manipulationstheorie beinhaltet, wie eben bereits besagt, die Vorannahme, dass Frustration zum Kauf anregt und, dass die zusätzlichen Einnahmen so hoch sind, dass sie die möglichen Verluste bei einem Bekanntwerden rechtfertigen würden.
Eine Theorie sollte kompatibel sein, also sich in bereits bekannte Theorien einfügen können. Dass die menschliche Wahrnehmung sehr selektiv ist und vor allem Wahrscheinlichkeiten von Menschen falsch wahrgenommen werden (siehe das Ziegenproblem), ist hinlänglich bewiesen. Die andere Seite hat keine wirklichen Argumente, außer die persönliche Wahrnehmung und Mutmaßungen.
Letzlich muss eine Theorie auch überprüfbar sein. Hier ist die Methode der Überprüfung der Betrugstheoretiker oft sehr fragwürdig. Zum Beispiel wird dann gesagt, dass der Gegner genau die eine nötige Karte zum Sieg topdeckt, unbekannt ist hingegen, ob der Gegner nicht noch mit anderen Handkarten Lethal erreichen können, bzw. wieviele andere Karten im Deck noch das Lethal garantiert hätten.
Es geht also nicht darum Blizzard blind zu vertrauen. Die Theorie, dass Blizzard betrügt ist ganz einfach unzureichend begründet, nicht vollends logisch und beinhaltet viele Vorannahmen, von denen nur eine falsch sein müsste um die ganze Theorie zu widerlegen.
Das reicht schlichtweg nicht, um besser zu sein, als die Theorie, dass die persönliche Wahrnehmung von Glück und Zufall oftmals täuscht.